Faustrecht für Juden?
Katastrophen-Sacha zeigt wieder mal, wieso der Umgang mit solchen Exponenten so schwierig ist.
Sacha Wigdorovitz macht seinem Spitznamen alle Ehre. Er fordert in der «Weltwoche»: «Wir brauchen Bürgerwehren». Die seien in Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Schweden nötig, «aber auch in der Schweiz müssen wir eine solche jüdische Miliz bilden». Er beruft sich dabei tatsächlich auf das Recht zur Selbstverteidigung bei einem unmittelbar drohenden Angriff.
Der Mann, der schon in einigen Affären eine klägliche Rolle spielte, führt alles vor, was den Umgang mit Juden so schwierig macht. Verbale Randalierer wie er meinen, es sei ihnen alles erlaubt. Israelische Kriegsverbrechen im Gazastreifen, in Syrien und im Libanon? Na und, Selbstverteidigung; wer das kritisiert, ist – natürlich – Antisemit. Schliesslich geht es auch ausserhalb Israels um den «Kampf für unser aller jüdisches Existenzrecht».
Der Begriff Antizionismus sei sowieso nur das moderne Wort für Antisemitismus, behauptet Wigdorowitz frei jeder Kenntnis. Und fordert Faustrecht für Juden in der Schweiz. Hier sei die Redefreiheit gefährdet, weil ein paar Schreihälse jüdische Redner zu stören versuchen. Seine Schlussfolgerung: «Und nachdem die Behörden dagegen nicht einschreiten, müssen und dürfen wir es selber tun.»
Wohlweislich wird der rabiate Lautsprecher nicht konkreter, was genau denn diese Bürgerwehren tun dürften. Eine Bürgermiliz wäre eine nicht ständige Streitkraft als Ergänzung von Kampftruppen. Beide Banden sind selbstverständlich bewaffnet.
Was Wigdorovitz hier tut, ist nicht weniger als der Aufruf, das Recht selbst in die Hand zu nehmen, bewaffnete Haufen zu bilden und damit gegen alles vorzugehen, was in seinen Augen antizionistisch, Pardon, antisemitisch ist. Und selbstverständlich ist jede Kritik daran per Definition antisemitisch.
Nochmal im Klartext seine Forderung:
«Deshalb müssen auch wir eine Bürgerwehr bilden, welche über die nötigen Mittel und Fähigkeiten verfügt, um unsere Existenz gewaltsam zu verteidigen, wo sich dies als notwendig erweist.»
Mit anderen Worten fordert der Polterer, dass unsere Gesellschaft tolerieren soll, dass bewaffnete jüdische Schutzstaffeln durch die Strassen Zürichs und anderer Städte streifen.
Der Aberwitz dieser Forderung ist nicht nur, in welche historische Gesellschaft sich Wigdorovitz damit begibt. Sondern die Tatsache, dass er damit Rechtsfreiheit für Juden fordert.
Selbstverständlich sind antisemitische Ausschreitungen oder nur schon Pöbeleien widerwärtig, zu verurteilen, zu unterdrücken und zu sanktionieren. Darauf aber mit einem Rückfall in zivilisatorisch in Kerneuropa längst überwundene Zeiten zu antworten, wo sich eine Ethnie anmasst, gesetzesfrei Faustrecht anwenden zu dürfen, erweist der Sache der Juden einen Bärendienst.
Bürgerkriegsrecht für Moslems im neuen Kalkutta an der Spree (Berlin)? – Das Recht Silvester zu feiern oder einen Bürgerkrieg zu veranstalten?
-36 Wohnungen zerstört, abgefackelt mit Raketen, die man durch die Fenster in die bewohnten Wohnungen geschossen hat.
-Verschiedene kleine Läden und Imbisse mit Feuerwerk oder selbst gebastelten Bomben in die Luft gesprengt. Racheakte? – Hat da das Essen nicht gut geschmeckt, oder wurde Schweinefleisch serviert?
-Blaulichtkräfte behindern und angreifen, verletzen, mit Feuerwerk beschiessen und mit Steinen bewerfen.
-Busse, Autos, Müllcontainer auf der Strasse verbrennen.
Bürgerkriegs-Zustände – Müsste man da nicht das Kriegsrecht ausrufen – und das Militär auf die Strasse schicken?
Die Armen Traumatisierten Kriegsflüchtlinge veranstalten Krieg.
Der Mann fordert nicht Rechtsfreiheit für Juden, sondern Leute für den Selbstschutz, die er „Milizen“ nennt. Sowas steht heute vor jeder Disco, vor jedem Schmuck- und Uhrengeschäft, vor und in jedem grösseren Warenhaus und „Center“. Da wird nicht herumgestreift, da wird kein Faustrecht angewendet. Da würden bodyguards rekrutiert. Dass der immer wieder sehr sehr unangenehm auffallende Mann mit seiner „Forderung“ hier bewusst eine Extremposition raushaut, sieht der aufmerksame Adressat der Sache ja an.
Ganz Unrecht hat er nicht: Die sogenannte „Reitschule“, die Kaderschmiede der Berner Stadtverwaltung, unterhält ein „Gesundheitskomitee“, das missliebigen (lies: unwoken) Personen auch schon mal „Hausbesuche“ abstattet. Und diese wahrhaft unfassbare Institution driftet ja gerade mit rasender Geschwindigkeit in die totale Palästinensererregung ab, mit allem, was dazugehört.
Imagine:
Das Gesundheitskomitee wird anlässlich eines Hausbesuches von einer Miliz gründlich vermöbelt. Das gesamte Reitschulgesocks schreitet zur Vergeltung. Die Polizei ist gezwungen, die Jungs und Mädels härtestens anzufassen. Schon jetzt läuft es Einem wohlig über den Rücken. Und zum Schluss noch dies: Das Reitzentrum muss im Anschluss geschlossen werden.
Zwischen Bodyguards oder Objektschützern und «Bürgerwehr» oder «Miliz» gibt es einen himmelweiten Unterschied. Und was man zu recht bei der Reitschule verurteilt, kann man bei Juden dann wohl nicht toll finden. Oder meinen Sie, das wäre nicht eine denkbare Eskalation der Miliz?
Ja, meine ich.
Zusammen mit der Jungen Tat Moscheen abfackeln?