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Campax sammelt Zewo-frei

Fragwürdiges um den Sammelverein.

«Unser Verein führt Kampagnen zu selbst gewählten Themen und unterstützt Menschen und Organisationen dabei, unser Land zu einem besseren Ort zu machen.» Das ist die edle Selbstbeschreibung von Campax.

Weniger edel sind Unterschriftensammlungen wie die, dass den sogenannten «Freiheitstrychlern» ihr Konto bei der Postfinance weggenommen werden soll. Die Organisation hatte sich den Zorn von Campax zugezogen, weil sie seit Monaten den alten Schlachtruf «Horus» bei ihren Veranstaltungen erschallen lässt.

«Kein Postfinance-Konto für Rechtsextreme», hetzte daraufhin Campax; ohne grosse Geschichtskenntnisse behauptete der Campax-Mitarbeiter Urs Arnold: «Nazi-Fratzen hinter der Folklore-Fassade: Die Freiheitstrychler haben bei der “Friedensdemonstration“ letzten Samstag auf dem Bundesplatz ihr wahres Gesicht gezeigt.»

ZACKBUM musste sich dann belehren lassen, dass es sich bei dieser Aktion gegen Schweizer Grundrechte (natürlich dürfen die «Freiheitstrychler» völlig legal wie jeder und alles in der Schweiz ein PC-Konto führen) nicht etwa um den Amoklauf eines Mitarbeiters handelte, sondern: «Dies ist ein Aufruf von Campax

Nun sammeln die «Freiheitstrychler» tatsächlich auch Spenden über ihr Postfinance-Konto. Auch das dürfen sie, sicher zum Ingrimm von Campax.

Allerdings macht das die Kampagnen-Organisation auch immer wieder. Nun ist es allerdings so, dass seriöse Spendensammler sich als Non-Profitorganisationen das Gütesiegel von Zewo erteilen lassen: «Gemeinnützige NPO sind auf das Vertrauen von Spenderinnen und Spendern angewiesen. Das Gütesiegel der Zewo bescheinigt, dass Ihre NPO dieses Vertrauen verdient und unterstützt sie beim Spenden sammeln.»

Die Zewo ist eine anerkannte Stiftung, die seit 1934 existiert, «bis heute ist ihr Gütesiegel ein einzigartiger Qualitätsausweis für gemeinnützige NPO, die in der Schweiz Spenden sammeln. Das Signet dient Spenderinnen und Spendern als Orientierungshilfe».

Die «Freiheitstrychler» weisen auf ihrer Spendenseite kein Zewo-Zertifikat aus. Campax allerdings auch nicht. Wie kann das denn sein? Dafür hat der Geschäftsführer eine originelle Erklärung:

«Agiles Handeln (und damit zusammenhängend auch Fundraising) gehört zum Kern der Tätigkeit von Campax. Aus diesem Grund können wir unsere Aktiviäten nicht so steuern, dass es mit den Sammelfenstern der Zewo vereinbar wäre.»

Nicht vereinbar mit den Kriterien der Zewo? Man muss zugeben, dass bislang noch keine seriöse spendensammelnde Organisation auf eine solche Ausrede kam. Das Zewo-Gütesiegel bekommt, wer sich prüfen lässt und 21 Standards erfüllt, darunter «integres und ethisches Handeln». Ob das der Stolperstein war? Mit «Sammelfenstern» meint Campax wohl den Standard: «Grosse Organisationen koordinieren und regulieren ihre Sammlungen im Sammlungskalender der Zewo.» Damit soll einfach vermieden werden, dass es zu einer Anballung von Spendenaufrufen kommt, was ja sehr vernünftig ist.

Wäre eigentlich ein Fall für die Denunziationsplattform «saegswiesisch.ch», deren «Partner» unter anderen auch Campax war. Nur leider: die Webseite existiert nicht mehr. Da kann man nur hoffen, dass dafür keine Spenden gesammelt wurden …

Boykottiert Campax!

Die Gutmenschen-Organisation zeigt ihre hässliche Fratze.

Nein, so würden wir bei ZACKBUM das nie formulieren, das ist faschistoid-menschenverachtend. Solches Vokabular überlassen wir gerne Campax-Mitarbeitern wie Urs Arnold:

«Nazi-Fratzen hinter der Folklore-Fassade: Die Freiheitstrychler haben bei der “Friedensdemonstration“ letzten Samstag auf dem Bundesplatz ihr wahres Gesicht gezeigt.»

Die «Nazi-Fratze» habe sich dadurch kenntlich gemacht, indem die Freiheitstrychler «Haraus» gerufen hätten, was nicht etwa ein alter Schlachtruf der Eidgenossen oder ein Teil des Liedguts der Schweiz sei, sondern ein Begriff, den die Fröntler in der Schweiz verwendeten.

Wie auch immer, der Campax-Irrwisch Arnold nahm das zum Anlass, um eine Petition zu starten, dass der Gruppe ihr Postfinance-Konto gesperrt, bzw. gestrichen werden sollte. Was dem Amok dabei völlig egal ist: jede legal in der Schweiz lebende Person und jede nicht verbotene Gruppierung hat das Recht, ein Konto bei der Postfinance zu führen.

Aber was interessieren solche rechtsstaatlichen Details, wenn jemand im dunkelroten Bereich dreht? Um herauszufinden, ob das eine Einzelaktion eines Verirrten und Verwirrten sei, fragte ZACKBUM den Gründer, Geschäftsführer und Verwaltungsrat Andreas Freimüller, was er denn von diesem Schmäh-Aufruf halte und ob er nicht auch der Meinung sei, dass ein solches Ansinnen antidemokratisch sei.

Zunächst blieb Freimüller stumm; auf die wiederholte Anfrage mit dem Zusatz, ob er wirklich wolle, dass ZACKBUM schreibe, dass er keine Antwort geben wollte, geruhte er, sich knapp zu äussern. Die meisten Fragen ignorierte er schlichtweg, aber immerhin sagte er etwas zu zwei von sechs Fragen. Mit grosser Eloquenz:

5. Wird dieser Aufruf von Campax als Organisation unterstützt oder ist es eine Einzelaktion Ihres Mitarbeiters Arnold?
«Dies ist ein Aufruf von Campax».
6. Distanziert sich Campax von diesem Aufruf?
«Nein».
Daraus darf geschlossen werden: Campax unterstützt einen undemokratischen, polemischen, unanständigen, rabaukenhaften Anschlag auf die Prinzipien des Schweizer Rechtsstaats.
Nicht, dass wir vorher in Versuchung gekommen wären, aber dazu kann man nur sagen: boykottiert Campax. ZACKBUM fügt aber hinzu: auch Campax hat ein Postkonto. Solange die Organisation nicht verboten ist, lediglich unverantwortliche Mitarbeiter hat, die ihre hässliche Fratze zeigen, darf sie das auch behalten.

Urs spinnt

Aber leider ist Urs Arnold Kampagnenleiter bei Campax.

Urs Arnold überfällt einen als «Campax Urs» mit der Mitteilung:

«Nazi-Fratzen hinter der Folklore-Fassade: Die Freiheitstrychler haben bei der “Friedensdemonstration“ letzten Samstag auf dem Bundesplatz ihr wahres Gesicht gezeigt. Mit lauten «Harus!»-Rufen, dem Führergruss der Schweizer Frontenbewegung haben die Freiheitstrychler gezeigt, dass sie offen rechtsradikales Gedankengut vertreten.»

Das mag man so sehen und diese Rufe auch verurteilen. Nun fährt «Campax Urs» aber fort:

«Die PostFinance unterstützt die rechtsextremen Freiheitstrychler mit der Bereitstellung eines Kontos. Unterzeichne jetzt die Petition und fordere die PostFinance auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und das Konto der Freiheitstrychler sofort zu sperren.»

Der Call to Action ist dann

«Hier klicken und «Kein Postkonto für Faschisten» fordern».

Vielleicht sollte der im roten oder vielleicht braunen Bereich drehende Arnold zur Kenntnis nehmen, dass alle in der Schweiz legal Wohnhaften wie auch alle nicht verbotenen Organisationen das Recht haben, bei Postfinance ein Konto zu führen. Das gilt sogar, horrible dictu, für reiche Russen, wie sich die Postfinance vom Bundesgericht belehren lassen musste.

Wenn Arnold nun dazu auffordert, dieses Recht zu verweigern, wird er selbst zum Antidemokraten und pfeift auf die Regeln unseres Rechtsstaats. Im verbreiteten Irrtum, dass für das vermeintlich Gute und im Kampf gegen das zu denunzierende Böse eigentlich alles erlaubt sei.

Damit ist Arnold mindestens so gefährlich – wohl eher mehr – als «Harus» rufende Freiheitstrychler.

 

Fordernde Kulturschaffende

Wenn Sie nicht nach Subventionen gieren, wollen sie anderen Unsinn.

Filmemacher Samir, eher konfliktiv im Subventionsgrab «Kosmos» in Zürich unterwegs, hatte mal wieder eine Idee. Man sollte doch unbedingt eine Forderung an den Bundesrat auf den Weg bringen.

Worum geht’s? Blöde Frage, die Ukraine natürlich. Denn: «Mit jedem Tag, an dem wir nicht entschieden gegen das Regime vorgehen, sterben mehr Menschen». Wer will das schon, also her mit der Entschiedenheit. Was tun? «Die Finanzierungsnetzwerke des Putinregimes austrocknen».

Wer sollte das tun? Die «geschätzten Damen und Herren Bundesrätinnen und Bundesräte» – das hat man vom Genderwahnsinn. Was sollten die vermeiden? «Dass sich unser Land abermals zum Komplizen von Verbrechern macht». Wie geht das? Mit der Schaffung einer «Task Force».

Das fordert eine Liste von Kulturtätern «im Namen der Menschlichkeit und der Verteidigung der Demokratie». Kleiner hat man es in diesen Kreisen nie. Zum einen sollen «komplexe Vermögensstrukturen aufgedeckt» werden. Zum anderen soll der «russische Rohstoffhandel nicht weiter ungestört über/via die Schweiz fliessen». Und schliesslich soll das Land «so schnell wie möglich von russischen Öl- und Gasimporten unabhängig» werden.

Unterzeichnet ist der von Samir in Umlauf gebrachte «Aufruf» von den üblichen Verdächtigen. Charles Lewinsky, Jonas Lüscher, der ihn getextet haben soll, von Brachial-Komiker Mike Müller, Adolf Muschg, Roger de Weck, Patrick Frey und einigen Möchtegerns.

Wie es sich für verkopfte Künstler und Kulturschaffende gehört, wird nicht ganz klar, was sie eigentlich wollen. Welche Finanzierungsnetzwerke Putins sollte es denn in der Schweiz geben? Offenbar sind damit Vermögenswerte von reichen Russen gemeint, die man denen doch einfach mal präventiv wegnehmen sollte. Warum? Weil sie Russen sind, darum.

Und reiche Russen sind bekanntlich Verbrecher, weiss doch jedes Kind. Falls sie es nicht sind, sollen sie das halt gefälligst beweisen. Unschuldsvermutung war gestern, die Schuld muss über jeden vernünftigen Zweifel bewiesen werden, im Namen der Menschlichkeit: hinweg mit solchem Pipifax.

Dann soll der Handel mit russischen Rohstoffen nicht mehr in der Schweiz stattfinden. Wieso, ist das plötzlich illegal geworden? Will sowieso niemand mehr russische Rohstoffe? Doch, die ganze EU will sie weiterhin. Also soll der Handel woanders stattfinden? Super Idee.

Die Schweiz ist überhaupt nicht von russischem Öl, aber zu fast 50 Prozent von russischem Gas abhängig und stellt damit ca. 8 Prozent unserer Energie her. Das kann substituiert werden, und daran wird gearbeitet. Nur nützt da ein «so schnell wie möglich» ungefähr gleich viel wie der Wunsch, dass es morgen nicht regnen möge.

Auch mit ihren begleitenden Bemerkungen zeigen die Unterzeichner ein erschreckend flaches intellektuelles Niveau. So sagt Millionenerbe Patrick Frey:

«Wir wissen, was die Schweiz im Dritten Reich nicht getan hat. Und wir möchten, dass sich die Schweiz für einmal wirklich anständig verhält.»

Schriftsteller Lüscher schwant ganz Übles, käme Putin mit seinen Absichten davon: «Die Faschisten, auch im Westen, werden Frühlingsgefühle verspüren. Der Militarismus und der unsägliche Heroismus werden sich zurückmelden. Die Demokratie ist enorm bedroht.»

Sind das aber nicht die Gleichen, die den Heroismus und militärischen Widerstandswillen der Ukrainer loben? Und wieso sollte die Demokratie bedroht sein? Von Putin oder von diesen Rabauken, die keine Ehrfurcht und keinen Respekt vor dem Rechtsstaat zeigen?

Was lehrt uns also dieser Aufruf? Schweizer Kunstschaffende und Intellektuelle haben von Eigentumsgarantie, Gewerbefreiheit und anderen Grundwerten der Menschlichkeit und Demokratie keine Ahnung. Sie behaupten, wenn sich die Schweiz wie ein Rechtsstaat verhält, mache sie sich zum Komplizen von Verbrechern. Daher wollen sie nichts weniger als ihn beschädigen.

Im Namen der Menschlichkeit: Herr, lass Hirn vom Himmel regnen. Und verteile vorher an alle Unterzeichner dieses Aufrufs ganz grosse Löffel.

Es darf gelacht werden: Feuer frei!

Knellwolf, übernehmen Sie! Es gibt noch mehr Gefahr, die von dieser Aufforderung zur Gewalt ausgeht.

Alles ist relativ. Ein SVP-Politiker, der sich nicht unbedingt nationaler Bekanntheit erfreut, verwendete in einer rund 100 Nasen umfassenden Chatgruppe den Spruch «Feuer frei!», um zur Gegenwehr gegen eine Forderung des Bundesamts für Gesundheit aufzurufen.

Das zwirbelte das Blatt der sensiblen Gewaltfreiheit zur Coverstory hoch und warnte in insgesamt drei Artikel davor, dass das brandgefährlich sei. Solche virtuellen Aufrufe könnten schnell real missverstanden werden, und dann könnte auf das BAG geschossen werden. Mit echten Kugeln.

Aber Thomas Knellwolf als ehemaliger Recherchier-Journalist hat natürlich nur an der Oberfläche gekratzt. Da wäre zum Beispiel die deutsche Band «Rammstein» mit ihrem Song «Feuer frei!». Schockierend: der wurde alleine auf YouTube bislang rund 140 Millionen (!) Male aufgerufen. Fast 600’000 Fans gaben ihm ein Daumen hoch.

Bitte nicht nachmachen: Videoclip von «Rammstein».

Wenn man sich vergegenwärtigt, was für ein Gewaltpotenzial hier wie Magma unter der Oberfläche brodelt: Knellwolf, es besteht dringlicher Handlungsbedarf. Das ist Faktor 1,4 Millionen mal mehr Gefährdungspotenzial als beim Aufruf zur Gewalt der SVP!

Hemmungslose Feuerorgie auf der Bühne. Ist das noch Kunst?

Es ist ja nicht nur der Schiessbefehl im Titel des Songs, auch das Lied selber enthält genügend Munition, um einem Knellwolf die Schweissperlen der Angst auf die Stirne zu treiben:

Wann fallen die ersten Schüsse, bei diesen Songzeilen?

Es ist bedauerlich, dass man einem so ausgewiesenen Recherchier-Journalisten weitere Fundstücke nachtragen muss:

Ein gut getarnter Aufruf zur Gewalt. Anleitung für Pyromanen.

Zumindest die Webseite im Aufbau könnte noch durch ein beherztes Eingreifen von Tamedia verhindert werden; dass selbst die NZZ, ja gar der Limmattaler mit dem Feuer spielt, ist so bedauerlich wie traurig; es wirft ein Schlaglicht auf den Sittenzerfall in unserer Gesellschaft, der nicht erst gestern begonnen hat.

Vielleicht könnte Tamedia – mit oder ohne Knellwolf – sein Recherche-Desk endlich mal für etwas Konstruktives einsetzen. Statt sinn- und zwecklos gestohlene Geschäftsunterlagen durchzuflöhen und absurd übertriebene Behauptungen aufzustellen, auf welche Abgründe man da wieder gestossen sei, wäre es doch verdienstvoll, der Gewalt im Internet den Kampf anzusagen.

«Feuer frei!» gegen «Feuer frei!», sozusagen. Die Folgen wären so unabsehbar wie segensreich. Endlich würde ein alter Traum wahr, Tamedia würde ein bisschen Frieden in die Welt bringen:

Damit ihr Traum endlich wahr wird …

Denn das bewegende Lied von Nicole ist bislang nur 6,5 Millionen mal aufgerufen und magere 32’000 mal gelikt worden. Das muss besser werden, damit die Welt eine bessere wird.

Alle können noch dazulernen

Aber nicht nur Knellwolf, auch sein oberer Vorgesetzter kann noch dazulernen, wie mehr Friede und weniger Feuer in die Welt kommt. Denn Arthur Rutishauser hat nach zweitägigem, vertieftem Nachdenken herausgefunden, dass eine kindische Karikatur, in der der Kopf seiner Mitarbeiterin Michèle Binswanger in eine Illustration der Hinrichtungen während der Französischen Revolution hineingemecht wurde, eine «Grenzüberschreitung» darstelle. Sogar eine «schwere».

Rutishauser gelangt in seinem mit langer Lunte entstandenen Kommentar zur Schlussfolgerung:

«Besorgniserregend ist, dass mittlerweile ein Teil der politischen Linken so intolerant geworden ist, dass sie auf jeglichen Anstand verzichtet und Volksverhetzung betreibt.»

Bittere und anklagende Worte des Oberchefredaktors von Tamedia. Nur: fällt ihm dieses Phänomen nicht in seinen eigenen Redaktionen auch auf? Existiert da dieser Teil der politischen Linken nicht? Und wenn wir schon dabei sind: kennt man dieses Phänomen bei der politischen Rechten nicht? Zumindest bei einem Teil davon?

Oder nochmal anders: Sind Grenzüberschreitungen in Richtung brunzdumm nicht noch besorgniserregender? Ein paar Knallköpfe aus dem Umfeld der Berner Reitschule werden mit einer Strafanzeige überzogen. Tamedia fällt wie das Jüngste Gericht über einen unbesonnenen Spruch eines SVP-Politikers her, weil der in der SVP ist.

Tiefergelegtes Niveau der Debatte

Allgemeines Wehgeschrei: die da sind ganz böse. Nein, selber böse. Nein, du böse. Nein, du mehr böse. Du Hetzer. Ha, du grosser Hetzer. Ich kein Hetzer, du aber. Ohne die Verwendung des Wortes Hetzer werden so Konflikte im Sandkasten ausgetragen, inklusive Zerstörung von Sandkuchen, Fuchteln mit Schäufelchen oder gar dem Ziehen an Haaren, Kratzen und Beissen, bis die Eltern eingreifen.

Kampfplatz, nach einer aktuellen Debatte …

Auf diesem ärmlichen Niveau ist ein Teil der politischen Debatte angekommen. Begleitet von Dialogverweigerung, Unfähigkeit, mit Kritik oder Gegenargumenten umzugehen. Mit Ballern aus dem Glashaus, aber feigem Wegducken, wenn zurückgeschossen wird. Rechthaberei und Belehrung ist hohl und lachhaft, wenn sie sich nicht der Debatte stellt. Wäffeln ist einfach, argumentieren anspruchsvoll.

Um nicht nur Männerriten und Pseudo-Martialisches wie von Rammstein zu denunzieren: auch die erregten Tamedia-Frauen haben nach ihrem Protestbrief bislang jede Gelegenheit ausgelassen, sich einer Debatte zu stellen. Auch so verzichtet man auf jeden Anstand.

Schiessscharte auf, rausballern, Schiessscharte zu und die Reaktion aussitzen. Das soll dann Erkenntnisgewinn durch Meinungsaustausch und Debatte sein?