Der Schönschwätzer-Gipfel
Birkenstock und kein Ende.
Eigentlich wird es langsam ernst, der Countdown läuft. Die Sicherheitsmassnahmen werden ergriffen und erhöht. Beim armen Hoteldirektor stapeln sich die Sonderwünsche der illustren Gäste. Es steht zu vermuten: je unbedeutender, desto unverschämter.
Es wird ein Geheimnis bleiben, ob neben nahrungstechnischen auch andere leibliche Genüsse eingefordert werden. Wobei, Bill Clinton ist wohl nicht dabei. Allerdings, so wie Friedensgipfel aus zwei Worten besteht, bräuchte ein solcher auch die Teilnehmer beider Kriegsparteien.
Ist aber nicht, also ist das kein Friedensgipfel, sondern sind das Selenskyj-Festspiele mit Schaulaufen von Wichtigkeiten. Bei denen wirklich ernstzunehmende Staatenlenker reihenweise fernbleiben. Besonders peinlich im Fall des US-Präsidenten. Der weilt dann sogar in Europa, könnte also problemlos noch eine Treppe auf dem Bürgenstock herunterstolpern. Tut er aber nicht, kä Luscht.
Auch China, Indien und Brasilien wollen bei dieser Persiflage eines Friedensgipfels nicht den Deppen spielen. Das sieht allerdings der «Blick» noch etwas anders; er berichtet von der Pressekonferenz des Bundesrats, wo der Hauptverantwortliche Ignazio Cassis «sagt, der indische Staatschef Narendra Modi habe der Konferenz seine Unterstützung zugesprochen. Ob er persönlich teilnehmen werde, sei aber unklar. Zudem sei eher unwahrscheinlich, dass der brasilianische Präsident Lula da Silva teilnehme.»
Für völlig ausgeschlossen hält Cassis überraschenderweise die Teilnahme Russlands. Das erklärt er so:
«Die Nichteinladung Russlands sei eine Kombination von zwei Elementen. Einerseits habe Russland bereits vor den Einladungen zur Konferenz gesagt, es sei nicht an einer Teilnahme interessiert. Andererseits sei die Ukraine nicht bereit gewesen, Russland «bei der Stunde Null» dieses Friedensprozesses dabei zu haben.»
Der zweite Punkt ist nun aber interessant. Bislang hiess es, die Schweiz habe Russland nicht eingeladen, um dem Land die Unhöflichkeit einer Absage zu ersparen. Nun verrät unser Aussenminister so nebenbei, dass er sich vom ukrainischen Präsidenten diktieren liess, wen er einlädt und wen nicht.
Schrumpfredaktor Schäuble von Tamedia hat bereits vorher die Nicht-Teilnahme von Joe Biden schöngeschwätzt, dass die Anwesenheit der Vizepräsidentin, die nicht mal im US-Wahlkampf eine grosse Rolle spielt, eine bedeutende Steigerung der Bedeutung dieser Show sei.
Cassis kündigte weiterhin an, dass die «Gemeinsame Erklärung» bereits in «Konsultationen» sei. Auch da fragt man sich, wieso dann der teure Spass auf dem Bürgenstock überhaupt noch stattfinden muss. Obwohl 90 Staaten bereits angemeldet seien. Angesichts der Absage fast aller Schwergewichte wird das eine Ansammlung von meist bedeutungslosen Drittweltländern sein, die sich auch mal gerne auf Einladung im Blitzlichtgewitter präsentieren möchten und wahrscheinlich stinkbeleidigt sind, wenn jemand fragt, wo um Himmels willen denn die Cookinseln, Kiribati oder Samoa liege.
Einzig Katar wird sich freuen, endlich brummt mal das Geschäft im Luxusressort.
In tiefes Schweigen ist hingegen die NZZ verfallen. Denn sie ist wirklich in der Zwickmühle. Zum einen ist Cassis ein sowieso wackelnder Bundesrat der Freisinnigen. Andererseits kann das Intelligenzblatt nicht so tun, als wäre der Birkenstock irgend etwas Sinnvolles oder Gelungenes. Im Gegenteil, mit der eigentlich unnötigen Enthüllung, dass die Ukraine keine Teilnahme Russlands gewollt habe, desavouiert sich die Schweizer Vermittlungspolitik noch vollständig.
Denn was ist das für ein neutrales Land, das gerne seine guten Dienste in einem bewaffneten Konflikt anbieten möchte, aber einer der beiden Kriegsparteien durchgehen lässt, dass die andere nicht eingeladen werden dürfe? Statt der Ukraine klar zu sagen: dann sucht euch doch einen anderen Deppen für eure Propagandashow …
So aber wird der Anlass offensichtlich zu einem Jahrmarkt der Eitelkeiten und Peinlichkeiten.
Psychiatrische Klinik Bürgenstock!
Danke Herr Zeyer – wieder mal ein Volltreffer. Zackbum!
Bye bye Steuergelder. Wiedersehen macht Freude.
Erhänzung:
Wie soll die Schweiz mit einer durchlöcherten abgewertetem (Reputationsverlust) Völkerrechtstatus, ihre Aufgabe noch als universell neutraler (beharrlich erworben,) Schirmherr,des roten Kreuzes und des Kriegsvölkerrechtes noch wirkungsvoll ausfüllen.
Kann das eine UN? Die von der Gnade des Völkerrecht-Status aller UN-Mitglieder abhängig ist!
Da ist eben noch einiges mehr als das vielzitierte, teilweise unterstellte wirtschaftliche Rosinenpiken.
Friedenskonferenz ohne angemessene Vorbereitung, dilettantischer geht nimmer.
Die Russen haben die entsprechenden Kontakte nach der Positionierung der Schweiz einseitig zugunsten der NATO EU USA Ukraine eingestellt.
Eine Friedenskonferenz macht nur nach einer entsprechenden diskreten Vorbereitung und Kontakten hinter den Kulissen Sinn.
Ganz klar unter Einbezug beider Konfliktparteien.
Die Schweiz als diskreter unvoreingenommener verlässlicher Mittler ist vorerst Geschichte. Die Reputation der Schweiz in der Welt, für lange Zeit final im Keller.
Staaten die nicht Konfliktpartei sind, an eine nicht vorbereitete Friedenskonferenz einzuleden,
total schräg, tz tz tz so was.
Die ganze Veranstaltung zum aktuellen Zeitpunkt, mit dieser Teilnehmerzahl gehört grundsätzlich als Vorbereitung, in die Hand der UN.
Gibt es diesbezüglich ein, UN-Mandat?
Mit dieser Veranstaltung wird die Schweiz zum Witzfigurenstaat abgewertet.
Der Hintergrund der Umfangreichen Absagen resp. lgnoranz hat seinen Hintergrund nicht nur in unterschiedlichen jeweiligen Sympathien.
Die erdrückende Mehrheit hat einfach erkannt, die Veranstaltung ist nicht viel mehr als ein Wochenend- Spassevent.
In Diplomatischen Massstäben gemessen, peinlicher geht nimmer.
Die «Friedenskonferenz» auf dem Katarstock wird eine Null bleiben auch weil Selensky die Gästeliste bestimmt, abgenickt vom Dilettantenduo Amherd/Cassis. Auch die USA sehen das so, schicken Kamela Harris, wo doch der erfahrene Aussenminister Anthony Blinken immer wieder in Europa anzutreffen ist. «Selenskyj-Festspiele» ist die richtige Bezeichnung.
Eigentlich Kamala, doch Kamela ist treffender…
Interessant ist auch, dass im SRF nur der Teil von Cassis Statement gezeigt wurde, in welchem erwähnt wird, Russland sei schon vor den Einladungen nicht an einer Teilnahme interessiert gewesen. Dass die Nichteinladung auf Wunsch der Ukraine geschehen ist, wurde ausgespart. Gerade dies wäre aber die eigentliche News gewesen… entweder sie haben es nicht begriffen oder bewusst weggelassen… ich weiss nicht, was bedenklicher wäre…
Meine bewusst unterschlagen, Information ist beim linken Staatssender immer ideologisch, nicht Fakten werden vermittelt sondern das was wenigen beim Sender passt! Amherd und Cassis werden für diese Gefälligkeit für Wellnessinterview zur Verfügung stehen, natürlich müssen die Fragen vorgehend schriftlich eingereicht und akzeptiert werden. Corona Berichterstattung lässt grüssen!
Diese Posse ist die Fortsetzung des von den USA
angezettelten Krieges mit anderen Mitteln.
Kommt der Sely, welch ein Schock, dann bestimmt im Waffenrock
«des von den USA angezettelten Krieges», Kritik an den USA ist gerechtfertigt aber den Krieg angezettelt und begonnen hat Russland. Der Kriegstreiber Putin hat Freude an ihrem Kommentar!
Ja Viktor, da muesch nomal über Büecher. Äs fähl dr no mindschtens eis Mosaiksteinli zu diner Betrachtig. Auso ab, o hol diner Gschechtsbüecher o neutrale Bricht über Geopolitik nomal füre.
Cassis, unbedeutend, inkompetent, totale Fehlbesetzung, von «seinen» Tessinern selbst seit jeher äusserst skeptisch betrachtet. Pharmalobbyist a.D. – trotz oder eher wegen Medizinstudiums.
Totengräber des restlichen Quantums an Neutralität, das die Schweiz noch hatte.
Unsere Qualitätsmedien natürlich unisono sich mit Lobhudelei übertreffend – oder diskret schweigend.
Wenn es nicht so oberpeinlich (und von uns bezahlt) wäre könnte man darüber lachen. Witze reissen dürfen für einmal «die Anderen».