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Birrer ist peino

Wieso hält niemand sie davon ab, Kommentare zu schreiben?

Raphaela Birrer hat’s schon wieder getan. Oops. Es brauche gegen eine «politische Kultur der Intoleranz eine  Gegenbewegung der Vernunft».

Wunderbar, nur: von ihr wird die nicht angeführt. Denn dazu bräuchte es Vernunft. Um gleich am Anfang klarzumachen, von wem denn die Intoleranz ausgeht, sagt ein Bild mehr als tausend Worte:

Screenshot «Tages-Anzeiger».

Bei einer Corona-Demo in Winterthur hätten Demonstranten «einen Wagen mit ihren Feindbildern tapeziet (sic)».

Dann leitet Birrer mit dem persönlichen Erlebnis ein. Eine Nationalrätin habe ihr «neulich beim Mittagessen» von den Anfeindungen erzählt, denen sie ausgesetzt sei. Wow, Birrer luncht mit einer Nationalrätin. Leider: «Ihren Namen will sie nicht in den Medien lesen

Schade aber auch; ZACKBUM hat heute mit einem leitenden Mitarbeiter von Tamedia geluncht, nur will der seinen Namen auch nicht in den Medien lesen. Wahr oder erfunden?

Dann schwingt sich Birrer ins Abstrakte auf, und das kann bei ihr nie gutgehen: «Die Verhärtungen in den Parlamenten sind letztlich ein Abbild der Verhärtungen in der Gesellschaft, also des empörten Geschreis in den sozialen Medien, des immer gehässiger werdenden Umgangstons gegenüber Andersdenkenden.»

Da könnte sie als konkretes Beispiel den leitenden Tamedia-Mitarbeiter Marc Brupbacher erwähnen, der sowohl den Bundesrat («total übergeschnappt») wie auch Wähler in den sozialen Medien mit empörtem Geschrei beschimpft, die nicht in seinem Sinn abstimmen. Dafür musste er sich dann immerhin entschuldigen. Ein anderes naheliegenden Beispiel wäre Philipp Loser, der keine Gelegenheit auslässt, geradezu obsessiv seiner tiefen Abneigung gegen die SVP Ausdruck zu verleihen. Oder der antidemokratische Politchef Denis von Burg, der zu Pandemiezeiten völlig durchrastete und Zwangsmassnahmen gegen Ungeimpfte forderte: «Jetzt muss Berset die Gegner endlich zur Impfung zwingen», titelte er unwidersprochen. Und ist heute noch im Amt.

Statt also im eigenen Saftladen aufzuräumen, jammert Birrer: «Kräfte, die für einen nüchtern-pragmatischen Politstil stehen, gelten gemeinhin als sterbenslangweilig».

Genau deswegen versucht auch Tamedia, möglichst zugespitzt die Klimahölle, die unerträgliche Diskriminierung von Gendern, die SVP, die «Rechtskonservativen», die «Hetzer», die «Rassisten» gar, die unvorstellbar verblödeten und angebräunten Wähler der AfD (und ihrer Gesinnungsgenossen in der Schweiz) an den medialen Pranger zu nageln.

Selbst einigen Kommentarschreibern fällt auf, dass Birrer sich über etwas bitterlich beklagt, was sie selbst zumindest in ihrer Redaktion abstellen könnte.

Eine Kritik an der Polarisierung zu äussern, dabei den Beitrag des eigenen Ladens schlichtweg ignorieren, nicht den Hauch eines selbstkritischen Gedankens aufblitzen lassen – wie darf man das noch öffentlich bezeichnen, ohne als Frauendiskriminierer beschimpft zu werden?

Vielleicht als bar jeder Vernunft? Vielleicht als intellektuell tiefergelegten Kommentar als Rohrkrepierer? Vielleicht als Wortmeldung, die die ganze Fallhöhe zu Kommentaren in der NZZ deutlich macht?

Die (wenigen) verbliebenen Redakteure bei Tamedia, die noch einen fehlerfreien und geraden Satz formulieren können, der auf einem interessanten Gedanken aufbaut – die müssen durch die Hölle gehen.

Corona-Blues

Der wird in Deutschland gesungen. In der Schweiz bleibt’s (noch) stumm.

Ganz neue Töne im «Spiegel». Gut, auf das deutsche Nachrichtenmagazin war auch schon mal mehr Verlass, seit dem Fall Relotius und der Affäre Roshani ist der Lack ziemlich ab.

Aber so forsch die Deutschen auch sind, den kleinen und grossen Überwacher zu spielen, der nichts lieber als «das ist verboten!» sagt, so schnell sind sie dann auch bereit, in sich zu gehen. Schon zweimal murmelten sie im letzten Jahrhundert: «haben wir nicht gewollt und gewusst».

Nach der Corona-Hysterie ist nun auch Asche aufs Haupt angesagt. So titelt der «Leiter Meinung & Debatte» beim «Spiegel»: «Wir Coronaversager». Und greift in die Vollen:

«Inzwischen wissen wir, dass viele Pandemiemaßnahmen unsinnig, überzogen, rechtswidrig waren. Kein Ruhmesblatt, auch nicht für uns Medien.»

Hoppla. Dann haut sich Alexander Neubauer eins nach dem anderen selbst über die Rübe: «Inzwischen wissen wir, dass einige Coronamassnahmen nicht nur fragwürdig oder unsinnig waren, sondern auch rechtswidrig. Das Brandenburger Verfassungsgericht hat gerade entschieden, dass das sogenannte kommunale Corona-Notlagegesetz gegen die Landesverfassung verstieß, weil es die Gewaltenteilung aushebelte. Geklagt hatte die AfD-Fraktion, die sich jetzt als Verfassungsheldin aufspielen kann, ausgerechnet

Natürlich muss man sich in Deutschland immer gleich grundsätzliche Fragen stellen: «Nun ist es hinterher immer leicht zu sagen, was besser gewesen wäre. Doch was mich im Nachhinein umtreibt, ist, wie leicht die Freiheitsrechte in unserer angeblich so liberalen Gesellschaft suspendiert wurden.»

Bitteres Resümee: «Zu wenige widersprachen, als die Politik vor drei Jahren erstmals Schulschließungen anordnete und dann über Monate immer wieder verlängerte: kein Bundesverfassungsgericht, keine Nationale Akademie der Wissenschaften, kein Deutscher Ethikrat, kein Christian Drosten. Was, wie ich heute sagen würde, ein Riesenversäumnis war.»

Dem schliesst sich noch eine Selbstkritik an, eine Kritik an seinem eigenen Blatt. Dazu passt, dass der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach, der immer vorne dabei war mit Alarmismus und Lobgesängen auf die Wirkung der Impfung, nun plötzlich ganz betroffen ist, weil es doch tatsächlich Nebenwirkungen und Long Covid geben soll. Dafür den nahezu vollständigen Schutz durchs Impfen nicht mehr.

Jeder vernünftige Mensch, und davon gab es öffentlich während der Corona-Hysterie sehr wenige, hatte während der gesamten Pandemie vor überzogenen Massnahmen, vor der Verteufelung von Kritikern, vor Freiheitsverlust und Kontrollgewinn gewarnt.

Auch hier – wie inzwischen bei der Ukraine – kam es zu einer Vertauschung der Rollen. Während vor allem rechte Kreise davor warnten, dass Corona-Massnahmen zu einer vollständigen Überwachung des Staatsbürgers missbraucht werden könnten, war die Linke, allen voran die SP, hellauf begeistert von noch mehr Kontrolle.

Aber während in Deutschland immerhin eine Art Reflexion beginnt, sind es in der Schweiz bislang nur vereinzelte Stimmen wie die von Katharina Fontana, die ein kritisches Resümee ziehen. Die Corona-Kreischen bei Tamedia und Ringier (bei dem Verlag weiss man inzwischen wenigstens, warum), all die Befürworter von Zwangsimpfungen, die jeden Ungeimpften als potenziellen Massenmörder beschimpften, all die besinnungslosen Vertreter der Meinung, dass das elende und einsame Sterben in Altersheimen halt leider ein notwendiges Übel sei, also all die schon damals unangenehm auffallenden Hetzer und Rechthaber, sie bleiben einfach mal stumm.

Die  Wissenschaftler in der Schweiz, die sich einen Platz an der Sonne der öfffentlichen Wahrnehmung eroberten, indem sie immer absurdere Todeszahlen an die Wand malten; die Mitglieder der «Task Force», die regelmässig den Bundesrat in den Senkel stellten, den sie eigentlich beraten sollten – all die Apokalyptiker, die ihre Unkenrufe in fette Forschungsaufträge und die Verbesserung der eigenen Stelle ummünzen konnten: wo sind die heute?

Journalistische Meinungsführer aus dem Hause Tamedia, denen die Massnahmen des Bundesrats viel zu weich waren, die unverfroren Impfzwang forderten, eine Westentaschenpolitikerin, die öffentlich darüber nachdachte, ob Ungeimpfte nicht ihre Krankenhauskosten selber zahlen sollten; all die üblen Selektionierer, die öffentlich darüber nachdachten, ob Ungeimpfte nicht bei Behandlungen ausgeschlossen werden sollten: hört man von denen ein Wort der Selbstkritik? Der Einsicht? So etwas Ähnliches wie die Ausführungen von Neubacher im «Spiegel»?

Nein, die schweigen stumm in der Schweiz. Und haben schon längst einen neuen Feind ausgemacht. Friedensdemonstranten, die sich angeblich von ehemaligen Corona-Leugnern wieder für deren üble Ziele einspannen lassen. Reichsbürger, Rechtsradikale, einmal etikettiert als Verschwörungstheoretiker, immer Verschwörungstheoretiker, einmal Staatsfeind, immer Staatsfeind, mit oder ohne Aluhut.

Mit der gleichen parteilichen Gehässigkeit, mit der früher über sogenannte Corona-Leugner hergezogen wurde, geht es nun gegen Teilnehmer an Demonstrationen, wenn die Veranstalter nach Meinung der gleichen Kreischen nicht über jeden Zweifel erhaben seien. Und was zweifelhaft ist, das bestimmt natürlich die Kreische mit ihrer natürlichen Autorität und der unbezweifelbaren Fähigkeit, zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können.

Man kann ja Fehler machen, das ist menschlich. Man kann hysterisch werden, was für Journalisten eher abträglich ist, wie man bei Marc Brupbacher beobachten kann. Man kann den Rechtsstaat in die Tonne treten, wie das der Politchef Denis von Burg bei Tamedia regelmässig tut. Man kann «Berset Superstar» lobhudeln, weil einem das von oben eingeblasen wird.

Was man damit aber nicht kann: seine Glaubwürdigkeit wiederherstellen. Den Weg nach unten der Massenmedien abbremsen. Das Zufallen des Sargdeckels verhindern.

 

Mein, meine, Meinung

Die «SonntagsZeitung» als müdes Meinungsblatt.

Wie wirkt sich die Rückstufung von Bauernopfer Arthur Rutishauser auf den Posten des SoZ-Chefredaktors aus? Soweit erkennbar – überhaupt nicht. Es werden weiterhin dünne Bretter gebohrt und viel, sehr viel gemeint. Gut gemeint, schlecht gemeint, über alles gemeint.

Rutishauser geht dabei als Vorbild voran und meint im Editorial: «Die Credit Suisse fährt gegen die Wand, doch in Bern interessiert das keinen.» Hier stapelt er aufrecht – als sei er der ins Archiv entsandte Sonderkorrespondent – alle Gehaltsexzesse, Fehlentscheide und das Wirken der ständig wechselnden Führungspfeifen aufeinander.

Und zitiert sich gleich selbst: «Ein Jahr ist es her, dass wir an dieser Stelle vor … möglichen Blackouts gewarnt haben. Blackout gab es keinen», dafür habe die Axpo einen Rettungsschirm von 4 Milliarden gebraucht. Oder auf Deutsch: damals lag Rutishauser daneben. Gutes Argument, um seine düsteren Warnungen bei der Credit Suisse zu stützen.

Und worüber redet eine Redaktion, wenn es mal nichts zu meinen gibt? «Der Winter sagt noch einmal kurz Hallo.» Und sonst so? «Dünn ist wieder hip».

Von ZACKBUM diskriminierungsfrei beschnittenes Aufmachersymbolfoto.

Was gibt es noch für Möglichkeiten, den wertvollen Platz sinnlos zu füllen? So:

Nichts gegen die Abgebildete, aber gibt es irgend einen nachvollziehbaren Grund, dieses banale Porträt dermassen aufzublasen?

Die Frage bleibt auch hier ohne Antwort:

Vermummter Jugendlicher nachts neben durchfahrendem Zug, der auf der anderen Hälfte der Doppelseite weiterfährt. Ob das als Kunstwerk durchgehen soll?

Aber dann wird wieder gemeint, und wie. Wie meist ziemlich schräg in der Landschaft steht Markus Somm: ««Tatsächlich ist es vielleicht das dümmste Gesetz, das wir haben. Es ist kein Kriegsmaterialgesetz, sondern ein Antikriegsmaterialgesetz.» Das ist vielleicht der dümmste Kommentar, den er je geschrieben hat.

Wenn der «Politchef» Denis von Burg den Zweihänder schwingt, müssen Anstand, Logik und Vernunft in Deckung gehen, kommen aber trotzdem nicht unverletzt davon. Von Burg – seine Spezialität seit Corona-Zeiten – nimmt sich mal wieder unsere Landesregierung vor und ist überhaupt nicht mir ihr zufrieden: «Dem Bundesrat fehlt Mut und Führungskraft». Nimm das, du schlapper Haufen: «Die Schweizer Regierung stolpert in der Aussenpolitik ohne stringente, zukunftsorientierte Strategie von einer Baustelle zur nächsten – und schadet damit sich und dem Land.»

Als sei er einen Moment vor sich selbst erschrocken, behauptet von Burg: «Das ist keine billige Polemik.» Nein, das ist es nicht, es ist zusammenhangsloses, dummes Gewäffel und Geschwafel: «… agiert aussenpolitisch so orientierungslos und abwehrend, dass es einer Dienstverweigerung gleichkommt … nicht in der Lage … Neupositionierung … geht alles seinen bürokratischen Gang … voller innerer Widersprüche … versteckt sich billig hinter der Rechtslage … Position der Schweiz moralisch und politisch nicht mehr haltbar … im Parlament brechen derweil chaotische und zum Teil groteske Glaubens- und Grabenkämpfe … aus … hat das Europa-Dossier infiziert …»

Wieso man es zulässt, dass sich ein führender Meinungsträger mit solchen Gebabbel lächerlich macht, ist völlig unverständlich – ausser, man hasst ihn kräftig. Was hat der Wüterich denn als Gegenmodell anzubieten? Couchepin und dann Micheline Calmy-Rey und Eveline Widmer Schlumpf. Die hätten «das Bankgeheimnis beerdigt und bewahrten die Schweiz auf diese Weise vor der drohenden wirtschaftspolitischen Isolation». Das wird auch in der Wiederholung nicht schlauer oder richtiger. Widmer Schlumpf gab ohne Not das wichtigste Asset eines Kleinstaats auf: die Verteidigung seiner Rechtssouveränität gegen die imperiale Durchsetzung der extraterritorialen Gültigkeit von US-Gesetzen auch in der Schweiz. Durch diese Bresche, diesen Kunden- und Mitarbeiter- und Prinzipienverrat, marschierten dann unzählige weitere Staaten und holten sich Milliarden ab – bis heute.

Geradezu erholsam ist die ewige Leier von Gülsha Adilji, die sich weiterhin an ihrem «Ex-Boyfriend» abarbeitet. Wen interessiert eigentlich, dass sie inzwischen bereit sei, ihm zu verzeihen? Wohl nicht mal ihn selbst, sonst wäre er ja nicht der Ex. Und wieso darf diese Frau den Leser damit belästigen? Dumme Frage, bei diesem Namen, der Eigenschaft Frau und der Berufsbezeichnung «Autorin und Journalistin». Schliesslich muss doch jemand die Lücke füllen, die de Weck und Bleisch hinterliessen.

Kann man das noch steigern? Schwierig, aber die SoZ probiert’s. Mit einer Seite über Isabel Pfaff. Nichts gegen die Schweiz-Korrespondentin der «Süddeutschen Zeitung». Wobei man sich natürlich fragt, wieso die SZ so jemanden überhaupt noch braucht, wo doch der «Tages-Anzeiger» fast alles aus München übernimmt und auch seinen bescheidenen Inhalt dort gerne anbietet. Aber item, Pfaff will nun «Bärndütsch» lernen. Wahnsinn, ein Vorhaben, an dem auch die meisten Zürcher, Basler oder St. Galler scheitern würden. Ohne dass die SoZ darauf eine Seite verschwendete (hoffentlich).

Und was den Leser ungefähr gleichstark wie die Beziehungsproblem von Adilji interessiert. Aber Frau ist immer und überall gut, auch hier: «Die Frauen sind auch am Berg keine Anhängsel der Männer mehr». Das beruhigt ungemein, dass sie nicht mehr wie die Eselin davor stehen und anschliessend als Anhängsel von Männern auf die Bergspitze geschleppt werden müssen.

Aber dann reitet Rutishauser nochmals sein Lieblingssteckenpferd: die grosse Wirtschaftsstory. Also die kleine Story, ob vielleicht nicht CS und UBS fusionieren sollten. Gähn mit grossem, dafür völlig aussagelosem Foto nach SoZ-Art:

Zwei Männer starren dich an, lieber Leser. Mach was draus.

Sehr bitter ist dann, dass das Interview mit Peter Sloterdijk beweist, dass selbst dieser Grossdenker manchmal schwächelt und uninteressante Meinungen vertritt. Zu seiner Entschuldigung kann man vielleicht anführen: wer von Andreas Tobler interviewt wird, hat’s natürlich nicht leicht, einen klaren Gedanken zu fassen und zu formulieren.

Dann haben wir einen Meinungsbeitrag zum Thema: Trend, komm heraus, du bist umzingelt:

Kleiner Tipp: ein Trend, selbst ein Retro-Trend, sollte etwas Neues sein. Nicht etwas Altes, Gewohntes, Gewöhnliches. Und so hübsch die Sardinendosen, die eigentlich Sardinenbüchsen sind, auch von aussen daherkommen: ihr fetttriefender, grätiger Inhalt mit ungeniessbarem Kopf und Schwanz, na ja.

Und eine leicht lösbare Quizfrage zum Schluss: Darf der Berichterstatter über Tourismus in Montenegro vielleicht seiner Meinung Ausdruck verleihen, dass es dort eher beschissen sei? Die Antwort liefert die Fussnote seines völlig objektiven und nach rein journalistischen Kriterien abgefassten Artikels: «Diese Reise wurde unterstützt von One & Only und Luxury Dreams». Da muss es reiner Zufall sein, dass das Luxushotel der «One and Only Resorts» als einziger Geheimtipp vorkommt, allerdings nicht wirklich für jeden geeignet («in der Hauptsaison steigen die Preise auf über 1000 Fr.» Pro Nacht im Doppelzimmer.).

Vielleicht ist es ein erstes Anzeichen von altersbedingter Erschöpfung, aber nach dieser Überdosis Meinungskrampf war ZACKBUM zu ermattet für weitere Sonntagszeitungslektüre. Da haben NZZaS und SoBli Glück gehabt. Denn anscheinend hat Gieri Cavelty wieder ein «Editorial» geschrieben …

 

 

Wumms: Denis von Burg

Tamedia hat einen Irrwisch als Bundeshaus-Chef.

Von Burg fiel schon mehrfach durch erratische Kommentare und Positionen auf. So forderte er die Landesregierung zum Gesetzesbruch auf und wollte ein Impfobligatorium, wobei er Kritiker und Skeptiker übel beschimpfte.

Dann hielt er die Aufregung um die Kungelei zwischen Alain Berset und Ringier-CEO Marc Walder für heuchlerisch. Inzwischen ist er überzeugt: «Die Verschwörungstheorie … ist schon längst vom Tisch.» Wohl von seinem.

Genauso locker wie mit Impfgegnern und den Gesetzen geht er inzwischen mit so Kleinigkeiten wie dem Amtsgeheimnis und seiner Verletzung um: «Berset wird so klug gewesen sein, keine Belege für sein offensichtlich stillschweigendes und eigentlich kluges Dulden der Leaks zu hinterlassen.»

Von Burg ist nicht so klug, keine schriftlichen Belege seiner antidemokratischen Haltung zu hinterlassen. Konsequent unterwegs auf seinem Irrweg, fordert er nun mehr Öffentlichkeit bei Bundesratssitzungen.

Immerhin räumt er ein: «Natürlich können wichtige strategische aussen- oder sicherheitspolitische Entscheide … nicht öffentlich gemacht werden.» Da sind wir aber froh.

Hingegen wäre es doch naheliegend, dass von Burg das Gleiche vor seiner Haustüre fordern würde. Wieso werden Themensitzungen der SoZ nicht öffentlich? Oder Treffen der Geschäftsleitung von Tamedia? Der Tx Group? Wie laufen denn so die Gespräche über den Canonica-Skandal beim «Magazin»? Wieso müssen wir das alles durch Leaks und Einzelinformationen erfahren?

Wandeln wir doch einen der Gaga-Sätze von Burgs entsprechend ab: «Mehr Transparenz und mehr Öffentlichkeit bei den Supino-Entscheiden stärken die Geschäftsleitung, korrigieren Falschinformationen, zwingen das Gremium zu sachlichen, statt profitorientierten Entscheidungen und geben ihm am Ende mehr Legitimation

Das wäre doch mal was …

Doppelwumms: Denis von Burg

Wir ahnten es. Sonntag, Tiefflieger unterwegs.

«Die Empörung über die Corona-Leaks ist heuchlerisch», haut der Chef der Bundeshausredaktion von Tamedia seinen Kollegen vom Tagi eins in die Fresse. Aber natürlich meint von Burg nicht die, sondern vor allem Politiker von der SVP. Wir wollen ihn auf diesem argumentativen Tiefflug nicht begleiten.

Denn es gibt Dialektik und es gibt Dadaismus: «Solche Interna aus dem Bundesrat gehören zum System und tun diesem zuweilen gut.» Immerhin: von Burg bleibt sich treu. Gesetze, das Amtsgeheimnis, Vertraulichkeit, scheiss drauf, meint der Ignorant des Rechtsstaats.

Zur Schande des Journalismus wurde von Burg hiermit:

Eine weitere Duftmarke:

«Impfgegner und -trödler verlängern mutwillig oder fahrlässig die Pandemie und gefährden andere. … Mit der Rücksicht auf esoterische oder ideologische Impfverweigerer und rücksichtslose Trödler muss Schluss sein. … Das Tabu Impfzwang, sei er direkt oder auch nur indirekt, muss jetzt fallen

Diese Sprache hat etwas Martialisch-Totalitäres. Hier wird nicht argumentiert, hier wird dekretiert. Abgesehen davon, dass all diese Behauptungen von der angeblichen Gefährlichkeit Ungeimpfter und des Schutzes durch Impfung längst widerlegt sind: hier schrieb ein sich als Antidemokrat, als Verächter des Rechtsstaats outender Amok, der doch tatsächlich einen Bundesrat dazu aufforderte, sich über geltende Gesetze hinwegzusetzen.

Nun könnte man einen solchen hysterischen Anfall noch verzeihen, wenn sich der Autor bei Gelegenheit öffentlich dafür entschuldigt hätte. Tut er aber nicht. Stattdessen wirft er vom hohen Ross der arroganten Rechthaberei weiter mit Werturteilen um sich und bezeichnet es als «Heuchelei», wenn die Instrumentalisierung eines Medienkonzerns durch einen Bundesrat kritisiert wird.

Dass Tamedia ihn weiter schreiben lässt, ist hingegen keine Heuchelei. Es ist schlimmer: eine Dummheit.

 

Wumms: Denis von Burg

Noch schlimmer als der «Blick». Nicht einfach, aber machbar.

Tamedia zeigt mit allen vorhandenen Zeigefingern auf den Ringier-Verlag mit seinem sehr unglücklich agierende CEO Marc Walder. Der hatte, zusammen mit Ladina Heimgartner und Christian Dorer als Trio Infernal unterwegs, allen Anlass dafür geboten.

Allerdings übertrieben es die «Blick»-Basher an der Werdstrasse dermassen, dass sie einen kleinen Shitstorm ihrer Leser ernteten. Daraufhin fühlten sie sich bemüssigt, den «Blick» nachzuahmen und den eigenen Leser für dumm zu verkaufen: Tamedia sei dann wirklich völlig regierungsunabhängig, habe keinesfalls lobhudelnd und jubelnd die Politik des damaligen Gesundheitsministers Berset verteidigt.

Das stimmt allerdings. Im Gegensatz zu «Blick» hat Tamedia Berset sogar noch mit Forderungen nach noch drakonischeren Massnahmen, mit Beschimpfungsorgien gegen angebliche Verschwörungstheoretiker, Aluhutträger, Corona-Leugner und Impf-Verweigerer als potenzielle Massenmörder deutlich an Radikalität überholt. Unzählig die hysterischen Ankündigungen baldigen Untergangs durch die Corona-Kreische Marc Brupbacher, der verkündete, er sei dann «fertig» mit Berset, im Fall.

Es sei aber auch an einen Satz des Politikchefs und Leiters der Bundeshausredaktion von Tamedia erinnert. Kein kleines Würstchen, sondern ein Mann mit Einfluss und Medienmacht.

Allerdings wird Denis von Burg zum beleidigten Leberwürstchen, wenn man ihn höflich anfragt, was er denn so post festum zu seinem Gekeife ausser Rand und Band sagen möchte, ob da nicht eine Entschuldigung fällig wäre. Da will er höchstens auf anständig gestellte Fragen antworten, wenn überhaupt.

Nicht Stellung nehmen mochte er zu diesem ungeheuerlichen Satz aus seiner Feder:

«Jetzt muss Berset die Gegner endlich zur Impfung zwingen

Man kann Ringier und «Blick» einiges vorwerfen. Aber das ist denen dann doch nicht unterlaufen. Einen Bundesrat öffentlich dazu auffordern, das Recht zu brechen? Wie in einem diktatorischen Unrechtsstaat einfach durch nichts legitimierten Zwang anwenden?

In jedem verantwortungsbewussten Medium wäre ein solcher Politchef seinen Posten losgeworden, um gemeinsam mit Brupbacher von der Zuschauertribüne aus weiterzuwäffeln. Aber doch nicht bei Tamedia.

Schweigsame Corona-Kreischen

Zweifel am Nutzen der Impfung steigen. Lautstarke Journis schweigen.

Die «Weltwoche» nimmt den Mund recht voll: «Die Geschichte der Pandemie muss neu geschrieben werden.» Das letzte Mal wurde dieser Satz vom «Stern» verwendet, als er die Hitler-Tagebücher gefunden haben wollte.

Aber die WeWo hat durchaus mehr gesicherten Anlass dafür. Eine Pfizer-Managerin gestand vor der EU ein, dass die Impfung nicht auf ihre Wirkung getestet wurde, ob sie in der Lage ist, die Ausbreitung des Virus zu stoppen. Noch deutlicher: «Am 13. Oktober bestätigte die Europäische Kommission in einem offiziellen Hearing, dass die Impfung weder vor Übertragung noch vor Ansteckung schütze.»

Noch dickere Post: «Die EU-Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Ihr wird vorgeworfen, zum Nachteil der EU und der Steuerzahler überteuerte Deals mit der Pharmaindustrie eingefädelt zu haben – und die belastenden Nachrichten zu verheimlichen.»

Nun mag die Managerin nicht ganz dicht sein, auch eine EU-Kommission kann sich täuschen, und gegen Politiker wird ständig ermittelt.

Aber ob die Geschichte umgeschrieben werden muss oder nicht: diese drei News, zusammen doch eine geballte Ladung, haben ihren Weg nicht in die Mainstream-Medien gefunden. Das ist ein Skandal. Nur im «Nebelspalter» oder der WeWo wird ihnen mit der gebührenden Aufmerksamkeit begegnet.

Ist nicht ganz unverständlich, denn sollte sich erhärten, dass die Impfmittel in erster Linie eine ungeheuerliche Bereicherungsmöglichkeit für Pharmabuden waren, aber ansonsten weitgehend wirkungslos, haben sich alle Journis restlos blamiert, die Impfgegner beschimpften und Impfen als das Allheilmittel in der Bekämpfung der Pandemie in den Himmel jubelten.

Nun sind Journalisten nicht gerade dafür bekannt, öffentlich Selbstkritik zu üben. Also haben wir mal drei herausgepickt. Die Corona-Oberkreische Marc Brupbacher von Tamedia, der schon mal den gesamten Bundesrat für «übergeschnappt» erklärte oder verkündete, dass der mit Gesundheitsminister Berset fertig sei, weil der nicht den gnadenlosen Impfwünschen Brupbachers entsprach. Der Amok liess sogar seine wehrlosen Kinder in Deutschland impfen, als das in der Schweiz noch nicht möglich war.

ZACKUM wollte von ihm wissen, was er angesichts dieser neuen Erkenntnisse zu seinen damaligen Ausbrüchen sage. Brupbacher antwortete mit dem Pausenzeichen. Die Kreische verstummt, wenn sie sich erklären sollte. Das ist nicht übergeschnappt, aber schwach, verantwortungslos und feige.

Dann fragten wir den Chef der «Blick»-Familie Christian Dorer, wie er heute zu seiner damaligen Aussage stehe: «Dürfen Impfgegner benachteiligt werden? Darauf gibt es nur eine vernünftige Antwort: Selbstverständlich!»

Dazu sagt Dorer auf Anfrage heute: «Das Impfen war auch aus heutiger Sicht der Schlüssel aus der Pandemie: Das Risiko einer schweren Erkrankung ist für Ungeimpfte deutlich höher als für Geimpfte – unabhängig von der Frage, ob Geimpfte das Virus weitergeben oder nicht. Deshalb war es eine Zeitlang leider notwendig, dass sich Ungeimpfte mehr einschränken mussten, um das Gesundheitswesen nicht zu überlasten.»

Zudem möchte er klarstellen, dass so wie oben verkürzt zitiert würde. Das vollständige Zitat laute: «Wer nicht geimpft werden will, muss auch nicht. Was eine heftige politische Diskussion entfacht hat: Dürfen Impfgegner benachteiligt werden? Darauf gibt es nur eine vernünftige Antwort: Selbstverständlich!»

Immerhin, eine Reaktion.

Als Dritten um Bunde klopfte ZACKBUM beim Politikchef Denis von Burg an. Der Tamedia-Leiter hatte sich zur Aussage verstiegen: «Jetzt muss Berset die Gegner endlich zur Impfung zwingen.»

ZACKBUM kommentierte: Dieser Satz war schon immer rechtsstaatlich mehr als fragwürdig. Durch die neusten Erkenntnisse über die Wirkung von Impfungen ist er völlig obsolet geworden. Sind Sie in der Lage, sich von ihm zu distanzieren oder sich für diese Verirrung zu entschuldigen?

Während aber von Burg gerne Impfgegner in die Pfanne haute, ohne ihnen Gelegenheit zur Gegenwehr zu geben, reagierte er auf diese Anfrage verschnupft: «Wenn Sie von mir aber in einem anständigen Ton und ohne irgendwelche ultimativen Forderungen, die Frage stellen, wie ich heute zu diesem Kommentar stehe und mir auch noch verraten, in welchem Zusammenhang Sie eine allfällige Aussage verwenden wollen. Werde ich Ihnen gerne einige Sätze schreiben.»

Nachdem ihm ZACKBUM mitteilte, dass sich der Zusammenhang möglicherweise aus dem Absender ergebe, der Ton keinesfalls unanständig sei und auch keinerlei «ultimative Forderungen»–  so wie von ihm – aufgestellt wurden, war er endgültig eingeschnappt: «In dem Fall bitte ich Sie zur Kenntnis zu nehmen, dass ich keinen Kommentar abgeben will

Das nimmt ZACKBUM zur Kenntnis und wiederholt sein Urteil über Brupbacher auch gegenüber von Burg. Schwach, verantwortungslos und feige.

ZACKBUM masst sich, im Gegensatz zu vermeintlichen Fachleuten wie Brupbacher, Dorer oder von Burg, keinesfalls die medizinische Kompetenz an, diese neuen Erkenntnisse wissenschaftlich korrekt einordnen zu können. Dass sie aber in den grossen Medien weder referiert, noch kommentiert oder gar korrigiert werden, dass – mit einer Ausnahme – die Journalisten schweigen, die damals nicht müde wurden, Impfgegner in allen Tonlagen zu beschimpfen, trägt auch nicht dazu bei, das Vertrauen in die Massenmedien zu erhöhen …

Der Politchef, der eine Spritze braucht

Denis von Burg fiel schon durch diverse Ausraster auf. Jetzt wird’s pathologisch.

Wir sind doch alle für verbale Abrüstung und einen pfleglichen Umgang in der politischen Debatte. Alle? Einer sicher nicht:

«Regelmässig ziehen ein paar Tausend durch die Städte, sind laut und manchmal auch gewaltbereit», «inhaltlich auf sehr bescheidenem Niveau», «abstrus und entblösst die Wortführer der Bewegung als libertäre Wirrköpfe».

Dabei könnte von Burg doch durchatmen: «sicher ist: Mehrheitsfähig ist diese Bewegung nicht.» Aber er mahnt und warnt: «Und doch ist deren Kraft, die Politik einzuschüchtern, gross – gefährlich gross.»

Ganz schlimm treibt es, wer sonst, die SVP, sie «wechselte instinktiv die Seite, kaum ertönten die ersten Kuhglocken. Sie bekämpft das Covid-Gesetz und lässt ihre Tenöre demonstrativ im Trychlerhemd auftreten».

Aber oh Schreck, was tun denn die Regierenden? «Nur weil eine radikale Minderheit den Parteien und Behörden Angst macht, riskiert man jetzt eine fünfte Welle. Das ist verantwortungslos. Statt sich mundtot machen zu lassen …»

Er kann’s nicht fassen: niemand hört auf von Burg

Nun folgen die Ratschläge eines Verzweifelten, der es doch besser wüsste, aber auf den niemand hört:  «Es braucht jetzt deutliche Zeichen.» Nämlich was für eins? Da hat von Burg eine Idee:

«Besser wäre es, die eingeschüchterten sieben würden sich nochmals aufraffen und selbst in Impfbussen durchs Land reisen. Ueli Maurer ist es dem Land schuldig, jetzt in den SVP-Hochburgen auf Impftour zu gehen.»

Sonst noch was? Klar: «Die St. Galler Ikone Karin Keller-Sutter hat genug Strahlkraft, um derweil in der Ostschweiz die Abwehr gegen die von Bern diktierte Impfung zu brechen.»

Denn, merke auf, du Schweizer Stimmvolk:

Ein braunes Stück gezeichnete Demagogie, das nie hätte veröffentlicht werden dürfen.

Von Burg liebt martialische Worte. «Abwehr brechen, gefährlich, einschüchtern, Angst machen». Das gehört in eine Linie von verbalen Entgleisungen: «Zwingen, jeden erdenktlichen Druck machen, rücksichtslose Trödler, Bürgerpflicht». Das Vokabular des Totalitarismus, das von Burg gern verwendet.

Dabei hatte sein Westentaschen-Co-Chefredaktor Mario Stäuble gefordert: «Die Hetze muss aufhören.» Seinen Politchef hat er damit aber wohl nicht gemeint, der darf poltern: «Jetzt muss Berset die Gegner endlich zur Impfung zwingen»

Vollpfosten hüben wie drüben – nur haben die einen Treicheln, die anderen eine grosse Plattform

Es ist unbestreitbar, dass es unter den Coronamassnahmen-Skeptikern auch Verirrte und Verwirrte gibt. Wer Vergleiche zum Faschismus zieht, beleidigt Opfer und Täter des wahren Faschismus.

Aber im grössten Medienkonzern der Schweiz gibt es unkontrollierte Kadermitglieder wie die Corona-Kreische Marc Brupbacher, der den gesamten Bundesrat für «total übergeschnappt» erklärt, die Uni Luzern dazu auffordert, «diesen Dreck» sofort aus dem Netz zu nehmen, nur weil dem Laien die Meinung zweier Fachkoryphäen nicht passt.

Und dann haben wir von Burg, der in jedem verantwortungsbewussten Medienhaus, das um seine Macht und Quasi-Monopolstellung weiss, schon längst untragbar geworden wäre. Wer in einer Schweiz ohne Impfzwang den zuständigen Bundesrat zu Zwang auffordert, hat tatsächlich totalitäre Anwandlungen, hat die Grundlagen von Demokratie und Rechtsstaat nicht verstanden und kann daher nicht länger Politchef sein.

So wäre das, wäre Tamedia ein Unternehmen mit Prinzipien und Anstand. So aber darf von Burg ungehemmt nachlegen, poltern, rempeln, keilen und mit seinen Hasskommentaren die Stimmung vergiften. Das ist wahrlich verantwortungslos – und niemand stoppt ihn. Dabei gibt es auch Spritzen gegen zu starke Exaltiertheit, Erregtheit und alle typischen Symptome eines Burn-out. Beruhigungsspritzen nennt man die.

Aber niemals würden wir fordern, die zwangsweise bei Brupbacher, von Burg und Co. anzuwenden. Denn es gibt wirklich keinen Impfzwang in der Schweiz.

Ex-Press XXVII

Blasen aus dem Medien-Sumpf

Schon alleine, um virenverseuchte Blödkommentare nicht mehr lesen zu müssen, ist ein baldiges Ende der Pandemie sehr willkommen.

Anhaltende gesundheitliche Probleme bei Tamedia

«Bis der Putschversuch und das anschliessende Rückzugsgefecht zum Desaster wurden. Nach den abstrusen Diktaturvorwürfen übt sich die SVP nur noch im spätpubertären Trötzeln.» – «Und wer eine Öffnungsagenda in Stein meisseln will, glaubt auch an Aluhüte, den Storch …» – «Undemokratisch, populistisch, antiliberal, ohne jede politische Linie oder führungslos: In nur einer Woche Corona-Politik im Parlament haben sich die bürgerlichen Parteien disqualifiziert.»

Wenn der «Politik-Chef» Denis von Burg bei Tamedia nicht mal den Drehzahlmesser runterkriegt, befürchten wir für seine Gesundheit das Schlimmste. Oftmals sind solche Ausbrüche Vorboten eines Hirnschlags. Wir empfehlen die Burn-out-Klinik Hohenegg. Oder eine Fastenkur an der Seite von Eric Gujer.

Aber es darf in der «SonntagsZeitung» auch gelacht werden: «Geld bedeutet für mich aktuell vor allem Verantwortung», sagt Jascha Rudolphi, einer der beiden Masken-Millionäre.

Unaufgeklärter Mordversuch am «Tatort»

Weiteren Lachstoff in trüben Zeiten liefert die SoZ mit ihrer Fortsetzung des Rachefeldzugs gegen den Schweizer «Tatort». Nach der immer guten Nummer, einen abgehalfterten Regisseur Gift und Galle speien zu lassen, legt Rico Bandle noch einen drauf.  «Missglückter Tatort: SRF gibt Fehler zu», es habe «heftige Kritik» gegeben, «für viele Zuschauer» sei der vorletzte Sonntag «ein Fernsehabend zum Vergessen» gewesen. Davon, dass der kritische und bei der Schweiz oberkritische «Spiegel» in eine Lobeshymne ausbrach, davon lässt man sich doch nicht die These vermiesen.

Und die letzte Lachträne gilt dieser Meldung: «Polizei löst Frauendemo auf». Kann ich bezeugen, war um die Ecke meines Büros, musste deshalb einen Riesenumweg machen, als ich mich an der Langstrasse mit Stoff versorgen wollte (nein, Scherz, bevor da jemand eine Meldung macht).

Was aber verwundert: Es war eine Demo für den Frauentag. Der ist aber am 8. März. Die Demo war am 6. Nach Frauen und Einparkieren nun auch Frauen und Kalender? Dabei ist es doch eher ungewöhnlich, dass Frauen zu früh kommen (ich geb’s zu, Männer sind Schweine).

 

Und was macht die NZZaS?

Sagen wir so: Eric Gujer wird entweder eine neue Fastenkur antreten, oder seinem Ruf als zu fürchtender Niedermach-Chef nachleben. Denn es steht buchstäblich nix Nennenswertes drin.

Woran man das merkt? Einfach. An folgenden Indizien:

  1. Wenn ein minderjähriges Jubiläum gross abgefeiert wird. 10 Jahre Fukushima in diesem Fall.
  2. Wenn selbst Felix E. Müller, die schreibende Sparmassnahme, nichts zu lachen bietet.
  3. Wenn ein Promi ein Krankheitsgeständnis macht.
  4. Wenn da und dort dem Frauentag gedacht wird und eine Comix-Figur wie Wonder Woman hochgehudelt.
  5. Wenn der Leser einzig an der Meldung hängenbleibt, dass es in Zürich eine Neuauflage der «Speak easy» gibt: illegale Lokale, wo der Koch im Geheimen Gäste bewirtet, die sich konspirativ durch den Hintereingang hereinschleichen.
  6. Wenn kein einziges Wort zur anhaltenden Krise bei der Credit Suisse geschrieben wird.
  7. Wenn eine Autorin ihre Familiengeschichte ausbreiten darf, bei der einer ihrer Vorvorvorfahren doch tatsächlich beinahe und indirekt am Sklavenhandel profitiert haben soll.
  8. Wenn der «Sponsored Content für Philip Morris» interessanter ist als der nicht bezahlte Inhalt.
  9. Wenn sich das völlig runtergewirtschaftete «Magazin» der italienischen Unkultur widmet, dass dort im TV immer noch Frauen als hübsche, aber stumme Statisten auftreten.
  10. Bevor nun Hartmeier fragt, wo das Positive bleibe (ausser, dass er hier sonst nicht vorkommt): ein Stück über ein erfolgreiches Print-Projekt aus der deutschen Provinz namens «Katapult» war interessant. Auch wenn es von der Freelancerin Barbara Höfler aus Deutschland stammt. Was nicht gegen sie, aber gegen das «Magazin» spricht. Ebenso bei der TV-Titelgeschichte. Die Autorin Barbara Bachmann bestreicht als freie Reporterin aus dem Südtirol Italien. Über «Frausein in Italien» hat sie gerade das Buch «Hure oder Heilige» veröffentlicht. Schön wenn man das dann billig einkaufen kann, samt Fotos.

PS Guten Humor beweist das «Magazin» auch beim zweiteinzigen Inserat der Ausgabe:


Auch ein Frauenbild: Kopf? Überflüssig. Lächeln, Beine, Goldheels: unbedingt.

So nebenbei, ich gönne ja jedem seinen Job, aber: dafür braucht’s 9 im Impressum aufgeführte Nasen, davon 3 in führenden Positionen (den Oberführer Luzi Bernet gar nicht mitgezählt, ebenso wenig den Oberoberführer Eric Gujer samt Frau)? Plus Kolumnisten, Gestaltung, AD, Bildredaktoren? Wo doch nur Andrea Bornhauser das angebliche «Trend-Thema Secondhand» beigesteuert hat?

Künstlerisch wertvoll und bescheiden? Bornhauser auf Xing.

Photoshop, schamhaftes Verschweigen der Vergangenheit als Modeeinkäuferin, Lifestyle-Redaktorin bei «Annabelle» und seit drei Jahren beim «Magazin NZZaS». Dafür Verweis auf ihre schnuckelige Foto- und Tippsammlung «familianistas».

Bevor sich der SoBli diskriminiert fühlt

Nix, einfach auch nix. Nicht mal viele gebrochene Lanzen für den Frauentag. Nicht mal ein Frank A. Meyer ohne garantierten Gähnreflex. Schade, konnte er schon besser.

Sonst sagt auch hier ein Bild mehr als tausend Worte:

Aber die Pflegerin lebt noch (Pferd ist wohl ausgestopft).

Nein, es ist kein Pferde-Corona. Es ist ein Pferde-Herpes.

Packungsbeilage: Für Spitzfindige (also für fast alle unserer Leser). Ich kaufe mir die Sonntagspresse wirklich nicht mehr. Ich schnorre sie nun in meinem Lieblings-Frühstücks-Speak-Easy. Wo das ist? Also bitte, schon mal etwas von Quellenschutz gehört?

 

 

 

Ex-Press XXV

Blüten aus dem Mediensumpf.

Sonntag, Früher Primeur-Tag (weil man am Samstag nur schwer eine superprovisorische Verfügung kriegte), inzwischen Gähn-Tag.

 

Ist Pensionär Müller in der NZZaS zu Selbstkritik fähig?

Felix E. Müller, die schreibende Sparmassnahme bei der Medienkritik der NZZaS, macht in Selbsterkenntnis. «Macht doch weniger Interviews», fordert er nassforsch. Sei doch nur eine Sparmassnahme, schnell gemacht, schnell Seite gefüllt. Vor allem Führungsfiguren würden doch sowieso nur «gedankliches Styropor» absondern, reine «Worthülsen».

Hoch das Glas: Müller als angemieteter Fachreferent auf grosser Fahrt.

Man ist sich sicher: das ist die Einleitung zu einer Selbstkritik. Denn ist Müller nicht selbst Autor des schnarchlangweiligen Buchs «Gespräche mit Alain Berset»? 106 Seiten gedankliches Styropor in Fragen und Antworten, für happige 29 Franken. Ein Weihnachtsgeschenk für den Bundesrat, als ihn noch alle richtig lieb hatten.

Während früher für Müller galt: nichts ist älter als seine Schlagzeile von gestern, hat er sich weiterentwickelt: nichts ist älter als sein Buch von gestern. Nur in einem ist er sich treu geblieben: Selbsterkenntnis, Selbstkritik, selbst wenn sie bei diesem Thema mit beiden Armen winkt? I wo, ach was, Müller doch nicht. Das wäre doch keine Medienkritik, sondern Kritik an einem gedanklich inkontinenten Rentner.

Wir sehen auch das Positive

Aber, wir sehen auch Positives, angesichts des bevorstehenden Prozesses in Frankreich, bei dem es darum geht, ob die 4,5-Milliarden-Euro-Busse gegen die UBS auch von der zweiten Instanz aufrecht erhalten wird, macht die NZZaS endlich mal ein lobendes Porträt von Markus Diethelm.

Und der Haifisch, der hat Zähne: Markus Diethelm.

Das ist der Chief Legal Councel der Grossbank, das dienstälteste Mitglied der Geschäftsleitung. Der mit Abstand cleverste Kopf in der Führungsetage einer Bank. Er machte das Unmöglich möglich und fabrizierte im Steuerstreit einen Vergleich, bei dem die UBS mit 780 Millionen Dollar Busse sehr glimpflich davonkam. Die CS, da sind halt andere Pfeifen am Gerät, kam mit 2,6 Milliarden an die Kasse. Ein Meisterstück. Als Opferanode musste die UBS Kundendaten ausliefern, was der Bundesrat per Notrecht bewilligte. Damit war das Bankgeheimnis Geschichte, aber die UBS gerettet.

«Willst Du es mit dem Geier aufnehmen, musst du das Spiel des Geiers spielen», soll seine Maxime sein, laut NZZaS. Interessant, so überlebt man offensichtlich bei der UBS am längsten. Nächste Bewährungsprobe: die 4,5 Milliarden müssen weg. Da er höchstpersönlich die UBS vertritt: nichts ist unmöglich.

 

Wenn der Papagei onaniert

Dieser Titel hat wirklich Potenzial, in die heilige Halle der ewig besten aufgenommen zu werden: «Hilfe, mein Papagei onaniert!» Erschwerend komme noch hinzu, dass die Vögel dabei mit 110 Phon ihr Wohlbefinden ausdrücken.

Ist das die Nuss danach? Befriedigter Papagei.

Ohne falsche Scham klärt hier die «SonntagsZeitung» über «Geile Vögel und ihre Sextoys» auf. Die Autorin zitiert sogar Fachleute auf diesem Gebiet: «Vor allem im Frühling würden Papageien und Sittiche viel onanieren. «Da sind sie alle ein bisschen verrückt»», weiss die Leiterin der Auffangstation für Papageien und Sittiche (APS) in Matzingen TG.

Aber nicht nur Vögel vögeln mit sich selbst, es gibt auch «horny Hörnchen», Schildkröten (wie die das wohl tun?), Pferde, Delphine und natürlich viele Affenarten, weiss ein britischer Wissenschaftler, der «die erste Datenbank über masturbierende Vögel» bewirtschaftet.

Ich hätte allerdings eine alternative Verwendung für diesen Titel: Könnte man den nicht über viele Werke der arbeitsplatzsichernden Mainstream-Journalisten schreiben? Vielleicht eröffnen wir hier eine neue Rubrik.

Kandidat für eine neue Rubrik

Als erster Kandidat bietet sich Denis von Burg an, der Politchef der SoZ. Mit Füssen getretene «politische Redlichkeit», «realpolitisch irr», kommt der Haltung der «Corona-Leugner nahe», «skandalös», gar «faktisch ein Putschversuch». Natürlich wird hier mal wieder «an den Grundfesten der Demokratie gerüttelt». Himmels willen, müssen unsere wehrhaften Mannen das Sturmgewehr aus dem Schrank nehmen und in Bern die Demokratie retten? Gegen wen nur, wer wagt solch finsteres Tun?

Weiss immer, wie es ist: Denis von Burg.

Oh, «bürgerliche Parlamentarier», die sich, – vade retro, Satana, schleich dich, Satan – hinter dem Ex-SVP-Präsidenten Albert Rösti scharen, wollen, nomen est omen, dass Gaststätten schon früher wieder öffnen können. Oh, sichern, Munition rausnehmen, Gewehr wieder in den Schrank. Ohne sich in den eigenen Fuss zu schiessen, das erledigt schon von Burg vom Titel abwärts: «Die Bürgerlichen verhalten sich wie in einer Bananenrepublik».

Allerdings gräbt auch die SoZ einen kleinen Streit aus, der durchaus höheren Unterhaltungswert hat. Denn Ex-Task-Force- und Immer-noch-Präsident des Schweizer Nationalfonds tritt dem bekannten Epidemiologen Marcel Tanner öffentlich kräftig in den Hintern.

Wenn zwei Wissenschafter öffentlich catchen

Mit einfachen Mitteln. Matthias Egger stellte ein Bild von Tanner auf Twitter, mit einer Aussage von ihm vom letzten Mai. «Es werde keine zweite Welle geben» hatte Tanner damals prophezeit. Maliziös ergänzt das Egger mit einem Auszug aus wissenschaftlichen Standesregeln: «Vermeiden Sie ungerechtfertigte Gewissheit.» Wunderbar, nur sollte diese Regel für alle Wissenschaftler gelten, die kakophonisch in die Pandemie hineinkrähen.

 

Ende mit kurzem Schrecken

Ach ja, dann soll es noch den «SonntagsBlick» geben. Bevor der zu quengeln beginnt: Das Interview mit dem inzwischen 80-jährigen Tom Jones ist unterhaltsam, aber vor allem wegen Jones. Das Porträt der Corona-Kreische Emma Hodcroft, die etwas unter Aufmerksamkeitsmangel leidet, ist hingegen schnarchlangweilig und überflüssig.

Topseriöse Wissenschaftlerin: Emma Hodcroft.

Und unser neuer Lieblingskolumnist Frank A. Meyer? Schimpft etwas lahm – im Vergleich zum Ausbruch beim Thema Burka – gegen den Ausverkauf der Heimat und Aufenthaltsbewilligungen für ganz Reiche. Aber die Schlusspointe reisst’s dann fast wieder raus:

«In der Schweiz ist Korruption gratis.»

 

CH+ oder CH++

Noch ein Aperçu aus dem «berühmt durch Corona»-Sumpf. Marcel Salathé, inzwischen anderweitig versorgt und der Durchstarter dank Covid19, hat aus anhaltender grosser Sorge mit 15 weiteren «Personen aus Wirtschaft und Wissenschaft» die «gemeinnützige Organisation CH++» gegründet. Dabei ist all diesen Koryphäen wohl entgangen, dass es bereits die im Handelsregister eingetragene GmbH CH+ gibt. Die zufälligerweise dem Autor gehört. Guter Start; Abmahnung wegen Verwechslungsgefahr ist unterwegs, die Chance, dass CH++ bald ins Minus rutscht, ist gross.