Will SoBli-Chef seinen Job loswerden?

Es ist mal wieder Flugzeit bei Ringier.

Steffi Buchli hat das Haus Knall auf Fall verlassen. Ausser Gerüchten gibt es keine nachvollziehbaren Gründe für den schwachen Abgang. Ist auch sie mit der Nemesis des Verlags übers Kreuz geraten? Oder mit Aidos? Wir müssen hier etwas gelehrt werden, denn Namensnennungen können gröberen Ärger verursachen.

Also sagen wir nur, dass es sich um eine Bündnerin handelt.

Auf jeden Fall ist das nach Christian Dorer bereits das zweite Bauernopfer bei einer völlig verfehlten Strategie, das Markenzeichen Boulevard des «Blick» zu enteiern.

Da fällt uns spontan der schöne Spruch ein: Es tut der Osterhase kräftig fluchen, wenn Kinder seine Eier suchen.

Bislang sitzt der Chefredaktor «SonntagsBlick» noch einigermassen sicher auf seinem Stuhl. Das scheint er aber ändern zu wollen. Denn in einem Anfall von österlichem Eingedenken schreibt Reza Rafi doch tatsächlich in seinem aktuelle Editorial:

«Heute profiliert sich jeder, der den Zeigefinger hebt. Von Kindererziehung über Sexualität und Lebensverlängerung bis zu Ökonomie und Weltpolitik: An jeder Ecke lauert ein Rechthaber.»

Und haut gnadenlos seiner eigenen, glücklichen (oder nicht so glücklichen) «Blick»-Familie eins in die Fresse:

«Tipps zu geben, ist das billigste Geschäftsmodell für Medien, PR-Leute, Parteienvertreter und alle anderen, die um Aufmerksamkeit buhlen

Um lammfromm zu enden: «Das Osterfest beendet die Zeit des Fastens, das einen zentralen Wert des Christentums fördern soll: die Demut.»

In aller gebotenen Demut, eine Auswahl aus der gleichen Homepage, auf der Rafis Editorial erschien:

Der Wein-Ratgeber.

Der erhobene Zeigefinger.

Die Kritik an Trump.

Die Promotions-Tipps.

Der Ratgeber.

Und noch ein Ratgeber.

Der Besserwisser.

Sucht man auf der Webseite des «Blick» nach dem Stichwort «Ratgeber», poppen 261 Treffer auf. Und hat nicht eine führende Bündnerin im Haus verkündet, dass der Abschied vom Boulevard (und von den meisten Lesern) mit mehr Service und Ratgebern einhergehen sollte?

Also wenn man da Rafi auch ungebeten einen Rat geben darf: in sich gehen, Busse tun, Haupt senken, im nächsten Editorial Gegensteuer geben. Sonst könnten das noch traurige Ostern ohne Auferstehung werden.

6 Kommentare
  1. Niklaus Fehr
    Niklaus Fehr sagte:

    Am lustigsten finde ich, wenn sie einen russischen Blog (fishki.net) abklappern und denken das merke doch niemand. Ausgerechnet. Und dann wieder die Russen in die Pfanne hauen. Der medienschaffende Nachwuchs pendelt sich auf dem Niveau der nachwachsenden Kundschaft ein. Gut habe ich zwei Augen. Eins zum Weinen und eins zum Lachen.

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  2. Baracuda
    Baracuda sagte:

    Um den schwindenden Leserzahlen Einhalt zu bieten, versucht es der Blick nun doch wieder mit Sex, Drugs & Roch‘n‘Roll. Bucheli wurde abgesägt, weil zu Woke (was sie auch ist) und somit contentless.

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        • Peter Bitterli
          Peter Bitterli sagte:

          Lesen Sie einfach nochmal genau, was Herr Barr(a)cuda schreibt, insbesondere den Namen der Dame, die er kritisiert. Mit der so gewonnenen Erkenntnis überlegen Sie, worauf Bitterli mit seiner Replik anspielen könnte. Dochdoch, Sie werden es herausfinden; ich traue Ihnen das zu. Ansonsten würde ich Ihnen jetzt gar nicht den Weg weisen, denn Witze erklärt man eigentlich nur auf den Knien.

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