Ei, Ei, Geeiertes
Die NZZaS geht mal wieder auf grosse Fahrt. Mit dem U-Boot.
ZACKBUM lernt, ihn zu lieben:
«Der Louis XIV für Arme zerschlägt mit dem Zollhammer die Schweizer Illusion von der Sister-Republic, liess als Groupie von Wladimir Putin die Ukraine-Krise bis vor kurzem fahrlässig schleifen – und provoziert mit seiner erratischen Aussenwirtschaftspolitik gegenüber China und Co. den nächsten Crash. Denn das System ist fragil geworden. Hinter der goldenen KI-Kulisse, dieser Blase aller Blasen, nagt etwas Toxisches an der amerikanischen Wirtschaft.»
Eine solche Anhäufung von schiefen Bildern, schrägen Zusammenhängen und kruden Ableitungen, das ist gekonnt. Das kann eigentlich nur Beat Balzli, der Chefredaktor der NZZaS. «Louis XIV für Arme, Groupie von Putin, Toxisches nagt», wir wollen auch von dem Zeugs, das Balzli nimmt, bevor er in die Tasten greift.
Geht da noch einer? Aber ja, das ganze Editorial ist voll davon, noch ein Müsterchen: «Der Mittelstand leidet unter steigenden Strom- und Lebensmittelpreisen, irrt auf einem flauen Jobmarkt umher, zahlt immer seltener Kredite zurück.» Irrt auf dem flauen Jobmarkt herum, man stelle sich das vor, kann es aber ohne die Hilfe von verbotenen Substanzen nicht.
Aber dann, die Erleuchtung, Durchleuchtung, die NZZaS schaut hinter die Maske des Kremls, geschmackvoll illustriert auf der Front und drin:

Stefan Scholl hat den Röntgenblick und durchschaut die unsichtbare Hand, die den Kreml – ja was eigentlich? An Fäden bewegt? Aber es ist ja gar nicht der Kreml, sondern wohl die Basilius-Kathedrale vor dem Kreml auf dem Roten Platz. Ist hier das Zentrum des «Zarenreichs des Schweigens»?
Und wer ist Stefan Scholl? Die Wiedergeburt von Peter Scholl-Latour? Oder will Scholl die Lücke füllen, die der lebenslange Kreml-Astrologe Ernst Kux hinterliess? Denn das Schöne an solchen Zeichendeutereien ist: eigentlich weiss niemand nichts Genaues, was hinter den Kremlmauern passiert. Ausserdem ist das ein völlig gegendarstellungsfreier Raum. Die Herrschenden im Kreml haben sich noch nie bemüssigt gefühlt, irgend einen Quatsch, der über sie geschrieben wird, richtig zu stellen.
Auch wenn Scholl so tut, als könne er Mäuschen spielen: «Am Mittwoch sass Wladimir Wladimirowitsch Putin in einem anderen abgedunkelten Zimmer des Kreml.» Er weiss noch viel mehr: «Seine Videokonferenzen hält Putin übrigens nicht im Tüllkabinett ab, sondern in noch einem anderen Saal des Kreml – oder auf seiner Datscha Nowo-Ogarjowo westlich Moskaus. Dort verbergen dunkelbraune Vorhänge die Terrassentüren.» Dunkelbraun, sieh mal an.
Also neben dem Editorial reine Platzverschwendung.
Anschliessend wird es leider nicht besser:

Wenn es eine Story gibt, die einen noch längeren Bart als Castro hat, dann diese. Wie die CIA ihn zu ermorden versuchte und Che Guevara in Bolivien ermordete. Da schnarchen selbst Träger von Che-Leibchen gnadenlos weg.
Dann, auf Seite 11, endlich, kann sich die NZZaS dem wichtigsten Thema für alle Liberalen nicht mehr entziehen. Warum hat sich die FDP mit Dreiviertelmehrheit entkernt, entleibt, alles über Bord geschmissen, wofür sie seit ihrer Gründung stand? Wieso war die FDP nicht mal so clever, den EU-Verträgen zuzustimmen, aber das Ständemehr zu fordern? Damit würde dieser Unterwerfungsvertrag sicherlich abgelehnt werden. Aber nein, auch dagegen ist die herumeiernde Partei.
Selbst die beiden Ex-Präsidenten Gössi und Burkart sind für das Ständemehr, genauso wie grosse Teile der Parteibasis. Das wird eine Gratwanderung für die NZZ und die NZZaS werden, aber hallo.
Sehr laut ins Fäustchen lachen kann nur die SVP:

Auf Seite 19 geht dann Markus Bernath der Lieblingsbeschäftigung der meisten Journalisten nach: recht haben und andere zurechtweisen. Diesmal trifft es den deutschen Bundeskanzler, obwohl nun wirklich alle alles über dessen Bemerkung zum «Stadtbild» gesagt haben. Doch Bernath tritt nach: «Probleme benennen ist richtig. Aber bitte mit klaren Worten». Es ist leider nicht bekannt, ob sich Merz schon für den Ratschlag bedankt hat.
Und sonst? Was sonst?









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