Nacht der lebenden Leichen

Die Horrorshow zwischen Biden und Trump auf CNN.

Der «Blick» wird übergriffig: «Joe Biden muss weg, sofort». «20 Minuten» verwendet ein gutes Titelzitat: «Der alte Mann gegen den Hochstapler». Etwas umständlich formuliert CH Media: «Im TV-Duell gegen Donald Trump sieht Biden einfach nur alt aus».

Um Neutralität bemüht sich hingegen die NZZ: «Biden wirkt fahrig, Trump argumentiert wie üblich emotional und energisch». Und beruhigt sich selbst: «Immerhin hatte der 81-jährige Joe Biden bei der ersten TV-Debatte in Atlanta kein völliges Blackout.» Wenn man die Erwartung so niedrig legt, wird man wenigstens nicht enttäuscht. Auch die meist neutrale SDA haut kräftig drauf: ««Katastrophe» – Biden versagt beim TV-Duell gegen Trump», oder «Bidens Debatten-Desaster und die Panik der Partei».

Geradezu gespenstisch neutral gibt der Gebührensender SRF das Debakel wieder: «das Wichtigste zur Debatte». Dazu gehört offensichtlich nicht der gespenstische Auftritt Bidens mit Verwechslern, Gestammeltem und unverständlichem Gemurmel. Stattdessen: «Auffallend: Insbesondere Trump wich den Fragen immer wieder aus.» Sollte Biden tatsächlich zur Wahl antreten, darf man sich darauf gefasst machen, dass SRF nur in höchster Not einen Wahlsieg von Trump vermelden würde …

Die «Weltwoche» fragt hingegen schon: «Wer tritt im November gegen Trump an

Und was macht denn so die Trumphasser-Fraktion im Gutmenschenduo «Süddeutsche Zeitung»/Tamedia? Bei denen bricht Panik aus, was sie allerdings tapfer spiegeln: «Bei Bidens Demokraten macht sich Panik breit». Hier ist Peter Burghardt weiter am Gerät, der Mann, der Pfeifen im Wald bei den Vorwahlen zu seinem journalistischen Credo machte und jeden Hoffnungsschimmer zum Sonnenaufgang hochschrieb, dass Trump vielleicht doch nicht Präsidentschaftskandidat werden könnte.

In der SZ wird schon im Lead Klartext geredet:

«Der US-Präsident wirkt bei der ersten Fernsehdebatte mit seinem Herausforderer Donald Trump schwer angeschlagen. Seine Antworten haben mehr Substanz als Trumps, aber er verhaspelt sich derart oft, dass sich bei den Demokraten Panik breitmacht

Darauf mussten dann die Gutmenschen von Tamedia einen Schalldämpfer stülpen, sonst hätten die Alkoholvorräte in der Helfti nicht mehr ausgereicht: «In der Nacht attackierten sich Biden und Trump auf CNN. Für die Berater des Präsidenten wurden die Befürchtungen wahr.» Ist doch fast das Gleiche …

Nun hat Burghardt allerdings auch in den Panikmodus gewechselt: «Zumindest wird wieder die Frage laut werden, ob sie (die Demokraten, Red.) Biden im August in Chicago tatsächlich nominieren oder doch noch nach einer Alternative suchen sollen, obwohl es vier Monate vor der Wahl zu spät sein dürfte.»

Der Gerechtigkeit halber muss man allerdings sagen: der amerikanische Wähler kann sich zwischen einer lebenden Mumie und einem notorischen Lügner und Aufschneider entscheiden. Was für ein jämmerliches Bild gibt bei diesem Personal die US-Politik ab, welcher Hohn einer demokratischen Wahl ist das. Da ist selbst die Wahl des kleineren Übels fatal.

Nur der «Spiegel» («Trump wegschreiben») fabuliert nach dem Prinzip Hoffnung: «Lieber der alte Opa im Weissen Haus als der Irre».

Wie schlimm es steht, beweisen die Nachlassverwalter von «Spitting Image». Selbst die werden von der Realität überholt …

1 Antwort
  1. Daniel Röthlisberger
    Daniel Röthlisberger sagte:

    Wie wahr, danke für diesen Text. unglaublich, schon wieder fast 4 Jahre vergangen und weder die DEM noch die REP haben in der Zwischenzeit überlegt wen sie als neuen, frischen Kandidaten ins Rennen schicken. Erbärmlich auch die Demokraten, zerfleischen sich – statt endlich jemand zu bringen der es gegen Trump aufnehmen kann. Selbst die Republikaner sind blockiert und haben vor lauter Prozesse gegen Trump vergessen eine neue Person zu präsentieren der ihn ablösen könnte. Wenn Trump wieder US-Präsident wird dann gibts komische Situation.» Donnie » ja Freund von Putin, beide aber gute Freunde vom Nordkoreaner Kim, aber USA gegen Russland….

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