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Wer hilft den Helfern?

Das grosse Jammern in eigener Sache der Entwicklungshelfer.

Die Verlogenheit einer ganzen Branche kondensiert sich in dieser Falschaussage:

«Barbara Hintermann, die Direktorin von Terre des Hommes wies darauf hin, dass dank der Entwicklungshilfe die Zahl der Menschen, die mit 2 Dollar pro Tag in extremer Armut leben, in den vergangenen Jahrzehnten weltweit von 35 auf 9 Prozent gesenkt werden konnte.»

So lässt sie sich ohne rot zu werden, in der NZZ zitieren. Das ist so falsch, dass nicht einmal das Gegenteil richtig wäre. Zunächst ist es mehr als fragwürdig, wie überhaupt «extreme Armut» gemessen wird. Gescheiterte Staaten bieten hier Statistiken bis auf die zweite Stelle hinter dem Komma an. Weil davon die Zumessung von Hilfsgeldern abhängt. Der Massstab «zwei Dollar pro Tag» ist ebenfalls absurd, weil Tauschhandel und nicht geldwerte Leistungen damit nicht gemessen werden können.

Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs.

Der gemessene Rückgang der Anzahl von absolut Armen ist fast ausschliesslich auf eine Tatsache zurückzuführen: der wirtschaftliche Aufschwung Chinas, der Millionen von Menschen einen Ausweg aus bedrückender Armut bot und bietet. Ohne dass hier auch nur ein Rappen «Entwicklungshilfe» investiert worden wäre.

Denn alles Tun der hilflosen Helfer ist völlig sinn- und zwecklos. Sie helfen im Grund nur einer Gattung von Mensch: dem Entwicklungshelfer, also sich selbst. Hintermann ist nicht bereit, die Höhe ihres Gehalts anzugeben. In dieser Beziehung sind die meisten NGO in der Schweiz sehr zurückhaltend und verstecken die üppigen Gehälter ihrer Geschäftsleitungen irgendwo im Geschäftsbericht, zu dessen Veröffentlichung sie gezwungen sind.

Tatsache ist, dass keiner dieser Manager in der freien Wirtschaft auch nur annähernd gleichviel verdienen würde. Das gilt auch für die Heerscharen von Projektmanagern überall auf der Welt, deren Lieblingsbeschäftigung es ist, im SUV durch die Pampa zu fahren und mit der überlegenen Miene des Gutmenschen irgendwelche Projekte zu begutachten, die genauso spurlos verschwinden werden wie ihre Vorgänger.

Während Entwicklungshilfe mit der Verringerung der Anzahl Armer kaum etwas zu tun hat, verpulvert sie völlig sinnlos Geld. In Schwarzafrika wurden seit der Unabhängigkeit der Staaten insgesamt mehr als zwei Billionen Dollar, 2000 Milliarden, Entwicklungshilfe verlocht. Dennoch zeigen alle Indikatoren wie Lebenserwartung, Kindersterblichkeit, Alphabetisierung nach unten. Den Menschen geht es schlechter als zuvor, nicht besser.

Deshalb nennt die sambische Wissenschaftlerin Dambisa Moyo diese Art von Hilfe «Dead Aid» – und fordert seit Jahren ihre sofortige Einstellung.

Denn sie nützt nicht nur nichts, sie schadet. Indem sie die Regimes von korrupten Potentaten stabilisiert, die sich ungestört der Ausbeutung ihrer Ländern und ihrer Bevölkerung widmen können, während Entwicklungshelfer Pflästerli verteilen und die gröbste Not zu lindern versuchen.

Das alles (und noch viel mehr) lässt sich gegen diesen präpotenten, falschen und irreführenden Satz von Hintermann anführen. Es gereicht der NZZ nicht zur Ehre, dass sie ihn unwidersprochen so stehen liess.

Aber wer wagt es denn schon, entrüsteten Entwicklungshelfern zu widersprechen, die sich lauthals darüber beschweren, dass die grösste Agentur der Welt, USAID, auf Anweisung von Präsident Trump beschlossen hat, ihr gigantisches Budget von 40 Milliarden Dollar deutlich abzuschmelzen.

«Es sterben Kinder», sagen Entwicklungshelfer entrüstet und wollen damit jeden als Unmenschen denunzieren, der eine Kürzung dieser Mittel für richtig hält. Wenn Kinder sterben in der Dritten Welt, dann deswegen, weil die jeweils Herrschenden nicht in der Lage oder nicht willens sind, das zu verhindern. Sie sind das Problem, und Entwicklungshilfe ist nicht die Lösung dafür.

Da können noch so viele Anklagen und Lügen verbreitet werden, das ist dennoch die bittere Wahrheit.