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Wir sagen fett …

… und schämen uns sofort.

ZACKBUM gibt zu und auf: Es ist nicht so, dass die letzte Steigerung im Woke- und Diskriminierungs-Wahnsinn bereits erreicht wurde, als Rastalockenträger mit der falschen Hautfarbe von der Bühne geholt wurden. Während sich eine Minderheit des Publikums unwohl fühlte und eine Mehrheit mit Getränken zuballerte, die nun allesamt aus fremden Kulturen stammen.

Auch das angebliche Leiden an sprachlichen Übergriffen, Zumutungen, Diskriminierungen hat bereits den Charakter einer Routine angenommen. Nach den üblichen Verdächtigen wie Mohrenkopf oder Schwarzfahrer ist auch dieses Thema ausgereizt, wenn auch nicht erledigt.

Aber in der rastlosen Suche nach Steigerungen des Wahnsinns sind die Empfindsamen schon wieder fündig geworden. Längst wissen wir, dass Weisse keine Schwarzen spielen dürfen. Männer keine Frauen, umgekehrt auch nicht. Heterosexuelle haben als Schwule nichts auf der Leinwand zu suchen. Nur das persönliche Erleiden, Erfahren garantiere eine authentische Schauspielkunst.

Dabei dachten wir Einfältigen, dass diese Kunst eben genau darin besteht, sich in ein fremdes Leben einfühlen zu können. Aber, wie der «Tages-Anzeiger» episch vermeldet, es gibt ein neues Thema im Horrorkabinett der eingebildeten Probleme.

Die Frage ist genauso berechtigt wie: dürfen Schauspieler so tun, als seien sie ein Mörder? Ein Westernheld? Ein Kriegsverbrecher? Casanova? Wer all das mit einem klaren Nein beantwortet, hat natürlich auch seine Meinung zu dieser Frage.

Sie ist kompliziert. Früher, ja früher, als vielleicht alles besser war, frassen sich Schauspieler wie Robert De Niro eine Wampe an, um sie in einem Boxerfilm nur kurz aus der Hose lampen zu lassen. Wahnsinn. Anschliessend Diät, um das Normalgewicht zurückzugewinnen.

Aber, statt solcher Torturen gibt es schon länger den sogenannten Fat Suit. Also eine Art Überkleid, das den Körper beliebig viele Kilo dicker erscheinen lässt. Auch im Gesicht kann man sich eine entsprechende Maske überstreifen, und schwups, schon sieht ein Normalgewichtiger wie ein fetter Mops aus. Ist doch wunderbar. Schliesslich, unglaublich, verwenden Schauspieler auch noch viele andere Tricks.

Sie lassen sich Falten ins Gesicht schminken, wenn sie im Film altern. Sie benützen, Wahnsinn, Perücken. Sie tun so, als wären sie glatzköpfig. Oder tragen wie Sean Connery ein Toupet, weil zu James Bond nun wirklich kein schütteres Haupthaar passt. Für Liebesszenen verwenden sie noch ganz andere Tricks, beim Neben-dem-Mund-Knutschen erst mal angefangen.

Also sollte doch ein solcher gesundheitsfördernder Fat Suit völlig in Ordnung gehen, könnte man meinen. Und täuscht sich ein weiteres Mal. Solches Tun sei Ausdruck einer «Fettphobie», wurden die Schauspieler getadelt. Natürlich wurde ein solcher Vorwurf mit schallendem Gelächter und dem demonstrativen Verspeisen eines doppelten Bigmac beantwortet.

Das wäre vielleicht früher so gewesen, als die Welt noch in Ordnung war. Heute sagt eine so gemassregelte Schauspielerin reuig und in winselndem Ton:

««Ich denke, Fettphobie ist real. Ich denke, so zu tun, als wäre es anders, würde weiteren Schaden anrichten.» Allerdings bemerkte sie, es wäre falsch, den Schauspielern die Schuld dafür zu geben und sie auf ihre Physis zu reduzieren.»

Mit dem Tragen eines Fat Suits werde nicht in erster Linie die Gesundheit eines Schauspielers geschont, der aus welchen Gründen auch immer einen fetten Menschen spielen soll, sondern es handle sich dabei um «die Stigmatisierung von übergewichtigen Menschen».

Die stigmatisieren sich nicht etwa selbst, verursachen Gesundheitskosten im Übermass, leiden an allen möglichen Krankheiten, die halt entstehen, wenn ein für ein Normalgewicht vorgesehener Körper 20 oder 30 oder mehr Kilos extra mit sich herumschleppen muss, weil sein Besitzer das Fressen nicht seinlassen kann.

Natürlich, Pardon, das ist meistens eine Stoffwechselkrankheit, eine Erblast, und dabei isst der Dicke doch gar nicht viel, möchte schon gerne abnehmen, aber sein Metabolismus erlaubt es irgendwie nicht.

ZACKBUM muss allerdings zugeben: langsam schafft uns diese Welle an fetter, brunzblöder, schrankenloser Idiotie.

Verbietet alles!

Tabak? Legal, aber verboten. Fleisch? Legal, aber …

Immerhin, den jungen Grünen kann man eine gewisse Konsequenz nicht absprechen. Sie fordern gleich ein allgemeines Werbeverbot für Konsumgüter. Es wäre allerdings nur konsequent, auch den Konsum überhaupt zu verbieten.

Nach der Annahme der Initiative «Kinder ohne Tabak» wachsen die Träume von Verbotsliebhabern in den Himmel. Kinder ohne Zucker, Kinder ohne Fett, nichts ist zu kindisch, um nicht verboten zu werden.

CO2-Ausstoss? Verbieten. SUV? Verbieten. Kaffee in kleinen Schlucken im ÖV konsumieren? Verbieten. Schokolade? Verbieten. Bei Rot über die Strasse laufen? Verbieten. Oh, das ist ja schon verboten. In Schwimmbäder urinieren? Verbieten. Der SP-CO-Präsident Cédric Wermuth, der bei Wahlen von einer Niederlage zur nächsten eilt, hat dennoch Zeit gefunden, sich ein besonders putziges Verbot einfallen zu lassen: generelles oder partielles Werbeverbot für – Schönheitsoperationen im Genitalbereich.

Da hat Tamedia endlich mal ein Recherchestück vorgelegt, das dem Leser ein Schmunzeln ins Gesicht treibt.

Allerdings fehlt ihm vielleicht ein wenig die analytische Durchdringung. Denn solche Verbotsorgien sind Ausdruck einer verpeilten Weltsicht. Zum einen beinhalten sie die Auffassung, dass der Mitmensch zur gefälligen Lebensart erzogen werden muss. Da er zu blöd ist, selber einzusehen, was für ihn gut ist und was schlecht, muss er mit sanftem Zwang auf den rechten Weg geführt werden.

Dass für verbotene Substanzen keine Werbung gemacht werden darf, versteht sich von selbst. Dass es Kinderschutzgesetze gibt, ebenfalls. Tabak ist aber, wie Alkohol, legal. Der Konsum ist legal. Der Verkauf und somit der Kauf. Dass Tabak gesundheitsschädigend sein kann, ist so wahr wie die Tatsache, dass das für das ganze Leben zutrifft.

Dass übermässiger Alkoholkonsum ebenfalls gravierende Auswirkungen haben kann, ist bekannt. Auch Fettleibigkeit als Folge von übermässiger Nahrungszufuhr ist nicht gesund. Sich Sonnenstrahlen ohne Schutzcreme auszusetzen, kann Hautkrebs verursachen.

Die Fälle sind Legion, dass auch fitte Mitmenschen beim Joggen vom Herzinfarkt gefällt werden. Schlafmangel ist überhaupt nicht gut. Wutanfälle können ungesunden Bluthochdruck verursachen. Wer dem Mitmenschen ein langes Leben wünscht, muss für Verbote von all dem sein.

Zum anderen beinhaltet diese Verbotsmentalität eine verkniffene, lebensfeindliche Rechthaberei. Es genügt den Befürwortern von Verboten nicht, dass sie selbst für sich wissen, was im Leben richtig gemacht werden muss und was falsch wäre. Sie wollen diese Meinung auch allen anderen aufzwingen.

Das hat etwas Fundamentalistisches und Inquisitorisches. Alle sollen die Milch der frommen Denkungsart schlürfen. Der einzige Lustgewinn entstünde in einer solchen Gesellschaft durch ein strafendes und donnerndes «das ist verboten!». Aus der Befriedigung, den armen Sünder ertappt zusammenzucken zu sehen.

Dass das zutiefst menschenfeindlich, übergriffig und selbstgerecht ist, sehen diese Anhänger von Verbotsorgien nicht. Man sollte sie verbieten.