Razzia bei „Inside Paradeplatz“

Eine gefährliche Justizposse.

Die Vincenz-Affäre klebt dem Herausgeber von IP wie ein Stück Hundekot an der Schuhsohle.

Neben vielen anderen Scoops enthüllte Lukas Hässig vermutlich krumme Geschäfte des gefallenen Raiffeisen-Stars Vincenz und seines Kompagnons Beat Stocker.

Das führte zur ersten Verurteilung eines führenden Bankers zu Knast. Sein Bundesgenosse kassierte sogar eine noch höhere Strafe. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig, weil sich hier eine weitere Justizposse entfaltete, verursacht durch einen überforderten Staatsanwalt und Sänger.

Die Staatsanwaltschaft eröffnete 2019 ein Verfahren gegen IP wegen vermuteter Verletzung des Bankgeheimnisses. Hand dazu bietet eine gemeingefährliche Verschärfung dieses Tatbestands aus dem Jahr 2015.

Wenn eine Grossbank wie die UBS unter gütiger Mithilfe des Bundesrats via Notrecht das Bankgeheimnis pulverisiert und tausendfachen Kundenverrat begeht, ist das kein Anlass für eine Strafuntersuchung.

Wie anders als aus mutmasslichen internen Quellen der Bank Bär konnte Hässig es wagen, diesen Skandal öffentlich zu machen.

Normalerweise ist es klar, dass das öffentliche Interesse an solchen Schwiemeleien genügt, um Strafuntersuchungen abzuklemmen.

Zudem ist es in diesem Fall völlig unklar, ob nicht eine Drittperson IP diese Informationen zur Verfügung stellte. Also sistierte die Staatsanwaltschaft 2021.

Dagegen erhob Stocker als Privat-Anzeigeerstatter Einsprache vor dem Obergericht. Und bekam Recht. Die Staatsanwaltschaft sistierte mit ausführlicher Begründung 2023 ein zweites Mal.

Stocker, mit dem Blick fürs Wesentliche, rekurrierte ein zweites Mal, wieder erfolgreich.

Im Herbst 2024 eröffnete die STA III erneut ein Strafverfahren.

Gedrängt von Stockers Anwalt verfügte sie im Mai 2025 eine Hausdurchsuchung von Hässigs Büro und seiner Wohung.

Das fand am 3. Juni statt. Hässig beantragte sofortige Siegelung der behändigten Unterlagen und Geräte.

Immerhin konnte er im Bericht lesen: „In der aufgeräumten Wohung konnten keine weiteren Sicherstellungen erhoben werden.“

Jahre nach der Aufdeckung des Skandals muss sich Hässig weiterhin mit dieser Zwängerei herumschlagen, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ergebnislos enden wird.

Das kostet Geld, Zeit und Nerven. Und ist ein weiterer Skandal in dieser an Skandalen überreichen Affäre.

Packungsbeilage: René Zeyer publiziert regelmässig auf IP.

2 Kommentare
  1. René Küng
    René Küng sagte:

    Hab’s verstanden, mit dem Hundekot.
    Aber den Hundekot haben vor allem andere, noble (?), angesehene, hochrangige, offizielle Figuren an ihren Schuhsohlen, zum Teil bis weit über die Brieftasche rauf.
    Kreuz und quer durch unsere ganze feine Gesellschaft, ein Stallduft, der sie zusammen schweisselet.

    Und dieser parfümierten Elite ist natürlich ein Mensch wie Lukas Hässig und IP zwei Dornen je Arschbacke, darum kleben die mit ihrem Doppel-Geruch an ihm!

    Interessnt finde ich immerhin, dass heute ein paar ‹alte›, die ehemals mal Journalisten waren, sich was getrauen in den kastrierten (von ebendiesen Stinksohlen) CH Medien. Solidarität mit Hässig, immerhin, ein Lichtblick in der Dunkelheit.
    Oder Abbitte, für das alles, was sie die letzten Jahre an der ganz kurzen Leine und sehr grossem Maulkorb verbiegen, vertuschen, lügen mussten?
    Ablass für die Beihilfe zu all den Verbrechen?

    Es ist auch allerhöchste Zeit. Die EU, für die sie jetzt ALLE wieder hündelen müssen, hat mehr als RIESIGE, berechtigte Heidenangst vor freier Rede und Meinung. Sie lavieren das alles unter dem Tarnröckli von Hass&Hetze im Netz, diese Oberleyerer*in*erinnern.
    Ge hässig, zumindest ein wenig, mit Restanstand, kann man da schon werden – denn Respekt und Anstand vor gewöhnlichen Menschen, den haben DIE schon längstens verloren.
    Übrigens, mein Angriff ist eine Verteidigungsrede!

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