Israels Kriegserklärung
Stephan Israel möchte gerne den Dritten Weltkrieg anfangen.
Glücklicherweise ist er dafür nicht wirkmächtig genug. Aber man kann ihm nicht vorwerfen, dass er’s nicht probiert hätte.
«Die Ukraine muss Russland angreifen dürfen», dekretiert die Neuausgabe von General Jack D. Ripper. Man kann dem Brüssel-Korrespondenten Israel nur empfehlen: auf, auf, zur Front! Jeder Schuss ein toter Russ! Soll der Iwan endlich mal merken, was es bedeutet, bombardiert zu werden.
So ginge also die Eskalation weiter. Von Helmen über Artillerie und Panzer zu Flugzeugen und Raketen. Da gibt es noch eine Grenze, die bislang nur geritzt wurde:
«Das Recht auf Selbstverteidigung der Ukraine schliesse auch Angriffe auf legitime militärische Ziele in Russland ein, sagte Jens Stoltenberg am Rande eines Treffens der EU-Verteidigungsminister. Tatsächlich ist das internationale Recht hier klar. Die Ukraine darf militärische Ziele in Russland bombardieren, von denen aus das Land angegriffen wird. Angriffe auf militärische Logistik wie Kommandozentralen oder Waffendepots sind ebenfalls durch das Völkerrecht abgedeckt.»
Das ist erfreulich, dass das Völkerrecht das abdeckt. Das wird dann nach einem möglichen nuklearen Holocaust die wenigen Überlebenden ungemein trösten. Aber Kriegstreiber wie Israel, sollten sie ihn überleben, werden dann sicher argumentieren, dass sie nichts dafür konnten, es so nicht gemeint haben, an nichts schuld seien, das doch nicht hätten ahnen können.
Die bisherige Eskalation hat ja auch wunderbar gewirkt. Man kann nicht häufig genug den wahrhaftigen Satz von Adolf Muschg zitieren: In der Ukraine gibt es keinen Sieger. Nur jeden Tag mehr Tote. Daran trifft Schreibtischtäter wie Israel zumindest eine moralische Mitschuld.
Wenn’s dann gekracht hat, will er es sicher nicht gewesen sein. Trotz gegenteiliger Beweise:
«Das Verbot, zurückzuschiessen, ist doppelt absurd, weil die westlichen Verbündeten auch bei der Luftabwehr weit hinter den eigenen Ankündigungen zurückbleiben. So sollte die Ukraine sieben weitere Patriot-Systeme bekommen, um zumindest die wichtigsten Städte zu schützen. Bisher hat aber nur Deutschland eine komplette Anlage zusätzlich geliefert. Die USA, Griechenland oder Spanien verfügen zwar über eine grössere Anzahl an Patriots, wollen aber auch mit Blick auf die eigene Sicherheit derzeit keine Luftabwehrsysteme abgeben. Die Ukrainer kämpfen mit beiden Händen auf dem Rücken gebunden.»
Die Ukrainer kämpfen überhaupt nur deswegen, weil sie vom Westen hochgerüstet wurden und werden. Die eigene Waffenproduktion ist kaum existent, die Ukraine ist von Anfang an ein Stellvertreterkrieg, in dem der Westen – auf Kosten der Ukrainer – Russland möglichst grossen Schaden zufügen will. Dass sich Putin sehenden Auges in diese Falle manövriert hat, ist ein staatsmännisches Versagen von historischem Ausmass.
Die Auslegeordnung in Stanley Kubricks genialem Film «Dr. Strangelove — oder wie ich die Bombe lieben lernte» ist, dass ein unter Impotenz leidender General Ripper seine Bomberflotte zum atomaren Präventivschlag gegen die damalige Sowjetunion losschickt.
In der anschliessenden Krisensitzung schlägt General Buck Turgidson seinem Präsidenten vor, am besten alles hinterherzuschicken, was die USA haben, womit man den totalen Sieg erringen könne, bei akzeptablen 20 Millionen Toten auf der eigenen Seite.
Die Geschichte geht dann nicht gut aus, wie jeder weiss, der den Film gesehen hat. Und wer ihn nicht kennt: unbedingt anschauen, aber unbedingt.
Was Israel apodiktisch rät, ist der Anfang des Prinzips Turgidson. Das ist ungefähr so gaga-gefährlich, wie wenn man damals Vietnam geraten hätte, die Kriegsverbrechen der USA in Asien mit einem Angriff auf die USA selbst zu beantworten. Aber gaga ist heutzutage in, und der verantwortungslose Konzern Tamedia erlaubt es so verantwortungslosen Zeuslern wie Israel, ungebremst ihre Wahnsinnsforderungen aufzustellen.
Denn was der Kurzdenker überhaupt nicht bedenkt: und was wäre die Reaktion Russlands? Fäusteln, wütend protestieren? Oder in der Eskalationslogik fortfahren und westliche Rüstungsindustrie angreifen? Mit dem Argument, dass schliesslich die auf Russland abgefeuerten Raketen oder abgeworfenen Bomben nicht in der Ukraine hergestellt werden.
Und wie würde dann die NATO darauf reagieren? Hat sich das Israel einen Moment überlegt, bevor er seine brandgefährliche Forderung aufstellte?
Es gibt noch einen zweiten Grund, wieso Kriegsgurgeln wie er langsam hysterisch werden. Sollte Donald Trump zum Präsidenten gewählt werden, hat er bereits angekündigt, die Unterstützung der Ukraine grundsätzlich zu überdenken. Ob der Amok das dann auch tut, ist eine andere Frage. Aber auf jeden Fall sollen zuvor noch Fakten geschaffen werden, die seinen Spielraum einengen würden.
Die einzig gute Nachricht in all dem ist, dass es keinen Entscheidungsträger auch nur einen Furz interessiert, was Israel so meint, fordert oder behauptet. Aber ein Organ, dass einen Titel durchgehen lässt, der lautet «Ukraine muss Russland angreifen dürfen», das hat eine Ehrenplatz im Museum der medialen Schande verdient, es reiht sich in alle üblen Traditionen der Kriegshetzer vor dem Ersten Weltkrieg ein.
Die danach auch an nichts schuld sein wollten und es keinesfalls so gemeint hätten. Daher errichtet ZACKBUM hier seinen kleinen Schandpfahl und sagt schlichtweg pfui.
Wie immer, wenn krumme Gedanken geboren werden, ist schon die Formulierung krumm: «muss dürfen», was für ein Nonsens, ein gedoppeltes Modalverb, Sprachgaga, höchstens noch steigerbar durch «soll müssen dürfen», «will müssen sollen», oder wie wäre es mit «darf müssen»?
Tamedia sollte sich in Grund und Boden schämen; Pietro Supino sollte erkennen müssen (!), dass hier dringlich Handlungsbedarf besteht, bevor der Medienkonzern völlig entgleist.
Für Interessierte die Sichtweise eines NATO Generals AD.
https://odysee.com/@FlaviovonWitzleben:e/die-7-mythen-des-ukraine-krieges:b
Denn ohne brauchbaren Input kein brauchbarer Output!
Einfach oder?
Leider sind zu viele schon mit dem Minimum an Handwerklichen Voraussetzungen und Anforderungen, hoffnungslos überfordert.
Man muss andere Meinungen und Einschätzungen nichtTeilen.
Jedoch sollte man die im Interesse einer bestmöglich nüchternen Beurteilung und Einschätzung kennen.
Israel darf seinen dumpfen Gefühlen natürlich freien Lauf lassen.
Ist von der Meinungsfreiheit gedeckt.
Schreibknechte von Uncle Sam dürfen das generell, manche tun es sogar
ohne Honorar.
Bald versammeln sich solche zuhauf auf dem Bienenstock. Die meisten
mit extrem giftigem Stachel.
Das wäre jetzt ein Kandidat für Idjiwi. Ab in den Süden. Der Fachkräftemangel wird auch im Journalismus offensichtlich. Ich habe es schon lange aufgegeben, die Welt retten zu wollen. Ich rette lieber mich. Den Satz mit dem «muss angreifen dürfen» habe ich noch in Erinnerung, mehr nicht.