Die Clownin
Grock, Charlie Rivel, rückt beiseite: wir lachen mit Agota Lavoyer.
Im Niedergang der «#metoo»-Denunziationswelle müssen die Wellenreiterinnen immer verzweifelter nach Aufmerksamkeit haschen. Lavoyer hat eine Marktlücke entdeckt und mit dem Begriff «Rape Culture» besetzt.
Sie nennt sich «Expertin für sexualisierte Gewalt und Opferberatung». Expertin ist immer gut, nur wofür genau? Für den Kampf gegen die selbst erfundene «Rape Culture», denn wir leben angeblich «in sozialen Milieus oder Gesellschaften, in denen Vergewaltigungen und andere Formen sexualisierter Gewalt verbreitet sind und weitgehend toleriert oder geduldet werden».
Diesen Quatsch verbreitet Lavoyer unermüdlich, aber mit nachlassendem Erfolg. Selbst Tamedia rollt ihr seltener den roten Teppich aus, damit sie ihren wirkliche Frauenprobleme diskreditierenden Unsinn verbreiten kann.
Das treibt sie zu einer Verzweiflungstat, mit der sie immerhin in die «SonntagsZeitung» kommt. Da entdeckt Autor Simon Angelo Meier die weite Welt des Fantasie-Feminismus. Die fängt schon beim Titel an:

«Löst Diskussion aus»? Für eine Diskussion braucht es mindestens zwei Teilnehmer. Hier handelt es sich einzig um einen Monolog von Lavoyer, die verzweifelt, aber erfolgreich versucht, als Clownin in die Schlagzeilen zu kommen.
Denn sie hat Ruchloses, Übergriffiges, Sexistisches nirgendwo anders als in der Nummer eines Clowns beim Zirkus Knie entdeckt. Seine Nummer ist, dass er als Musikclown vergeblich versucht, bei einer Saxofonistin zu landen. Über den künstlerischem Wert der Aufführung lässt sich streiten.
Aber Lavoyer hat etwas ganz anderes enthüllt, Meier berichtet über ihre Lachnummer: «Die wiederholten, hartnäckigen Annäherungsversuche des Clowns gegenüber der Saxofonistin sorgen neben Lachern aus dem Publikum aber auch für Unmut. Agota Lavoyer, Autorin und Expertin für sexualisierte Gewalt, äusserte ihre Kritik an der Nummer in einer Instagram-Story.»
Findet sie den Clown nicht lustig? Nein, sie ist entsetzt, «weil das übergriffige Verhalten in einer humorvollen Verpackung präsentiert und so einem jungen Publikum präsentiert werde, wie sie auf Instagram schreibt: «Wenn ihr euch fragt, wieso die Rape Culture nicht ausstirbt? […] Weil wir im Jahr 2025 immer noch darüber lachen, wenn Frauen sexuell belästigt werden. Das ist ja so lustig. Not.»»
Muss die Geschichte des Slapsticks umgeschrieben werden? All die übergriffigen Szenen von Dick und Doof, Charlie Chaplin, der ja auch privat ein Schwerenöter war, Buster Keaton, es gibt genug Material für ein neues Buch von Lavoyer: «Kein Lachen mehr über Rape Culture».
Allerdings hat Lavoyer neben ihrem Verschwinden in die Bedeutungslosigkeit noch ein zweites Problem: die Dame ist (Achtung, Sexismus-Gefahr) ungebildet. Sonst wüsste sie, dass es zu den Klassikern der Commedia dell’arte gehört, dass Harlekin um Colombina wirbt, während ein Weissclown dabei stört. Die Saxofon-Nummer ist lediglich eine Variante davon. Also eigentlich «Rape Culture» mit uralter Tradition.
Lavoyer und Meier haben ein drittes Problem: ausser ihr findet niemand etwas Anstössiges an der Nummer des Clowns. Publikum, der Zirkus selbst, alle scheinen blind gegenüber der «Rape Culture» zu sein. Da muss Clownin Lavoyer krampfhaft nachlegen:
«Sexuelle Belästigung werde so als romantisches Begehren verschleiert. Dass eine Zirkuseinlage eines Clowns das dürfe, weil es sich um Unterhaltung handle, lässt Lavoyer nicht gelten: «Comedy darf nicht alles, schon gar nicht, sich über gewaltvolle Situationen lustig machen. Denn am Ende trägt genau das zur Normalisierung der Gewalt bei.»»
Damit dieser Vorwurf nicht auch gegen ZACKBUM erhoben werden kann, schliessen wir mit der Schlusspointe der SoZ. Nicht ohne den Hinweis, dass Weissraum eine valable Alternative für diesen Ausflug in den absurden Humor einer Weissclownin (und Meier wäre dann …) gewesen wäre:
«Lavoyer hat derweil die Zuschriften von Lesenden, die sich über Instagram bei ihr gemeldet haben, veröffentlicht: Sie reichen von Beleidigungen über Unverständnis bis hin zum Vorwurf, sich über die Behandlung des Themas profilieren zu wollen.»
Was heisst da Vorwurf …















