Schlafmittel, rezeptfrei

Was ist schlimmer als ein aktueller Artikel von Tamedia?

Ganz einfach: ein rezyklierter Artikel:

Wenn’s nach eingeschlafenen Füssen in ungewaschenen Socken mieft, dann ist man beim Tagi.

Richtig mutig ist hingegen Martin Fischer. Er stellt die ketzerische Frage: «Braucht es wirklich 30 Millionen Franken Steuergeld für den ESC

Da wird Philippe Zweifel aber schäumen. Dem schwante schon Fürchterliches, sollte man das in Frage stellen: «Es ist der Anfang vom Ende der Solidargesellschaft, die darauf beruht, dass alle Dinge mitfinanzieren, die sie selbst vielleicht nicht brauchen.»

Dagegen stellt Fischer, dass weder der behauptete langfristige Nutzen noch ein Return on Investment auf den Steuerfranken stichhaltige Argumente seien. Schlimmer noch, andere Städte hätten gezeigt, dass man auch weniger grossspurig auftreten kann: «Es ginge auch mit weniger Geld, als Zürich und Bern bereits offeriert haben. Die Städte haben in den Vorjahren deutlich weniger investiert: Malmö nur 2,5 Millionen Franken, Liverpool 4,8 Millionen, Turin 9,6 Millionen.»

Aber zurück zur Abteilung Schlafpille. Christof Gertsch und Mikael Krogerus beginnen wie angekündigt mit ihrem 37-teiligen Podcast über die Canonica-Roshani-Affäre, die sich vor ihren Augen und Ohren abspielte. Als überzeugte Feministen ist es ihnen ein Anliegen, endlich Licht ins Dunkle zu bringen.

Der Tagi-Leser ahnt es schon: alles Fake News. Die beiden beginnen mit einem Podcast über die US-amerikanische Sprinterin Florence Griffith-Joyner. Für unsere jüngeren Leser: die lebte von 1959 bis 1998 und zog sich relativ schnell aus Wettrennen zurück, nachdem sie bis heute gültige Weltrekorde aufgestellt hatte. Wer an akuter Schlaflosigkeit leidet, findet hier rezeptfreie Erlösung.

Für ganz hartnäckige Fälle serviert die USA-Unke Peter Burghardt aus dem Hause «Süddeutsche Zeitung» seine neuste «Analyse». Titel: «In seiner bisher wichtigsten Rede kritisiert J. D. Vance die Medien». Da sind wir aber gespannt, bzw. werden schläfrig, was Burghardt zur Rede einfällt. ««Wow», sagt Vance, als er die Bühne erreicht hat und seine Frau geküsst hat.»

Wow, sagt ZACKBUM und hält mit Streichhölzern die Augenlider oben. Wir sind bereits in der Hälfte der «Analyse», und vernehmen: «Die Mutter sitzt auf der Tribüne, der Sohn preist «alleinerziehende Mütter wie meine, die mit Geld und Sucht zu kämpfen hatten, aber nie aufgegeben haben».» Wow, sagt ZACKBUM und hält sich höflich die Hand vor den Mund beim Gähnen.

Nun kommt Burghardt doch nicht umhin, ein paar Zitatebrocken hinzuwerfen: «Für ihn (Vance, Red.) sind die Wallstreet, China und Einwanderer ohne Papiere schuld an niedrigen Löhnen und teuren Immobilien, dabei wächst die US-Wirtschaft in Wahrheit kräftig. Präsident Biden ist für ihn das Symbol korrupter, abgehobener Politiker in Washington, Trump und er würden wieder das alte Amerika zurückholen

Wow, sagt ZACKBUM, damit dürfte wohl der Inhalt der Rede, schnarch, wiedergegeben sein. Jedenfalls der Teil, den Burghardt für erwähnenswert hält. Aber eine letzte Schlafpille hat sich der Mann noch aufgehoben: «Ein grosser Rhetoriker ist dieser ehemalige Trump-Kritiker und aktuelle Trump-Verehrer nicht, manchmal hebt er den Zeigefinger und scheint fast zu predigen.»

Woran merkt man, wenn einen ein riesengrosses Sommerloch angähnt? An Artikeln wie diesen, die zudem richtig gute Laune versprühen:

Tina Fassbind weiss einleitend: «Zwei Kilogramm Asche. Das bleibt am Ende eines Lebens von einem Menschen, der kremiert wird, im Durchschnitt übrig.»

Von der Kremierung ist’s zur Diskremierung nicht weit (kleiner Kalauer zum Wachbleiben):

Hier ist noch ein Muntermacher:

Das ist nun interessant. Wir Kochbanausen dachten immer, eine mastige Pavlova (Baisermasse, Sahne, Früchte) sei das Nationaldessert in Australien und Neuseeland, also ziemlich weit weg. Wieso das nun eine türkische Köchin in Zürich dem Leser näherbringen will? Ist schon Ende Gelände mit Dürrem und Römpömpöm?

Als letztes Schlaflied berichtet der Tagi noch Erstaunliches von der Wetterfront: «Juli zu nass». Bei leisem Geplätscher und Wasserrauschen entschlummert der Leser der staubtrockenen («Dürre in der Schweiz») Berichterstattung.

 

2 Kommentare
  1. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    In einer Kolumne hat Krogerus dafür plädiert mehr Zeit für Blödsinn zu nehmen, dumm nur der Duckmäuser und Grosssprecher nimmt seine ganze Zeit für Blödsinn.
    Es gibt auch gute Nachrichten vom TA. Die Quaseltanten Hemmel und Szczesniak hören auf, sie haben es geschafft 163 mal ihren Stuss zu verkaufen.

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    • Rolf Karrer
      Rolf Karrer sagte:

      Bravo. Fertig mit diesem peinlichen, ärgerlichen Hemmel Szczesniak-Erguss. Gibts bei denen keine publizistische Hemmschwelle? Dominik Holzer offenbar auch fertig als Kolumnist.

      Rudolf Strahm wird alle überleben (auch wenn nicht beim TA).

      Antworten

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