Tamedia im Sturzflug
Noch ein Interview mit Agota Lavoyer. Auch das noch.
Ihr freiwilliger Beitrag für ZACKBUM
Die selbsternannte «Expertin für sexualisierte Gewalt» hat ein Buch geschrieben. Der Inhalt (und das Thema) geht ungefähr 80 Prozent aller Tagi-Lesern schwer an einem hinteren Körperteil vorbei. Aber natürlich nicht dem Woke-Kuchen, der gnadenlose Jagd auf die verbliebenen Abonnenten macht.
Immer, wenn es einen «Catcalling-Selbstversuch» gibt, der eigentlich nur ergibt, dass selbst an der Zürcher Langstrasse Sitte und Anstand herrschen, ist Lavoyer mit Pauschalverurteilungen zur Stelle. Nachdem schon die WoZ die Autorin sagen liess, was sie schon immer unwidersprochen sagen wollte, interviewt nun auch Tamedia die weibliche Ausgabe eines Marko Kovic.
Dass Jessica King zuvor bei «Alliance F» gearbeitet hat, ist bestimmt Garant für kritisches Hinterfragen. Oder auch nicht, denn schon das Titelzitat ist eine Frechheit:
Eine reine Unterstellung, bar jeder Empirie oder Vernunft. Aber Lavoyer kann noch mehr, einleitend wird sie gefragt: «Sie schreiben in Ihrem neuen Buch: Die Frage ist nicht, ob eine Frau je sexuell belästigt wird, sondern bloss wann. Ist das eine Zuspitzung, oder meinen Sie das genau so?» Und Lavoyer antwortet tatsächlich, sie sei überzeugt,
«dass es keine Frau – beziehungsweise keine weiblich sozialisierte Person – auf der Welt gibt, deren sexuelle Integrität in ihrem Leben nicht in irgendeiner Form verletzt worden ist».
Man nehme einen Schaumgummibegriff wie «sexuelle Integrität», ohne den auch nur umrissartig zu definieren, und stülpe dann eine völlig unbelegte Behauptung drüber. Das soll jemand ernst nehmen?
Eigentlich müsste man nach so einem Unsinn das Interview (oder seine Lektüre) abbrechen. Aber ZACKBUM geht für seine Leser durchs Fegefeuer von Wahnwelten. Denn alles, schlichtweg alles ist sexuelle Gewalt, sexuelle Gewalt ist überall um uns, noch schlimmer: «Solange frauenfeindliche Botschaften an die nächste Generation weitergegeben werden, wird es in der Schweiz auch sexualisierte Gewalt geben.»
Allerdings macht es einem Lavoyer mit jedem Nonsens, den sie auf den anderen stapelt und sich dabei sogar noch steigern kann, immer schwerer, durch diesen Sumpf von unbelegten Vorurteilen zu waten:
«Es kann ja nicht sein, dass schon so viele Frauen in der Schweiz vergewaltigt worden sind, dass jede Frau schon sexuell belästigt wurde, aber keine Männer Täter sein sollen.»
So viele Frauen? Jede ist eine zu viel, aber laut Polizeistatistik wurden 2023 in der Schweiz 1371 Frauen vergewaltigt. Es leben rund 4,5 Millionen Frauen in der Eidgenossenschaft. Das sind also 0,03 Prozent. Nehmen wir noch eine gewaltige Dunkelziffer dazu, kämen wir auf vielleicht 0,1 Prozent. Also eine Unsinns-Behauptung, nur noch getoppt vom Zusatz, dass schon wirklich jede Frau sexuell belästigt worden sei.
Das ist genauso wie die Mär von «Dick Pics», die angeblich schon jede zweite Frau unverlangt zugeschickt bekommen habe. Obwohl natürlich völlig unrepräsentative Umfragen im weiteren weiblichen Bekanntenkreis immer ergeben: null Betroffene.
Man muss sich mal vorzustellen versuchen, dass ein wahnhaft Religiöser, ein Apokalyptiker, der das Ende der Welt vorhersagt, ein rassistischer Spinner, der von der Verunreinigung der weissen Rasse faselt, solchen Bruch ungebremst und ohne in die Schranken gewiesen zu werden, vor Millionen von Lesern ausbreiten dürfte.
Es gäbe – zu recht – einen Aufschrei und einen Shitstorm in Orkanstärke. Aber wenn eine völlig jedes Mass verloren habende Promotorin ihres Buchs (das übrigens in scharfer Konkurrenz zu ähnlichen Machwerken steht) buchstäblich reinen Stuss erzählt und behauptet, dann wird sie höchstens pseudokritisch («Sie nennen dieses System im Buch «Rape Culture». Worauf basiert diese?») abgefragt.
Es ist wie bei den Genderwahnsinnigen und den faschistoiden Sprachreinigern, die alle «bösen» Wörter wie Mohr eliminieren wollen, weil es dann eine bessere Welt gäbe. Langsam aber sicher verlieren sie an Terrain, und auch die rachsüchtige oder öffentlichkeitsgeile Denunziation eines Jahre zurückliegenden angeblichen verbalen sexuellen Übergriffs verliert an Strahlkraft und Wirkung. Oder erinnert sich noch jemand an den neusten Angeschuldigten? Tipp: es ist ein Zauberer.
Aber je mehr sie sich ins Abseits gedrängt fühlen, wo sie auch hingehören, desto rabiater und radikaler werden sie mit ihren unverschämten Behauptungen.
Den Tagi lesen und analysieren müssen, das wird immer mehr zum Martyrium. Dafür noch Geld verlangen statt Schmerzensgeld zahlen, das ist eine Frechheit.
Es ist unglaublich, dass so genannte «Qualitätsmedien» solche hetzerischen Inhalte abdrucken und sich auch noch auf der guten Seite wähnen. Damit erweisen sie dem Kampf gegen die Gewalt an Frauen einen Bärendienst (wobei ich mich immer ein wenig wundere, weshalb Gewalt gegen Frauen schlimmer sein soll als Gewalt gegen Männer… letztere sind wohl selber schuld). Kein Wunder, suchen die Leser – oh, pardon: die als Lesende gelesenen – das Weite.
Was ist eigentlich der Herr Bitterli abgeblieben?
Three strikes and you’re out. Nach vielen vergeblichen Aufforderungen, zum Inhalt von Artikeln zu kommentieren, wurde ihm bedeutet, dass seine Art nicht mehr toleriert werde. Besitzer des Spielfelds und seine Spielregeln. Seither schweigt er erbittert und bitterlich.
King hat im Interview in Ansätzen versucht kritische Fragen zu stellen, Lavoyer hat eloquent mit Allgemeinplätzen geantwortet, gemäss ihrem Geschäftsmodell, Mädchen/Frauen sind gut, Knaben/Männer sind böse das Übel liegt bei ihnen. Eine interessante Frage hat King nicht gestellt: In allen Kulturen erziehen doch Mütter ihre Kinder warum läuft es dann überall falsch? Mit dem Interview hat sich der TA zum Büttel von Lavoyer gemacht die sich über die Buchempfehlung bestimmt gefreut hat. Beim TA ist immer Ideologie dabei.
Bestes Beispiel diese Woche, zwei Artikel von Jacqueline Büchi zur und über die Gemeindeversammlung in Muhen. Artikel vom 6. Juni:
«Eine SVP-Hochburg will den Genderstern einführen – was ist da los?».
Die Gemeindeversammlung hat den Genderstern abgelehnt. Artikel vom 9. Juni:
«Wie eine SVP-Hochburg um ein Haar den Genderstern eingeführt hätte».
Büchi hat im Artikel geschrieben wie dick das Haar gewesen ist: «Am Ende wiesen die Anwesenden sie mit einer klaren Mehrheit zur Überarbeitung zurück». Das «Haar» war sehr dick. Das an der Gemeindeversammlung auch zu anderen Geschäften beraten und abgestimmt wurde interessiert Büchi nicht, nur der Genderstern war erwähnenswert. Journalismus der an Peinlichkeit nicht zu überbieten ist und desavourieren der BürgerInnen von Muhen. Solche Berichte entstehen wenn aus der Wellnessstube Werdstrasse über das Land berichtet wird. Zur Peinlichkeit, Arroganz kommt noch beschränkte journalistische Inkompetenz
Die «beschränkte journalistische Inkompetenz»? Minus mal minus gleich plus. Somit wäre das eine journalistische Kompetenz, würde hier Bitterli sagen – und recht haben.
Bin ja so froh um die Existenz solch dummblöder wie ideologisch durchgeknallter Medien wie «Republik», WoZ und «Tages-Anzeiger».
Denn das Beste an diesen Zeitungen ist doch: Lernt man eine Person kennen, die sich frisch-fröhlich und völlig schamlos dazu bekennt, diesen Quatsch zu lesen, dann weiss man unmittelbar und unmissverständlich, woran man ist. Und wer, der bei Verstand ist, will schon seine Zeit mit einer solchen Blödperson verschwenden?
ZACKBUM liest diesen Schwachsinn ;-(