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Wumms: Annik Hosmann

Schluss mit dem Frauenverquoten!

«Ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode.» Zu Zeiten Shakespeares wäre niemand auf die Idee gekommen, völlig absurde Forderungen aufzustellen. Aber der Redaktorin im «Ressort Zürich Leben» ist eine kaum vorstellbare Steigerung gelungen.

Annik Hosmann fordert, dass «Schluss mit Ausflüchten» sein müsse. Gar ein «Teufelskreis» müsse durchbrochen werden. Worin besteht der? «Denn auf verschiedenen Schweizer Festivalbühnen spielen diesen Sommer bedenklich wenig Frauen.» Was tun? Da nimmt Hosmann gleich mal die Sponsoren in die Pflicht:

«Ist das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile selbstverständlich, so scheint es die Diversität noch immer nicht zu sein. Wobei es hier nur um eine Geschlechterdiversität geht – von diversen Sprachregionen oder verschiedenen kulturellen Hintergründen wollen wir in diesem ersten Schritt einmal absehen.»

Diversität? Hier ist nur von Männlein und Weiblein die Rede, wie steht es aber mit den übrigen rund 164 Genderorientierungen? Was sollen die Sponsoren denn tun?

«Geld sollte nur dann vergeben und eine Zusammenarbeit eingegangen werden, wenn ein ausgeglichenes Line-up gewährt ist. In diese Planung sollten Sponsoren Einsicht haben – und sich im schlimmsten Fall, sollten die Veranstalter nicht einlenken und mehr Frauen buchen, zurückziehen.»

Aber wenn es zu wenig Homosexuelle oder Lesben hat? Hosmann hat auch für Festivalfans einen guten Rat: «Einen kleinen Beitrag könnte theoretisch jeder und jede leisten: Wenn Open Airs, die keine oder kaum Frauen in ihren Line-ups haben, nicht besucht werden.»

Das ist weder komisch, noch absurd, noch bescheuert. Das ist brandgefährlich. Das Quotenfrauen an Festivals auftreten sollen, notfalls auch ohne ein Instrument zu beherrschen oder singen zu können, das ist dermassen vernagelt, dass man sich wieder einmal fragen muss, wieso bei Tamedia alle Qualitätskontrollen versagen und so ein Unfug mehr als einer Million Lesern serviert wird.

Hosmann geht es, da verrät sie sich, ja nur «in einem ersten Schritt» um Frauenquoten. Anschliessend kämen noch Quoten für Sprachregionen, kulturelle Hintergründe, Körpergrösse und -umfang, Haarfarbe, Behinderungen, sexuelle Orientierungen, geographische Herkunft, usw. Bis der Festivalveranstalter sich den Kopf zerbrechen darf: ich bräuchte noch einen dunkelhäutigen, transsexuell orientierten Flötisten aus Asien, der unter einer Gehbehinderung leidet und Rastas trägt und auf Vietnamesisch summt.

Es ist verblüffend, dass Redaktorinnen wie Hosmann nicht merken, dass sie ihrem Anliegen einen Bärendienst erweisen. Es ist beelendend, dass sich bei Tamedia niemand traut, eine solche Autorin vor sich selbst zu schützen, damit sie sich nicht coram publico lächerlich macht.

Die Kommentarschreiber sind in Wallungen geraten, natürlich alles Sexisten; einer bringt es ziemlich gut auf den Punkt:

»Ich frage mich, wie Frauen wie Tina Turner, Aretha Franklin, Diana Ross, Mary J Blige, Joni Mitchell, Elke Brooks, Dolly Parton, Carmel, Kim Wilde, Debbie Harry, Cher, Neneh Cherry, Miriam Makeba, Celine Dion, Whitney Houston, Melissa Etheridge, Annie Lennox, Marla Glenn, Nina Simone, Nina Hagen, Joan Baez, Chi Coltrane, Marianne Faithful, Adele, Anastacia, Lady Gaga, Madonna, usw. die Liste könnte noch um viele erfolgreiche Sängerinnen erweitert werden, es geschafft haben, sich im Musikbusiness durchzusetzen, ohne die Hilfe der Gender Fraktion.»