SoBli mit der Brechstange
Das ist doch etwas nassforsch.
Aus heiterem Himmel überraschte der «SonntagsBlick» den ZACKBUM-Redaktor René Zeyer mit dieser Mitteilung:
«Wir danken Ihnen für die Bestellung und begrüssen Sie herzlich im Kreis unserer Leserinnen und Leser.» Das wüsste ich aber.
«Bei vielen gehört der SonntagsBlick so selbstverständlich zum Wochenende wie der Butterzopf auf dem Frühstückstisch.» Oder sagen wir bei immer wenigeren.
Dann noch etwas Lockstoff: «Ihr Geschenk senden wir Ihnen sofort nach Eingang der Abo-Zahlung zu.» Gleichzeitig werden 169 Franken eingefordert.
So gerne man auch Geschenke hat: daraus wird nix. Das fängt damit an, dass ich mir keinen Zustand der völligen Unzurechnungsfähigkeit vorstellen kann, in dem ich ein SoBli-Abo bestellt hätte. Da der Brief von Zofingen abgeschickt wurde, kann ich mir höchstens vorstellen, dass beim Abwracken der Druckerei irgend was schief gegangen ist. Meine Adresse also von der Shit-List auf die «will ein Abo»-Liste geraten ist.
Oder vielleicht ist es ein verzweifelter Versuch, mit Cold Calls irgendwelche armen Schweine dazu zu bringen, die Rechnung unbesehen zu bezahlen.
Leider muss ich aber klarstellen, dass ich keinen Beitrag gegen den Leserschwund leisten kann und will. Mir reicht’s schon, wenn ich den Schrott ab und an lesen und verdauen muss. Dafür wäre eigentlich Schmerzensgeld fällig.
Ich schlage vor: in der gleichen Höhe, aber bitte monatlich. Auf Wunsch gebe ich gerne die Kontoverbindung an.
Freundliche Grüsse zurück und viel Glück auf dem weiteren Lebensweg. Ihr werdet’s brauchen.
Wir müssen nachsichtig sein. Es ist die pure Verzweiflung, die aus Versagern Betrüger macht.