Das knallharte Interview mit Nemo
Auch so geht Qualitätsjournalismus. Diesmal aus dem Hause Ringier.
Geht doch! Man kann Nemo interviewen, ohne dass er davonläuft. Man muss nur wollen und sich höchsten Standards des Qualitätsjournalismus verpflichtet fühlen.
Aber der Reihe nach. Diese «Interview» ist im «Blick» erschienen. Also eigentlich wird es «präsentiert von» der «Baloise Session» und der «Schweizer Illustrierte». Wobei man wissen muss, dass Nemo dort auftreten wird und die SI einer der drei «Haupt-Medienpartner» der «Baloise Session» ist. Also ganz normale Schleichwerbung.
Aber zum Inhalt; der verspricht Spannendes: «Highlight: ein Konzertabend mit Nemo. Im Interview verrät das Schweizer Musiktalent, warum dieser Auftritt so bedeutungsvoll ist.» Der Leser knabbert an den Fingernägeln vor Spannung, wieso ist dieser Auftritt bedeutungsvoll? Erklärt Nemo seine Rückverwandlung in einen Mann? Dass er nicht notbinär, Pardon, nonbinär ist, sondern richtig fluid und hybrid?
Nein: «Die Baloise Session ist eines der Formate in der Schweiz, wo es wirklich um Musik geht, ums Zuhören und die Auseinandersetzung mit der Musik. Es ist auch eine Riesenehre, am gleichen Abend wie Teddy Swims aufzutreten.»
Gut dass muss er sagen, aber vielleicht gibt es ja noch sinnvolle Fragen? Nun ja, will man die Antworten auf solche Luftnummern wissen? «Nemo, wie fest hat der Eurovision Song Contest dein Leben auf den Kopf gestellt? Gibt es noch Momente, wo du dich selbst sein kannst? Wie sieht deine Karriereplanung aus? Hast du dir das Leben als Superstar so vorgestellt, als du als 13-Jähriger im Udo-Jürgens-Musical mitgesungen hast?»
Selbst einem kreischenden Teenager-Fan wäre es peinlich, mit solchen banalen Fragen sein Idol anzuhimmeln. Aber immerhin, man muss das Positive sehen: Nemo hat sich garantiert nicht unwohl gefühlt. Bloss: seine Antworten will man wirklich nicht lesen. Bezeichnend: dem «Journalisten», der dieses Gefälligkeitsinterview führen musste, ist es so peinlich, dass er auf das Wichtigste verzichtet: seine Byline*.
*Korrektur nach Hinweis des Autors: es handelt sich um Zeno van Essel.
Ich bitte dich den Menschen, über welchen du hier geschrieben hast zu respektieren und die richtigen Prononmen zu benutzen. Nemos Pronomen sind nicht er, Nemo benutzt keine Pronomen. Falls es dir schwer fällt das umzusetzen kannst du einfach anstatt dem Pronomen den Namen, also «Nemo» schreiben! 🙂
Hier ein kleines Beispiel: Man kann Nemo interviewen, ohne dass Nemo davonläuft.
Ich respektiere in erster Linie die Regeln der deutschen Rechtschreibung. Wenn Nemo die nicht respektiert, ist das seine Sache. Wäre aber doch übergriffig, das von allen zu verlangen …
Du respektierst also die deutsche Rechtschreibung, aber keine Person? Wenn ich dich also mit dem Pronomen «sie» anrede, stört dich das nicht, da es in der deutschen Rechtschreibung enthalten ist? Außerdem finde ich es sehr traurig, wie du deine Freizeit nutzt, um einen vorher geschriebenen Artikel in den Dreck zu ziehen, nur damit du deinen Kommentar abgeben kannst. Und das zu einer Person die nicht einmal in Deutschland lebt… Könnte es sein, dass du vielleicht… nuuuuuur vielleicht… ein bisschen Aufmerksamkeit für deinen Blog hier suchst? Denk mal drüber nach 😉 Ich finde es aber toll, dass du nach dem vierten Mal Löschen den Kommentar endlich stehen lässt und dich auch kritisieren lässt!
Es gehört zur primitivsten Ebene des Respekts, fremde Personen zu siezen. Wer mich duzen darf, das bestimme ich.
«In den Dreck ziehen»? Wer keine Argumente hat, poltert vor sich hin, das ist nicht ergiebig. Und was soll Deutschland hier zu suchen haben? Nein, das könnte nicht sein, weil ich genügend Aufmerksamkeit erfahre, offenbar auch von Ihnen. Ich habe den gleichen Kommentar gelöscht, einmal publizieren reicht.
Und übrigens: es gehört ebenfalls zum Respekt, dass man an sich an fremden Tafeln benimmt und weder furzt noch rülpst.
Entweder kommt mal ein inhaltliches Argument, oder wir lassen das hier. Machen Sie doch einen eigenen Blog auf in Ihrer Freizeit, da können Sie sich ausjammern.
Dann bestimmen Sie also, wer zu Ihnen «Du» sagt und wer nicht? Warum dürfen dann andere Menschen nicht bestimmen, wie sie angesprochen werden wollen? Warum darf dann eine Person, die sich im weiblichen oder männlichen Geschlecht nicht wohl fühlt, andere Pronomen verwenden?
Sprache kann sich ändern …. Sie anscheinend nicht. Ich hoffe, Sie schauen sich in diesem Jahrhundert um und verstehen, dass sich die Welt, die Sprachen, die Kulturen und auch die Körper immer und immer wieder verändern werden. Ich fühle wirklich mit Ihnen und hoffe, dass Ihnen eines Tages die Augen geöffnet werden, vielleicht sogar heute, von mir! 🙂
Weil es hier nicht um Gefühle, sondern um Regeln geht. Wenn ich mich danach fühle, jemandem eine reinzuhauen, ist das ja auch nicht erlaubt. Wenn ich mich beleidigt fühle, heisst das nicht, dass ich beleidigt wurde. Kann nicht so schwer zum Kapieren sein, eigentlich. Jeder darf sich danach fühlen, als Itsibitzi angesprochen zu werden, kein Problem. Aber ob sich andere daran halten oder nicht, ist deren Sache, ganz einfach.