«Republik» erhöht die Schlagzahl

Kommt halt davon, wenn man auch im Rothaus ZACKBUM liest.

Kaum äussern wir uns kritisch zum verpeilten Blasenorgan der vorbildlichen Lebensart, steigert man dort die Quengelfrequenz und haut dem NL gleich noch einen weiteren hinterher.

Wären wir empfindlich, sensibel, woke, könnten wir uns unwohl fühlen; belästigt, zudringlich umworben, gar gestalkt.

Nun stellt gleich die gesamte «Republik»-Mannschaft unbewiesene Behauptungen auf : «Sie können sicher sein, dass die Republik unabhängig bleibt.» Warum? Weil sie keine Werbung enthalte. Das macht unabhängig? Also sind NZZ, Tagi, Blick und CH Media abhängig? Während Millionärserben als Sugar Daddys der «Republik», ohne deren Millionen es das Blatt nicht gäbe, überhaupt nix zu sagen haben?

Selten so gelacht.

«Die Republik finanziert sich ausschliesslich durch ihre rund 27’000 Abonnentinnen.» Und durch die milden Gaben der Gebrüder Meili, aber so weit reicht dann die Transparenz doch nicht. Auch nicht beim Thema Überschuldung, by the way.

Schliesslich wollen die Republikaner, diese Retter der Demokratie, den geneigten Leser des Bettelmails «Warum wir Ihnen ein Abo verkaufen wollen …» Schritt für Schritt durch seinen Denkprozess führen:

«Sie werden sich aufgrund unserer Avancen fragen: Ist mir der Journalismus der Republik ein Abo wert? Passt dieser Betrag in mein Budget

Das fragt sich der Leser zwar nicht unbedingt, sondern eher, wieso er für diesen Gesinnungsmief überhaupt etwas ausgeben soll, insbesondere, da er ihn zurzeit gratis lesen kann (wenn er denn will). Aber nun kommt sicherlich ein Knaller, ein träfer Spruch, ein Intelligenzbrummer. Nun ja:

«Lassen Sie uns dazu einen (zugegeben) nicht sehr originellen Vergleich anstellen: Eine Tasse Kaffee kostet Sie etwa 5 Franken

Wohl wahr, aber dafür ist der Inhalt auch (meistens) bekömmlich und muntermachend. Im Gegensatz zur «Republik».

Ach, und dann schon wieder ein «reduziertes Einstiegsangebot». Schlappe 222 Franken im ersten Jahr. Statt 240! 12 Franken gespart. Mehr als zwei Kaffees! Also nix mehr «zahl, was du magst»? Nix mehr «schau dir alles gratis an»?

Dann noch etwas rechnen mit «Republik». «Ist Ihnen eine unabhängige Berichterstattung frei von Fake News, Clickbait und Boulevard diese eine Tasse Kaffee pro Woche wert

Dazu liesse sich auch inhaltlich einiges sagen. Stattdessen etwas Arithmetik.  Eine Tasse à 5 Franken pro Woche macht jährlich, Moment, grübel, rechen, kopfkratz, also 260 Franken im Jahr. Das reduzierte Angebot sind aber nur 222 Franken. Kann man dann für 38 Franken Gratis-Kaffee saufen im Rothaus? Will man das?

Und vertraut man den Buchhaltungskünsten einer Redaktion, die nicht mal einfache Multiplikationen beherrscht? Schon mit Selbstmord drohte? Einnahmen und Ausgaben noch nie im Griff hatte?

Dem Kopfsalat am Schluss kann man entnehmen, dass es zurzeit 46 Nasen auf der Payroll geben sollte. Ohne Overhead, versteht sich. Ohne VR. Und vor allem ohne die teuren Berater, die sich das Organ leistet.

Machen wir doch eine andere, einfache Rechnung auf. Würde jeder – angesichts der angeblich weiterhin prekären Lage – auf 1000 Franken seines üppigen Monatsgehalts verzichten, dann kämen pro Jahr, Moment, wo ist der Taschenrechner, mehr als eine halbe Millionen zusammen, genauer 552’000 Franken. Würde man (und frau and everybody beyond) gar auf 2000 Franken verzichten, wäre das erste Budgetziel von einer Million schlagartig erreicht. Zwar nicht durch Einnahmen, aber durch Einsparungen.

«Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!», verabschiedet sich die Redaktion. Bitte sehr, gern geschehen.

 

3 Kommentare
  1. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Schlagzahl erhöhen? Heute zwei überlange Artikel von Seibt und Binswanger. Bemühende Artikel die nur von «eingefleischten» RepublikanerInnen gelesen werden, die sind sich da gewohnt und lieben das journalistische «Palme schütteln».

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  2. Roli C
    Roli C sagte:

    Schlappe 222 Franken im ersten Jahr. Statt 240! 12 Franken gespart.

    Wirklich? Das nenn ich mal kreative Buchhaltung à la Republik bin ich jetzt geneigt zu sagen.

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