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«Spiegel» spinnt

Wenn eine Redaktion eine Mission hat, fährt sie ihr Magazin gegen die Wand.

Die Abneigung, geradezu der Hass des «Spiegel» auf Donald Trump ist aktenkundig. Der «Spiegel» wollte ihn in absurder Selbstunterschätzung schon mal «wegschreiben». Er hat Coverkarikaturen gemacht, die jedes vernünftige Mass sprengten. Und muss nun damit fertigwerden, dass Trump möglicherweise wieder Präsident der USA wird. Das ist mehr, als die Redaktion ertragen kann.

Erschwerend kommt noch hinzu: Trump hat einen potenten Unterstützer bekommen. Der ist nicht nur Milliardär, sondern der wohl reichste Mann der Welt und, nun, etwas eigen.

Elon Musk ist tatsächlich gefährlich, aber nicht wegen seiner Unterstützung für Trump. Das wäre ein anderes Kapitel. Nun arbeitet sich ein Viererteam des «Spiegel» auf knapp 31’000 A an Musk ab.

Der Titel lässt schon keinen Zweifel, was der «Spiegel» von ihm hält. Dass Musk darauf etwas angepisst reagierte, ist durchaus verständlich. Die seitengrosse Fotomontage steht den gezeichneten Hass-Covers gegen Trump in nichts nach:

In seinen besseren Tagen hätte das sogenannte Nachrichtenmagazin aus Hamburg so etwas als üble Demagogie, als Entmenschlichung, als Entstellung eines Gesichts zur Fratze gegeisselt. Und der Titel «Staatsfeind» steht auch in einer tollen Tradition:

Leicht gebauchpinselt nimmt der «Spiegel» zur Kenntnis, dass Musk auf diese Schmiere reagiert hat:

«Spiegel steht zu seiner Berichterstattung», sagt das Blatt trotzig. Als ob das in Gefahr gestanden wäre. Aber welche «Berichterstattung» eigentlich?

Eine sachliche und objektive Darstellung:

«Der reichste Mann der Welt – ausgestattet mit einem großen Mundwerk, einem Vermögen von 250 Milliarden Dollar, einer öffentlich zelebrierten Neigung zu Rauschmitteln gegen seine Depressionen und Krankheiten, einer erstaunlichen Liebe zu Autokraten und Alleinherrschern, einer inzwischen streng rechten Weltsicht und einem Hass auf alles, was woke, links, queer oder auch nur allzu demokratisch ist – verkörpert einen völlig neuen Typus des Magnaten: Er beherrscht nicht nur den Zugang zu den Massen. Sondern auch zu schier unerschöpflichen Geldquellen. Und, am wichtigsten, zu modernster Hightech-Infrastruktur.»

Da geht doch noch was: «Eine demokratiefeindliche Einstellung, gepaart mit der Macht über fahrende, fliegende, digitale und hochtechnische Infrastruktur – typischerweise sind das die Zutaten für die Rolle des Bösewichts in einem »James Bond«-Film. Gut passen würde: »Die Welt ist nicht genug«. Leider spielt diese Dystopie nicht im Kino, sondern in der Wirklichkeit.»

Und weil der «Spiegel» urdeutsch ist, darf natürlich ein Vergleich nie fehlen.

«Der ehemalige Krupp-Direktor Alfred Hugenberg kaufte sich in den 1920er-Jahren ein Medienimperium zusammen, um es im Wahlkampf walten zu lassen: »Macht mir den rechten Flügel stark!« 1933 ernannte ihn Adolf Hitler zum Reichswirtschaftsminister. Heute gilt der Konservative als Steigbügelhalter für den Diktator.
Hugenberg, Hitler? Überschätzt das Musks historische Rolle

Die Frage stellen, heisst natürlich, sie beantworten: «Bislang wurde er stets eher unterschätzt

Weitere Müsterchen:

«Der Troll-in-Chief ist zum politischen Agitator mutiert … Spätestens seit Robert Louis Stevensons Dr. Jekyll und Mr. Hyde weiß die Menschheit, wie nah Genie und Wahnsinn mitunter beieinanderliegen können … Der Milliardär behandle und beurteile Frauen nach ihrer BH-Größe, führe »sein Unternehmen im finsteren Mittelalter« und biete »denjenigen, die die ›Animal House‹-Umgebung infrage stellen, an, dass sie sich eine andere Arbeitsstelle suchen können, wenn es ihnen nicht gefällt« … Wie ein autoritärer Guru hetzt Musk auf X gegen illegale Migranten, etablierte Medien und den »woken« Zeitgeist … »Zersetzung« nannte man diese Strategie bei den Geheimdiensten der DDR … Für X ist der neue Chef geschäftsschädigend … Doch nur Musk könnte schon bald die Gelegenheit bekommen, einige dieser technofaschistischen Ideen umzusetzen … ein Datencockpit, an dessen Steuerungsknöpfen der Milliardär selbst säße. Neben ihm vielleicht sein Buddy Trump. Womöglich als Präsident. Duo infernale.»

Die journalistische Leistung der Quadriga infernale des «Spiegel» bestand übrigens darin, eine ehemalige Angestellte und einen ehemaligen Partner von Musk zu befragen. Plus seinen Biografen zu zitieren. Alles andere ist selbstgebraut. Denn nur, wenn man abgeschottet von der Wirklichkeit in seiner Gesinnungsblase vor sich hindumpft, kann man ungeniert loswettern. Schimpfen, niedermachen, ein Porträt in düsteren Farben malen.

Public Enemy Nummer eins: Donald Trump. Nummer zwei: Elon Musk. In der Tradition von Dillinger und Capone. Mit dieser Schimpfkanonade wird der «Spiegel» zwar nicht zum Staatsfeind Nummer drei. Aber zum Feind des verantwortungsbewussten Journalismus. Zum Totengräber seriöser Publizität.