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Nur mal kurz die Welt retten

Folge 25 der Republik

Die «Republik» und James Bond liefern sich ein enges Rennen. Beide haben mindestens schon 25 mal die Welt gerettet. Doch wer wird am Ende gewinnen? Zur Diskussion steht aktuell der Republik-Artikel «Wie Coop mehr Mitsprache für Konsumenten verhinderte».

Darum geht es: Junge Aktivisten wollten in den Regionalrat des Detailhändlers gewählt werden, um höhere Löhne für die Angestellten durchzudrücken und eine konsequente Klimastrategie durchzuboxen. Coop bekam von den Plänen Wind und änderte die Spielregeln, um überhaupt in den Regionalrat reinzukommen.

Dann grosser Katzenjammer bei den Aktivisten. Man geht zur «Republik» und heult sich aus. Und die «Republik» heult gleich mit: «Sie hätten Schweizer Wirtschaftsgeschichte schreiben können.» Und: «Coop hat sich jetzt zu einer Autokratie weiterentwickelt.»

Liest man die Forderungen der Jungen Wilden, wird es einem schwindlig. Für Ungelernte wird ein Bruttomindestlohn von mindestens 4400 Franken gefordert. Das sind 500 Franken mehr als im GAV ausgehandelt wurde. Es sei nicht das erste Mal, argumentieren die Aktivisten, dass die Arbeitsbedingungen bei Coop öffentlich kritisiert werden. Als Beweis verlinken sie auf einen über sechs Jahre alten Artikel.

In zehn Jahren, so die weitere Forderung, müsse Coop im kompletten Sortiment nahezu CO2-neutral sein. Der dicke Mann bei der Charcuterie muss also ausserhalb des Geländes pupsen gehen und die Ananas ist ab 2030 eine gelb-grün angemalte Bio-Gurke.

Sympathisch ist aber die Forderung: «Binnen eines Jahres ist das Sortiment frei von manipulativen Techniken zur Verkaufsförderung.» Keine blöden Trophy-Badezimmer-Koffer-Wasserpistolen mehr? Wo muss ich unterschreiben?

Wir wollen aber auch der beseelten «Republik» helfen und halten fleissig Ausschau nach durchgeknallten Ideen zwecks Weltrettung.