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Gurgel, gurgel

Endlich: Georg Häsler hat einen Bruder im Geist gefunden.

Der NZZ-Redaktor, der gerne als Oberst in Uniform zu journalistischen Anlässen erscheint (seine Bewaffnung scheint er aber bislang nicht mit sich zu führen), interviewt Jürgen-Joachim von Sandrart. Pardon, den blaublütigen Generalleutnant, Ex-Kommandant der «exponiertesten Nato-Truppe: das Multinationale Korps Nordost».

Häsler leitet seine erste Frage gleich martialisch ein: «Herr General, Sie sind Panzermann, versteht die Bundeswehr das Handwerk noch: das «Gefecht der verbundenen Kräfte»

Wenn man als Ungedienter einwerfen darf: das ist der fescheste Panzermann seit Rommel selig:

Hart wie Kruppstahl; mit diesem Blick kann der General sicherlich Panzerplatten zersägen.

Martialisch ist auch sein Vokabular:

«… auf einen Gegner einstellen, der in der Entscheidungsfindung viele Vorteile auf seiner Seite hat … mentale Einstellung muss sich durchsetzen … bin nicht dafür bekannt, sehr geduldig zu sein … überzeugt sein, dass wir gewinnen, wenn wir uns verteidigen … oder sind wir zu schwach dafür … auch in der Verteidigung eine offensive Mentalität … müssen die Entscheidung so früh wie möglich suchen … dass wir als Europa – und damit meine ich auch die Schweiz – mehr tun müssen … geht es aber immer noch darum, dass die Ukraine den Krieg gewinnt».

Man hört geradezu das Rasseln von Panzerketten, das Aufheulen der Motoren, den ohrenbetäubenden Krach, wenn die Kanone abgefeuert wird. Der könnte auch in der Werbung für Fisherman’s Friend auftreten, so in der Art: Ist der Russe zu stark, bist du zu schwach.

Hier liegen sich zwei Sandkastengeneräle in den Armen. Also einer mit Sandkasten, der andere mit Realitätsbezug. Aber dennoch wollen beide etwas sändelen und sich einen möglichen Krieg mit Russland so herrichten, dass energische Panzerbewegungen noch eine Rolle spielen.

Daher lassen dann beide auch ein Thema aussen vor, dass die Dimension des Sandkastens sprengen würde. Sowohl die Nato wie Russland sind Atommächte. Und ein deutscher Generalleutnant hätte genau nix dazu zu sagen, ob Atomwaffen eingesetzt werden. Denn auf deutschen Territorium sind zwar Atomraketen stationiert. Aber ob die abgeschossen werden oder nicht, das entscheidet nicht Deutschland. Hingegen ist es sicher, dass Deutschland eine russische Reaktion erleben würde.

Und dann ist für diese beiden Kriegsgurgeln zu hoffen, dass sie in einem atombombensicheren Bunker sitzen. Ob das allerdings bei einem atomaren Schlagabtausch eine wünschenswerte Perspektive ist, ihn zu überleben, das wagt ZACKBUM doch zu bezweifeln.

Aber wir können ja auch nicht so martialisch mit militärischen Begriffen rasseln wie Häsler oder der deutsche Rommel-Verschnitt.