Kurzmeldung der Woche
Wir haben den «Schweizer journalist:in» bekommen. Das ist zu viel.
Die Nummer 04/2021 umfasst 82 Seiten. Im Editorial fragen die beiden Chefredaktorinnen: «Warum kaufen Sie dieses Heft?» Tun wir nicht, wir bekommen es gratis zugestellt.
Das hat wohl damit zu tun, dass wir mal für den «Schweizer Journalist» geschrieben haben. Als es noch etwas zu schreiben gab und auch die Grundregeln der deutschen Sprache respektiert wurden.
Wir haben die 82 Seiten lustlos durchgeblättert und sind nirgends hängen geblieben. Beiträge über Schweizer Themen? Gähn. Aus den anderen deutschsprachigen Ausgaben übernommen? Schnarch.
Die «SRF-Moderatorin Angélique Beldner beleuchtet Rassismus im Schweizer Journalismus», barmt die Titelzeile. Luxusprobleme einer gut bezahlten TV-Frau. Die Chefredaktorinnen wollen ein Zeichen setzen und und dem «Süssigkeitfabrikanten aus dem Aargau» eine reinwürgen. Roland Dubler wagte es doch, Kritiken am traditionsreichen Namen seines Produkts zu entgegnen: «Im Zusammenhang, wie ich das Wort benutze ist es positiv. Der M*kopf ist qualitativ hochstehend». Das Urteil der beiden Scharfrichterinnen:
«Das steht beispielhaft für den Schweizer Rassismus.»
Beispielhafter Schweizer Rassist? Nein, bodenloses Dummschwätzen.
Nein, die Verhunzung eines Wortes mit einem Sternchen und diese unqualifizierte, unbegründete Schmähkritik steht beispielhaft für den Niedergang der Medienkritik im Allgemeinen und des «Schweizer journalist:in» im Speziellen.
Leider stimmt es: was gratis ist, ist nichts wert. Deshalb hat ZACKBUM die weitere Belieferung abbestellt. Dafür ist das Leben dann doch zu kurz.