Häsler rides again
Wenn ein kalter Krieger heissläuft …
Von Operettengeneral Georg Häslers einstigem Optimismus, dass die Ukrainer nicht nur tapfer, sondern auch siegreich für unsere westlichen Werte sterben, ist nicht mehr viel übrig: «Das Szenario geht von einer weiteren Eskalation des Kriegs in Europa aus: Russland hat die Ukraine in die Knie gezwungen, Kiew musste die besetzten Gebiete abtreten. Eine Schutztruppe unter britisch-französischer Führung versucht, den Kreml vor einem weiteren Vorrücken abzuhalten.» Und in der Schweiz gehen die Lichter aus.
Über den Wehrwillen (und die Wehrfähigkeit) der Eidgenossen muss man sich allerdings Sorgen machen, wenn man weiss, dass Häsler auch noch Oberst der Schweizer Armee ist. Man beachte diese Lachnummer von Selbstdarstellung auf LinkedIn:
Der tieffliegende Hubschrauber sieht so schwarz in die Zukunft wie auf seinem Symbolbild, da die Schweiz viel zu wenig für die Landesverteidigung ausgebe: «Der grosse Krieg in Europa wäre womöglich schon wieder vorbei, bis die Schweizer Armee nach diesem Plan einigermassen kriegstauglich wäre – eine solche Sicherheitspolitik ist schlicht verantwortungslos.»
Nun, ein «grosser Krieg in Europa», also ein militärisches Vordringen Russlands in den NATO-Bereich, würde die Schweiz vor ganz andere Probleme stellen. Denn in einer radioaktiv verseuchten Umwelt hat Sicherheitspolitik eine eher geringe Priorität im Vergleich zum blossen Überleben.
Aber natürlich brennt’s niemals nur in Europa: «Die USA rechnen im Zeitraum zwischen 2027 und 2030 mit einem chinesischen Angriff auf Taiwan.» Dass China bis dahin nicht im Ansatz genügend eigene Kapazitäten für eine Chip-Produktion aufgebaut hätte, ist dem Weltstrategen offenbar entgangen. Daraus melkt Häsler ein weiteres Schreckensszenario. Die USA seien nicht mehr in der Lage, zwei Kriege gleichzeitig zu führen (wann waren sie das eigentlich mal?). Sie würden sich auf den Pazifik konzentrieren, Europa schutzlos zurücklassen, und: «Wer sich nicht verteidigen kann, zieht den Krieg förmlich an.»
Die Geschichte der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg muss umgeschrieben werden. Da sie sich noch nie selbst verteidigen konnte, war sie offenbar Schauplatz unzähliger Kriege. Aber stell dir vor, es ist Krieg, und nur Häsler schaut hin.
Dann fällt er wieder in längst überkommene militärische Vorstellungen zurück. Luftverteidigung sei von oberster Priorität. Da ist selbst der militärische Laie und Alt-Bundesrat Kaspar Villiger weiter; chirurgische Eingriffe in essentielle Infrastruktur wären heutzutage gefährlich. Und von Cyberkriegsführung hat Häsler auch noch nie was gehört. Kein Wunder, als Fan von Hubschraubern …
Aber Häsler schreitet zur Befehlsausgabe:
«Eine externe Arbeitsgruppe erarbeitet bis im Spätsommer konkrete Vorschläge. Die konsequente Umsetzung ist eine Frage des politischen Willens.
Für den Wiederaufbau der Armee hingegen braucht es kurzfristig auch Mehreinnahmen. Zur Wahl stehen die direkte Bundessteuer, die eigentliche Wehrsteuer, die vor allem von den Besserverdienenden bezahlt wird, oder die Mehrwertsteuer. Weil es bei der Landesverteidigung um eine Gemeinschaftsaufgabe geht, ist eine Finanzierung über den Konsum, also die Mehrwertsteuer, vorzuziehen, weil davon alle betroffen sind.»
Und schon haut er wieder völlig daneben. natürlich wäre eine kurzfristige Finanzierung über die Direkte Bundessteuer, die nicht umsonst mal Wehrsteuer hiess, das richtige Mittel, nicht etwa die Mehrwertsteuer, deren Anhebung zu Verteidigungszwecken genauso abgelehnt würde wie für den Klimaschutz. Es macht ja genau den Charme der Wehrsteuer aus, dass sie Gutverdiener überproportional zur Kasse bittet, und nicht die Mehrheit der Stimmberechtigten.
Auch für die Armee hat Häsler knarrende Befehle parat: «In der Pflicht ist auch die Armee selbst. Alles, was nicht der Verteidigung dient, muss weg. Weniger Verwaltungsarbeit, weniger Immobilienaufwand, weniger Nostalgie, dafür mehr Flexibilität bei der Digitalisierung und mehr flüssige Mittel für Investitionen.» Kleiner Spartipp: wie wäre es mit dem Ausserdienststellen von Obersten?
Und am Schluss will er das, was schon immer der Traum aller militärischen Gaukler war, die eierlegende Wollmilchsau: «Die Schweiz braucht eine glaubwürdige Armee zur Kriegsverhinderung – und gleichzeitig gesunde Finanzen, um die Folgen einer weiteren Eskalation des Kriegs bewältigen zu können.»
Weitere Eskalation im Sinne eines europäischen Krieges? Da geht es dann allerdings mehr um die Frage, ob in einer atomaren Strahlenwüste die Lebenden die Toten beneiden werden oder nicht.
Lachnummer?
Und wo bekommt auch der seine Plattform?
Wenn’s nur zum lachen wäre – ja, es ist brandgefährlich was für Gurgeln Sende- und Redezeit bekommen auf allen Kanälen.
Die Schweiz macht sich Euro-tauglich, Idiotie und Todessehnsucht allüberall.
Niemand möchte in einigen Jahren von den Russen überrannt werden. Der Armeeausbau muss endlich in die Wege geleitet werden. Danke dem Frühwarner Georg Häsler. Die feigen Pazifisten sind zwischenzeitlich sehr ruhig geworden; insbesondere auch in Deutschland.
Dass so viele (CVP?) Frauen andere Männer in den Krieg schicken wollen?
Die amerikanische Kriegsführung ist äusserst erfolgreich, zwar nicht durch die vielen, dummen Stellvertreter auf den Schlachtfeldern, aber durch den «American way of life» und die damit einhergehende gewollte allgemeine Verdummung. Die Nationalstaaten werden durch die (amerikanische) Globalisierung und die damit verbundene Völkerwanderungen (Der «Nahostkrieg ist längst im demokratischen(!) Westen angekommen.) ausradiert und merken es nicht einmal…
Das ganze wird unterstützt durch Geld bzw. Schulden; durch ein Mafia-ähnliches internationales Establishment; durch eine gekaufte, abhängige Presse ohne Informationsinhalt; durch unsinnige Trends, die spalten oder gar töten, statt ein normales Zusammenleben zu fördern; durch eine willfährtige U.S. und internationale Justiz; durch verschiedenste U.S. und internationale «Agencies», die alles machen, was Gott verbietet.
Häsler – Häsler? – kommt mir doch irgendwie bekannt vor. War womöglich sein Grossvater der ehemalige Korpskommandant Heinz Häsler? Wäre für den Enkel natürlich sehr karrierefördernd, um im Klub der Schweizer Casino-Offiziere aufgenommen zu werden.
Solche Obristen sind eine Gefahr für die Demokratie.
Früher hätte die schweizerische Militärarmee Herrn Häsler als Korporal im «Mat Mag» versorgt…
Das mit den viel zu vielen unfähigen Obersten scheint ein systemmatisches Problem der Militärarmee zu sein, das mit jeder Reduktion noch akzentuierter wird. Entweder fassen diese Obristen in Bern eine Schreibmaschiene oder werden in den Generalsrang befördert…
Die amerikanischen «big shoots» in der Wirtschaft haben aus ihrer Geschichte eine sehr skeptische, wenn nicht gar unverständliche, Einstellung zur Miliz…