Meine Güte
So viel Gequengel erweckt Tote zum Leben.
Wenn sogar Peter Bitterli schreibt:
«Zeyer, Zeyer, Zeyer, Zeyer,
Zeyer, Zeyer, Zeyer, come back to us!
Es geht um Krieg oder Frieden»,
dann meint er das zwar nicht ganz ernst, aber immerhin.
Andere meinen: «Jetz isch aber Ziit zum zruckcho…» oder «Warten auf Godot» oder «Ich kann mir nur vorstellen, wie sehr es dir in den Fingern zuckt ob dem Unsinn, der zur Zeit veröffentlicht wird. Git dir das nöd wider Luscht?» oder «Habe erste und ernste Zackbumentzugserscheinungen» oder «Hoffentlich nur eine Pause» oder «Ein Wiederlesen wären wie Weihnachten und Ostern für mich» oder «Verdammt, das darf ja nicht wahr sein» oder «Was für ein Verlust!!!» oder «Schade! Habe fast jeden Beitrag gelesen und viel gelernt» oder «Die Morgenlektüre wird wieder dunkel wie der Kaffee sein…»
Immerhin 61 von 64 Kommentaren waren rührend, der kleine Rest erbärmlich.
Da müsste man ja aus Stein sein, um nicht weichgeklopft zu werden. Es gab einige, he, he, die sogar finanzielle Anreize in den Raum stellten. Bitte sehr:
Ihr freiwilliger Beitrag für ZACKBUM
Wenn ich mir, uns, dann noch ewig schlechtgelaunte Dummschwätzer wie Victor Brunner (über 1500 mal missbrauchte er dieses Privileg!) und Konsorten in der Kommentarspalte trotz Meinungsfreiheit erspare (die japsen inzwischen auf IP weiter, obwohl das Magengeschwüre gibt), dann wird’s besser.
Daher gilt ab sofort: wer stänkert und stört, sitzt im Papierkorb. Es werden nur noch Kommentare mit gültiger E-Mail veröffentlicht. Da in den Medien die Angst umgeht, sind Pseudonyme weiterhin erlaubt, Klarnamen erwünscht (schliesslich schreiben hier alle unter ihrem richtigen Namen).
Jeder unbekannte Kommentator kriegt eine Test-Mail; kommt die als unzustellbar zurück, war’s das für ihn. Ein bisschen Mühe geben sollte man sich schon …
Aber: nun kommt’s, Trommelwirbel, Trompeten und jubilierende Engels-Chöre: so könnte sich ZACKBUM unter Umständen, versprechen wollen wir nichts,
eine Fortsetzung vorstellen.
Mit niedrigerer Schlagzahl, vielleicht auch nicht täglich. Nicht ab morgen, nicht in diesem Monat März. Aber vielleicht im April ohne Scherz. Und dann schauen wir mal, ob sich die Einschaltquote nach dem Unterbruch wieder einpegelt. Denn obwohl wir für die «happy few» schreiben (Stendhal, das Pseudonym von …, um das Niveau höherzulegen), für very few soll’s dann auch nicht sein.
Es gibt also einen Hoffnungsstrahl in dunklen Zeiten, eine kleine Insel der Vernunft in einem Meer von Dummheit. ZACKBUM kann sicher nicht die Welt retten, nicht mal den Journalismus. Aber einige unterhalten und vielleicht bereichern, das reicht auch.
Was für ein wunderbarer Segen,
der Zeyer hilft wieder den Intellekt zu pflegen.
Geduldig lernt er den Schreiberling en das Fürchten, wir können wieder kostenlos dürsten.
Ein herzliches Dankeschön im Voraus, und machen Sie weiter den Hirnlosen, ein für allemal den Gar aus.
„Was für ein wunderbarer Segen,
der Zeyer hilft wieder den Intellekt zu pflegen.“
Rhythmisch vollkommen verstolpert. Die erste Zeile zwar mit vier Hebungen, aber als Daktylus mit drei Trochäen, ergo missglückt. In Zeile 2 dann fünf Hebungen, ebenso schwankend zwischen Daktylen und Trochäen, dazu mit Auftakt. „Intellekt“ kriegt die Betonung offenbar auf die erste Silbe. Also auf dem Niveau von Zunftvaterlyrik.
„Geduldig lernt er den Schreiberling en das Fürchten, wir können wieder kostenlos dürsten.“
Gemeint ist wohl „lehrt“, nicht „lernt“. Man lehrt aber einen Akkusativ, nicht einen Dativ. Es müsste also zum wenigsten „die Schreiberlinge“ heissen. Wieso „wir“ „dürsten“ erschliesst sich nicht, zumal „Fürchten“ und „dürsten“ sich nicht reimen, und das Verb nicht einmal auf diesem Weg gerechtfertigt ist.
„Ein herzliches Dankeschön im Voraus,
und machen Sie weiter den Hirnlosen, ein für allemal den Gar aus.“
Den „Gar aus“?
Erste Zeile dreihebig? Mit dreisilbiger Senkung auf „Dán-ke-schön-im“? Naja…
Wieso dann aber gleich sechs (oder sogar sieben?) Hebungen in der Schlusszeile? Um desto besser rhythmisch ausgleiten zu können? Wieso „ein für allemal“? Dann gibt es ja gar kein „weiter“!
Kleine Verslehre mit Bitterli. Noch überzeugender wäre gewesen, wenn er’s in Hexametern vorgetragen hätte. Arma virumque cano und so.
Hexameter, das war einmal.
„In den Ozean schifft mit tausend Masten der Jüngling,
Still, auf gerettetem Boot treibt in den Hafen der Greis.“
Phöse alte Männer wollen mir die Schreiblust nehmen…
Es ist ein Jammer, daß die Besserwisser zwar alles besser wissen, aber nichts besser machen.
© Ernst Ferstl (*1955), österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker
Genau dem, oh Petra Hartmann, ist eben nicht so!
Er so: «musst du eigentlich immer das letzte Wort haben». Ich so:»wusste ja nicht daß Du noch was sagen wolltest».
Trotzdem, danke für die Verslehre 😘
Bin richtig froh wenn Zackbum zurück ist. Gehört zu meinen ersten Klicks am Morgen nach dem Erwachen. Weil immer intelligent und spannend. Besten Dank Herr Zeyer.
Toll sind sie zurück! Vielen Dank.
Sie sind mehr als Unterhaltung. Wenn Sie wirtschaftliche und finanzielle Belange kritisch durchleuchten – in welchen ich nicht wirklich den Durchblick habe – ist das für mich eine Bereicherung und Orientierungshilfe!
Übrigens war Ihr Artikel über Kuba in der Weltwoche, den ich mir hier gewünscht hatte, höchst interessant.
Es ist zum Heulen wie auf dieser wunderschönen Insel der letzte Rest von Kultur und Wirtschaft den Bach runter geht. Diese maroden Dummköpfe, die sich Regierung nennen, machen gerade Land und Volk ganz kaputt. Wenn man denkt, es könnte nicht mehr schlimmer kommen, ziehen die Dreckskerle nochmals die Schraube an: Internet noch mehr zensurieren und Hausdurchsuchungen mit Konfiskation der gesamten Habe und Bleibe und natürlich Gefängnis! Die unterschreiben mit diesen Verschärfungen ihr eigenes Todesurteil, denn irgenwann wird das kubanische Temperament überkochen und explodieren…
Gerade wenn wir bedenken, dass ein „crack“ nicht nur einen Riss oder Sprung bedeutet, sondern auch einen Schlag, einen Witz und zudem noch einen richtigen Kerl, bleiben wir nach der flehentlichen Bitte auch für den Dank- und Lobgesang bei Leonard Cohen:
„There‘s a crack, a crack in everything.
That‘s how the light gets in.“
Das ist ein grossartiges Zitat …
Zackbum wird die Welt nicht retten, da habe sie ein wenig recht. Aber es ist wie es ist, finden sich Stimmen die Vernunft buchstabieren können, wird vieles entspannter beim gemeinsamen aufregen vor den heissen Kaffeetassen. Aber unterschätzen sie den Funken nie der in den Pulverturm fällt.
Das warten auf Godot hat sich gelohnt. Danke Herr Zeyer.
Erst wundert man sich noch, ist das eine neue raffinierte Tour, um an meine Bankdaten zu kommen? Aber als man das AI-generierte Bildchen sah, war klar: hier steigt St.Peter himself, wie eine zweite Sonne, wie ein Phönix aus der Asche am Horizont auf. Der Peep-Fake wurde intuitiv verstanden, der Zehent kommet. Verzückung!
Hammer. Er ist zurück!
Schön, das es wieder eine Lebenszeichen von Zackbum gibt. Weniger ist mehr und gut Ding will Weile haben – genug mit den Phrasen jetzt. Freue mich auch viele weitere Inputs hier.
Na also. Geht doch. Bauchpinseln wirkt immer. 😉
Hat sicher nichts mit bauchpinseln zu tun. Herr Zeyer mag wahrscheinlich das „Kind“ das er aufgezogen und nach harter Arbeit fast zum Blühen gebracht hat. Welcome back, Herr Zeyer.
Na also, es gibt sie noch, die guten Nachrichten.