watson wow
Was nützt ein Relaunch, wenn der Inhalt gleichbleibt?
Oder wie das Maurice Thiriet in persoenlich.com formuliert, der den schönen Titel «Leiter Reichweitenprotale von CH Media» trägt: «User Interface, User Experience, released, iterativ und zukunftsorientiert weiterentwickelt, Front- und Back-End, Design-Principle, Content-Grid-Elementen, Anzeigen-Slots, Responsiveness». Wow. Und das bewirkt was?
«Das knallt ganz anders rein.»
Hoppla. Und was knallt da?
«Wir setzen auf ein Design, das nicht nur optisch auffällt, sondern auch Spass macht und die Art, wie wir Medien konsumieren, spürbar verbessert. Das ist unserer Ansicht nach die zentrale Herausforderung in der Distribution von nach journalistischen Grundsätzen produzierten Inhalten: Dass die User:innen das gern konsumieren, dass das ein bisschen nice daher kommt.»
Na, dann schauen wir doch mal, was da knallt und nice daherkommt:
Wem das noch nicht genug knallt, wie wäre es dann mit diesem hier?
Das ist zwar schon «best of watson», aber da geht doch noch was:
Da wünscht ZACKBUM Lara doch viel Erfolg bei der Suche nach einem Dreier. Eigentlich merkt man von diesem Relaunch nicht viel. Und was nützt der tollste und von so vielen Fremdwörtern begleitete Relaunch, wenn man die Sache auch mit einem uralten Sprichwort auf den Punkt bringen kann: alter Wein in neuen Schläuchen.
Vorläufig fallen nur die rosa unterstrichenen Schlagzeilen auf – mehr nicht. Kosmetik halt.
Was den Inhalt, pardon: Content, betrifft, kommt in diesem Stück geballter Geisteskraft sehr schön zum Ausdruck:
https://www.watson.ch/international/social-media/100220972-warum-watson-seine-accounts-auf-x-stilllegt#discussion_100220972
Immerhin, beim Sport sind sie ziemlich gut, besonders der Eismeister Klaus Zaugg liefert zuverlässig gut, alte Journischule halt.
Denn Link angeschaut…
Viel Geschreibsel, wenn sie erklären sollen was sie meinen (auf Deutsch) und wie sie es umsetzen oder besser machen sollten, nur noch pfeifen im Wald.
Oder die «schön» verfasste Einleitung zum Relaunch, da sind wohl mehrere anschliessend in die Verrichtungsbox gerannt und haben sich einen runtergeholt…
Maurice Thiriet ein ausgekochter Verpackungskünstler. Seine corporate identity heisst nun Magenta – und nicht Purpur. Jetzt muss die Leserschaft bloss noch mit der Reizüberflutung klarkommen.
Anfang habe ich Watson ab und zu gelesen, auch kommentiert. Es hatte manchmal was brauchbare darunter. Aber die Artikel wurden immer seichter, unliebsame Kommentare wurden von Anfang an gnadenlos abgelehnt, so wie beim TA.
Habe ich genauso erlebt – besonders bei Kommentaren zu Löpfes unsäglichen Analysen. Stand im Text das Wort „links“, wurde der Comment nie publiziert.
So wie bei allen Linksmedien gäbe es zu ergänzen. Die Weltwoche druckt hingegen sogar Kommentare ab, in denen Kernleserschaft und Redaktion aufs übelste beschimpft werden. Finde den Unterschied.
Und erst auf IP, wo Lukas Hässig so ziemlich alles durchgehen lässt. Der Maestro hier kann ein Lied davon singen.