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Wumms: Marc Brupbacher

Der Mann kann nicht mal logisch Daten interpretieren.

Brupbacher ist «Co-Leiter des Ressorts Daten & Interaktiv bei Tamedia». Während der Pandemie (mit Restausläufern bis heute) verwandelte er sich in eine hysterische Alarm-Kreische und beschimpfte unflätig alle (der Bundesrat sei «völlig übergeschnappt»), die nicht seiner Meinung waren.

Aber das war vielleicht Ausdruck eines etwas unausgeglichenen Psychohaushalts. Befremdlich bei einem Mann mit seiner Position, aber wenn’s der Angsttriebabfuhr gedient hat …

Nun aber tut er was, was wirklich ernsthafte und seriöse Zweifel an seiner Eignung für seinen Posten erweckt:

Der Co-Ressortleiter Daten des einflussreichsten Medienkonzerns der Schweiz hat keine Ahnung, wie man Daten richtig interpretiert. Das ist erschreckender als die neuste Mutation des Corona-Virus.

Er vergleicht den Abopreis der NZZ von knapp 1000 Franken (dabei hat er noch «NZZ Premium» vergessen, das wären dann 1896 Franken im Jahr) mit der Forderung, dass für die SRG 200 Franken pro Jahr genug seien.

Dabei sei das SRG-Angebot schon mal «mehrsprachig». Dass es die NZZ auch auf Englisch gibt, ist dem Datenhirsch entgangen.

Aber das sind alles Peanuts. Er will ernsthaft einen freiwilligen Abobetrag, den nur diejenigen zahlen, die die NZZ in allen Erscheinungsformen lesen wollen, mit einer Zwangsgebührenabgabe vergleichen, die jeder Schweizer Haushalt abzuliefern hat – unabhängig davon, ob er auch nur ein einziges Angebot der SRG konsumiert oder nicht. Dank Internet-TV kann sogar niemand mehr seine Abstinenz durch Plombieren von Kabel-TV oder so beweisen.

Das ist nun ein so gravierender Anfängerfehler bei der Interpretation von banalen Daten, dass eigentlich ein «Co-Leiter Daten» wegen erwiesener Inkompetenz fristlos entlassen werden müsste. Denn wer Zwangsgebühren nicht von einer freiwilligen Zahlung unterscheiden kann, müsste nochmal die Schulbank drücken. Lange. Sehr lange.

Oder aber, Jacqueline Badran orientiert sich um und empfiehlt nicht der Autorin des NZZ-Artikels («beim Psychiater ihren Komplex behandeln lassen»), über den sich Brupbacher so unqualifiziert erregt, sondern ihm selbst Hilfe beim Seelenklempner. Allerdings ist die SP-Saftwurzel inzwischen zu Kreuze gekrochen: «Offenbar habe ich gestern einen sehr dummen Tweet gemacht. Mir war keineswegs bewusst, dass ich andere Menschen damit beleidigen könnte. Dafür entschuldige ich mich in aller Form. Ich habe gelernt, dass ich in der Beziehung vollkommen unsensibel war. Das tut mir leid

Aber vielleicht bräuchte es wirklich ein solches Therapieangebot beim Vollpfosten Brupbacher (nein, tut ZACKBUM nicht leid). Erschwerend kommt hinzu: wir mögen Badran. Wirklich wahr. Die ist wenigstens mit Leib und Seele bei der Sache, dampft wie eine Lokomotive los und entgleist halt gelegentlich in der Kurve. Aber immer noch viel besser als die glattgeföhnten, sandgestrahlten Nonsens-Politiker, die sofort «aua» schreien, wenn sie jemand anrempelt.

Aber bei Brupbacher geht das Problem leider tiefer. Der Mann ist inkompetent. Fachlich unqualifiziert. Hat er öffentlich unter Beweis gestellt. Mal schauen, ob sich hier das unbedingte Streben nach Qualität bemerkbar macht, dem sich Oberchefredaktorin Raphaela Birrer verschrieben haben will.

Also: Birrer, übernehmen Sie. Badran: kümmern Sie sich drum!

Kims Arschbacken

Der flotte Tamedia-Dreier: Kim, Zukker und Badran.

Geleitet von Raphaela Birrer und bald einmal von Jessica Peppel-Schulz, schlimmer kann’s wohl nicht mehr werden.

Wobei, Nora Zukker findet leicht kritische Worte zum neusten Sprachverbrechen unseres Büchner-Preisträgers Lukas Bärfuss. Immerhin. Die NZZ brauchte sogar zwei Anläufe, zunächst einen unverständlichen Lobes-Artikel, dann eine Rezension, die – im Gegensatz zu Zukker – fundiert eine ganze Reihe von Schwachstellen, Fehlern, Unsinnigkeiten und absurden Sprachbildern in Bärfuss› neustem Machwerk nachweist.

«Eklatante sprachliche Fehler» hat Roman Bucheli entdeckt, die der Verlag in der nächsten Auflage zerknirscht korrigieren will. Dem Leser sei man das schuldig, der Hauptheldin des Romans auch, «denn sie hat, auch wenn sie eine halbe Analphabetin ist, anderes verdient als Sprachhülsen – und Besseres als einen Autor, der sie in sein darwinistisches Korsett steckt». Aber wenn der halt selbst nur beschränkt des Deutschen mächtig ist?

Die tollste Sprachhülse übrigens: da «musste sich einer nach der Decke strecken, wenn er keine kalten Füsse bekommen wollte». Da ist man wirklich dankbar, dass andere die Kärrnerarbeit verrichten, solchen Stuss zu lesen.

Durch Jacqueline Badrans Sprachmüll muss man sich aber selbst wühlen, das gilt auch für den «Shootingstar der Literaturszene», dessen Namen (weder seinen richtigen, noch seinen künstlichen) wir nicht in die Tasten kriegen, also lassen wir’s bei Kim bewenden.

Wir halten uns wieder die Nase zu und zitieren aus seiner neusten, nun ja, «Hexenapotheke», vor der jede Hexe mit oder ohne Besen sofort fliehen würde:

«Und ich, mein kleiner Arsch, sitze in einem roten Röckchen im Alpenhof, St. Anton, Appenzell Innerrhoden … All diese Grenzen, die da zwischen meinen Arschbacken verlaufen … Unsere Körper sind auf besondere Art und Weise Länder der Schwellen … Ich glaube, dass der schweizerische Körper einer ist, der durchs Geld gemacht wird …»

ZACKBUM fragt sich erschüttert: Darf nun jeder, Voraussetzung hybrid, in den Tagi kotzen? Sinnlose und rumpelnd Furzgedichte verfassen?

«Oh heil Euch, grosse Schatzmeisterin
Abbauerin der Almosen
Nehmet das Ersparte von den Mageren 
Und verteilet es unter den Reichen»

ZACKBUM legt wieder Wert auf die Feststellung, dass man so was nicht erfinden kann. ZACKBUM ist noch erschütterter, wenn sich das steigern liesse, dass es einige lobende Kommentare zu diesem Schrott gibt.

Was tun? Folgender Vorschlag zur Güte: Wieso verfassen Badran und der Shootingstar nicht zusammen eine Kolumne? Die rezensiert dann Zukker, Birrer schreibt einen Kommentar, und Peppel-Schulz sieht das als Ausdruck von Empowerment.

Und Pietro Supino? Nun ja, da hilft nur ein guter Amarone. Vielleicht ein Bertani. Oder ein Burlotto Barolo. Oder ein Tenuta San Guido. Oder alle zusammen …