Triebstarkes WEF?
Nun hat’s auch diese Institution erwischt.
Einmal jährlich gibt’s die grosse Kür der Wichtigkeiten, der aufgeblasenen Gockelparaden, wo in Davos jeder Besitzer eines Nachtlagers oder eines Schaufenster den Reibach des Jahres macht, wenn der Event dort stattfindet.
Um ihm einen edlen Schein zu geben, geht es natürlich irgendwo und irgendwie um die Rettung der Welt, zumindest um ihre Verbesserung. Sonst könnten ja nicht so viele Wichtigkeiten mit wichtiger und ernster Miene herumrennen und der Leber solange Saures geben, bis sie den Regenschirm aufspannt.
Da ist doch eigentlich kein Platz für unappetitlich Irdisches, oder doch? Nachdem der «Guardian» bereits David Copperfield als schlimmen Finger enttarnt haben will, was der Zauberer aber abstreitet, hat sich nun das «Wall Street Journal» des WEF angenommen.
Und hat Schauerliches zu berichten. Wobei mal wieder verblüfft, dass die Horden von woken und um jeden Genderstern erbittert kämpfenden Schweizer Journalisten das nicht selbst herausgefunden haben. Sah vielleicht zu sehr nach Arbeit aus.
Auf jeden Fall berichtet das WSJ von einem «toxischen Arbeitsklima». Angestellte sollen von VIP-Gästen sexuell belästigt und von ihren Chefs diskriminiert worden sein. Da kommt einem doch unwillkürlich der Fehltritt von Dominique Strauss-Kahn in den Sinn. Der Superstar der französischen und internationalen Politik, der schon als Präsidentschaftskandidat gehandelt worden war, wurde bei seiner Ausreise aus den USA 2011 am New Yorker Flughafen aus seiner Maschine gezerrt und verhaftet. Er hatte eine «unangemessene Beziehung» zu einem Zimmermädchen eingeräumt, das war dann das Ende seiner Karriere (und Ehe).
Nun also so Ähnliches auch am WEF, wo die grossen Weltenlenker vielleicht auch kleine Bedürfnisse haben, die sie im Machtrausch am Hotelpersonal abreagieren wollen? Ts, ts. Aber damit nicht genug des Schlimmen. Auch Klaus Schwab und seine Mannen (und wenigen Frauen) sollen eine frauen- und schwarzenfeindliche Atmosphäre am Arbeitsplatz zugelassen haben.
So hätten weisse WEF-Manager das unaussprechliche «N-Wort» benutzt, wobei nicht klar ist, ob damit das diskriminierende Nigger oder das neutrale Neger gemeint ist. Dazu Altersdiskriminierung, ab 50 wurde rausgestuhlt, und schwangere Frauen sollen es auch nicht leicht gehabt, sondern mindestens einen Karriereknick erlitten haben.
Natürlich ist das WEF entsetzt über die angeblich wissentliche Veröffentlichung von nachweislich falschen Behauptungen, wie sich eine Sprecherin gegenüber dem «Blick» entrüstet.
Lustig ist hingegen, dass der «Blick» diese Behauptungen einer Zeitung gleich im Titel und im Indikativ übernimmt. Auch die Gutmenschen von Tamedia sehen gleich das «WEF im Strudel eines Skandals». Während «20 Minuten» und ein paar andere vernünftige Medien zurückhaltender titeln: «US-Zeitung berichtet von sexueller Belästigung und Rassismus am WEF».
Aber eigentlich ist es doch hübsch, dass nun auch die Leitung des WEF damit konfrontiert ist, die eigene Unschuld gegenüber anonymen Behauptungen verteidigen und beweisen zu müssen.
Vielleicht könnte man das gleich zum Thema des nächsten Happenings machen. Werden dazu Tamara Funiciello und Agota Lavoyer eingeladen, ist für Unterhaltung gesorgt.
Das Schwangere diskriminiert werden, ist doch nur folgerichtig. Das WEF hat die Überbevölkerung als grösstes Übel erkannt und plant eine «Reduktion» um mehrere Milliarden. Wo sie recht haben, haben sie recht. Eine Erdbevölkerung von 2 Milliarden hätte weder Klimawandel, Hungersnot noch Verteilkämpfe um Resourcen…