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Berühmte Aargauer

Vorurteile sind dazu da, bestätigt zu werden.

Zugegeben, es ist ein Vorurteil, dass das Wichtigste am Kanton Aargau der Bahnhof Olten ist. Denn der eignet sich als Treffpunkt, wenn die Teilnehmer aus den verschiedensten Gegenden der Schweiz anreisen. Und dabei liegt Olten nicht mal im Aargau. Dann gibt es noch Spreitenbach, gross geworden, als im Kanton Zürich noch das Konkubinatsverbot herrschte.

Schliesslich sind im Aargau die Träger von weissen Socken und Lederkrawatten überproportional hoch vertreten. Aber sonst? Ah ja, Albert Einstein besuchte die Kantonsschule Aarau, um sich nach abgelegter Matur vom Acker zu machen. Das wär’s dann aber auch. Oder? Weit gefehlt:

Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der Landkarte der Prominenten. Weiter unten sind noch Erich von Däniken (aus Zofingen) und natürlich der Weltstar DJ Bobo (aus Kölliken) aufgeführt.

Aber das ist nur die halbe Wahrheit, wir hätten auch noch diese hier:

Herausragend unsere Ex-Bundesrätin «Duschen mit Doris». Werner Arber muss man nicht unbedingt kennen. Albrecht II., das ist mit Verlaub schon ein Weilchen her. Der Weise (oder der Lahme) wurde tatsächlich auf der Habsburg geboren, allerdings anno 1298. Sein Leben verbrachte er dann in Wien, wo er 1358 starb – ohne jemals in den Aargau zurückgekehrt zu sein. Und Heinrich Bullinger (1504 – 1575) wurde in Bremgarten geboren, wanderte dann allerdings studienhalber bis nach Köln aus. Bis zum zweiten Kappelerkrieg 1531 amtete er dann tatsächlich als reformierter Pfarrer in Bremgarten und pflanzte sich fleissig, nämlich elfmal, fort. Nachdem Bremgarten wieder zum katholischen Glauben übertreten musste, flüchtete er nach Zürich. Dort wurde er als Nachfolger Zwinglis gewählt und übte dieses Amt bis zu seinem Tod im Jahre 1575 aus, ohne die Stadt auch nur einmal zu verlassen.

Ohne dem Aargau zu nahe treten zu wollen, ist das doch eine eher magere Ausbeute an Prominenten, Berühmten und anderweitig erwähnenswerten Aargauern, die zudem allesamt das Weite suchten, um anderswo Karriere zu machen.

Aber immerhin, CH Media besinnt sich ab und an auf seine Wurzeln, wobei es allerdings verwundert, dass der in Baden grossgewordene Wanner-Clan keine Erwähnung findet. Da fragt man sich, ob das der Karriere des verantwortlichen Redaktors nützt oder schadet …