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Wumms: Jacqueline Badran

Rechthaberei – ohne Recht zu haben. Das ist komisch.

Die Dame hat Chuzpe, das muss man ihr lassen. Vor Kurzem brabbelte sie Blödsinn über die «Geiselhaft der Finanzmärkte». «Mitte-rechts» habe eine sinnvolle Reaktion auf das CS-Desaster verhindert. Dabei war sie es selbst, die in einer kühnen Kehrtwendung einen sinnvollen Vorschlag der SVP versenkte.

Nun nimmt sie sich die Klimapolitik vor und brabbelt im Triumphgefühl der gewonnenen Abstimmung: «Altklug wurde da der SVP nachgeplaudert, die Regierung hätte suggeriert, der Umbau der Wirtschaft sei gratis zu haben.» Die Plauderi verortet Badran in der NZZ. Und stellt dagegen: «Niemand hat je behauptet, dass neue Infrastrukturen erneuerbarer Energien nichts kosten.» Ach nein?

Dann wird sie altklug: «Die Schlüsselfrage ist doch, ob das mehr kostet als Öl- und Gasimporte und neue AKW.» Da hat sie unbestreitbar Recht. Die Antwort liegt auf der Hand: das kostet nicht nur viel mehr. Sondern Photovoltaik und Windenergie sind nicht nur exorbitant teuer – Planungen erweisen sich als Wolkenkuckucksheime, wie Peter Bodenmann schmerzlich erfahren musste –, sondern fundamentale Probleme sind nicht gelöst.

Selbst wenn es gelänge, den halben Alpenraum mit Solarpanels zu bestücken, hat niemand eine Ahnung, wie man den erzeugten Strom speichern – oder abtransportieren könnte. Denn worum Badran herumrudert: es geht gar nicht in erster Linie um die Kosten. Sondern vorher noch um die Versorgungssicherheit, vor allem im Winter.

Da könnte die Schweiz im Sommer im besten Fall mehr «saubere» Energie exportieren, um dann im Winter mehr Energie aus Kohlekraftwerken und AKW zu importieren. Wobei die Produzenten doch in erster Linie an sich selbst denken, wie zum Beispiel Frankreich.

Dann galoppiert Badran in ihre Schlusspointe: «Liebe Journalistenzunft, statt solche larmoyanten und fehlerhaften Kommentare voller Bedenkenträgertum zu schreiben: Wie wärs mit einer Analyse, warum wir nicht schon viel weiter sind, obwohl wir fast alles seit Jahrzehnten wissen

Obwohl ZACKBUM nicht gerade zu den Verteidigern der Journalistenzunft gehört: liebe Genossin Badran, wie wär’s, mal ein einziges «#Korrigendum» abzusondern, das nicht vor zu korrigierenden Fehlern strotzt? Ist doch peinlich, wenn eine Politikerin weder von Finanzen, noch von Energie eine Ahnung hat. Wie wär’s mit einer Abhandlung über den Genderstern? Kochrezepte? Höfliches Benehmen?

Transparenz bei Spiess-Hegglin? Part II

Transparenz, Fairness: immer, nur nicht bei sich selbst. Da gilt: Häme, Hass und Shitstorm. Typisch Hetzcourage.

Rechtsanwältin Rena Zulauf, «Fairmedia» und Jolanda Spiess-Hegglin bekamen Gelegenheit und genügend Zeit, zu Fragenkatalogen Stellung zu nehmen. Insbesondere interessierte die Behauptung von «Fairmedia», Spiess-Hegglin habe bereits 287’100 Franken für «Prozesskosten» ausgegeben. Dazu ihre eigene Angabe, bereits 300’000 Franken dafür ausgegeben zu haben und die Honorargestaltung von RA Zulauf, die die beiden letzten Prozesse krachend verloren hat.

Schliesslich auch die Antwort auf die Frage, was diese neuerliche Bettelaktion mit der Zweckbestimmung von «Fairmedia» zu tun habe, Medienopfern bei einer Beschwerde vor dem Presserat oder der Durchsetzung einer Gegendarstellung zu helfen.

Aber leider waren zwei dieser drei aufrechten Kämpfer für mehr Anstand und Sauberkeit im Internet nicht dazu bereit, diese naheliegenden Fragen zu beantworten.

«Fairmedia» schon. Spendenaufruf und Zweckbestimmung? «Die Berichterstattung rund um Jolanda Spiess-Hegglin war ein jahrelanger Medienskandal, der seinesgleichen sucht. Fairmedia ist überzeugt, dass die Urteile im Fall Spiess-Hegglin helfen, unfaire und persönlichkeitsverletzende Berichterstattung in Zukunft zu vermeiden und die Medienqualität in der Schweiz zu erhöhen. Fairmedia begrüsst es, dass sich Jolanda Spiess-Hegglin in verschiedenen Verfahren juristisch gegen persönlichkeitsverletzende Berichterstattung und Publikationen wehrt. Die Urteile können unter Umständen wegweisende Bedeutung für Medienbetroffene haben.»

Spiess-Hegglin ist bekanntlich bereits zwei Mal vor dem Obergericht auf ganzer Linie gescheitert. Die erste Niederlage wurde mit einem Crowdfunding von #teamjolanda quittiert, bei dem rund 65’000 Franken zusammenkamen. Wieso soll dafür gespendet werden, dass hier nochmal ein höchstwahrscheinlich aussichtsloser Gang ans Bundesgericht angetreten wird?

«Sie ist entgegen Ihrer Aussage beim «Blick»-Urteil nicht «gescheitert». Das Zuger Obergericht gab ihr in den wesentlichen Punkten recht. Bei dem aktuellen Sachverhalt ist das Urteil desselben Gerichts aus Sicht von Fairmedia problematisch.»

Da zeigt «Fairmedia» leider eine bedenkliche Unkenntnis, dazu muss man allerdings das Urteil vom August 2020 bis zur Seite 65 lesen:

«Urteilsspruch

  1. Die Berufung der Klägerin wird abgewiesen.»

Das bedeutet: Das Obergericht gab Klägerin Spiess-Hegglin in keinem einzigen Punkt, wesentlich oder unwesentlich, recht. Aber vielleicht liegt diese klare Aussage oberhalb des Verständnisvermögens von «Fairmedia».

Der Verein bestätigt weiter, dass in der von ihm genannte Zahl von 287’100 Franken «Prozesskosten» auch die Honorare von Zulauf «inbegriffen» seien. Da die Gerichtskosten bekannt sind, noch rund 100’000 Franken aus der ersten Bettelaktion und vonseiten Ringier dazukommen, kann man Zulaufs Honorar für krachende Niederlagen ungefähr ausrechnen: gigantisch. Schlichtweg gigantisch.

Die um jedes Fitzelchen Aufmerksamkeit kämpfende Spiess-Hegglin nahm auf Twitter immerhin Notiz von der Anfrage.

Allerdings mit einer Fehlinformation. Es war kein «Chefredaktor», der ihr diese Fragen gestellt hat. Aber solche Details sind der «Kämpferin für faire Medien» egal. Natürlich hat sie nicht direkt geantwortet.

Megalustiges von einem «Chefredaktor».

Mit diesem Tweet treibt sie allerdings ihre – überschaubare – Fangemeinde auf Twitter zur üblichen Schnappatmung: «So agiert zum Beispiel #haltdiefressebild immer», «derweil durchwühlt er den abfall nach weiterem dreck», «die telefonnummer des verstorbenen onkels und die rente der eltern offenlegen», «Das Wildeste daran ist: wenn man auf solche unverschämten Mails nicht wunschgemäss antwortet, schreiben sie, was sie wollen», «der hat das Hirn in der Eichel, ekelhaft», «ist er zufällig ein Schreiberling, der obwohl er Schwänzweltmeister ist und die Sessionen verschläft, Geld von den Steuerzahlern erhält, damit er einen Sitz im Nationalrat nicht ausübt? Der Trumparschkriecher und passionierte sich Empörer, der nicht Federer ist?» und weitere Japser. Immer vorne dabei Hansi Voigt oder Franziska Schutzbach, sowie viele meist anonyme Gutmenschen, die mit ihren Hasstiraden aus sicherer Deckung den Kampf gegen Häme und Hetze im Internet unterstützen.

Spiess-Hegglin rempelt und keift gerne mit

Spiess-Hegglin, immer zum Einsatz für Fairness bereit, rempelt gerne mit: «zackdoof» sei der Fragesteller, «altersmässig eher Richtung Gnadenhof», Stuhlprobe und Sexleben hätten auch interessiert, «aber ich habe das einfach unten abgeschnitten». Wer sich mal richtig beelenden lassen will und besorgt mitverfolgen, was passiert, wenn unter Luftabschluss Fäulnisblasen entstehen, der sollte sich diese Dialoge anschauen.

Der kleine Fanclub ist mitschuldig

Diesen verantwortungslosen Fans muss man inzwischen eine grosse Mitschuld daran zuweisen, in was sich Spiess-Hegglin rettungslos verrannt hat. Denn genau das Gleiche passierte nochmal auf Facebook; sie stellte die gleiche Einleitung rein, anschliessend ging auch hier das Gebelfer los, gelegentlich angefeuert von der grossen Vorkämpferin gegen Hass und Hetze.

Auch hier geht’s im humanistischen Sinn hassfrei zur Sache: «Wie arrogant und grössenwahnsinnig kann man sein?», «Spinnt der? So was von lächerlich», «Du musst doch wissen wer dieser Herr ist und ihn auch mit Namen öffentlich bloßzustellen sollte doch kein Problem sein, oder?», «hinterhältg und boshaft. er hat doch überhaupt kein recht, diese informationen zu fordern», «Das ist kein Chefredaktor, sondern nur ein widerlicher Schreiberling», «Was ist das für ein Stümper?», «Flachzange!!!», «Einfach traurig, dass man so Chefredakteur werden kann …..», «Einfach nur hinterhältig und fies».

Wem’s noch nicht richtig übel ist, noch ein Absackerchen:

So geht’s bei den Kämpfern gegen Hass, Häme und Hetze im Internet zu 

Unter den Dutzenden von abfälligen bis grob-beleidigenden Kommentaren gibt es einen einzigen, ein kleines Licht der Hoffnung, der genau das Richtige schreibt:

Die Fragen an Spiess-Hegglin sind naheliegend, höflich formuliert und sinnvoll:

Sie schreiben in Ihrem Hilferuf auf Facebook, dass die Verteidigung Ihrer Privatsphäre Sie bereits rund 300’000 Franken gekostet hätte. Das würden Sie und Ihr Mann «privat, mit unserem Ersparten» finanzieren.

Dazu habe ich folgende Fragen:

  1. Wieso erwähnen Sie nicht, dass Sie bereits einmal ein Crowdfunding gemacht haben, das rund 65’000 Franken von #TeamJolanda einbrachte?
  2. Sie geben diese Summen aus, müssen ja auch von etwas leben, als Familie. Wie bestreiten Sie all diese Ausgaben?
  3. Sie sind in verschiedenen Funktionen in verschiedenen Vereinen oder einer GmbH tätig. Können Sie kurz umreissen, welche Saläre Sie dafür beziehen? Die Gesamtsumme reicht, eine Einzelaufstellung wäre super.
  4. Auch angesichts der staatlichen Förderung ist es sicherlich der Transparenz geschuldet, die Bilanzen von #netzcourage, #netzambulance, #netzpigcock sowie der GmbH «Winkelried & Töchter» offenzulegen. Die Erfolgsrechnung genügt, inkl. Ausweis Ihrer Einnahmen.
  5. Sie regen nach dem Erstatten von Anzeigen an, dass man einen Prozess und einen allfälligen Eintrag ins Strafregister durch eine Spende vermeiden könnte. Wo sehen Sie den Unterschied zu einer Nötigung?
  6. Im Rahmen der Transparenz und als Person des öffentlichen Interesses sind Sie sicherlich bereit, die Einkommensquellen Ihres Mannes und von Ihnen selbst offenzulegen; eine kursorische Darstellung ist ausreichend.

Nebenbei: Wenn man das Crowdfunding und die von Ringier bislang an sie bezahlten Beträge zusammenzählt, kommt man auf insgesamt 400’000 Franken, die Spiess-Hegglin in ihrem Kampf, endlich in Ruhe gelassen zu werden, obwohl sie keine Ruhe gibt, verbraten haben will. Beeindruckend.

Damit schliessen wir die Berichterstattung zu diesem Thema ab. Es soll der Haut schaden, häufiger als einmal pro Tag zu duschen, selbst nach Schlammbädern …