Wumms: Philippe Zweifel
Flughöhe Dieter Bohlen. Das kann nicht gut gehen.
Wenn Zweifel den Pop-Titanen interviewt, begegnen sich zwei Männer auf Augenhöhe. So dümmlich wie die Fragen («Hipster tragen wieder ballonseidene Trainingsanzüge wie Sie damals. Ihr Kommentar dazu?») sind die Antworten.
Aber nun gelüstet es Zweifel nach Höherem, was allerdings in seichter Untiefe endet. Er darf einen Leitartikel bei Tamedia schreiben: «Der kleingeistige Krieg der ESC-Gegner.»
EDU und SVP sind gegen die Austragung oder zumindest die staatliche Subventionierung des Eurovision Song Contest (ESC), der dank einer sich plötzlich als nonbinär entdeckten Hupfdohle, die einen auf Conchita Wurst macht, in die Schweiz kommen soll.
Dagegen benützen die beiden Parteien das bislang noch nicht verbotene Mittel des Referendums. So wie die Junge SVP in Zürich. Damit hat sie’s aber definitiv bei Zweifel verschissen:
«Womöglich reicht das schon, um den Anlass in Zürich zu verhindern, da die Veranstalter lange vor dem Abstimmungstermin Gewissheit bräuchten. Das demokratische Mittel des Referendums wird so ad absurdum geführt. Ausgerechnet im links regierten Zürich, der Stadt des queeren Pride-Festivals, wo eine Mehrheit der Bevölkerung den ESC wohl gutheisst.»
Wozu braucht es so Unsinn wie Referendum und Abstimmungen, im Zweifel nur Zweifel fragen, der weiss doch, dass eine «Mehrheit der Bevölkerung den ESC wohl gutheisst». Woher er das weiss? Ach, man soll Hellseher wie ihn doch nicht mit so blöden Fragen belästigen.
Und auch nicht mit noch blöderen Gegenargumenten, wieso eigentlich der Steuerzahler für so einen Quatsch aufkommen soll, denn: «Die Argumente der Gegner des grössten Gesangswettbewerbs der Welt reichen von grotesk bis kleingeistig.»
Dazu gehöre auch der Einwand der SVP, dass es bei der letzten Austragung üble antisemitische Vorfälle gab. Daher müsse das Ansehen der Stadt Zürich gewahrt werden. Da trifft sie dann aber der volle Zorn Zweifels:
«Es ist eine Aussage, die von einem totalen Unverständnis gegenüber dem ESC-Geist zeugt. Zwar kam es an der diesjährigen Austragung zu Pfiffen und Demonstrationen gegen die israelische Teilnehmerin. Das ist übel und nicht duldbar. Doch dass Israel als nicht europäisches Land seit 1973 am ESC teilnimmt, ist das viel wichtigere politische Statement: Seht, wir teilen dieselben Werte.»
Es gab also üble und «nicht duldbare» Vorfälle. Und wie sollte sich zukünftig die mangelnde Duldung ausdrücken? Wackelt Zweifel dann jedesmal vorwurfsvoll mit dem Zeigefinger, runzelt die Stirn und sagt: Ich dulde das nicht? Was für ein kleiner Geist.
Er selbst duldet auf keinen Fall, dass es Bedenken geben soll, diesen Non-Event mit Steuergeldern zu finanzieren. Das sei nur vorgeschoben in den Referenden: «Diese stehen auch für einen eskalierenden Kulturkampf, der die Gesellschaft mit populistischen Provokationen spaltet. Trachtenfest versus Pride oder Sechseläuten versus ESC. Und was ist denn mit den Subventionen fürs Opernhaus? Oder den Sicherheitskosten für die Fussballspiele?»
Klassischer Whataboutism; es fehlte nur noch der Hinweis auf die Ukraine und den Hunger in der Welt. Denn Zweifel geht es nun wirklich ums Grosseganze. Kulturkampf, populistische Provokationen, das Ende naht: «Es ist der Anfang vom Ende der Solidargesellschaft, die darauf beruht, dass alle Dinge mitfinanzieren, die sie selbst vielleicht nicht brauchen.»
Dinge wie Genderprofessuren und ähnlichen Unsinn zu finanzieren, die nun wirklich keiner braucht, ist eine Sache. Dagegen zu sein, dass ein völlig überflüssiger Anlass wie der ESC mit Steuergeldern finanziert wird, ist weder eskalierender Kulturkampf, noch das Ende der Solidargesellschaft.
Es ist lediglich das politische Äussern einer Meinung, die Zweifel nicht passt. Und was ihm nicht passt, ist eine «populistische Provokation».
Das ist mal wieder der typische Ausdruck arroganter Überheblichkeit eines Wohlfühllinken in seiner Gesinnungsblase, der langsam, aber sicher die Luft ausgeht. Daher japst er hörbar und beschimpft mal kurz die Mehrheit der Tagi-Leser. Vermutet ZACKBUM mal.
Die sich auch hier fragen, wieso sie für das rüpelige Gejammer und das keifende Schimpfen Geld ausgeben sollen. Selbst Masochisten kriegen schliesslich genau das, wofür sie bezahlen. Aber hier kriegt der Leser bloss einen Haufen unausgegorenes Geschwafel mit unerträglichem Anspruch.
Es ist schon krass, wie sich heute selbst einigermassen angejahrte Journalisten vor dem Zeitgeist in den Staub werfen, nur um Ende Monat ein paar Tausender aufs Konto überwiesen zu bekommen.
Philipp Zweifel AI wird bald übernehmen.
Zweifel sollte zweifeln und genau hinschauen was der ESC ist. ESC ist cleveres Management, Glitzershows, mittelmässigen Musikvorträgen die schnell vergessen sind und einem grossen europaweiten Medienhype. Mehr nicht.
Der Gewinner 2024 Nemo Mettler aus Biel, in Berlin von seinem Management darauf aufmerksam gemacht das nonbinär für die Vermarktung hilfreich wäre, hat bei Dominik Holzer, Kim, auch geklappt.
Nonbinär oder queer genügt der einfach gestrickten Hypsterredaktion vom Werdplatz um mitzufeiern, hochzuschreiben. TA definiert Boulevard neu, dafür wird ein kompetenter Wirtschaftschef der für guten Journalismus steht «entsorgt» und der BlaBla-«Journalismus» gestärkt, lese Zweifel!
Lese den Deppen-Tagi nicht mal mehr aus Informationsgründen. Der Eindruck bei solchen Kritiken hier auf Zackbum: Diese Zeitung schafft es doch tatsächlich, ständig immer noch bescheuerter zu werden.
René Zeyer in Bestform. Chapeau!
Seit Wochen. Jeder Beitrag ein Treffer. Bravo