Alles Müller oder was?
Der Dritte im Bunde, Patrik Müller, ist auch aktiv.
Im Vergleich zu Tamedia geht’s im Wanner-Imperium recht ruhig und rumpelfrei zu. Obwohl man dort die neuste Runde des grossen Rausschmeissens einläutete. Das ist nicht zuletzt das Verdienst des dortigen Oberchefredaktors Patrik Müller. Der ist als einziger von der Trinität übriggeblieben. Arthur Rutishauser, Oberchefredaktor Tamedia, lupfte es über den Protest von hysterisch-erregten Tamedia-Frauen, die eine ganze Latte von anonymen und nicht belegten Behauptungen in die Welt setzten, über Sexismus und unerträgliche Arbeitsbedingungen.
Dann lupfte es Christian Dorer, Oberchefredaktor der «Blick»-Gruppe. Über ein nie genauer erklärtes angebliches Fehlverhalten. Die Ergebnisse einer «Untersuchung» wurden angekündigt, aber niemals veröffentlicht. Was nachkam, war in beiden Häusern kläglich.
Nur Müller hält sich, ging sogar als Sieger im Zweikampf mit Pascal Hollenstein, der publizistischen Leiter des Hauses CH Media, hervor. Dieser hatte sich zu oft als Sprachrohr für eine ehemaliger Zuger Politikerin hergegeben, die ständig öffentlich wiederholt, dass sie aus der Öffentlichkeit verschwinden will.
Müllers bislang ungetrübte Karriere kann auch darin ihren Grund haben, dass er recht flexibel ist, was seine politische Positionierung betrifft. Denn offensichtlich sind im Hause Wanner die Befürworter einer engeren Anbindung an die EU tonangebend. Diese Marschrichtung wurde von ganz oben schon vorgegeben.
Also interviewt Patrik Müller den Staatsrechtler Georg Müller, der überhaupt nichts von der Kompass-Initiative hält: «Die Kompass-Initiative – von einem Komitee lanciert, dem drei Milliardären angehören – gibt vor, die direkte Demokratie in der Schweiz zu stärken. Aber in Wirklichkeit wollen die Initianten verhindern, dass die Erweiterungen der Bilateralen Verträge mit der EU (Bilaterale III) zustande kommen.»
Wumms. Müller (der Staatsrechtler) lässt kein gutes Haar an der Initiative:
«… unnötige Ausweitung, welche den Entscheidungsprozess verzögern, komplizieren und unsicherer machen würde … würde die Initiative die Handlungsfähigkeit der Schweiz einschränken … das macht die Initiative zu einem verzweifelten Versuch, die bereits laufenden Verhandlungen zu stören … die Rückwirkung der Initiative wäre verheerend. Eine solche Regelung könnte zu gravierender Rechtsunsicherheit führen».
Dann noch seine Schlusssalve: «Es liegt nahe, dass die Initianten auf einen Abschreckungseffekt setzen. Sie wissen, dass ihre Initiative rechtlich und praktisch problematisch ist, hoffen aber, damit die Verhandlungen über die Bilateralen III zu torpedieren. Sollte dies ihr wahres Ziel sein, wäre dies ein verantwortungsloses Störmanöver. Für die Wahrung der aussen- und wirtschaftspolitischen Interessen sowie für die Glaubwürdigkeit der Schweiz als Vertragsstaat wäre dies verheerend.»
Mit anderen Worten: die Initiative ist so ziemlich das Schlechteste, was jemals seitdem es das Initiativrecht gibt, auf die Rampe geschoben wurde. Von ein paar verantwortungslosen Milliardären, die eigentlich keine Ahnung von staatsrechtlichen Aspekten haben.
Dieser Meinung kann man unbenommen sein. Es wäre allerdings einem Chefredaktor durchaus angestanden, sich nicht nur als Stichwortgeber oder als Souffleur mit ein paar pseudokritischen Fragen aufzuführen. Denn an Staatsrechtler Müllers Philippika gibt es dermassen viele Schwachpunkte, sie enthält dermassen viele polemisch-demagogische Unterstellungen und Halbwahrheiten, dass sich hier ein munteres Streitgespräch hätte entwickeln können.
Müller hätte zum Beispiel fragen können, was genau die finanziellen Auswirkungen einer Übernahme von EU-Recht wären. Was die Gewinne, was die zusätzlichen Ausgaben durch die Anpassung an das Bürokratiemonster Brüssel.
Aber das hätte dann nicht ganz den Absichten des Besitzerclans entsprochen.
Ein cleverer Mann, dieser Müller (nein, nicht der Staatsrechtler).
Über Müller, den Patrick, musste ich mich noch nie so richtig aufregen. Der haut zwar hin und wieder Stuss raus, aber schreibt den Sozialisten wenigstens nicht nach dem Mund. Bei jedem EU-Träumer muss man jeweils in einer Art schmunzeln, wie wir sie kennen, über siebenjährige zu schmunzeln, die jetzt Polizist oder Feuerwehr spielen: Eine Imitation von Ernsthaftigkeit, kindlich, und nichts zu bedeuten hat. Vielleicht wirkt Müller deshalb ewig jung: Nie wirklich emanzipiert von den Ermöglicher und Mentoren, die ihn dahin gebracht haben. Ich mag den trotzdem irgendwie. Der hat immerhin keine Renz‘, Somms, oder andere Loser im staff und muss trotzdem nicht köppelsch reinscheissen. Müller und seine Redaktionen sind tatsächlich eine Bereicherung.
Ist ja gut Herr Hellinger wenn Sie den Müller mögen, Bier und Match will Ihnen niemand wegnehmen.
Aber der nette Müller war ein schlimmer Mitläufer und Schreiber zu Corona-Zeiten.
Ganz zu schweigen, wie er dem fanatisch üblen Hetzer Knellwolf die Bühne breit machte. Neben allen andern Hysterikerinnen, plus alle Kniefälle vor den Bundesversagern.
Jetzt schreibt er auf Befehl von oben die korrupte EU-Führung schön, so viel Bier kann einer gar nicht saufen.
Nicht ablenken Herr Bitterli.
Beide Müller sind nicht clever, oder höchstens im Sinne, dass sie kläglich für ihren Monatslohn schreiben, dem Verdienst alles unterordnen.
Sogar die Gedanken, was der Lohn für uns Alle sein wird, wenn wir aufhören frei zu denken, nur noch gehorchen, kriechen, schleimen und uns ducken.
Das wären Gedanken, wofür Sie Ihre Zeit und Denkleistung für uns einbringen könnten.
Nicht für’s korrigieren, das macht Sie nur klein und spiessig Herr Bitterli.
Es gibt so viele Möglichkeiten, sich lächerlich zu machen. Каждому своё.
Ein Weichspühler. Wäre er clever täte er sich was anderes suchen um zu arbeiten.
Der korrekte Konjunktiv läutete:
„Wäre er clever, söche er sich etwas Anderes.“
Man tüte so wenigsten das „tun“ vermeiden.
Hä?
Bitterli?
Stein? Rapahel?
’söchte› ist mir unbekannt. Vielleicht veraltet. Heute heisst es ’suchte›, vgl.
https://www.verbformen.de/konjugation/suchen.htm
Bei all den Holzhacker, „anderen Sichten“, auferstandenen Bacheloretten und den an Geopolitis erkrankten ist Müller nicht Weichspüler, sondern einfach schweizerisch nüchtern. Mag sein, dass ihm der Biss fehlt – aber gemessen am „Biss“ anderer Exponenten, hat er weniger im eigenen Haus zu kauen.
Typ macht seine Sache anständig. Mit Müller kann man tatsächlich nach fünf ins Bier oder später an den Match. Eigentlich ein Chef, wie ihn sich Hasse vorstellt.