Ein Stein und kein Ende

Das «Investigativ-Team» von SRF ist an allem schuld.

Die zwölfköpfige Truppe tat Anfang 2023 etwas für ihr Geld (1,2 Millionen Gebührenfranken gurgeln hier jährlich runter): «Ein Nazi-Denkmal steht mitten in Chur».

Hat also der Steinbock nicht nur manchmal ein braunes Hinterteil? Verkappte Nazis in Graubünden? Skandal? Ach was. Schon damals sagte ein Kommentarschreiber das Nötige: «Warum ein Grabstein für gefallene Deutsche im Ersten Weltkrieg ein Nazi-Stein sein soll, verstehe ich nicht

Nun könnte man meinen, dass es mit dieser aufgeblasenen Aufregung sein Bewenden hatte. Und irrt sich natürlich, denn eine Leonie C. Wagner nimmt in der NZZ den Stein des Anstosses nochmal in die Hand, bzw. in die Feder. Denn die Volontärin im Feuilleton will weiter zündeln und wagt den recht schrägen Titel: «Der Churer «Nazistein» entzündet eine alte Debatte neu».

Das Problem mit diesem Nazistein ist allerdings, dass er gar keiner ist. Denn er wurde im Gedenken an deutsche Gefallene im Ersten Weltkrieg errichtet. Und die konnten nun beim schlechtesten Willen keine Nazis sein; nicht mal Hitler war damals einer. Allerdings, errichtet wurde das Denkmal 1938 vom «Deutschen Volksbund Kriegsgräberfürsorge», der sich hingebungsvoll um die Überreste von im Ersten Weltkrieg Gefallenen kümmerte und zu dieser Zeit natürlich nationalsozialistisch war.

Also könnte man den Stein, der an keine Nazis erinnert und auch keine Nazi-Insignien trägt, endlich in Ruhe lassen. Aber doch nicht in der Schweiz. Da müsse aufgearbeitet, nicht verdrängt werden, und überhaupt. Also bequemte sich das städtische Parlament von Chur dazu, für Steuergeld den Stadtarchivar damit zu beauftragen eine Informationstafel zu betexten. Neudeutsch Kontextualisierung. Aber oh weh, der könne gar nicht objektiv sein, als Angestellter der Stadt, wurde gemeckert. Vom medialen Tausendsassa Sacha Zala, den es vor jede Kamera, jedes Mikrofon drängt.

Aber noch schlimmer, im letzten Absatz des Texts heisst es: «Die Regierung des Kantons Graubünden sowie der Gemeinderat und der Stadtrat von Chur gedenken mit dieser Tafel der Opfer, welche die Kriege des 20. Jahrhunderts gefordert haben.»

Kann man da etwas zu meckern dran finden? Kein Problem für Wagner: «Kein Wort zu den Opfern des Nationalsozialismus. Stattdessen eine Pauschalformel für das gesamte 20. Jahrhundert.» Zu einem Gedenkstein für deutsche Gefallene im Ersten Weltkrieg sollen also mahnende Worte zu den Opfern des Nationalsozialismus gestellt werden. Wie wäre es konkret mit den sowjetischen Opfern? Oder überhaupt allen Opfern, von Stalinismus, Apartheid in Südafrika, Pol Pot in Kambodscha? Damit könnte man dann problemlos den ganzen Friedhof dekorieren.

Viel Lärm um nichts, würde Shakespeare sagen. Sturm im Wasserglas, würde Montesquieu sagen. Platzverschwendung in der NZZ, sagt ZACKBUM.

1 Antwort
  1. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Das Investigativteam soll doch mal den Sumpf SRG ausleuchten, Vetterinnenwirtschaft, Wille wird mit Tausenden Zwangsgebühren „gefördert“, Filz, der Wiederkehrsender Gredig/Hartmann, Wapplerslieblinga. Es ist wie bei anderen Medien, vor der eigenen Haustüre wo viel Dreck liegt wird nie gewischt!

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