Wer die Geschichte nicht kennt …
Ein ZACKBUM-Leser hat sich die Mühe gemacht, Geschichtsunterricht zu erteilen. Zwecks Erkenntnisgewinn …
Ich denke, wenn man die Gegenwart verstehen will, muss man die Vergangenheit kennen.
Für Israel bedeutet dies Rückblick bis Anfang des 20. Jahrhunderts.
Das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 ist ein Kriegsverbrechen und muss verurteilen werden. Aber so einfach darf man es sich nicht machen.
Michael Lüders schreibt in seinem neuen Buch: Krieg ohne Ende, Folgendes:
Hier einige Auszüge:
Die geostrategische Bedeutung Palästinas führte 1917 zur Erklärung des britischen Aussenministers Lord Arthur Balfour, sein Land werde die Gründung einer jüdischen “Heimstätte“ in Palästina befürworten. Diese Balfour-Erklärung, leitete die Staatsgründung von Israel ein.
Am 2. November 1917 schreibt Balfour seinem adeligen Kollegen, dem britischen Zionisten und Banker Lord Walter Rothschild, die Regierung seiner Majestät betrachte „mit Wohlwollen“ die Errichtung einer „Heimstätte“ für das jüdische Volk in Palästina. Er hob auch hervor: „Dürften die Rechte der einheimischen, nichtjüdischen Gemeinschaft nicht beeinträchtigt werden“.
Obwohl 90% der Bevölkerung Araber waren, wurde das Wort „Araber“ im Brieftext nicht erwähnt. Und die Araber wurden auch nicht gefragt.
Ungeachtet der britischen Besetzung 1914/18 gehörte Palästina formal noch zum Osmanischen Reich. London versprach also Land, das ihm nicht gehörte, einer politischen Bewegung, der zionistischen, die nach damaligen Massstäben keinerlei legale Ansprüche auf die angestrebte „Heimstätte“erheben konnte.
Am 11. August 1919 hielt Balfour in einem Memorandum für die Regierung seiner Majestät fest:“Was Palästina betrifft, so denken wir nicht daran, die Wünsche der gegenwärtigen Bewohner des Landes zu berücksichtigen… Die Vier Grossmächte (Grossbritannien, Frankreich, Italien und die USA) sind dem Zionismus verpflichtet. Und der Zionismus ist – zu Recht oder zu Unrecht, im Guten wie im Schlechten – in jahrhundertealten Traditionen verwurzelt, in gegenwärtigen Notwendigkeiten, in zukünftigen Hoffnungen. All das ist von ungleich grösserer Bedeutung als die Wünsche und Vorurteile von 700’000 Araber, welche jetzt dieses Land bewohnen“.
Im Februar 1939 gab es in London eine Round-Table-Konferenz, an der palästinensische, arabische und zionistische Vertreter teilnahmen. Unter dem Eindruck dieser Konferenz kam im Mai 1939 ein neues Weissbuch (McDonald White Paper) den Araber entgegen, versprach den Palästinensern innerhalb der nächsten zehn Jahre sogar die Unabhängigkeit. Doch die facts on the ground waren längst unumkehrbar, und die Zeit arbeitete für die jüdische Seite, nicht für die palästinensische.
David Ben-Gurion, weitsichtiger Stratege und Realist (und Propagandist), hat die Hintergründe des Aufstands in einer internen Diskussion unter Führungskadern 1938 sehr offen benannt: „Wenn wir im Ausland argumentieren und unseren Standpunkt vermitteln, reden wir den arabischen Widerstand uns gegenüber klein….. Doch in vertrauten Runden sollten wir uns der Wahrheit nicht verschliessen. Die Wahrheit ist, dass wir, politisch gesehen die Aggressoren sind, während sie sich verteidigen…. Es ist ihr Land, weil sie es bewohnen, während wir hierherkommen und uns hier niederlassen...“.
Die Revolte sei ein „ aktiver Widerstand der Palästinenser gegen das, was sie als widerrechtliche Aneignung ihrer Heimat durch die Juden verstehen …. Hinter dem Terrorismus steht eine Bewegung, der es, obgleich primitiv, nicht an Idealismus und Opferbereitschaft fehlt.“
Gewaltverbrechen, ähnlich demjenigen der Hamas im letzten Oktober, gab es schon früher, z.B. Das Massaker von Deir Yassin einem Vorort Jerusalems am 9. April 1948.
Das kleine Dorf mit seinen 600 Einwohnern wurde von 120 zionistischen Paramilitärs grundlos attackiert. 150 Frauen, Männer und Kinder wurden massakriert, bei einigen Leichen Köpfe oder Gliedmassen abgetrennt. Der Ort wurde geplündert, mehrere Frauen wurden vergewaltigt, einige Überlebende durch die Strassen Westjerusalems getrieben, wo ein jüdischer Mob sie anspuckte, ihnen die Kleider vom Leibe riss, sie mit Steinen bewarf und schliesslich umbrachte.
Das Massaker von Deir Yassin löste eine Massenflucht der Palästinenser aus – was auch beabsichtigt war. Die Verantwortlichen, offenkundig stolz auf ihre Tat, luden alle ausländischen Korrespondenten im Land ein, die geschändeten Leichen und die Zerstörungen im Dorf in Augenschein zu nehmen. Die treibende Kraft dieser Brutalität war die Organisation „ Irgun Zvai Leumi“ (Nationale Militärorganistion) kurz Irgun, eine revisionistische, rechtsradikale Gruppierung unter Führung von Menachem Begin, von 1977 bis 1983 Israels Premierminister.
Begin selbst hat am Massaker nicht teilgenommen, er hielt sich nach zahlreichen Terroranschläge auf die Briten versteckt. Am bekanntesten wurde die von ihm veranlasste Sprengung des King David Hotels in Jerusalem, damals der britische Verwaltungssitz in Palästina, am 22. Juli 1946 mit 91 Toten.
(Jassir Arafat hatte in Menachem Begin einen guten Lehrmeister, der ihm gezeigt, hat was man mit Terror und Bombenanschlägen alles erreichen kann.)
Die Kämpfer der Irgun wurden nach der Staatsgründung Teil der israelischen Armee, ohne jemals juristisch belangt zu werden. Aus dem politischen Flügel ging 1948 die „Cherut“ („Freiheits“-)Partei hervor, deren Logo ein siegreich erhobenes Gewehr über der Landkarte von Israel/Palästina und Jordanien zeigt, versehen mit dem Spruch: „Beide Ufer des Jordan – dieses gehört uns, das andere auch“.
Ein weiteres Massaker fand am 22. Mai 1948 in der Hafenstadt Tantura statt. Ich verzichte auf eine Beschreibung der Taten. Ein Vergleich mit dem Massaker der Hamas am 7.Oktober 2023 ist aber nicht abwegig.
Am 28. Februar 1955 griff eine israelische Kommandoeinheit das ägyptische Militärhauptquartier in Gaza an. Dabei trat ein damals noch unbekannter junger Offizier durch besondere Brutalität hervor: Ariel Scharon, später Ministerpräsident (2001 – 2006) und Ikone der Siedlerbewegung.
Während der Nakba wurden 531 Dörfer dem Erdboden gleich gemacht. Dabei wurden mehr als siebzig Massaker mit über 15’000 Toten an der palästinensischen Bevölkerung verübt.
Man könnte annehmen, dass sich die israelische Führung, die eine Rückkehr der Vertriebenen kategorisch ablehnt, wenigstens bereit erklärt, die Palästinenser für ihren Besitz zu entschädigen, gemäss der zweiten wesentliche Forderung der UN-Resolution 194. Doch weit gefehlt, es geschah genau das Gegenteil.
Alles Geld, das die 1.3 Millionen Araber des Mandatsgebietes Palästina in Banken oder Institutionen angelegt hatten, wurde unmittelbar nach der israelischen Staatsgründung noch im Mai 1948 eingezogen und konfisziert. Auch das Vermögen jener Palästinenser, die nicht vertrieben wurden.
Der Gesamtbetrag belief sich auf 100 Millionen britische Pfund, entsprechend etwa 4 Milliarden Euro. Gleichzeitig gingen alle Immobilien sowie der Grund und Boden der Vertriebenen in den Besitz des jüdischen Nationalfonds über, insgesamt 3.5 Millionen Dunam (ein Dunam entspricht 1000 Quadratmeter). Alles entschädigungslos enteignet, was mit Rechtsstaatlichkeit wenig, mit Landraub und Diebstahl dagegen sehr viel zu tun hat.
Hier ist darauf hinzuweisen, dass Israel keine Verfassung hat und somit über keine klaren Landesgrenzen verfügt.
Die israelisch – palästinensische NGO Adalah führt, Stand 2017, mehr als 65 israelische Gesetze an, die unmittelbar oder indirekt palästinensische Bürger Israels und/oder jene der besetzten Gebiete allein deswegen diskriminieren, weil sie keine Juden sind.
Im Juli 2018 verabschiedete das israelische Parlament das „Nationalitätengesetz“ ein jahrelanges Herzensanliegen der Ultrarechten. Es definiert Israel ausdrücklich als jüdischen Nationalstaat. Was zunächst als weisser Schimmel anmutet, bedeutet konkret, dass ausschliesslich die jüdischen Bürger Israels das Recht auf Selbstbestimmung haben, einschliesslich des ungehinderten Erwerbs von Grund und Boden, nicht aber die palästinischen – von der Bevölkerung in den besetzten Gebieten ganz zu schweigen. Damit ist der weiteren Entrechtung von Palästinensern mit israelischem Pass, die ein Fünftel der Staatsbürger stellen, Tür und Tor geöffnet.
Darüber hinaus erklärt das „Nationalitätengesetz“ Gesamtjerusalem unwiderruflich zur Hauptstadt Israels, schafft die Arabische Sprache als zweite Landessprache ab, bekennt sich zum verstärkten Siedlungsbau und dessen zusätzlichen Finanzierung. Mit dem Ziel, das Westjordanland grossflächig zu annektieren und der Gesetzgebung Israels zu unterwerfen, ohne jedoch den Palästinensern Wahlrecht oder die Staatsbürgerschaft zu gewähren.
Seit den 1990er Jahren sind israelische Regierungen damit befasst, Dokumente aus Staatsarchiven als geheim einzustufen, sie zu zensieren und folglich der Öffentlichkeit, namentlich kritischen Historikern, zu entziehen. So unterzeichnete Premier Netanjahu am 21. Januar 2019 eine Ergänzung zum „Archiv-Gesetz“, wodurch historisch relevante Quellen für weitere siebzig bis neunzig Jahre unter Verschluss gehalten werden. Das betrifft die Archive der Armee, des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, des Auslandsgeheimdienstes Mossad, der Kommission für Atomenergie, des Instituts für biologische Forschung und eine Vielzahl militärischer Einrichtungen. Dort geht es insbesondere um „Rohmaterial von geheimdienstlicher Bedeutung“.
„Ein führender Spitzenbeamter des Verteidigungsministeriums bekannte freimütig, es gehe bei diesen Massnahmen darum, Historiker zu diskreditieren. Denn der Staat erhalte dadurch die Möglichkeit, bei umstrittenen Themen zu behaupten, der Historiker hätte Dokumente gefälscht.“
Nicht ohne Grund untersteht das israelische Nationalarchiv dem Büro des Ministerpräsidenten. Dessen Chefarchivar Yaacov Lozowick erklärte im Januar 2018, dass die Frage, welche Dokumente zur Einsicht freigegeben werden, auch eine politische sei.
Es gehe darum,“Teile der historischen Wahrheit zu verbergen, um eine gefälligeres Narrativ zu erhalten“. Vor allem dann, wenn die entsprechenden „Materialien… als israelische Kriegsverbrechen gedeutet werden können“.
Aus demselben Literaturhinweis durch Deepl übersetzt (HS):
Klar ist jedoch, dass diese Historiker offizielle Dokumente ausgegraben haben, die die israelische Schuld an der Vertreibung der Palästinenser, der Blockade der Rückkehr der Geflüchteten und der Begehung einer Reihe von Kriegsverbrechen bestätigen. In einem bahnbrechenden Dokument vom Juni 1948 – das von Benny Morris ausfindig gemacht und danach aus der Öffentlichkeit entfernt wurde – listete ein Geheimdienstoffizier viele der entvölkerten palästinensischen Dörfer aus der ersten Phase des Krieges von 1948 auf und erklärte für jedes Dorf praktisch, mit welchen Mitteln es entwurzelt wurde. Zu den Faktoren, die für den palästinensischen Exodus genannt wurden, gehörten «direkte feindliche jüdische Operationen», «jüdische Flüsteroperationen» (d.h. psychologische Kriegsführung), «ultimative Vertreibungsbefehle», «Angst vor jüdischer [Vergeltungs-] Reaktion» und andere. Obwohl palästinensische und arabische Gelehrte jahrzehntelang so argumentiert hatten (meist auf mündliche Überlieferungen), waren ihre Behauptungen in der westlichen Forschung oft an den Rand gedrängt worden. Diese Leugnung war nach der Veröffentlichung der Arbeit der Neuen Historiker nicht mehr möglich.
Man könnte nun weiterhin gegenseitig durchgeführte Massaker aufzählen, was wie ich finde keine Lösung des Problems ist, zeigt aber das der Terror ebenso von israelischer Seite ausgeht (vielleicht sogar begann?), sowohl physisch wie auch psychisch.
Die weit höheren Opferzahlen der palästinensischen Bevölkerung sprechen eine Sprache für sich.
Über den Libanon berichtet Karin Leukefeld aus den Nachdenkseiten wie folgt:
Seit dem 7. Oktober 2023 wird entlang der „Blauen Linie“ geschossen. Die libanesische Hisbollah bombardiert militärische Ziele und Überwachungsanlagen der israelischen Streitkräfte (IDF), die mit Drohnen, Kampfjets, Artillerie bis weit in den Libanon hinein bombardieren. Der Krieg begann mit dem Krieg gegen Gaza. Nach Angaben der Hisbollah werden die Angriffe gestoppt, sobald es in Gaza einen Waffenstillstand gibt.
In der Zeit vom 7. Oktober 2023 bis 21. Juni 2024 haben sich entlang der „Blauen Linie“ mindestens 7.400 Angriffe ereignet. Das ergibt eine Dokumentation des Armed Conflict Location and Event Data Project (ACLED), das entsprechendes Kartenmaterial veröffentlichte. 83 Prozent dieser Angriffe wurden demnach von Israel verübt, insgesamt 6.142. Dabei wurden mindestens 543 Personen im Libanon getötet. Hisbollah und andere bewaffnete Gruppen seien demnach für 1.258 Angriffe verantwortlich, heißt es in dem Bericht. Dabei seien mindestens 21 Israelis getötet worden.
Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) wurden auf libanesischer Seite mindestens 340.000 Tiere getötet, 47.000 Olivenbäume und 790 Hektar Agrarland zerstört, und zwar „während der Erntezeit“. Die Folge sei, dass die libanesischen Bauern mehr als 70 Prozent ihrer Ernte (2023/24) verloren und das Angebot von Nahrungsmitteln für die Bevölkerung sich verringert habe, heißt es in dem FAO-Bericht. In großem Umfang feuern die israelischen Streitkräfte weißen Phosphor auf libanesische Wälder und Agrarland. Ernten, Boden und Grundwasser werden verseucht, das Gift bedroht Menschen und Vieh gleichermaßen. Israel zerstöre absichtlich die Lebensgrundlagen der Bevölkerung, sind Gesprächspartner im Libanon sich sicher. Niemand soll jemals wieder in das fruchtbare, wasserreiche Gebiet zurückkehren, das Israel seit seiner Gründung 1948 besitzen will. Tausende Familien haben ihre Lebensgrundlagen verloren.
Wenn man verstehen will, was irgendwo auf der Welt geschieht, muss man wissen, was in der Vergangenheit geschehen ist, daraus könnte oder noch besser sollte man etwas lernen.
Vermutlich hat António Guterres an diese geschichtsträchtigen Vorkommnisse gedacht, als er darauf hinwies: das Massaker kam nicht aus dem Nichts (oder so ähnlich).
Michael Lüders; Krieg ohne Ende, warum wir für Frieden im Nahen Osten unsere Haltung zu Israel ändern müssen.
Goldmann Verlag ISBN 978-3-442-31776-9
Heute fast wichtiger denn je: Wer die Geschichte nicht kennt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.
Leider sind alle kriegerischen Konflikte bereits Wiederholungen. Wie stellt man also diese zahllosen Wiederholungen ab? Die UNO hat als Mittel zum Zweck versagt, definitiv. Sie scheitert gerade gründlicher als der Völkerbund. Ihre Glaubwürdigkeit sinkt täglich und ist bereits bei vielen Menschen bei Null angekommen. Nach der UNO wird es lange Zeit nichts mehr ähnliches geben.
Wir sind auf dem Weg in den hegemonialen «Pluralismus». Was nichts anderes bedeutet als eine Oligarchie militärisch und wirtschaftlich potenter Staaten mit einigen glücklichen «blockfreien» Ländern dazwischen; fast so, wie im kleineren Rahmen die Welt bis zum August 1914 ausgesehen hat. Die Welt wird dadurch vieles, aber bestimmt nicht sicherer.
Heute darum wichtiger denn je: Wir müssen Zukunft machen, indem wir die Geschichte gerecht einbeziehen. Die Geschichte wird durch den Sieger geschrieben und dadurch wird resp. kann sie unterschiedlich interpretiert werden. Aber Begriffe wie gut, böse, richtig und falsch müssen dabei in den Bereich der Religion verbannt werden und für immer dort bleiben.
Dieser Bericht ist an Einseitigkeit nicht zu überbieten. Die Täter (Muslime) werden zu Opfern gemacht, und die Leidtragenden der Geschichte (Juden) zu Tätern. Ein Werk für den Papierkorb. Darum nun zu einigen Fakten. Seit fast 20 Jahren ist der Gaza-Streifen «judenrein» wie die antisemitischen Islamisten, das nennen würden. Mit all den Geldern und Materiallieferungen hätte sich dieser zu einem Dubai am Mittelmeer entwickeln können. Milliarden, wenn nicht Billionen flossen in diesen Streifen. Was wurde daraus gemacht? Wasserleitungen wurden zu Raketen umfunktioniert (darum fehlt es chronisch an Wasser) der Zement wurde unterirdisch verbaut zur Terrorinfrastruktur (Rückzugsräume für Terroristen, Raketenlager, Terrortunnel unter der Grenze, usw.). Die Bewohner wurden in einer Art und Weise unterrichtet und indoktriniert, wie es die Nazis im dritten Reich nicht besser gekonnt hätten. Statt das Land zu entwickeln, wurde Hass gesät. Nun ist die Zeit der Ernte, wer soviel Hass sät und auslebt, erntet Tod und Elend. Dies ist eine natürliche Gleichung der Geschichte.
Fertig Realpolitik! Wider dem Vergessen! Rächen wir jegliches Unrecht für immer! Hass muss ewig bleiben! Zurück zu den Grenzen vor hunder Jahren oder so: im Balkan, in Osteuropa, in Afrika, auf dem Indischen Subkontinent. Überall. Mit Gewalt – und mit Verständnis und Rechfertigung für diese! Und Flüchtling bleibt man immer; der Status ist vererblich.
So kommt Friede in die Welt! (Irony off)
Oder… gilt das nur für den Nahen Osten? Hat nur der 7. Oktober eine Vorgeschichte? Gibt’s sonst keine Vorgeschichten in der Welt? Und warum diese Singularität. Hat sie einen Namen?
Selbsthass, Schuldkomplexe und eitler Moralismus sind westliche Dekadenz-Symptome. Die Implosion des Christentuns hat ein unheilvolles Vakuum hinterlassen.
Wir Bessermenschen schiessen uns in die Füsse. Und anderswo schüttelt man die Köpfe.
Zitat Artikel: “Obwohl 90% der Bevölkerung Araber waren wurde das Wort „Araber“ im Brieftext nicht erwähnt. Und die Araber wurden auch nicht gefragt. Ungeachtet der britischen Besetzung 1914/18 gehörte Palästina formal noch zum Osmanischen Reich. London versprach also Land, das ihm nicht gehörte, einer politischen Bewegung, der zionistischen, die nach damaligen Maßstäben keinerlei legale Ansprüche auf die angestrebte „Heimstätte“ erheben konnte.
Am 11. August 1919 hielt Balfour in einem Memorandum für die Regierung seiner Majestät fest:“Was Palästina betrifft, so denken wir nicht daran, die Wünsche der gegenwärtigen Bewohner des Landes zu berücksichtigen… Die Vier Grossmächte (Grossbritannien, Frankreich, Italien und die USA) sind dem Zionismus verpflichtet. Und der Zionismus ist – zu Recht oder zu Unrecht, im Guten wie im Schlechten – in jahrhundertealten Traditionen verwurzelt, in gegenwärtigen Notwendigkeiten, in zukünftigen Hoffnungen. All das ist von ungleich größerer Bedeutung als die Wünsche und Vorurteile von 700’000 Araber, welche jetzt dieses Land bewohnen.“
Zitat Artikel: “Einer politischen Bewegung, der zionistischen die nach damaligen Maßstäben keinerlei legale Ansprüche auf die angestrebte „Heimstätte“ erheben konnte.“
Wirklich und Ernsthaft?! – Nach über 1900 Jahren jüdischer Verfolgung, Vertreibung und folgendem Holocaust durch die Nazis, keinen Anspruch auf ihre Ursprüngliche Heimstätte in ihrem Stammland haben? – Hätte man den Juden ihren kleinen Staat im Westjordanland schon 1914/18 zugestanden, hätte man den Holocaust an den Juden durch die Nazis verhindern können. Inwiefern spielte es also eine Rolle, dass die Juden im Christlichen Westen, eben seit den Römern auch als religiöser Feind oder Konkurrent betrachtet und behandelt wurden und werden, dem man den eigenen Staat nicht ermöglichen wollte? – Der Christliche Neid auf das auserwählte Volk aus dem Gottes Sohn Jesus von Nazareth geboren ist, und die Bibel und die die Lehre nur eines Gottes begründet ist? – Das Leiden der Juden geht noch weiter zurück als 1900 Jahre, Buch Moses, Versklavung durch die Ägypter, denen mussten sie ja noch die Pyramiden und Paläste bauen.
Auch auf die Wünsche der Araber wurde schon eingegangen indem sie ca. 78% des britischen Mandatsgebiet Palästina östlich des Jordanflusses bekommen haben, die Juden aber nur 22% westlich des Jordanflusses, das sie aber dann noch mit muslimischen Arabern teilen musste die sie bis heute mit Terror bekämpfen – die Scheinpalästinenser die mit denn echten nix zu tun haben.
Wieso sollten die Araber gefragt werden, die waren nicht die einzige Bevölkerungsgruppe und die Osmanen haben sie auch nicht gefragt, ob es ihnen Recht ist erobert zu werden. Das mehrere Jahrhunderte andauernde Osmanische Reich gab es nach dem verlorenen 1sten Weltkrieg der Osmanen (Türken) nicht mehr. Grenzen wurden und werden durch Kriege gezogen. Das Gebiet war ab dann: “Das britische Mandatsgebiet Palästina“ also inklusiv Transjordanien östlich des Jordanflusses das etwa 3-mal so groß ist wie das kleine Land westlich des Jordanflusses – Link zur Landkarte:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/3d/PalestineAndTransjordan.png/375px-PalestineAndTransjordan.png
Israel befindet sich aber auf der westlichen Seite des Jordanflusses, so klein wie D-Bundesland Hessen oder halb so groß wie die Schweiz, und Israel hat niemals Land östlich des Jordanflusses für sich beansprucht. Aber auch da lebten schon immer Juden, Drusen Christen usw, selbst die Araber gehörten zu den anderen Religionen, bevor sie ca.600 n.Chr. Muslime wurden. Daher ist auch die Zahl der 700’000 Araber falsch, wie noch vieles andere in diesem Artikel, welche sich auf das ganze britische Mandatsgebiet Palästina inklusiv Transjordanien bezieht, heutiges Jordanien.
Bevölkerung ganzes britisches Mandatsgebiet Palästina inklusiv Transjordanien:
Zitat Wiki: „Palästina (anm. Korrekt wäre britisches Mandatsgebiet Palästina) umfasste demnach all jene Gebiete, aus denen später der Staat Israel hervorging, außerdem den Gazastreifen, das Westjordanland, Teile der Golanhöhen sowie das Königreich Trans-Jordanien. Nach Einschätzung des ersten neuzeitlichen Zensus vom Oktober 1922 bestand die Bevölkerung Palästinas (einschließlich Transjordaniens aber ohne die britischen Garnisonen und die Beduinen des südlichen Distriktes) aus 757.182 Menschen, davon waren 590.890 Muslime, 83.794 Juden, 73.024 Christen und 7.028 Drusen. Nach einer späteren Zählung lebte etwa die Hälfte dieser Muslime in Transjordanien. Herbert Louis Samuel, ehemaliger Post- und Innenminister im britischen Kabinett, wurde zum ersten Hochkommissar in Palästina ernannt.“
Bemerkung: Wiki schreibt auch so das es missverständlich sein kann, weil Israel definitiv nicht aus dem Transjordanischen Teil des britischen Mandatsgebiet Palästina heraus entstanden ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Völkerbundsmandat_für_Palästina
Also im Artikel falsch dargestellt, mehr wie die hälfte der 700’000 Araber lebte in Transjordanien also östlich des Jordanflusses, und nicht in Israel.
Bevölkerung britisches Mandatsgebiet Palästina westlich des Jordanflusses:
Zitat Wiki: „Im ganzen Gebiet Palästinas westlich des Jordans (heutiges Israel) lebten zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahezu 300.000 Menschen: rund 270.000 muslimische und 20.000–30.000 christliche, in ihrer Mehrheit griechisch-orthodoxe Araber sowie 7.000–10.000 mehrheitlich sephardische Juden. Letztere waren auf vier „heilige“ Städte konzentriert, namentlich Jerusalem, Hebron, Tiberias und Safed.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Israel
Das Problem und spaltende zwischen den Menschen ist der Islam, auch gegen sich selbst, Sunniten gegen Schiiten und gemeinsam gegen alle anderen. Im heutigen Jordanien, ehemaliges Transjordanien britisches Mandatsgebiet Palästina, gibt es durch Vertreibung, Unterdrückung nur 5% Christliche 2% sonstige Religionsangehörige, 93% sind Sunnitische Muslime. Juden gab es da früher auch einmal viele, heute sind die Juden wenn überhaupt unter denn 2% sonstigen.
Im Jemen leiden die Menschen unter dem muslimischen Regime der Huthis Schiiten. Im Iran unter dem muslimischen Regime Ali Chamenei Schiiten. Keine Religionsfreiheit, Religiöse Staatsführung unter muslimischer Zwangs Herrschaft. Wieso toleriert der Libanon eine Terroristische Organisation wie die Hisbollah im Land, welche vom Iran mit Waffen versorgt Israel angreift? – Wieso greift der Iran Israel an und unterstützt Terroristen? – Und selbst der Westen und die Schweiz haben die islamischen Hamas-Terroristen mit Milliarden unterstützt um Israel anzugreifen. Damit sie ihre Scharia-Gewalt-Religion ausleben können. Homosexuelle vom Dach Schubsen Gazastreifen, oder an Lastwagenkränen aufhängen Iran. Dieben die Hände abhacken, Frauen Steinigen, in Saudi-Arabien werden Dienstmädchen misshandelt und ermordet usw.
Der Hass auf Juden/Israel ist scheinbar auch im Westen bei vielen so Groß, dass man die Intoleranten religiösen Terroristen nicht nur toleriert sondern auch noch unterstützt.
Postkarte mit Einwohnern von Gaza, ca. 1920
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Natives_of_Gaza._Palestine.jpg
“Die Politik und Weltgemeinschaft versagt Total bei denn Konflikten – damals so wie Heute“
Bei zwischenmenschlichen Streitigkeiten im Kleinen wie im Grossen gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Miteinander Sprechen, Verhandeln. Konsequenzen, Grenzen und rote Linien aufzeigen. Denn Aggressor ignorieren und sich distanzieren so fern möglich. Wenn sie Gewalttätig angegriffen werden, der Aggressor ihnen den Krieg erklärt und ihr Leben/Existenz bedroht ist, müssen sie sich ergeben, flüchten oder kämpfen. Wenn der Gegner stärker ist, ist ein Kampf sinnlos, wie Aktuell bei denn Ukrainern oder im Gaza Konflikt. Wirklich böse Menschen kann man mit (Werte) Regeln nicht stoppen.
Ist es wirklich immer Politisches Versagen oder ist es tatsächlich nicht so: “Das Konflikte absichtlich mit “böser“ Motivation Politisch installiert, verursacht, geplant werden – um Land und Ressourcen zu erobern.“
So wie der Ukraine (NATO-Stellvertreter) Krieg gegen Russland mit langer Vorbereitungszeit, 2014 oder noch früher, unter Federführung der USA geplant ist. Westukrainische Regierung Putschen, Militärisch aufrüsten, gegen Ostukraine aufhetzen. Russland zum eingreifen nötigen, um es dann mit Nato-Waffen und Söldnern besiegen zu wollen. Ohne die NATO-Putsch, Söldner und Waffen Unterstützung hätte dieser Krieg gar nie stattgefunden.
So dilettantisch wie die Engländer bei der Gründung Israels vorgegangen sind, ist auch der bis Heute andauernde Juden/Moslem Konflikt im ehemaligen britischen Mandatsgebiet Palästina, ein installierter, geplanter Konflikt. Zum einen aus Konkurrenz-Geschichtlichen religiösen Gründen zwischen Juden, Christen, Muslimen, zum anderen ging es um die Ressourcen, im ganzen eroberten Osmanischen Reich maximaler Ausbreitung.
In der folgenden Deutschen Film-Dokumentation, sieht man wie die Juden das Westjordanland fruchtbar machten. Im wahrsten Sinne des Wortes, die Juden das Land aus der Steinzeit holten. Indem sie die das Land von den Steinen befreiten, die Sümpfe Trocken legten, und in fruchtbare Äcker verwandelten. Eigentlich hat der Nahe Osten von der Gründung Israels Profitiert, weil es der Region den Fortschritt gebracht hat, zu dem die Araber selber nicht fähig waren, bis Heute nicht fähig sind. Sie kaufen den Fortschritt, denn sie selber nicht herstellen können, da wo sie können, da wo sie nicht können – ist immer noch Steinzeit.
Die vom Filmmaterial her gute Deutsche Dokumentation, ist nicht ganz genau und neutral, ist halt Deutsche Nachkriegs-Sichtweise. Es wird immer von Juden und Araber gesprochen, nicht vom tatsächlichen religiösen Konflikt zwischen Juden und Muslimen, in der Arabischen Bevölkerung gibt es auch Menschen die nicht Muslimischen Religionen angehören.
Auch ist in der Dokumentation von Palästina die rede und dabei nur Westjordanland gemeint, das Ostjordanland wird ausgeklammert, wo denn damals nur 270’000 muslimischen Arabern des Westjordanlandes, 3x mehr Labensraum zur Verfügung stand wie im Westjordanland, wird auch in der Dokumentation das “britische Mandatsgebiet Palästina“ als ganzes inklusiv Ostjordanland ausgeklammert.
In der Dokumentation spricht man von Palästina zeigt aber Landkarten nur vom Westjordanland – Bei der Bevölkerungszahl benennt man dann die Zahl aus West und Ostjordanland zusammen.
Es wird in der Dokumentation das Leid der 700’000 (tatsächlich nur 270’000) muslimischen Arabern erwähnt, deren Land aber hauptsächlich arabischen Großgrundbesitzer gehörte, welche das Land denn einwandernden Juden verkauften. Das aber zu der Zeit 1914/1918 im ganzen ehemaligen Osmanischen Reich maximaler Ausbreitung ca. 900’000 Juden lebten wird in der Doku auch ausgeklammert, deren Leid, Pogrome, Vertreibung und Enteignung aus den Islamischen Gebieten wird nicht erwähnt.
Während es für die neu einwandernden Juden ein Siedlungsverbot außerhalb des Westjordanlandes gab, haben die Briten es versäumt ein Siedlungsverbot für die damals nur 270’000 Islamischen Araber im Westjordanland zu erlassen, und versäumt diese damals kleine islamische Bevölkerung nach Ostjordanland auszusiedeln, und die schon lange ansässige Jüdische Bevölkerung ca. 900’000 des Osmanischen Reiches zu schützen.
Und wenn man damals von Palästinensern sprechen will, was falsch ist, so waren das Menschen aller Religionen, des ganzen britischen Mandatsgebietes Palästina, westlich und östlich des Jordanflusses, unter den Osmanen gab es kein Palästinensisches Gebiet oder Menschen mit dieser Namensbezeichnung.
Eigentlich müsste der richtige Titel die “Geschichte Israels“ heißen – denn ein Palästina gab und gibt es bis Heute nicht.
Die Geschichte Palästinas im 20. Jahrhundert, Teil 1: 1896-1939
https://www.youtube.com/watch?v=ERzN4dbDj0o
Die Geschichte Palästinas im 20. Jahrhundert, Teil 2: 1939-1949 und Epilog 1977
https://www.youtube.com/watch?v=AVwxF_jph8w
Ps. Der Trick, Betrug an den Juden/Israel seit den alten Römern, ist die Verwendung des Wortes Palästina, bei den Römern, bei den Schriften der römisch Katholischen Christen, dann wieder bei den Briten, und dann bei dem Ägyptischen PLO-Terroristen Yassir Arafat – der Missbrauch eines Wortes mit Großen Folgen.
Diese Geschichte kannte ich nicht. Wenn dem so ist, dann sind all die Scharmützel und Übergriffe jüdischer Sidler in den besetzten Gebieten nur dem Ziel geschuldet, das ganze Land zu annektieren und die Palästinenser zu vertreiben. Die Vergangenheit gibt den Juden Recht, sie müssen sich vor keinen Sanktionen fürchten. Leere Worthülsen der Internationalen Gemeinschaft nehmen die achselzuckend zur Kenntnis und machen weiter, Schritt für Schritt, es gibt kein Zurück. Völlig erscheckend diese Gesinnung und zeigt, dass es in dieser Region niemals Frieden gibt.
Wenn Sie so uninformiert sind, wieso äussern Sie sich dann überhaupt?
Geschichte ist etlichen Medienhäusern abhanden gekommen. Die eigene und die eigentliche.
Hier gingen, wie so häufig, ein paar relevante Fakten «vergessen».
«Palästinenser» gibt’s offiziell erst seit 1974, sicher nicht 1939.
Zu den Vertriebenen der 40er und 50er Jahre gehören auch die 850’000 Juden aus den Nachbarstaaten. Rückkehrrecht? Eigenes UNO-Hilfswerk?
Dazu kommt noch die UNO-Resolution 1701 von 2006: der Südlibanon sollte frei von paramilitärischen Truppen sein. Haben die UNIFIL und all die UNO-Staaten das durchgesetzt? Nö, die haben die Hisbollah machen lassen. Dass Israel den jahrelangen Raketenbeschuss aus dieser Region definitiv beenden will, versteht jeder.
Wer die Geschichte nicht kennt, sollte sich schon ein 360° Bild davon machen. 180° reicht nicht.
In Bezug auf relevante Fakten haben Sie mit der Resolution 1701 schon recht, Herr Meier.
Aber wieviele UN-Resolutionen betreffend Israel waren’s denn bis jetzt, Resolutionen, die klar Israel verurteilen? Und auch sehr recht haben Sie, wenn sie ‹gugeln› oder sowas US&Israel kontrolliertes (das heisst: fast alles): ein einziges grosses Gejammer, diese UNO seien (fast) alle immer gegen Israel.
Nicht Zensur, aber nobles verschweigen, wie viele (wirkungslose) Resolutionen gegen Israel verhängt wurden.
Jedoch sollten Sie nicht Baerbock Horizont annehmen, wenn Ihrer in etwa bei 2° liegt. Und da kommen Sie mit meinem bissigen proportionalem Vergleich noch gut weg, denn die von Ihnen nicht erwähnten Resolutionen gegen Israel seit 1948 sind grausam hoch, gehen in die Hunderte.
Kleine Auswahl hier: http://nahost-k.de/texte/resolutionen/uebersicht.pdf und das nur bis 1989, danach ging’s erst richtig los.
Da ist mir ein ‹Schorsch› doch deutlich lieber, der auch bereit ist, was dazu zu lernen.
Und gerne eine ähnlich fundierte und dokumentierte Erklärung, was Sie meinen mit:
‹Zu den Vertriebenen der 40er und 50er Jahre gehören auch die 850’000 Juden aus den Nachbarstaaten. Rückkehrrecht? Eigenes UNO-Hilfswerk?›
Herr Zeyer gesteht Ihnen den Platz sicher zu, es geht nicht darum, das Unrecht gegen vertriebene Juden auszublenden.
Herr Küng die Antworten auf ihre Fragen sind ganz nahe, lesen sie den Link zum sehr guten Artikel den Esa bereits weiter unten gepostet hat.
“Flucht und Vertreibung von Juden aus den arabischen Ländern”
Flucht und Vertreibung der Juden aus den arabischen Ländern waren nahezu total. Von den fast 900.000 in arabischen Ländern vor 1948 lebenden Juden sind heute nur wenige Tausend übriggeblieben. Doch außerhalb Israels findet dieses Thema in gegenwärtigen Debatten zum Nahen und Mittleren Osten nur selten Erwähnung.
In vielen Fällen mussten die Flüchtlinge nahezu ihren gesamten Besitz zurück lassen, insbesondere im Irak, in Ägypten und in Libyen. Allein im Irak kam es zu einer «Beraubung gigantischen Ausmaßes» die durch eine Reihe von Gesetzen juristisch abgesichert wurde. Die Anfang der 1950er-Jahre im Irak von Juden konfiszierten Summen werden auf 200 Millionen US-Dollar geschätzt. In Ägypten durften die zur Flucht genötigten Juden nur 20 ägyptische Pfund mitnehmen und mussten unterschreiben, die Beschlagnahmung ihrer Güter zu akzeptieren. Die Schätzungen der von Juden in den arabischen Ländern insgesamt seit 1948 zurückgelassenen und konfiszierten Werte variieren. 2007 schätzte die «World Organisation of Jews from Arab Countries» dass Werte von bis zu 300 Milliarden US-Dollar (nach heutiger Bewertung) zurückgelassen wurden, davon über 100.000 Quadratkilometer Landbesitz, insbesondere in Ägypten, Marokko und Irak (was einer Fläche etwa fünfmal so groß wie Israel entspricht).
Die Situation von Juden in den islamischen Gesellschaften war noch im 19. Jahrhundert in der Regel besser als jene der meisten jüdischen Minderheiten in den christlich geprägten Gesellschaften Europas. Das bedeutet aber nicht, dass Juden in den islamischen Gesellschaften gleichberechtigt leben konnten: Auch in den vergleichsweise unblutigen Perioden des jüdisch-muslimischen Zusammenlebens in der arabischen Welt, in denen Juden als «Schutzbefohlene» (dhimmis) toleriert wurden, handelte es sich um eine Toleranz, «die aus Verachtung bestand.» Die Institution der dhimma war ein «Status der Demütigung, der Entwürdigung und der Erniedrigung,» der Juden zahlreichen exkludierenden Sonderregelungen unterwarf. Schon lange vor 1948 hat die auf Verachtung beruhende Diskriminierung immer wieder auch zu blutiger Verfolgung geführt: Eines der ersten Pogrome gegen Juden in Europa mit etwa 4.000 Opfern war bereits im Jahr 1066 das Massaker von Granada, das zu dieser Zeit unter islamischer Herrschaft stand. Ende des 18. Jahrhunderts wurden beispielsweise die Juden aus dem saudi-arabischen Dschidda vertrieben, 1790 kam es zu einem Pogrom im marokkanischen Tetuan, 1828 zu einem in Bagdad, 1834 zu Gewaltausbrüchen gegen die jüdische Gemeinde im heute in Israel gelegenen Safed……..
Link von Esa zum Artikel:
https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/321671/flucht-und-vertreibung-von-juden-aus-den-arabischen-laendern/
Besten Dank für diese Übersicht und Perspektive, welche die Problematik von Seiten der Palästinenser sehr klar aufzeigt. Worüber ich ebenfalls wenig lese, ist die Vertreibung der Juden aus dem arabischen Raum und deren Minimierung auch in arabischen Ländern und Flucht nach Palästina. Die Aggression der Juden aufgrund ihrer Vertreibung aus so vielen Gebieten weltweit ist für mich daher nachvollziehbar, sicher keine Rechtfertigung gegenüber den Palästinensern. Aber man kann nicht A sagen und B nicht sagen. Und ungekehrt.
https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/321671/flucht-und-vertreibung-von-juden-aus-den-arabischen-laendern/
Alle Konflikte dieser Welt sind in diesen Provokations- und Eskalationsspiralen gefangen. Es gibt keine Gleichungen, kein Anfang und Ende. Die Frage ist, wie man beiden Seiten gerecht wird, ohne den Schmerz der anderen Seite zu relativieren. Die Hässlichkeiten sind in jeder Ethnie und Gruppierung gleich. Ihre Verteidigung auch. Der Wunsch von uns in Kategorien aufzuteilen zwischen zwischen Aggressor und Opfer, funktioniert in diesen politischen Komplexitäten nicht. Im Gegenteil. Es schürt das Elend auf beiden Seiten.
Was mich umtreibt, ist der Wunsch der Menschheit immer und immer wieder zwischen Gut und Böse urteilen zu wollen und nicht Lösungen zu erarbeiten, welche Gerechtigkeit schafft.
Nur so erhalten wir Menschlichkeit.
Ausgezeichnete Darstellung!
Ernstzunehmende Historiker verweisen auch auf Josef Stalin, der den
jungen Zionistenstaat mit Waffenlieferungen aus Beständen der
DEUTSCHEN WEHRMACHT gerettet hat.
Die gegenwärtige Immigration von jungen, islamischen Männern dürfte in Europa, mit umgekehrten Vorzeichen, zu einer ähnlichen Situation wie in Palästina führen.
PS: Geschichtliche Beispiele gibt es zuhauf.
Mir scheint, dieser Vergleich hinkt nicht nur, sondern ist schon hirntot. Was können junge Palästinenser dafür, dass im letzten Jahrhundert der Nahe und Mittlere Osten
unter Franzosen und Engländern aufgeteilt wurde (wo ab ca. Mitte Jahrhundert die USAmis das Sagen haben) und Israel als Flugzeugträger dient. Und Sie wollen ernsthaft behaupten, alle islamischen jungen Männer zwischen Casablanca und Nusantara wollen in Freiluftgefängnissen gehalten werden, an Checkpoints schikaniert, ihres Landes beraubt, entmenschlicht und in Folterlagern anal vergewaltigt von israelischen Soldatinnen und Soldaten? Ist das noch Zynismus oder schon dumpfe Ignoranz?
Trotz des emotional aufgeladenen Themas bitte ich um Respekt und Anstand in den Kommentaren; sonst werde ich die Funktion schliessen.
„All das ist von ungleich grösserer Bedeutung als die Wünsche und Vorurteile von 700’000 Arabern, welche jetzt dieses Land bewohnen.“ (Balfour)
Dem ist nichts hinzuzufügen.