Wumms: Christof Münger
Was geht den Auslandchef ohne Ausland sein dummes Geschwätz von gestern an?
Es gibt Journalisten, die sind so peinlich, dass es beim Lesen wehtut und der Begriff Fremdschämen eine neue Dimension bekommt.
Münger von Tamedia ist so ein Journalist.
Der schreibt heute im Panikmodus:
Daran wird Joe Biden natürlich schwer zu knabbern haben, wenn er das liest. Münger fordert ihn dazu auf, als Präsidentschaftskandidat zurückzutreten. Wird Biden es wagen, sich diesem Befehl zu widersetzen? Die USA halten den Atem an.
Oder lassen ihn prustend vor Lachen entweichen. Oder auch nicht, denn wen kümmert schon ausserhalb der Werdstrasse, was Münger meint?
Nicht mal ihn selbst kümmert das gross. Also heute, was er gestern meinte. Oder morgen, was er heute meint. Denn er meint problemlos das eine und auch das Gegenteil davon, Na und?
Am 11. 11. 2023 leitartikelte der gleiche Münger (oder sein Clon, weiss man’s, ob so viel Widerspruch in einer Person Platz hat?): «Umso wichtiger scheint, dass das Trump-Comeback verhindert wird. … Joe Biden bleibt der aussichtsreichste Kandidat, um Donald Trump zu verhindern, ungeachtet der miesen Umfragewerte. Hoffentlich realisieren die Amerikanerinnen und Amerikaner, dass sie am 5. November 2024 nicht nur über einen alternden Präsidenten befinden, sondern eine Weiche stellen. Dabei geht es um mehr als um Amerika.»
Der damalige Titel:
«Lieber ein alter US-Präsident als ein gefährlicher».
Kaum haben das die Amis «realisiert», gibt Münger bereits eine neue Stallorder aus.
Denn sieben Monate später, nach einem verpatzten TV-Duell, sieht der Grossanalyst die Sache ganz anders. Der alte US-Präsident kann’s nicht: «Deshalb sollte es dem Präsidenten eigentlich nicht so schwerfallen, sich aus dem Rennen zu nehmen.» Schliesslich: «Der US-Präsident erledigte sich selbst», urteilt Münger nun gnadenlos und panisch.
Vom «aussichtsreichsten Kandidaten» zum «muss weg» in wenigen Monaten.
Die Gelehrten streiten sich, ob Lenin oder Adenauer den Satz gesagt haben soll: «Was geht mich heute mein dummes Geschwätz von gestern an.» Auf jeden Fall hat ihn Münger verinnerlicht. Wir sind gespannt, was der Auslandchef, der Schwachmat auf der schwankenden Brücke des leckgeschlagenen Tagi-Dampfers, morgen verkünden wird. Wer weiss, vielleicht: eigentlich ist Trump doch nicht so schlecht als Präsident?
Nichts ist unmöglich, war auch mal ein toller Werbeslogan. Nur: ob das die Leser-Blattbindung verstärkt? Wenn immerhin ein Ressortleiter unter Leitartikel und Einordnung Unordnung und Leidartikel versteht?
Tagi? Ist das noch Journalismus oder kann das weg?
Bravo, Zackbum. So klar auf den Punkt gebracht.
Ausgerechnet «lame duck» Münger fordert den Rücktritt von «lame duck» Biden, behaupte einer im Blatt des täglichen Elend TA habe es keinen Platz für Satire!
Auch der Schumacher Sämi vom BLICK forderte am 28.06.2024:
Panik nach Debatten-Desaster: Joe Biden muss weg, sofort!
Dumm nur «Sleepy Joe» hört nicht auf die beiden Grossmäuler Chrigi und den Sämi!