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Obduktion von Konzernjournalismus

Hier werden Fundstücke analysiert, um ihre Todesursache zu erkennen. Tamedia, NZZ, CH Media, Ringier: man mag sich nicht. Wirklich nicht.

Ein harmloses Beispiel zum Start. Die schreibende Sparmassnahme, das, was von der einstmals bedeutenden Medienkritik in der NZZ übrig geblieben ist, fuchtelt mit dem Zeigefinger.

Pensionär Felix E. Müller versucht, auf «20 Minuten» einzuprügeln. Dort hätten sich mal wieder in den Kommentarspalten die Nazi-Vergleiche gehäuft; verwendet vor allem von Kritikern der Corona-Politik.

Schliesslich habe sich der Chefredaktor von «20 Minuten» veranlasst gesehen, dazu «Stellung zu nehmen», fabuliert Müller. Daher muss man ihn ganz vorsichtig an die Realität heranführen.

  1. Es ist kein Scherz, sondern mit Untersuchungen erhärtet, dass bei jedem beliebigen Thema, inklusive Häkeln oder Briefmarkensammeln, nach einer gewissen Anzahl von Kommentaren unweigerlich ein Nazi-Vergleich gezogen wird.
  2. Gaudenz Looser hat keine Stellung genommen, sondern sich in einem Gespräch mit dem Generalsekretär des Schweizerisch Israelitischen Gemeindebundes erklärt.
  3. Am Schluss dieses Meinungsaustauschs sagt Jonathan Kreutner: «Medien sollten möglichst viele Meinungen abbilden. Trotzdem gibt es rote Linien. Diese zu diskutieren, so wie wir es jetzt tun, ist wichtig. Vielen Dank dafür.»

Man kann selbstverständlich über den Ort für solche rote Linien oder über die Argumente Loosers verschiedener Meinung sein. Was nicht geht, ist das hier:  «Zwar verurteilte er solche Äusserungen klar, versuchte dann aber zu erklären, weshalb man diese bis anhin geduldet habe. Das ging gründlich schief.»

Nein, Herr Scharfrichter Müller, redlich wäre es gewesen, dem Leser der NZZaS zu erklären, dass Looser in einem Dialog mit einem jüdischen Vertreter zu begründen versuchte, wieso in den Kommentaren von «20 Minuten» solche Nazi-Vergleiche zugelassen wurden  und inzwischen strenger zensiert werden. Was ausdrücklich verdankt wird.

Den Gipfel an Heuchelei erklimmt Müller dann hiermit: «Wer den politischen Gegner beschimpft, hört ihm nicht zu, was durch die Anonymität, die in diesen Spalten garantiert ist, zusätzlich erleichtert wird.»

Immerhin versteckt sich Müller nicht hinter einem Pseudonym, aber: «Wer den publizistischen Gegner beschimpft, hört ihm nicht zu.» Erschwerend kommt hinzu, dass es sich um die gesalbten Worte eines ehemaligen NZZaS-Chefredaktors handelt, dem es offenbar nicht bewusst ist, welchen Reputationsschaden er mit diesem Versuch anrichtet, einem publizistischen Konkurrenten an den Karren zu fahren.

Vielleicht könnte Müller mal seine reichliche Freizeit darauf verwenden, nachzuzählen, wie häufig im Hause NZZ Nazivergleiche gepflegt werden. Würde ihn unangenehm überraschen.

Anstatt so unter NZZaS-Niveau zu beckmessern, hätte Müller doch einfach das Gespräch aufmerksam lesen können; vielleicht wäre ihm diese Stellungnahme von Looser aufgefallen:

«Wir machen das Kommentar-Management heute viel besser und aufwändiger als früher, wir haben ein geschultes Freischalterteam, das von einem eigenen Ressort eng betreut wird. Dieses Ressort spielt regelmässig heikle Themen und Fragen an unser Social Responsibility Board weiter, welches dann zusammen mit der Chefredaktion Lösungen und Strategien zum Umgang damit diskutiert. Das ist ein höchst lebendiger, dynamischer Prozess in einem ständigen und teils auch akuten Spannungsfeld. Dazu gehört auch, dass wir von aussen kritisiert werden – und wir lassen uns auch kritisieren und hören zu.»

Aber im Alter wird man bekanntlich harthörig.

 

Konzernjournalismus, Part II

In der NZZaS und in «20 Minuten» erschien am 1. August ein ganzseitiges Inserat des Unternehmers Benard Duzhmani. Darin wirft er, unterstützt von einer PR-Bude, dem «Beobachter» vor, der habe mit einem haltlosen Artikel sein Geschäft geschädigt und auch seine Ehre. Dabei vermutet Duzhmani, dass seine kosovarische Herkunft – obwohl er längst eingebürgert ist – eine wichtige Rolle gespielt habe.

Auffällig an dem Inserat ist –neben dem professionellen Layout –, dass mit keinem einzigen Wort auf die konkret erhobenen Vorwürfe des «Beobachter» eingangen wird. Es wird lediglich gesagt, dass eigene Untersuchungen die nicht bestätigen konnten und dass gegen die Firma keine Strafuntersuchung laufe, sie auch nicht wegen rechtswidrigen Praktiken angeklagt oder gar verurteilt worden sei.

Damit hat Duzhmani durchaus Neuland betreten. Statt den Streit bilateral oder vor Gericht auszutragen, ging er acht Monate nach der Publikation dieses Artikels in die mediale Offensive. Ob ihm das nützt oder schadet, ist zurzeit nicht zu beurteilen.

Aber es ist ihm gelungen, die Aufmerksamkeit der beiden Medienkonzerne zu erlangen, in denen das Inserat erschien. Bei Tamedia hat Rico Bandle neben seinem Schmierenartikel über die Trauerfeier für Peter Buser noch Zeit gefunden, Duzhmani auf einer ganzen Seite in der SoZ zu porträtieren.

Aber nicht um Recherchierjournalismus: Das Porträt in der SoZ.

Wie es heute üblich ist, hat Bandle auf jede Eigenrecherche verzichtet, er gibt schlichtweg die bereits bekannten Fakten wider und lässt Duzhmani seine Position ausführlich erläutern. Gleichzeitig gibt sich Bandle dafür her, dass auf diesem Weg der Unternehmer seine «Millionenklage» gegen den «Beobachter» ankündigen kann. Denn verblüffenderweise hat er das bislang – trotz den vielen vergangenen Monaten und dem angeblich riesigen Schaden – unterlassen.

Ganz am Schluss legt sich Bandle noch in die Kurve und referiert kurz die Stellungnahme des «Beobachter», der schliesslich eine «Institution» sei und «nicht bekannt für sensationsgetriebene Schnellschüsse». Der sehe einem Prozess gelassen entgegen, während Duzhmani sich völlig sicher sei, «dass wir gewinnen werden». Daher «freue» der sich «sehr auf diesen Prozess», gibt Bandle ihm das Schlusswort.

Schön für Duzhmani, dass er sich inzwischen Platz in den Tamedia-Gazetten nicht mehr kaufen muss. Büttel wie Bandle öffnen ihm gratis die Spalten für kritiklose Widergabe seiner Positionen.

Auch du, meine NZZ.

Auch die NZZ nimmt die Witterung am 24’000 Franken teuren Inserat auf und legt mit einer Story – ausgerechnet im Feuilleton – nach. Wie es sich für das Blatt gehört, fällt sie eine Idee kritischer aus als bei der SoZ. Nichtsdestotrotz wird auch hier weitgehend die Position Duzhmanis referiert, der sich nur flankiert von David Schärer von der «Bigger bang for the buck»-Agentur Rod interviewen lässt. Zudem hat er sich der Beihilfe der Anwältin Rena Zulauf versichert, die sowohl für ihre gemischten Ergebnisse wie auch für ihre exorbitanten Honorarnoten bekannt ist.

Die NZZ setzt ihre Darstellung unter den Lead:

«Wie weit geht die journalistische Freiheit, und wo beginnt die mediale Anmassung?»

Das ist an und für sich eine hochspannende Frage. Es geht hier um das kitzlige Thema, dass dioe sogenannte vierte Gewalt ihre Funktion nur ausüben kann, wenn sie über Skandale oder Ungereimtheiten oder Kritikwürdiges berichtet, ohne dass bereits strafrechtliche Tatsachen in Form von Urteilen geschaffen wurden.

So hat sich auch die NZZ lebhaft an der Affäre Vincenz beteiligt und ausgiebig aus eigentlich dem Amtsgeheimnis unterliegenden Akten zitiert. Damit zweifellos einen Beitrag zur Vorverurteilung von Vincenz geleistet, dessen Anspruch auf Unschuldsvermutung ja nur noch ein blosser Witz ist.

Nun wirft die NZZ dem «Beobachter» vor, dass der den Begriff «illegal» verwendet habe, obwohl kein entsprechendes Urteil vorliegt. Der «Beobachter» hingegen hält daran fest und sagt:

«Wir stehen zu jedem Satz und haben gute Belege für unsere Vorwürfe».

Hier wäre doch eigentlich die Aufgabe der Mitbewerber, mit eigenen Recherchen zu glänzen. Über die Quellen und die Stichhaltigkeit der Vorwürfe des «Beobachter». Oder über die Firma des Geschäftsmanns. Aber das würde ja in Aufwand ausarten, den der heutige Elends- und Sparjournalismus weder bei Tamedia, noch bei der NZZ mehr leisten kann. CH Media und Ringier halten sich vorläufig eher raus; vielleicht brauchen sie als Motivationsspritze zuerst auch ein Inserat.

Paid Content mal anders

Unternehmer plus PR-Bude gegen den «Beobachter». Mal was Neues. Aber nichts Gutes.

Der «Beobachter» ist eine Schweizer Institution. Er betreibt meistens Journalismus, der wehtut. Durch seine Beratungsabteilung gehen ihm die Fallbeispiele nie aus; durch seinen riesigen Abonnentenstamm und die entsprechend hohe Auflage geht er nicht so leicht in die Knie.

Dass die von kritischen Berichten Betroffenen das nicht sonderlich komisch finden, ist verständlich. Zum Standardrepertoire gehört, unter Berufung auf Rufschädigung, Persönlichkeitsverletzung und überhaupt im Rahmen des UWG (Unlauterer Wettbewerb) mit Pech und Schwefel, Tod und Teufel zu drohen.

Ziel ist immer die Löschung eines Artikels, im Idealfall mitsamt Gegendarstellung, Korrektur plus, Sahnehäubchen, Entschuldigung der Redaktion. Beim Ringier-Verlag, der zusammen mit Axel Springer den «Beobachter» herausgibt, gehört das eigentlich zur Routine. Jüngstes Beispiel: der Fall Lachappelle.

Diese Kampfhandlungen beginnen, sobald der Betroffene konfrontiert wird. Also vor Publikation Gelegenheit zur Stellungnahme bekommt. Das ist unabdingbar in der Schweiz, und das ist auch gut so.

Meistens spielt sich viel hinter den Kulissen ab

Damit sind dem Kritisierten die Vorwürfe bekannt, und er kann sich überlegen, was er über ein «alles falsch, gelogen, behalte mir alle Schritte vor» hinaus noch unternehmen kann. Im Ernstfall wird er versuchen, auch mithilfe von (Medien)anwälten die Publikation des Artikels zu verhindern.

Gelingt das nicht, die Kritikpunkte so weit wie möglich abzuschwächen. Gelingt das nicht, wenigstens in einer ausführlichen Stellungnahme alles zurückzuweisen. Erscheint der Artikel, gibt es das Nachtreten mit einer Gegendarstellung sowieso den Versuch, auf dem Rechtsweg an Schadenersatz zu gelangen. Oder das Medium so zu zwingen, von den Kritikpunkten ganz oder teilweise abzurücken.

Passiert ständig, meistens hinter den Kulissen. Denn nicht-veröffentlichte Artikel vermisst niemand – vorausgesetzt, das Störfeuer des Kritisierten war erfolgreich.

Eigentlich wäre ein Artikel über die Praktiken des Krankenkassenvermittlers Swiss Home Finance genau so ein Fall gewesen. «Firmengründer und Geschäftsführer Benard Duzhmani betont: «Ich toleriere keine Unterschriftenfälschungen.»»

Der «Beobachter» stützte sich im Dezember 2020 auf die Aussagen ehemaliger Mitarbeiter plus ihm angeblich zugespielte Videos, dass bei dieser Firma fehlende Kundenunterschriften gefälscht, mit fragwürdigen Methoden möglichst viele Abschlüsse herbeigeprügelt würden. Kaltakquise, Zusammenarbeit mit einem Call Center im Kosovo, via einen Büroleiter mit dubioser Vergangenheit:

«Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die meisten erst Anfang 20, würden durch Firmeninhaber «Beni» Duzhmani und Büroleiter Thomas C. angetrieben, möglichst viele Verträge abzuschliessen. «Pure Sklaventreiberei», sagt dazu ein Ex-Mitarbeiter.»

Schliesslich gebe es bei Abschlüssen von KK-Versicherungen oder einem Wechsel der Krankenkasse satte Kommissionen zu verdienen, merkt der «Beobachter» noch an. Es fand anschliessend anscheinend ein Versuch statt, die Kuh vom Eis zu kriegen – bzw. die Vorwürfe vom Tisch und aus dem Internet. Vergeblich, der «Beobachter» war nicht zu bewegen, etwas zurückzunehmen.

Nach 8 Monaten geht’s plötzlich rund

Nun hätte es die Möglichkeit einer Gegendarstellung oder die Einleitung juristischer Schritte gegeben. Stattdessen geschah ziemlich genau 8 Monate lang – gar nichts. Ausser einem Versuch, ein grosses Inserat mit einer Art Gegendarstellung im «Beobachter» zu platzieren, was der zurückwies.

So macht man das. Macht man das so?

Weniger Skrupel hatten NZZaS und «20 Minuten». Sie brachten beide das Inserat von Duzhmani. Auffällig: es kam ziemlich gestylt daher. War nicht zufällig: dahinter steht die PR-Bude Rod. Ihre Selbstdarstellung lässt keine Frage offen – und kein Auge trocken:

Mehr Klapf für die Kohle.

Bei dieser bezahlten Gegendarstellung ging es vor allem darum, den kosovarischen Hintergrund des Geschäftsführers herauszuarbeiten.

Mehr als die Hälfte des Texts zeichnet seinen Aufstieg in bewegenden Worten. Armes Kind, ass den Zmittag verschämt in einem Park. Dann Einbürgerung, Lehre, Versicherungsberater. Flockig erzählt, «habe Tag und Nacht gearbeitet»; schliesslich sei dadurch Wohlstand entstanden – gleichzeitig hätten die Kunden, weil in der Muttersprache beraten, über die Jahre mehr als 70 Millionen Prämienfranken gespart.

Gemeinsames Nachdenken am 1. August

Eine märchenhafte Story von Integration, Aufstieg, Erfolg, dabei noch menschenfreundlich. Bis dann «im Dezember ein Artikel im «Beobachter» versuchte, einen Teil unseres Erfolgs zunichte zu machen». Der Unternehmer musste 60 Mitarbeiter entlassen, das «brach mir das Herz». Obwohl es «keinen Verdacht, keine Ermittlungen, keinen Prozess, kein Gerichtsurteil, keinen Schuldspruch» gebe.

Schlimmer noch: Duzhmani beschwert sich, dass man ihm aufgrund seiner Herkunft aus dem Kosovo immer wieder zu verstehen gebe, «er sei ein Ausländer, dem man nicht trauen könne». Unter dem Hashtag #secondoaugust ruft er zudem zum gemeinsamen Nachdenken darüber auf; am 1. August. Allerdings reisst darunter nur die gähnende Leere den Mund auf.

Noser ist immer bereit, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Dazu ein seitenfüllendes Porträt von ihm. Professionell gemacht. Inhalt, Anmutung, Abfolge der Argumente, Lebensgeschichte, Fleiss, Integration Erfolg – und dann das. Wohl wegen seiner Herkunft, «wann gehört man als Migrant/in dazu?», fragt er anklagend. Nett von David Schärer, «Gründungspartner» und zuständig für «Amplification» bei Rod, der hier eine «übergeordnete Ebene» sieht, wie er in einem persoenlich.com-Interview erläutert.

Bislang also eine klassische Win-Win-Win-Situation. Duzhmani fordert Gehör und Gerechtigkeit, die «a bigger bang fort he buck» versprechende Agentur erhält als Beifang ein sozialpolitisch geschärftes Image – und persoenlich.com kann die ganze Angelegenheit lang und breit abfeiern.

Sympathische Selbstdarstellung von Rod.

Da fehlt natürlich noch einer im Umzug. Der frischgebackene Chefredaktor des «Beobachter», der sich gleich bei Amtsantritt mit einer neuen Form der Kriegsführung gegen sein Blatt konfrontiert sieht. Dominique Strebel wiederholt in einem grossen Interview bei persoenlich.com, was sein Magazin bereits auf seiner Homepage veröffentlichte.

Der «Beobachter» nimmt Stellung.

Wesentliche Aussage: «Seine Vorwürfe sind haltlos.» Etwas ausführlicher:

«Das Verhalten, das Swiss Home Finance vorgeworfen wird, kann Konsumentinnen und Konsumenten schädigen. Daher besteht ein klares und berechtigtes öffentliches Interesse für eine Berichterstattung – unabhängig davon, ob in dieser Angelegenheit ein juristisches Verfahren läuft oder nicht. Der Beobachter sieht es als eine seiner wichtigen Aufgaben, vor zweifelhaften Unternehmen zu warnen.»

Es ist tatsächlich auffällig, dass in dem Gegenwehr-Inserat so ziemlich alles ausführlich bis sogar langfädig, wenn auch flott, dargestellt wird. Nur eins nicht: eine Widerlegung der Vorwürfe, die der «Beobachter» erhoben hatte. Ob deswegen ein Strafverfahren läuft oder nicht: wurden Unterschriften von Kunden gefälscht oder nicht? Wurden Mitarbeiter, im Provisonsgeschäft üblich, zu möglichst vielen Abschlüssen gedrängt? Welche Rolle spielt das Call Center im Kosovo? Werden zweifelhafte Praktiken verwendet, um Kontaktierte zu einem Abschluss zu bewegen?

Bislang entstand viel Qualm durch verröstetes Geld – aber sonst?

Der «Beobachter» behauptet – bislang unwidersprochen –, über entsprechende Aussagen, Belege, sogar Videos zu verfügen. Hier wird der PR-Text der PR-Agentur ziemlich dünn, das Geschwurbel des für Amplification zuständigen Rod-Mitbegründers auch.

Könnte es sein, dass Duzhmani ziemlich viel Geld dafür ausgegeben hat, um sich selbst nochmals zu schaden? Fehlberaten von einem cleveren Verkäufer, der ihm aber keine KK-Police aufschwatzte, sondern die Gestaltung eines Inserats? Kostenpunkt unbekannt. Alleine die Seite in der NZZaS kostete laut Tarif 24’100 Franken. Kein Pappenstiel, um die Öffentlichkeit auf einen längst vergessenen Artikel aufmerksam zu machen.

Kein Pappenstiel, wenn der «Beobachter» sich dazu animiert fühlen sollte, nochmal nachzulegen. Verblüffend auch: Duzhmani verwendet als Argument, dass gegen seine Firma keinerlei Strafuntersuchung im Gang sei, die Gerichte nicht angerufen wurden. Und man ihn trotzdem kritisiere. Er selbst hat aber bislang auch auf alle ihm möglichen rechtlichen Schritte gegen den «Beobachter» verzichtet. Hat er sich einen Gefallen mit diesem Inserat getan? Hat Rod damit wirklich das Image gesteigert? Oder nicht eher einmal mehr gezeigt, dass PR und Journalismus eigentlich nichts miteinander zu tun haben und PR-Menschen keine Ahnung von Journalismus haben?