Zwei Zwerge sind schockiert

Gut, dass das Helmut Hubacher nicht mehr erleben muss.

Es gab mal Zeiten, da war der Präsident der SP Schweiz eine Figur. Eine Persönlichkeit. Jemand mit Bildung, Kenntnissen, politischem Gespür, ein Stratege und ein guter Debattierer. Jemand wie Hubacher. Auch wie Bodenmann. Na ja, auch Levrat.

Aber heutzutage teilen sich zwei Wäffler, zwei Wadenbeisser, zwei kurzatmige Gesinnungsblasenbewirtschafter das Präsidium und zeigen, dass sie sich von der ehemaligen Wählerbasis meilenweit entfernt haben. Und höchstens noch die Biotope grün-urbaner Gutmenschen bedienen wollen.

Da gehört es zum guten Ton, den demokratischen Wahlsieg von Donald Trump zu bejammern. Das tut auch die schreibende Schmachtlocke in der «Republik», garniert mit einer menschenverachtenden Karikatur:

Da könnte sich der «Spiegel» noch eine Scheibe von abschneiden. Sein dröhnendes Unwissen enthüllt Daniel Binswanger in einem einzigen Satz: der «Schock» des Sieges zeige, «dass die amerikanische working class sich im Stich gelassen fühlt – obwohl die Wirtschaftsentwicklung in den letzten Jahren für die unteren Schichten positiv war.» Immerhin, der Mann steht dazu, dass er keine Ahnung hat.

Ähnlich gehen Mattea Meyer und Cédric Wermuth «mit kämpferischen Grüssen» die Sache an. Sie bibbern: «Wir sind schockiert.» Die Betrachtung des eigenen Bauchnabels greift vom Journalismus in die Parteispitze der SP über. Sie charakterisieren den zukünftigen Präsidenten, der immerhin von mehr als der Hälfte der US-Stimmbürger gewählt wurde, so: «Ein verurteilter Straftäter, der Hass schürt und die Demokratie verachtet. Ein Mann, der die Klimakrise leugnet, Abtreibungen verbieten will und gegen Migrantinnen hetzt.»

Und so einen haben die jenseits des grossen Teichs gewählt. Unvorstellbar. Die spinnen, die Amis. Nein, die sind einfach vollblöd. Dieser Hälfte sollte man doch glatt das Wahlrecht wegnehmen.

Das schreibt im Übrigen ein Mann ohne rot zu werden, der sich für das Verbot von innereuropäischen Flügen einsetzt, aber selbst mal kurz nach Berlin flog, um sich auf einem unscharfen Foto mit Olaf Scholz zu produzieren. So von wegen Klimakrise. Aber nach dem Trump-Bashing geht’s übergangslos in die Schweiz. Und wohin dort? Richtig, zum SVP-Bashing. Auch hier machen sich die zwei (unnötige) Sorgen: «Wo soll das hinführen, wenn sie (die SVP, Red.) sich Trump jetzt noch stärker zum Vorbild nimmt?» Noch stärker? Seit wann und wo hat sich denn die SVP Trump zum Vorbild genommen?

Aber zurück zu den Bauchnäbeln: «Wir machen uns grosse Sorgen.» Aber sie geben sich auch kämpferisch: «Wenn die Egoisten nach der Macht greifen, müssen wir dagegenhalten.» Sagt Wermuth, der bislang sein Leben im Dienst der Allgemeinheit verbracht hat. So als ewiger Student und Funktionär.

Aber wie kann man denn gegen Egoisten dagegenhalten? Was tun, wie schon Lenin fragte. Ganz einfach: «Deshalb möchten wir Sie an diesem bitteren Tag herzlich einladen, der SP beizutreten.» Na, wenn das so einfach ist, machtgierige Egoisten zu bekämpfen, was natürlich allen Funktionären der SP völlig wesensfremd ist …

Denn auch die haben ja ihr Leben selbstlos der Allgemeinheit verschrieben. Wie Alt-Bundesrat Leuenberger, der sich für viel Geld anderweitig verdingte. Oder wie Alt-SP-Präsident Levrat, der jetzt einen hochdosierten Posten in einem Staatsbetrieb ausfüllt, obwohl er davon keine Ahnung hat.

Da fragt man sich mal wieder, so rein kommunikativ: wissen die beiden denn wirklich nicht, wie lächerlich und lachhaft das ist, was sie von sich geben? Glauben sie wirklich, dass es irgend jemanden interessiert, dass sie sich grosse Sorgen machen und schockiert sind?

Dass sie mit solchem Gelaber ungefähr gleich viele Leute davon überzeugen, in die SP einzutreten, wie die schreibende Schmachtlocke neue Abonnenten der «Republik» gewinnt?

8 Kommentare
  1. C.Rickenbacher
    C.Rickenbacher sagte:

    Wer fördert diese «Hoffnungsträger»? Wer wählt sie? Warum sind sie in diesen Funktionen?
    Sie sind nichts anderes als eine Bankrotterklärung!
    Früher war es in allen Parteien üblich, das sich die «Jungen» zuerst die Sporen abverdienen, dann kamen sie an die Front.
    Fast schon Realsatire, wie sie ihre Unbildung und Unwissen zum besten geben…

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  2. Mathias Wyss
    Mathias Wyss sagte:

    Was haben Wermuth, Meyer, Molina und Scholz gemeinsam? Alles ehemalige Jusos. Was unterscheidet sie von Hubacher und Ritschard? Diese mussten in ihrer Jugend arbeiten und waren später erfolgreiche SP-Politiker.

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  3. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    «Ein verurteilter Straftäter, der Hass schürt und die Demokratie verachtet. Ein Mann, der die Klimakrise leugnet, Abtreibungen verbieten will und gegen Migrantinnen hetzt.» Da liegen die beiden Schwätzer natürlich richtig nur ist das kein Grund SP zu wählen! Besser die beiden würden analysieren warum Trump gewählt wurde und die richtigen Schlüsse ziehen. Auf der SVP rumhacken die immer mehr WählerInnen aus ehemaligen SP Kreisen anzieht ist hilflos und dumm.
    Ein wichtiges Thema von Trump die illegale Migration, für viele ein belastendes Thema und wenn das nicht konsequent angegangen wird, mit Massnahmen die abschrecken und wirken und nicht wie die Linke es möchte «kommt alle zu uns, die arbeitende Bevölkerung kommt für euch auf, macht ihre Wohnungen für euch frei, akzeptiert das ihre Kinder in der Schule Nachteile haben weil Migrantenkinder den Lernfortschritt blockieren» dann haben Schwätzer wie Trump das Gehör von Teilen der Bevölkerung. Kickl, Weidel, Le Pen, Meloni, Wilders und andere sind nicht Trump aber bedienen sich den gleichen Mechanismen und haben Erfolg. Den beiden Schwätzer wäre zu empfehlen sich in Europa umzuschauen und die richtigen Schlüsse zu ziehen!

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  4. Jürg Streuli
    Jürg Streuli sagte:

    Cédric Wermut, Tamara Funiciello und Fabian Molina sind als Dreierbande der intellektuelle Tiefpunkt einer Partei, die einstmals Persönlichkeiten wie Willi Ritschard und Helmut Hubacher hervorbrachte. Nicht anders das linke Elend in Deutschland mit einer Saskia Esken des Grauens im Vergleich mit ihren Vorgängern. Die Roten haben fertig und die Grünen sind rasant im Sturzflug. Geblieben sind noch blanke Dummheit und widerlicher Grössenwahn.

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  5. Rolf Hug
    Rolf Hug sagte:

    Treffend geschrieben, habe mich köstlich amüsiert. Das Tragische dabei ist, wieviel muss noch passieren, bis die beiden Politclowns realisieren, dass sie in einer selbst gebastelten Fantasieblase leben, dass ihnen offenbar jeder Geschmack und gesunder Menschenverstand fehlt und sie komplett den Bezug zur Breiten Masse der Bevölkerung verloren haben?

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    • Beo B. Achter
      Beo B. Achter sagte:

      Und sich als selbstverliebte BlindleistungsträgerInnen ein angenehmes Leben leisten können. Wie müssen sich da ausgebildete FacharbeiterInnen vorkommen, die mit einem bescheideneren Einkommen diese DünnbrettbohrerInnen noch alimentieren müssen? 🙁

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  6. Petra Hartmann
    Petra Hartmann sagte:

    Das Parteiprogramm vom Präsidium, besteht offenbar nur noch, gegen die SVP zu hetzen. Trump sei eine Gefahr, darum soll man SP Mitglied werden. Selten so ein Schwachsinn gelesen. Laut Medien wurden die Verfahren gegen Trump unterbrochen. Ob es zu erneuten Urteilen, sowie zum Strafmaß kommt, steht in den Sternen.

    Der konservative Kern von der SVP ist seit über 20 Jahren gegen Abtreibung. Hat ihnen aber nichts gebracht, da die erforderliche Gesetzgebung, schon längst verankert ist.

    Auch bezüglich dem Klimaschutz, gibt es Stimmen, die ihn verneinen. Sieht man jedoch was im Parlament beschlossen wurde, hat auch dieser Widerstand, nichts gebracht.

    Es ist sehr bedauerlich, wie absurd das Präsidium argumentiert. Ich wünschte mir, dieser ideologische und radikale Kern, würde sich, von den Gemässigten abspalten. So wüssten die Wähler woran sie sind. Es ist mir nicht verständlich, weshalb sich die Gemäßigten, nicht schon längst, dagegen wehren.

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