Da müssen die anderen noch hin

«Blick» ist das Vorbild für alle Tageszeitungen.

Banales, Triviales und Abseitiges. Dazu ein Schuss Aktualität, Rehash am Schreibtisch von Agenturmeldungen, Aufreger aus aller Welt, die dann auf Miniaturgrösse einschrumpfen. Hineingestreut kaum erkennbare Werbung, Pardon, «paid content». Und dafür noch Geld verlangen wollen.

Die Lemminge werden folgen.

Wo es keine Worte braucht, reichen auch Bildzitate.

Der Ticker mit Gratismeldungen, extra für Sie zusammengestellt.

Wenn ein «Terror-Experte» aus Deutschland sein neues Buch auch in der Schweiz promoten möchte, «warnt» er auch im «Blick».

Das ist ja furchtbar. Ach nein, das ist ja nur Werbung, die gut verkleidet daherkommt.

Das ist ja furchtbar. Ach nein, am Schluss musste er dann doch nur 60 Euro zahlen.

Das ist ja furchtbar. Ach nein, er ist nur leicht verletzt.

Das ist ja furchtbar. Aber über den Alkoholspiegel des Fahrers weiss man noch nichts.

Das ist ja wunderbar. Ach nein, Genaues weiss man nicht.

Nutzwert, Nutzwert, Nutzwert. Denn der durchschnittliche «Blick»-Leser ist zu blöd zum unbegleiteten Hauskauf, braucht auch Hilfe beim Geradeauslaufen und beim selber Atmen.

Es geht nichts über einen Stabreim. Und auf Kursk reimt sich halt Kollaps. Ist auch so eine Sache mit diesem Krieg. Einmal gewinnt die Ukraine, dann Russland. Man weiss halt nichts Genaues.

Das mit dem Stabreim gelingt nicht immer. Wäre auch ein bissl schwierig hier. Löli am Lötschberg? Laueri am Lötschberg? Lascher Beton am Lötschberg? Löhnen am Lötschberg? Schwierig.

Und noch das Absackerchen, die Steigerung. Ohne Stabreim, aber ein Doppelhammer:

Wobei, wir Männer fühlen uns bei den 5 Fakten diskriminiert. Schliesslich haben auch wir Schamhaare.

2 Kommentare
  1. Dominic Miller
    Dominic Miller sagte:

    Der Blick ist nicht nur edles Vorbild für andere Medien (Ironie #off), sondern heute auch ein neues Verb erfunden: «Mit dem Bau des Zentrums ist D. aus mehreren Gründen nicht einverstanden, deshalb hat er schon mehrfach eingesprochen, das letzte Mal diesen April.» (Quelle: https://www.blick.ch/schweiz/westschweiz/wallis/ex-banke-verhindert-aerztezentrum-in-goms-vs-gemeindepraesi-kocht-vor-wut-ich-weiss-nicht-wie-er-noch-in-den-spiegel-schauen-kann-id20075968.html). Ich bin zwar kein studierter Germanist, meine aber zu wissen: Man spricht in ein Mikrofon. Man spricht auf jemanden in. Aber man erhebt Einsprache.

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  2. Petra Hartmann
    Petra Hartmann sagte:

    Auch ein gutes Beispiel, wie oberflächlich und heuchlerisch der Blick berichtet, ist der heutige Artikel zu TEMU. Mit keinem Wort wird erwähnt, dass die Qualität – Datenschutz – Zollabgaben – Umweltbelastung – Dropshipping – Verstösse Arbeitsrecht vorliegen. Zu guter Letzt, wird im Bericht, dann noch dreist Werbung für TEMU gemacht.

    https://youtu.be/C8uj_d6v0_4?si=A4cmF9f_2PdbEBEg

    @Blick: ich lese jeweils nur noch die Titel. Kostenpflichtige Artikel kann ich unter Google gratis lesen. Ihr macht es ja vor, wie das geht. Regelmäßig, werden von Euch, kostenpflichtige Artikel von der Bild kopiert. Es war mal eine versierte Zeitung. Es gab Journalisten die selbst recherchieren. Leider ist dem nicht mehr so.

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