Tra tra Trump

Wie präsentieren die Leitmedien den Schuldspruch gegen den Ex-US-Präsidenten?

Wie zu erwarten war, kriegt sich das Organ der diplomierten Trump-Hasser nicht ein, der «Spiegel» drückt auf die Wiederholungstaste:

Das ist mal ein Titel. Da denkt selbst der «Blick» schon weiter:

Tamedia greift zu Gelb (Moment, die Farbe gehört eigentlich ZACKBUM) und verwendet das Allerweltswort «historisch». Obwohl ja eigentlich niemand weiss, was das bedeuten soll.

Die NZZ hingegen vertraut für einmal auf die Weisheit der US-Wähler:

CH Media hingegen lässt nur Abonnenten an seinen Erkenntnissen teilhaben:

«watson» haut wie meistens kräftig auf die Kacke und stellt eine Behauptung im Grenzbereich der Wahrheit auf. Das mit dem Gefängnis ist nun sehr theoretisch; zuerst einmal müsste Trump rechtsgültig verurteilt werden, was noch ein ganzes Weilchen dauern wird. Und dann müsste er als Nicht-Vorbestrafter schon ziemlich Pech haben, wenn eine unbedingte Gefängnisstrafe ausgesprochen würde. Die Wahrscheinlichkeit ist etwa gleichhoch wie die, dass ein Meteoriteneinschlag die US-Präsidentschaftswahlen unterbricht:

Aber wo die Möglichkeit zum Sauglattismus existiert, kann «watson» natürlich nicht widerstehen:

Auch «blue news» ist ziemlich vorne dabei:

SRF hingegen hält sich staatstragend bedeckt, mit einem Hammertitel über das Unklare:

Für die Gutmenschen von «Republik» oder WoZ hingegen war es am Freitagmorgen halt noch ziemlich früh; wozu diesen Donnerschlag vermelden. Aber die Kommentare werden dann sicher kommen, sobald die Jungs (und Mädels und everybody beyond) ausgeschlafen haben.

Wie verbrannte Kinder eiern alle Kommentatoren um die Frage herum, ob Trump dieser Schuldspruch bei den Wahlen schaden wird – oder nicht. Mit aller Kraft wollen sie den Fehler vermeiden, den sie bei der ersten Teilnahme Trumps an Präsidentschaftswahlen gemacht haben, wo sie teilweise noch bis tief in die Wahlnacht hinein behaupteten, dass die USA die erste Präsidentin gewählt hätten.

Ob dieser Prozess hat stattfinden müssen, wo mit einer doch kühnen Konstruktion eine (erlaubte) Schweigegeldzahlung in eine (unerlaubte) Bilanzmanipulation aufgezwirbelt wurde, ist tatsächlich die Frage. Aber obwohl Trump gegen den Richter tobt, hatte er alle Möglichkeiten eines reichen Mannes, sich gegen die Anklage zur Wehr zu setzen. Dass er in allen Punkten von den Geschworenen schuldig gesprochen wurde, die dafür einstimmig das Verdikt fällen mussten, ist in erster Linie eine knallende Ohrfeige für sein Verteidigungsteam.

Die hätten nur einen einzigen Geschworenen davon überzeugen müssen, dass wenigstens im Zweifel für den Angeklagten gilt, und Trump wäre als Sieger vom Platz gegangen. Wenn er raffinierter wäre als er ist, könnte er es aber auch darauf angelegt haben, verurteilt zu werden, um den Märtyrerbonus einzustreichen.

Was bleibt, ist aber: was für eine Schande für die US-Demokratie, dass – neben völlig aussichtslosen Kandidaten – ein seniler Greis gegen einen Amok-Greis das Beste ist, was die stärkste Militärmacht der Welt als Personal anzubieten hat, wenn es um ihren wichtigsten Posten geht. Mal Hand aufs Herz, da wählt man doch eher noch Dagobert Duck.

 

1 Antwort
  1. C.Rickenbacher
    C.Rickenbacher sagte:

    Nur «gekaufte» Kandidaten bringen das Geld noch für einen Wahlkampf zusammen. Da vertretet keiner mehr das «Volk», auch anderorts nicht besser.
    Dazu muss vom Establishment Trump mit allen Mitteln verhindert werden. Da kann nicht genug Scheisse in den Ventilator kommen…
    Der senile Biden und sein Sohn Hunter, korrupt bis zu den Haarspitzen!
    Beide Kandidaten sind eine Schande für jedes Land, das sich Demokratie nennt. Sieht es den bei uns unter dem Strich wirklich besser aus? Wenn ich die Figuren im Bundesrat und Parlament sehe, bekomme ich Zweifel….

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