Trotteleien
Wie ein Präsident die Würde des Amtes ins Lächerliche zieht.
Donald Trump hat weiterhin eine erstaunliche Anzahl von Anhängern, auch in der Schweiz. Er kann die Weltwirtschaft schwer beschädigen, einen grotesken Zickzackkurs mit Zollandrohungen, Zollschranken, Ausnahmen, Ausnahmen von den Ausnahmen und neuen Deals aufführen.
Er kann einen «Deal» mit der Ukraine aushandeln, der das Papier nicht wert ist, auf dem er festgehalten wurde. Reines Wischiwaschi als Inhalt.
Er kann behaupten, dass er den Gazastreifen in eine neue Riviera verwandeln und die dort überflüssigen Palästinenser irgendwohin an einen «schönen Ort» vertreiben werde, wo sie in schönen Häusern ein schönes Leben führen könnten.
Er kann sich als Papst ausgeben und dann etwas zurückrudern, als der Shitstorm zu gross wird.
Er kann sich und seinen Clan schamlos am helllichten Tag bereichern, auf jede erdenkliche Art, inklusive der Herausgabe von irgendwelchen Coins wie $Trump, um mit Bauernfängermethoden blöden Investoren ihr Geld abzunehmen.
Er kann sogar vor einer Entscheidung Börsenempfehlungen abgeben.
Und der kann den Chef der US-Notenbank FED öffentlich beschimpfen:
«Powell ist ein Trottel, der keine Ahnung hat.»
Aber ansonsten möge er ihn, eiert Trump auf seiner eigenen Plattform mit dem bescheuerten Namen «Truth Social». Schon zuvor hatte er ihn als «Loser» oder «Mister zu spät» verhöhnt.
Der unabhängige Notenbankchef Jerome Powell hat dem Drängen Trumps widerstanden, endlich den Leitzins zu senken. Denn der Amok im Weissen Haus befürchtet zu recht, dass seine aberwitzige Zollpolitik zu steigenden Preisen und einem Abschmieren der Wirtschaft in den USA führen wird.
Die Importe aus China sind um 50 Prozent eingebrochen, der Hafen von Los Angeles verzeichnet einen Umsatzrückgang von 30 Prozent.
Überall in den Läden gibt es Sonderangebote, das Zeugs muss noch schnell raus, bevor die Konsumlust endgültig stirbt. Viele US-Firmen sehen der Zukunft mit Bangen entgegen, viele Lieferketten sind zerstört worden, viele Exporteure in die USA rechnen fast täglich durch, ob sich die Produkte mit Zollaufschlägen überhaupt noch verkaufen lassen. Abgesehen davon, dass in diesem Dschungel sowieso niemand mehr den Überblick hat, am allerwenigsten Trump selbst.
Die Rentner in den USA blicken bang auf ihre Pension Funds, die von der Börsenentwicklung abhängig sind, und der geht es gar nicht gut. Alle fürchten die bereits lautstarke Ruhe vor dem Sturm, bevor es dann mit Rezession richtig losgeht.
Zudem ist das nicht ganz der Umgangston und das Verhalten, das man von einem US-Präsidenten erwarten darf.
Trump ist ein Paradebeispiel für das alte Sprichwort: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt’s sich ungeniert.
Nun ist sein Problem, dass er immer wieder einen raushauen muss, um wenigstens seine Anhänger zu unterhalten. Der grosse Friedensmacher in der Ukraine: ein Flop. Der Reindustrialisierer der USA? Blödsinn. Alle werden dank ihm reich und reicher, ein goldenes Zeitalter bricht heran? Schwachsinn.
Die Zölle werden die USA reich machen? Unsinn. Am Handelsbilanzdefizit lasse sich messen, wie unfair die USA behandelt wurden, und aus diesem Defizit, sogar beim Handel mit Pinguinen, berechnet sich dann die Höhe Strafzolls. Das kann man nicht ernstnehmen.
Aber Trump nimmt sich selbst sehr ernst. Deshalb weiss er, dass er demnächst mal wieder alle verblüffen muss, um von seinen bisherigen Flops abzulenken.
Da drängt sich, haltlose Prognose, eigentlich nur ein Staat auf, nachdem das mit der Annexion Kanadas oder Grönlands nichts wird und auch der Panama-Kanal nicht an die USA zurückfällt.
Der Staat heisst Iran. Und was das so gefährlich macht: auch dort sind Amoks an der Spitze, die dem Volk erklären müssen, wieso es dank den Ayatollen immer ärmer wird, es ihm immer schlechter geht.
Das steht Trump noch bevor, und so eine kleine Rangelei mit den Fundamentalisten dort, die dann in einem wertlosen «Deal» enden wird, das wäre doch genau das Richtige.
Zu den schweizer Trump-Fans: wuchernde Bürokratie, übertriebene Anti-Diskriminierungsgesetzgebung, Krieg in der Ukraine, etc. Ja, das sind alles unangenehme Entwicklungen, mit denen sich auch die Schweiz schwer tut. Aber es ist eben nicht egal wie man diese Fragen angeht. Den Wagen mitten auf der Autobahn zu wenden und zurückfahren, ist keine kluge Entscheidung, wenn die Ausfahrt verpasst ist – auch wenn das in die richtige Richtung zu gehen scheint.
Sie wissen, ja, Gastgeber und Meister, es geht um Reim und Rhythmus. Das sind nämlich die mnemotechnischen Tricks, mit deren Hilfe so manches Sprüchlein im Kastl fest kleben bleiben soll. Ohne Gefühl dafür klebt’s dann halt auch nicht.
„Ist der Ruf erst ruiniert, lebt’s sich ungeniert.“
Vier Anapäste in der ersten Zeile schreien nach ebensolchen vier in der zweiten. Und wir haben hier nur gerade zweieinhalb. Füllen wir sauber auf:
„… lebt es sich ganz ungeniert.“
Hurra, zack und bum: Sitzt!
…oder in der antiquierteren Form: „lebt sich‘s gänzlich ungeniert“.
In Teheran gibt es eine blühende jüdische Gemeinde. Verstehen sich gut
mit den Ayatollas.
Das nur nebenbei.
RZ ansonsten wie fast immer super. RZ = ResilienZ.
Psychiater müssten erklären, woher der hyperventilierende Trump-Hass herrührt. Gut hat Trump bei der Migration aufgeräumt. Gut hat Trump bei den NGO und sogenannten Hilfswerken aufgeräumt. Gut dezimiert Trump die Bürokratie. Gut räumt Trump beim Irrsinn des Wokismus auf. Gut spricht seine Regierung mit den Russen. Nichts fürchten die Trump-Hasser mehr, als dass ihm ein dauernder Waffenstillstand gelingt.
Reinster Whataboutism …
Jetzt aber echt, Herr Zeyer, ein paar Mal kann man es ja durchlassen, aber irgendeinmal reicht es. Andeutungen scheinen nicht zu reichen. Sie sollten sich dringend informieren, was „Whataboutism“ bedeutet.
Mit dieser Definition sollten wir doch beide leben können:
Whataboutism ist ein rhetorisches Mittel, bei dem auf eine Anschuldigung oder Frage mit einer Gegenfrage oder einem irrelevanten Thema geantwortet wird, anstatt sich direkt mit der ursprünglichen Aussage auseinanderzusetzen. Es wird oft als ein Ablenkungsmanöver oder eine Art, die eigene Position zu verteidigen, ohne konkrete Argumente zu liefern, betrachtet.
Wenn es nicht passt, ist es einfach „Whataboutism“. Die neue Nazikeule.
Besser Definitionen lesen als mit Keulen fuchteln.
Dem Gastgeber das letzte Wort.
…und hat eben in Indien/Pakistan einen Waffenstillstand verhandelt und die Wahrscheinlichkeit eines atomaren Schlagabtausches reduziert. Danke Mr. President.
Wie würde Martullo-Blocher sagen: «you dreamer, you.»
Wieso?
https://www.srf.ch/news/international/kaschmir-konflikt-indien-und-pakistan-einigen-sich-auf-waffenruhe
Abwarten …
Waffenstillstand bereits gebrochen; Indien dementiert eine Beteiligung der USA an den Verhandlungen. Sonst noch Fragen?
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Ganz meine Meinung, Herr Streuli.