Peinlicher
Kann Bärtschi peinlich steigern? Oh ja.
Seine Münchhauseniade «Weichenstellung für den unabhängigen Qualitätsjournalismus» hat, Stand Mittwochvormittag, über 250 Kommentare ausgelöst. Angesichts der Zensurpolitik des Tagi im Kommentarbereich, wo selbst harmlose und höfliche Stellungnahmen abgebürstet werden, dürften weitere 750 im Orkus gelandet sein.
Hier haben wir das Problem, dass dennoch fast alle negativ sind. Wobei man sicher sein kann, dass alle positiven Wortmeldungen ungefiltert aufgeschaltet wurden. Vielleicht auch redaktionsnahe Kräfte dazu animiert wurden, mal was Nettes zu sagen. Zum Beispiel das hier, was ganz einsam herausragt:
«Die Massnahmen sind leider notwendig, aber richtig. Wir brauchen unbedingt weiter einen eigenständigen und kompetenten Qualitätsjournalismus!»
«Das Wort heisst nicht Qualitätsjounalismus, sondern Konzernjournalismus. Und dieser hat über die letzten 30 Jahre die Qualität im Journalimus sukzessive abgebaut.»
«Tamedia will seinen Lesern das Verhältnis von Qualitätsjournalismus zur Anzahl Journalistenstellen als umgekehrten Dreisatz verkaufen?»
«Bei diesen Sparmassnahmen geht es alleine darum, das prallgefüllte Portemonnaie der Aktionäre noch weiter zu füllen.»
«Ein Stellenabbau in den Redaktionen führt zwangsläufig zu einem Rückgang des Angebots und der vielbeschworenen Qualität. Verständlich, dass immer weniger Leute bereit sind dafür zu bezahlen. Ich gehöre bald auch dazu.»
Wenn man versucht, den Leser zu verarschen, und dann von ihm dermassen eins über die Rübe kriegt, dann muss sich ein «publizistischer Leiter» schon fragen, ob er an der richtigen Stelle ist. Und ob so ein kontraproduktives Geschwurbel karrierefördernd ist.
Plapperi Bärtschi weiss nicht was unabhängiger Qualitätsjournalismus ist. Hoffentlich ist zeitnah zu lesen «Bärtschi hat sich entschlossen eine neue Herausforderung zu suchen!
Birrer, die «Chefredaktorin» schweigt zum Desaster. Jede profilierte Chefredaktorin, jeder profilierte Chefredaktor hätte einen Artikel zum Desaster und wie weiter geschrieben, Birrer nicht. Feige duckt sie sich weg, kein Respekt vor ihren KollegInnen, den LeserInnen, vor den Leuten in den Druckereien. Auch sie sollte zeitnah eine neue Herausforderung suchen, sie wird dem Titel «Chefredaktorin» nicht gerecht. Vielleicht sucht der BLICK noch eine «Head of failure and repression».
Ich verstehe Frau Birrer: Was soll frau dazu sagen?
Wenn die Chefin nichts mehr zu sagen hat soll sie gehen, nur auf der Payroll stehen und nicht liefern geht nicht, egal ob Frau oder Mann!
Den Begriff «Eigenständigkeit» muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Gleicher Inhalt für alle, lauwarme Ideologien, wenig Tiefe und null Vision. Aber das Manager-Wording sitzt.
Eigenständigkeit geht beim Tagi nur bis zu den Landesgrenzen, ausserhalb diktieren uns die Deutschen das Weltgeschehen! Und immer wieder der Brüller auf der Titelseite «Die unabhängige Schweizer Tageszeitung»