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«Republik» schliessen, Part II

Das vielköpfige und schmalbrüstige Organ ist abgebrannt. Räumt die Ruine weg.

Es begann schon mit dem ersten grossen Artikel. Ach was, der Artikelserie «Race, Class, Guns and God». Da war schon alles drin, was die «Republik» so unsäglich macht. Nicht zuletzt das blöde Englisch.

Die im Januar 2018 veröffentlichte Reisereportage zweier Jungredakteurinnen durch die USA beschäftigte sich zu grossen Teilen mit deren Innenleben oder ihren Auseinandersetzungen. Sie war monströs lang (5 Episoden mit insgesamt über 250’000 A – kein Witz, höchstens ein schlechter). Sie strotzte vor Vorurteilen, Ungenauigkeiten und haute Objekte der Reportage in die Pfanne – in der Annahme, dass beispielsweise ein armer Pfarrer im tiefen Süden der USA doch gar nicht mitkriegen würde, wie ihm geschieht.

Aber Beni Frenkel machte sich damals (als wohl einziger Journalist) nicht nur die Mühe, das Monstrum einem Faktencheck zu unterziehen, sondern er erkundigte sich auch bei einigen der Reportage-Opfer, welche Erinnerung sie denn an den Besuch der beiden Damen hatten. Ein Pfarrer fiel aus allen Wolken, ihm war versprochen worden, allfällige Zitate und Fotos zur Autorisierung vorgelegt zu bekommen.

Pfeif drauf, der merkt das eh nicht, dachte die «Republik». Als der Pfarrer mit Frenkels Hilfe um Richtigstellung und wenigstens um Löschung des Fotos seines Sohnes bat, meinte die «Republik» kaltschnäuzig, er solle das doch in der Schweiz vor Gericht ausfechten, und viel Spass dabei.

Da der Faktenchecker etwas zu viel Gas gegeben hatte, wurde er später auf Antrag der «Republik» vom Presserat gerüffelt. Aber das änderte nichts an der Richtigkeit seiner zahlreichen Hinweise auf Schludrigkeiten, Unsauberkeiten und faktische Falschbehauptungen im Sprachdurchfall dieser Reportage.

Der zweite grosse Knaller, der zum Knallfrosch wurde, war der aufgewärmte Bündner Bauskandal. Eigentlich waren die meisten Fakten schon vorher publiziert worden, nur nicht so süffig und sprachlich meisterhaft aufgeschäumt wie in der «Republik». Dass das Organ als Kronzeugen eine mehr als dubiose Figur verwendete, dessen prozessuale Auseinandersetzungen mit eigenen Familienmitgliedern mitsamt schweren Vorwürfen gegen ihn kein Wort wert war, war nicht der einzige dunkle Fleck in diesem aufgepumpten Skandalstück.

Es folgten der angebliche Mobbing-Skandal an der ETH Zürich, der von der «SonntagsZeitung» in seine Einzelteile zerlegt und zu Kleinholz verarbeitet wurde. Der zweite Grund (nach dem Maisano-Skandal), um dann eine mehrteilige Racheserie über das Monster Tamedia zu verfassen, bei der schon die Fragen so polemisch waren, dass Tx-Boss Pietro Supino von einer Beantwortung absah.

Schon bei der ETH-Story zeigte sich eine weitere unangenehme Eigenschaft der «Republik» wie zuvor bei dem armen Pfarrer aus dem Süden der USA. Gegendarstellungen oder Korrekturen veröffentlicht das Organ nur nach erbitterter (und teurer) Gegenwehr, auch wenn die Faktenlage eindeutig ist.

Ein Riesenstück über die Gewerkschaft «Unia» schloss das Organ hingegen in den Giftschrank. Woraus es dann von einem linksradikalen Organ entwendet und zum Ingrimm der Rothaus-Insassen veröffentlicht wurde.

Dann folgte der «Globe Garden»-Skandal. Ein Schmierenstück über den grössten Schweizer Anbieter von Kinderkrippen. Dort herrschten angeblich unglaubliche Zustände, Kleinkinder würden vernachlässigt, eines sei auch schon mal vom Wickeltisch gefallen, furchtbar. Das alles recherchierte die «Republik», ohne auch nur einmal in einer dieser Krippen gewesen zu sein. Angeblich aus konspirativen Gründen. Alle diese Anklagen bezogen die «Republik»-Macher (mit einer einzigen Ausnahme) von anonymen Quellen, die natürlich zu deren eigenem Schutz nicht identifiziert werden konnten.

Da die Anschuldigungen zudem ohne genaue Zeit- oder Ortsangaben erfolgten, konnte eine von «Globe Garden» in Auftrag gegebene unabhängige Untersuchung keinen einzigen Fall, keinen, dokumentieren. Bei einigen Tatsachenbehauptungen stellte sich allerdings heraus, dass sie faktisch nicht zutrafen. Es war natürlich reiner Zufall, dass die «Republik» diesen neuerlichen wie ein Soufflee zusammenfallenden Skandal gerade dann platzen liess, als sie mal wieder auf Betteltour weilte, um sich vor dem finanziellen Kollaps zu retten.

Wer noch nicht genug hat: es folgt Teil III und Schluss

«Brüllaffe» Schawinski?

Journalisten und ihre Marotten.

Die herausragendste und gleichzeitig unangenehmste Eigenschaft eines Journalisten ist: er nimmt übel. Er nimmt alles und sofort übel. Kritik an seinen Werken: ganz übel. Unbotmässige Reaktion auf ein Anliegen: übel. Widerspruch zu seiner Meinung: furchtbar übel. Die Wirklichkeit ist nicht so, wie er sie darstellt: so übel von der.

Ein Musterexemplar solcher Übelkeit wurde im kleinlichen «Klein Report» veröffentlicht. Da stellte ein namentlich bekannter Journalist, der eine ständig ergänzte Reihe von Abgängen in seinem Lebenslauf aufweist (auch bei ZACKBUM, nebenbei), Roger Schawinski ein paar Fragen zum Roshani-Skandal. Schawinski hatte die wohl umfangreichste und kompetenteste Analyse der Affäre mit dem Sachbuch «Anuschka und Finn, ein Medien-Skandal» vorgelegt.

Darin gab er Finn Canonica Gelegenheit zur Stellungnahme, der öffentlich völlig unter die Räder gekommen war. Zudem verarbeitete Schawinski die Erkenntnisse der internen und ausführlichen Untersuchungen, die fast alle Vorwürfe von Roshani als haltlos oder unbelegbar abgetischt hatten. Zudem wurde bekannt, dass in Wirklichkeit Roshani ihren Chef gemobbt hatte, indem sie sich – vergeblich – um seine Stelle bewarb.

Also genügend Indizien, um die These von einem Rachefeldzug einer enttäuschten Frau zu stützen, die öffentlich ihren Karriereknick – sie wurde von Tamedia gefeuert – erklären wollte.

Nun wird im nicht gezeichneten Bericht des «Klein Report» behauptet, seither seien «zum Nachteil Canonicas mehrere Ereignisse vorgefallen». Erwähnt wird eine Gerichtsentscheidung aus Deutschland, die eine Einsprache von Canonica abgeschmettert hat. Damit zeigt der Autor, dass er keine Ahnung von der deutschen Rechtssprechung hat. Wobei die dem Prozedere bei einer Schweizer Superprovisorischen nicht unähnlich ist. Aber Nichtwissen macht ja nichts.

Dann referiert der Autor den oberschwachen Artikel von Zoe Baches in der NZZaS. Er beweist, dass die Entscheidung des ehemaligen Chefredaktors Jonas Projer, ihn nicht zu bringen, völlig richtig war. Es wird behauptet, dass Roshani mit den «Gegenvorwürfen Canonicas nicht konfrontiert» worden sei. Dass sie – auf diverse Widersprüche in ihren Einlassungen und auf das Nichteinreichen angekündigter Unterlagen angesprochen – ihre Mitwirkung einstellte, das wird hingegen nicht erwähnt. Tatsachen vorenthalten, macht ja nix.

Nun kommt noch der abschliessende Höhepunkt. Der nicht namentlich genannte Autor fragte Schawinski um eine Stellungnahme an. Die gab der Profi ab. Aber da er Profi ist und weiss, was im Journalismus alles passieren kann, legte er fest, dass seine Antworten nur integral verwendet werden dürften. Die Antworten sind interessant und hier nachlesbar.

Aber der «Klein Report» quengelt: «Kein Medium druckt so eine Antwort ungekürzt ab.» Schon wieder falsch, aber falsche Tatsachenbehauptungen, na und?

Es fehlt noch der Aspekt «ich nehme übel». Hier ist er:

«Wer das (den integralen Abdruck, Red.) verlangt, ist natürlich kein Strauss. Vielleicht ein Brüllaffe

Wie bitte? Wieso soll Schawinski kein Strauss sein? Wieso ein Brüllaffe? Keine Manieren, kein Anstand, dafür sich öffentlich als beleidigte Leberwurst aufführen. Schamfrei und niveaulos. Peinlich für jedes Medium, das ihm noch Platz gibt. Was im Ernstfall auch teuer werden kann, weil der Autor nicht einmal Zahlen oder verbale Obsessionen im Griff hat. Das musste «Inside Paradeplatz» schon schmerzlich erfahren.

Auch einer, der hier keine Erwähnung mehr verdient.

 

PS (12. August 2023): Nachdem anfänglich das Foto eines Brüllaffen den Schmierenartikel zierte, hat das der «Klein Report» inzwischen mit einem Werbespot für Schawinskis Buch ausgetauscht. Sicherlich ganz freiwillig …

Wumms: Beni Frenkel

Mit Zahlen, mit Frauen und mit Fakten hat er’s nicht so.

«elleXX Gender Equality Basket» verbindet gnadenlos schlechte Performance mit üppigen Gebühren. Die in ihm enthaltenen Unternehmen sollen frauenfreundlich sein. Sind sie aber nicht besonders.

Dieses Fazit zog Beni Frenkel auf «Inside Paradeplatz». Allerdings konnte er es nicht lassen, den Artikel mit sexistischen Sprüchen aus der unteren Schublade zu garnieren. Gelegenheit für Patrizia Laeri, sich darauf zu stürzen und Anwältin Rena Zulauf mal wieder Gelegenheit zu geben, sich eine Doppelklatsche abzuholen. Aber Laeri konnte damit von ihrem Geschäftsgebaren ablenken, zudem war peinlicherweise auch noch eine Zahl falsch.

Also schrieb IP zerknirscht: «Entschuldigung, Patrizia Laeri». Plus eine milde Spende von 2500 Franken an die Frauenhäuser Schweiz. Peino.

Schon zuvor hatte Frenkel auf «Blick TV» eingedroschen, kaum Zuschauer, Megaflop. Nur: «Der Artikel basierte auf einer falschen Basis, er wurde gelöscht.» Peino.  Ähnlich erging es ihm bei seiner Hinrichtung des Ringier-Blatts «Fritz + Fränzi». Das fanden die Herausgeber überhaupt nicht komisch: «Herr Frenkel hat der Stiftung Elternsein in der vergangenen Woche über verschiedene Kanäle drei Fragen schriftlich zukommen lassen. Wir haben diese Fragen ausführlich beantwortet und uns darüber hinaus Zeit genommen, auch Rückfragen zu beantworten. Wir sind ausserordentlich erstaunt, feststellen zu müssen, dass ganz offensichtlich vorsätzlich unsere Antworten in keiner Weise in den Text eingeflossen sind, sondern gezielt Falschinformationen gestreut werden.» Peino.

Man kann «never let the truth spoil a good story» auch zu wörtlich nehmen. Sein jüngster Streich geht allerdings in die andere Richtung, aber ebenfalls in die Hose. «Walder vs. Blog: Sieg für Klein-Journalistin», jubilierte Frenkel einmal auf der Seite der Frau. Allerdings schon wieder Fake News. Denn die Absicht des Ringier-Verlags, dass drei Textstellen in einem Beitrag gelöscht werden sollten, wurde erreicht. Nur passt das Frenkel nicht in seinen Feldzug gegen Ringier, also lässt er dieses entscheidende Detail aus. Leider vermochte IP nicht, einen richtigstellenden Kurzkommentar zu veröffentlichen.

Auch Roger Schawinski rempelte er mal an, dafür jubelte er einen Journalisten als den «wohl talentiertesten Jungredaktor im Grossraum Zürich» hoch. Der hatte allerdings eher talentfrei ein dermassen vor Klischees strotzendes Porträt über eine jüdische Kandidatin für den Zürcher Stadtrat geschrieben, dass er deswegen entlassen wurde, nachdem sich der Tagi-Chefredaktor für diese Entgleisung entschuldigt hatte.

Lustigerweise handelte es sich um ein Porträt über Sonja Rueff-Frenkel. Richtig geraten, die Schwester von Beni Frenkel. Er selbst hat es wohl wie kein Zweiter im Grossraum Zürich geschafft, immer wieder einen unheimlich schwachen Abgang hinzulegen, wo immer auch er journalistisch tätig war. Das war bedauerlicherweise auch bei ZACKBUM so.

Von der Korrektur- und Kostenseite her kann ZACKBUM diesen Verlust verschmerzen.

«Republik»: Nicht steuerbar

Nach der Existenzkrise ist vor der Existenzkrise.

Beni Frenkel hat das Problem auf «Inside Paradeplatz» weitgehend auf den Punkt gebracht: «Irgendwann fiel den „Republik“-Buchhaltern aber auf, dass sie keine Schenkungssteuer auf die Zuwendungen bezahlt hatten.»

Das ist sehr milde formuliert. Denn die «Republik» leistet sich nicht nur schreibende Schmachtlocken, einen gewaltigen Overhead, einen «Bildberater», eine «Stabsstelle Chefredaktion», einen «Community Support», einen ewigen «Chefredaktor a.i.» also insgesamt 51 Nasen, dazu noch 19 «regelmässige Mitarbeiter», drei «Gestalter», vier Mitglieder des «Departement des Inneren», eine doppelköpfige Geschäftsleitung und (noch) fünf Mitglieder des Verwaltungsrats.

Sondern auch eine eigene Revisionsbude (BDO) sowie Profi-Buchhalter und Finanzmenschen, die so ziemlich jeden Trick, jede Öse und jede Abkürzung bei einer Bilanz kennen. Und all denen soll es über Jahre nicht aufgefallen sein, dass man Schenkungen versteuern müsste? Dass man Abos nicht einfach als Spenden deklarieren kann?

Bei der «Republik» und im Zusammenhang mit Zahlen ist nun wahrlich (fast) alles möglich. Inklusive kreative Buchhaltung, Zahlensalat, sich widersprechende und völlig unklare Angaben. Aber dass so etwas dem gesammelten Sachverstand dieser Cracks entgangen sein sollte, ist so unwahrscheinlich wie lachhaft.

Die einzige logische Erklärung: Man hat eine Schlaumeierei versucht und darauf gehofft, damit durchzukommen. Das widerspricht nun allerdings schon mal den Brandreden, die die «Republik» gegen alle «Steuervermeider» und ähnliche Schlawiner gehalten und geschrieben hat:

Mit gewohntem Sprachdurchfall hatte Constantin Seibt sich mal des Themas Steuern angenommen, in einer dreiteiligen Serie unter dem hübschen Titel «Die Weltrevolution». Da warf er wie üblich mit Kraut und Rüben, mit Demokratie, Faschismus und überhaupt um sich.

In die gleiche Trompete bliesen noch viele weitere Artikel:

Der Grundtenor war und ist immer der Gleiche. Reiche Säcke, schlitzohrige Unternehmen mit cleveren Beratern ziehen alle Register, um zu vermeiden, was ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung entsprechen müsste: nämlich anständig und üppig Steuern zu bezahlen.

Denn Steuern sind doch ein selbstverständlicher Dienst an der Allgemeinheit, mit ihr werden all die notwendigen und über jeden Zweifel erhabenen staatlichen Leistungen bezahlt. Nur rechte Hetzer (oder Mitglieder der SVP, wobei das eigentlich das Gleiche ist) wollen den Staat zu Tode sparen, wollen Steuern senken, Reiche und Firmen steuerlich entlasten.

Pfui, sagt da die «Republik» regelmässig, und schüttelt sich vor Abscheu.

Nun gab sich das der Transparenz, der gnadenlosen Offenheit und der Wahrhaftigkeit verschriebene Magazin eher zugeknöpft, als ihm Frenkel Gelegenheit geben wollte, zu diesem Problemhaufen Stellung zu nehmen: «„Die Nachdeklarationen“, schreibt die „Republik“ auf Anfrage, „sind zurzeit bei den Steuerbehörden in Abklärung.“ Dem Magazin sei es ein Anliegen, dass „dieser Prozess in Ruhe stattfinden“ könne. Darum keine Antwort auf Fragen.»

Nachdeklarationen? In Abklärung? Dieser kleine «Formfehler», wie ihn Luftikus Seibt schon mal nannte, macht nun wahrlich «seriösen Ärger». So viel Ärger, dass die Rücktritte der gesamten Gründungsmitglieder in einem neuen Licht erscheinen. So seriösen Ärger, dass auch Seibt selbst als letzter Mohikaner im Verwaltungsrat seinen Rücktritt erklärte.

Er könne ja schlecht gleichzeitig beratender Untergebener des beratungsbedürftigen Chefredaktors a.i, sein und handkehrum als VR dessen Chef. Das ist eine lustige Erklärung, das muss man der «Republik» lassen. Weniger lustig ist, dass es in der Schweiz beim VR gewisse Haftbarkeiten gibt. Und besonders bei Bilanzen, Erfolgsrechnungen oder Steuererklärungen kann das schnell sehr heikel – und teuer werden.

Sehr teuer. Denn die «Republik» gesteht ein, mal kurz eine Rückstellung von 930’000 Franken gemacht zu haben. Eine runde Million. Natürlich immer vorausgesetzt, dass es nur zu Nach- und nicht zu Strafsteuern käme.

Wie auch immer: auch ohne Strafsteuern könnte dieser Betrag die nächste Bettelaktion auslösen. Abgesehen davon, dass dann Spenden oder Schenkungen hoffentlich ordentlich versteuert werden: sollte sich tatsächlich herausstellen, dass es sich hier einfach um einen schlaumeierischen Versuch gehandelt haben sollte, Steuervermeidung zu betreiben, wäre das wohl das Ende der «Republik».

Denn so viel Heuchelei würde nicht mal der abgehärtete «Republik»-Spender vertragen. Dann gingen ganz schnell ganz viele «Verleger» von Bord, dann könnten die neueingestellten Sprecher nur noch hysterische Durchhalteparolen verlesen, bevor sie wieder eingespart würden.

Ist das Anlass zur Häme? Nein. Es ist Anlass zu Trauer, dass so ein letzter Sargnagel in ein Unternehmen eingeschlagen würde, das mit so vielen Versprechungen begann. Wie schreibt ein Kommentator auf IP: «Verkauft uns nicht für blöd. Die Republik war nicht dumm, nicht naiv, nicht uninformiert, sondern abgeschlagen, raffiniert und von einem Steuer-Vollprofi beraten.»

Da gibt’s nun mal gewaltigen Aufklärungsbedarf. Aber in eigener Sache.

 

Finger weg von Frauen!

Eigentlich müsste jeder Arbeitgeber nur noch Männer einstellen.

Spätestens seit «#metoo» können Frauen auf den roten Knopf drücken und eine Atombombe zünden. Aus der Explosion regnen Wörter wie «Sexismus», «Diskriminierung», «Machos», «Übergriff», «Anzüglichkeiten», «Anmache», «Belästigung», «Männersolidarität» und viele mehr.

In der Schweiz waren 78 erregte Mitarbeiterinnen von Tamedia federführend, um diese Thematik an die Öffentlichkeit zu bringen. Sie beschwerten sich angeblich für den internen Gebrauch über unerträgliche und demotivierende Arbeitsbedingungen auf den Redaktionen. Als Beweis führten sie mehr als 60 «Beispiele» an. Alle anonymisiert, ohne konkrete Zeit- oder Ortsangabe.

Die Geschäftsleitung kroch zu Kreuze, der Oberchefredaktor Arthur Rutishauser entschuldigte sich präventiv, man räumte ein, hier ein Problem zu haben. Man wolle auch allen Vorwürfen mittels einer externen Untersuchung nachgehen. Zudem versprach Tamedia, zukünftig auf allen Hierarchiestufen einen Frauenanteil von 40 Prozent anzustreben.

Mehr als ein Jahr später sieht die Bilanz so aus: eine der beiden Rädelsführerinnen des Protests suchte das Weite. Kein einziger Vorwurf liess sich erhärten. Die Untersuchung wurde still beerdigt. Eine ganze Reihe männlicher Mitarbeiter verliess Tamedia, weil sie keine Karrierechancen mehr sahen – falsches Geschlecht.

Seit dem «Aufschrei» wird immer wieder mit dieser Atombombe gedroht. Intern und auch öffentlich. Kein Vorgesetzter, der noch alle Tassen im Schrank hat, schliesst die Bürotüre, wenn er weiblichen Besuch hat. Jeder Vorgesetzte weiss, dass er mit einer inhaltlichen Kritik («unbrauchbarer Artikel») bei einer Autorin Gefahr läuft, mit der Sexismuskeule eins übergebraten zu bekommen.

Der Leser badet in Schweissperlen der Angst

Schweissperlen dieser Angst begegnet man immer häufiger in den Medien. Schlechte, übel geschriebene, stinklangweilige, sich mit Genderfragen beschäftigende Artikel, die eigentlich in der Qualitätskontrolle hätten hängenbleiben sollen. Aber eben, Schadensverursacher ist eine Autorin.

Die Rädelsführerin des Tamedia-Gekeifes schreibt inzwischen ihre Schulaufsätze im Schweiz-Split der «Zeit». Kein Autor mit Pimmel käme mit einem solchen Textanfang durch: «Wenn ich an meinen Nonno denke, denke ich an seine Liebe zu Vögeln. Und an seine Hände. Sie waren klein, kräftig, braun gebrannt und ständig in Bewegung. Wie zwei Spatzen, die fliegen wollen und nicht fortkommen.» Man muss noch hinzufügen, dass die Autorin sich bereits an ihrem Vater abgearbeitet hat, nun ist der Grossvater dran. Wir warten auf Mutter und Grossmutter.

Einen besonders widerwärtigen Höhepunkt erreicht die Verwendung der Sexismuskeule gerade bei «20 Minuten». Das Unglück begann, als eine Julia Panknin im Mai 2022 zur «Leiterin strategische Projekte» ernannt wurde. «Stabstelle, can do attitude», feiert sie sich bis heute auf Linkedin ab. Und noch am 27. Juni gibt der Verlagsleiter von «20 Minuten» eine hymnische «Empfehlung» ab: «Julia Panknin ist eine hervorragend ausgebildete, vielseitige und pragmatische Macherin.»

Call me panic, don’t call me Maschine

War. Denn aus heiterem Himmel tauchte auf Instagram eine Julia auf, die sich den Namen «call-me-panic» gegeben hatte. Sie sei «Maschine» oder «Wunderwaffe» genannt worden, habe «fast ein Jahrzehnt close» für ihren Chef gearbeitet, der sie auch kräftig gefördert habe. Ihm verdanke sie «meinen schnellen Weg nach oben», aber, oh Schreck, auch eine «fette Lebenskrise inkl. Erschöpfungsdepression».

Denn sie habe entdeckt, dass sie ein Mensch sei, keine Maschine. Obwohl sie sich nur mit Julia outet, ist angesichts des Fotos und auch dank der Erwähnung der angeblichen Aussage einer «Therapeutin» klar, um wen es sich handelt. Und obwohl sie keine Namen nennt, ist auch klar, dass der unmenschliche Chef und Förderer der Chefredaktor von «20 Minuten» sei.

Haben wir einen Fall «Bild«-Reichelt in der Schweiz?

Was ist denn geschehen? Er habe sie an einer Sitzung desavouiert und, Gipfel der Grausamkeit, im Lift nicht mehr gegrüsst. Da sei ihr kein anderer Ausweg mehr geblieben als sich in eine Therapie zu begeben. Ach, und mit all diesen Anschuldigungen an die Öffentlichkeit zu gehen.

Gefundenes Fressen für ein kleines Branchenportal, fleissig abgeschrieben von Beni Frenkel im sonst nicht so klatschsüchtigen «Inside Paradeplatz». Die Story wurde dann gleich noch hochgezwirbelt. Gaudenz Looser sei sofort beurlaubt worden, ob er an seine Stelle zurückkehre, sei ungewiss, es herrsche grosse Nervosität in der Chefetage von «20 Minuten», intern werde untersucht, ob es zu unerlaubten Übergriffen gekommen sei. So blühte die Fantasie, bis sich die Rechtsabteilung von Tamedia räusperte und solch wilde Tagträume wieder gestrichen werden mussten.

Feuchte Träume gegen trockene Tatsachen

Looser ist längst wieder am Gerät, es gebe keine «Untersuchung» gegen ihn, und überhaupt: «Richtig ist, dass Gaudenz Looser aus gesundheitlichen Gründen gemäss eigener Entscheidung zwei Tage der Arbeit fernblieb und seit Mittwoch seine Aufgabe wieder wahrnimmt. Es läuft keine Untersuchung gegen ihn oder sonst jemanden, und es stehen keine Vorwürfe betreffend ‹Intimität› im Raum.»

Marcel Kohler, der Geschäftsführer von «20 Minuten» und Kummer mit falscher Gerüchtebildung durch hyperventilierende Journalisten mit und ohne Bart gewohnt, fügte gegenüber persoenlich.com hinzu: «Die Geschäftsleitung sowie die Redaktionsleitung stehen voll und ganz hinter Gaudenz Looser.»

Der Verleumdungspost auf Instagram ist inzwischen auch verschwunden. Es ist eine asymmetrische Kriegsführung. Denn weder Looser noch der Verlag können sich gegen solche Anwürfe richtig zur Wehr setzen. Persönlichkeitsschutz, rechtliche Gründe verhindern, sofort richtigzustellen.

Also bleibt zumindest vorläufig an Looser kleben: da war doch mal was mit einer Untergebenen. Da ist doch wohl was gelaufen, und dann ging das schief. Typisch, männlicher Vorgesetzter übersteht’s, Männersolidarität von oben, das weibliche Opfer muss in Therapie, will aber nicht schweigen.

Dann eine japsende Journaille, die selbst ein Hühnchen mit Looser zu rupfen und keinen Ruf mehr zu verlieren hat, die das Ganze noch mit Fake News anreichert. Schadensbilanz: Die weitere Karriere von Panknin dürfte damit erledigt sein; wer will schon so jemanden einstellen. Verträgt keinen Druck und rächt sich dann erst noch öffentlich. Looser wird seine Karriere als Frauenförderer schwer überdenken und kriegt diesen Schmutzfleck nicht so schnell weg. Zwei Medienportale haben sich ohne Not lächerlich gemacht.

Schlussfolgerung: Verlage, stellt nur noch männliche Mitarbeiter ein. Dann gibt’s zwar Hahnenkämpfe, aber nicht so was.

IP: `tschuldigung

Inhalt richtig, blöde Sprüche falsch. Muss man mal hinkriegen.

Der Finanzblog «Inside Paradeplatz» hat sich das Geschäftsmodell von ElleXX vorgeknöpft.Und dort angepriesene Geldanlagemöglichkeiten völlig zu recht kritisiert. Daraufhin forderte die Mitbetreiberin Patrizia Laeri mit Hilfe der nicht gerade erfolgsverwöhnten Anwältin Rena Zulauf die sofortige Löschung des Beitrags. Sicherheitshalber vor zwei Gerichten gleichzeitig, was dann die fast übliche Doppelklatsche ergab: Anträge abgeschmettert.

Auf ihr zugestellte Fragen hatte die ehemalige Journalistin Laeri nicht zu antworten geruht, also lautete das Fazit der von ihr angepriesenen Fonds: «elleXX Gender Equality Basket» verbindet gnadenlos schlechte Performance mit üppigen Gebühren. Die in ihm enthaltenen Unternehmen sollen frauenfreundlich sein. Sind sie aber nicht besonders.

Allerdings konnte es der Autor Beni Frenkel nicht lassen, den Artikel mit sexistischen Sprüchen aus der unteren Schublade zu garnieren. Damit schaffte er es, dass Laeri das eigentliche Thema und Problem aus der Debatte bugsieren konnte und sich darauf stürzen, dass sie hier als Frau übel angemacht worden sei.

Ihre merkwürdigen Geschäftspraktiken waren auch auf ZACKBUM Thema einer kleinen Artikelserie. Auch hier verzichtete sie darauf, auf höflich gestellte Fragen zu antworten; inhaltlich fand sie keinen Anlass, rechtlich vorzugehen.

Nun muss sich IP für diese Schlötterlinge ein paar Tage lang auf seiner Homepage entschuldigen:

Damit nicht genug, 2500 Franken fliessen, und oberpeinlich ist, dass auch eine banale Wirtschaftszahl im Artikel falsch war.

Aber sämtliche ebenfalls geforderten Löschungen der inhaltlichen Kritik am von ElleXX angepriesenen Produkt wurden gerichtlich abgeschmettert und bleiben im Artikel. Nur interessiert das keinen mehr.

Leider ist das bei Frenkel kein Einzelfall. Sei jüngster Flop, die Zuschauerzahl bei «Blick TV» mit 25 anzugeben, führte rasch zur völligen Löschung des Artikels. Es ist bedauerlich, wenn gute und wichtige Kritik an solchen Anfängerfehlern scheitert.

Hoppla, Beni

Kommt eher selten vor, ist immer peinlich.

«Inside Paradeplatz» fährt gerne einen scharfen Reifen, wenn es um die Kritik an Finanzhäusern geht. Das gibt natürlich ab und an Ärger. Aber wenn die Zahlen stimmen, wird zwar mit den Zähnen geknirscht, der Anwaltskanzlei gedroht und überhaupt getobt. Aber das legt sich dann schnell wieder.

Auch bei Beni Frenkel stimmten die Zahlen, als er sich dem neusten Projekt von Patrizia Laeri annahm, ElleXX. Allerdings griff er dabei in die untere Schublade sexistischer Bemerkungen, die dann gelöscht werden mussten. Was schade war, weil die inhaltliche Kritik berechtigt und richtig blieb.

Etwas schummriger wurde es, als sich Frenkel das Ringier-Blatt «Fritz + Fränzi» zur Brust nahm. Die Herausgeberschaft fand das überhaupt nicht komisch: «Herr Frenkel hat der Stiftung Elternsein in der vergangenen Woche über verschiedene Kanäle drei Fragen schriftlich zukommen lassen. Wir haben diese Fragen ausführlich beantwortet und uns darüber hinaus Zeit genommen, auch Rückfragen zu beantworten. Wir sind ausserordentlich erstaunt, feststellen zu müssen, dass ganz offensichtlich vorsätzlich unsere Antworten in keiner Weise in den Text eingeflossen sind, sondern gezielt Falschinformationen gestreut werden.»

Was sagte dann Frenkel zu diesen massiven Vorwürfen? Leider hatte er per sofort ein Schweigegelübde abgelegt. Also haben wir uns die Mühe gespart, ihn zu seinem jüngsten Flop zu befragen. Denn diesmal behauptete er, dass «Blick TV» auch mal für haarscharf 25 Zuschauer sende, nicht etwa für ein Publikum, das in die Hunderttausende geht. Aber auf einem Instagram-Video sehe man die wahren Verhältnisse, höhnte Frenkel:

«Auf einem der Bildschirme im News-Room werden die Personen gezählt, die für Blick TV gerade den Vollbild-Modus einschalteten und den Ton auf hörbar einrichteten. Es sind: 25 Personen.»

Hammer. Weniger Zuschauer, als «Blick TV» Mitarbeiter hat. Die Moderatoren könnten jeden neuen Zuschauer persönlich begrüssen. Wäre das peinlich. Nun, peinlich wurde es wieder mal für Frenkel.

«Der Artikel basierte auf einer falschen Basis»,

hiess es dann plötzlich so stammelnd wie kleinlaut. «Er wurde gelöscht.» Ups.

Allerdings: wer sich die gelöschte Häme dennoch anschauen will, kleiner Geheimtipp: Im SMD ist sie noch in voller Pracht zu sehen …

… und der böse Haudrauf

Wenn «Inside Paradeplatz» seine Kernkompetenz verlässt, wird’s schummrig.

Der Finanzblog von Lukas Hässig* hat gerade sein zehnjähriges Jubiläum gefeiert. Der Einzelkämpfer hat diese Webseite zu einer Institution gemacht, mit der er regelmässig die gesamte Wirtschaftspresse abtrocknet. Vasella, Vincenz, Thiam, wegen ihm gestolpert, desavouiert, skandalisiert.

Inzwischen begleitet Hässig Bewunderung und Neid, was ja das beste aller Komplimente ist. Er gibt auch Gastautoren Schreibrecht, die sich über Themen äussern dürfen, die nur begrenzt mit der schönen Finanzwelt rund um den Paradeplatz zu tun haben.

Das kann bereichernd sein, das kann auch in die Hose gehen. Aber Konfliktivität, aufjaulende Kommentatoren, das gehört zur DNA des Blogs, da lässt Hässig viel zu. Zu viel?

Zu den regelmässigen Autoren bei IP gehört Beni Frenkel. Hier muss erwähnt werden, dass Frenkel zu den Gründern von ZACKBUM zählt und sich im Frühling dieses Jahres Knall auf Fall entschied, seine Mitarbeit einzustellen.

Schnee von gestern. Es muss aber erwähnt werden, weil ZACKBUM heilfroh ist, dass Frenkel dieses polemische Meinungsstück nicht hier, sondern auf IP veröffentlichte: «20 Millionen-Grab von «Fritz + Fränzi»»

Totengräber Frenkel am Gerät.

Frenkel ist ein begabter Polemiker, und wo er hinhaut, wächst normalerweise kein Gras mehr:

«Seit 20 Jahren pumpt Ellen Ringier Geld ins Elternmagazin. Der Grossteil der Auflage wird verschenkt. Macht jährlich rund 1 Million Verlust. Man hats.»

Schlag auf Schlag gegen das Elternblatt

ZACKBUM, möchte man sagen. Das Elternblatt habe mit einer Sondernummer seinen 20. Geburtstag gefeiert, Feierlichkeiten für die «Milliardärin», die ihren 70. beging, seien aber gestrichen worden. Damit erreicht Frenkel erst Betriebstemperatur.

Die Auflage werde gepumpt, indem man 70 Prozent verschenke, zum Ingrimm der Konkurrenz werde so Reichweite gebolzt, was den Inserate-Keilern vom «Blick» zugute käme, die sich auch um das Elternblatt kümmern müssten. Dadurch entstehe ein jährlicher Verlust von mindestens einer Million, wisse ein «Insider», macht also 20 in 20 Jahren: «Auch für Milliardäre kein Pappenstil.»

20 Jahre, 20 Millionen, runde Zahlen, nichts zu feiern.

Schlimmer: «Ellen Ringiers Hobby sorgt im Unternehmen ihres Mannes für Stirnrunzeln.» Denn: «Was Verleger Michael Ringier Millionen kostet, seiner Gattin einen Zeitvertreib ermöglicht, droht anderen Redaktionen das Wasser abzugraben.» Vernichtendes Fazit:

«Würde Geld im Hause Ringier eine Rolle spielen, hätte es „Fritz+Fränzi“ wohl nie gegeben

Als Schlusspointe hätte Frenkel auch gleich noch einen neuen Titel für dieses teure Hobby: «Vielleicht „Langeweile+Geld“».

Polemik ohne Faktentreue ist einfach

Das ist lustig, das ist unterhaltsam, dass ist IP, das hätte auch auf ZACKBUM erscheinen können. Ist es glücklicherweise nicht, denn Faktencheck ist bei uns immer Aufgabe und Verpflichtung des Autors. Leider hat Frenkel hier das Prinzip beherzigt, sich von Fakten oder Widerspruch doch nicht eine knackige Hinrichtung kaputt machen zu lassen. Denn sowohl Chefredaktor wie herausgebende Stiftung drücken öffentlich ihr Unverständnis aus:

Die Herausgeberschaft findet’s überhaupt nicht komisch.

Auf persoenlich.com sagt Nik Niethammer zu den Vorwürfen: «Mit Verlaub, das ist grober Unsinn. Wir wissen nicht, was den Autor geritten hat. Der Text strotzt vor Unwahrheiten, Behauptungen und Mutmassungen. Was mich am meisten stört, ist der gehässige, herablassende Tonfall. Der Autor hat uns im Vorfeld einen Fragenkatalog zukommen lassen. Wir haben seine Fragen ausführlich beantwortet und stellen erstaunt fest: Keine Silbe davon findet sich im Text wieder.»

In einer umfangreichen Gegendarstellung regt sich auch die Herausgeberschaft darüber auf. Sie zerpflückt in 11 Punkten die Anwürfe und hält fest: «Herr Frenkel hat der Stiftung Elternsein in der vergangenen Woche über verschiedene Kanäle drei Fragen schriftlich zukommen lassen. Wir haben diese Fragen ausführlich beantwortet und uns darüber hinaus Zeit genommen, auch Rückfragen zu beantworten. Wir sind ausserordentlich erstaunt, feststellen zu müssen, dass ganz offensichtlich vorsätzlich unsere Antworten in keiner Weise in den Text eingeflossen sind, sondern gezielt Falschinformationen gestreut werden.»

Und was sagt Frenkel? Plötzlich mit Schweigegelöbnis …

Wie es bei ZACKBUM Brauch ist, haben wir Ex-Kollegen Beni Gelegenheit gegeben, zu diesen Vorwürfen Stellung zu nehmen. Denn als er noch bei uns publizierte, wusste er ja, dass das zum unverzichtbaren Bestand journalistischer Benimmregeln gehört.

Aber leider hat er sich der Unsitte von so vielen anderen, den 78 erregten Tamedia-Frauen, der «Republik» usw. angeschlossen: austeilen wie ein Weltmeister. Aber Stellung zu höflich, jedoch präzise gestellten Fragen nehmen: nein, danke. Das ist eine Unsitte. Diese Feigheit macht den ganzen Inhalt der Polemik nicht nur fragwürdig, sondern nicht mehr glaubhaft. Unabhängig davon, wer hier Recht hat; «Fritz + Fränzi» oder Frenkel: er hat sich damit selbst ins Unrecht gesetzt, seine Glaubwürdigkeit verspielt, seine Reputation beschädigt.

Schon wieder können wir hier nur die Fragen publizieren, gerne hätten wir das mit den Antworten getan.

  1. Du schreibst, Ellen Ringier pumpe seit Jahren Geld in Fritz + Fränzi. Das wird aber von der Stiftung Elternsein herausgegeben, die seit Jahren eine ausgeglichene Rechnung präsentiert. Wie kommst Du auf diese Behauptung?
  2. Du verwechselst wohl «das Haus Ringier» und diese Stiftung, nicht?
  3. Du schreibst, die «Blick»-Anzeigenabteilung habe auch für F+F Anzeigen «anbaggern» müssen. Das stimmt offenbar nicht, woher hast Du das?
  4. Du schreibst, F+F koste «Verleger Michael Ringier Millionen». Ellen Ringier sagt, dass sie am Anfang ihr eigenes, geerbtes Geld investiert habe. Was stimmt?
  5. Kannst Du den Unterschied zwischen Auflage und Reichweite definieren?
  6. Du schreibst, die Leserbriefe seien «künstlich auf sieben Seiten aufgepumpt» worden. F+F sagt, dass die Redaktion normalerweise viermal mehr Zuschriften erreichen als abgedruckt werden können. Wie belegst Du Deine Behauptung?
  7. Die Stiftung behauptet, Deine ihr zugestellten Fragen und Rückfragen seien umfangreich beantwortet worden, davon fände sich aber nichts im Artikel. Stimmt das?
  8. Die Stiftung und der Chefredaktor von F+F behaupten, die würdest gezielt Falschinformationen wider besseres Wissen verbreiten. Was sagst Du dazu?
  9. Folgt man der Stiftung, scheint kein einziger von Deinen gravierenden Vorwürfen zuzutreffen. Siehst Du das auch so? Wenn ja, gibt es eine Gegendarstellung?

Schade auch, dass er bei ZACKBUM nicht mehr gelernt hat.

 

*Packungsbeilage: René Zeyer publiziert gelegentlich auf «Inside Paradeplatz».

Zackbum presents Patrizia Laeri

Liebe ZACKBUM-Leserinnen und Leser

Mein Name ist Patrizia Laeri. Sie haben sicher aus den Medien erfahren, dass ich bald auf Youtube gehe. Ich habe aus der Konkursmasse von CNN das Label «DaChelles*?+!!» retten können und will bald auf Sendung gehen. In den letzten Wochen habe ich mehr über Mikroökolonie gelernt als während meines ganzen Studiums an der Universität Zürich. Zuerst galt es, die beiden Schuldprioritäten Economy sustable und Hedge maintable zu fächern. Dann musste ich bei CNN World die Claims und Nuts sheeds abklimatisieren. Das hört sich furchtbar kompliziert an. Vor allem junge Frauen rennen vor solchen «Dingen» davon. Mit der bereits implantierten Netzwerk-Strategie «Equality woman» versuche ich, die verängstigten Hühner aber wieder einzusammeln.

Sicher fragen Sie sich, welcher Topshot als erster in unsere Sendung «DaChelles*?+!!» kommt. Na, gut, ich verrate es: der äusserst attraktive Björn Rosengren, CEO von ABB! Rosengren ist mein totaler Wunschpartner. Er ist sexy, gebildet und hat etwas zu erzählen. Zum Beispiel über Turbinen, Generatoren und High fidelty.

Ich habe aktuell 128‘987 Follower auf Facebook und 654‘000 auf Instagram. Zusammen mit meinen beiden anderen Moderatorinnen (blond und brünett) kommen wir auf insgesamt 23‘987‘000 Followers. Die meisten kommen aus Indien und heissen Singh zum Vor- oder Nachnamen.

Der Vorteil bei Youtube ist, dass Sie «DaChelles*?+!!» jederzeit konsumieren können. Zum Beispiel um 12:15 Uhr. Aber auch 16:30 oder sogar 19:30 Uhr. Wie finanzieren wir uns? Gute Key-Question. Einerseits durch die nervige Werbung, andererseits durch Produkte, die ich noch gerne einführen möchte. Meine brünette und blonde Mitmoderatorinnen LIEBEN (!) Martin Frat-Installer aus London oder Björn Fraser, ein aufstrebender Modedesigner aus Stockholm, beziehungsweise Finnland.

Wir senden übrigens aus dem Zürcher Steinfelsareal. Wegen Corona können maximal 50 Zuschauer zugucken. Auch auf Youtube. Wir streben aber einen höheren Frauen- als Männeranteil an. Also mindestens 26 Weiber und 24 Männer. Es würde mich persönlich rühren, wenn ich Sie bald so begrüssen darf:

«This is «DaChelles*?+!!», herzlich willkommen – und Grüezi!»