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Wumms: Philipp Loser

Ein Kleiner nähert sich grossen Fragen.

Konzernjournalist Philipp Loser gedenkt auf seine Art dem 6. Dezember 1992. So lange ist’s her, dass die Schweiz nein zum EWR sagte. Nicht zuletzt deswegen, weil der damalige Bundesrat Adolf Ogi sich einflüstern liess, dass es eine gute Idee sei, ein Ja als Vorstufe zum Beitritt in die damalige Europäische Gemeinschaft zu bezeichnen.

«Les neiges d’antan», würde François Villon dazu sagen, aber den kennt Loser nicht. Also nimmt er den Rapper Stress, den nicht viele kennen, der aus Wut über dieses Nein «Fuck Blocher» gerappt habe. So geschmackvoll sind Rapper halt, wenn sie links sind.

Seither sei auf jeden Fall die Schweiz gespalten zwischen Isolation und Öffnung, diagnostiziert Loser. Und beide Lager seien etwa gleich gross, fantasiert er. Weil er nicht mitbekommen haben will, dass sich die Befürworter eines EU-Beitritts inzwischen dermassen in der Minderheit befinden, dass sich selbst die SP – trotz Parteiprogramm – nicht traut, das offen zu fordern. Nur noch Vereine wie «Operation Libero» stehen dazu, aber die haben ja auch Sanija Ameti als Co-Präsidentin.

Loser meint, eine Konsequenz dieser Uralt-Abstimmung sei «die umfassende Lähmung in allen Fragen, die die Rolle der Schweiz in Europa betreffen».

Aber Loser weiss Abhilfe, wie diese Lähmung, die allerdings nur er verspürt, überwunden werden könnte. Indem man sich die grundlegende Frage stelle:

«Gehört die Schweiz zu Europa? Und wenn ja – wie

Gehört Loser zu den denkenden und schreibenden Menschen, und wenn ja – wie?

Das ist nun so bodenlos simpel, so über jedes Mass einfältig, so unsagbar blöd, dass jeder anständige Tamedia-Leser sein Geld zurückverlangen – und bekommen sollte.