Kopf an Kopf
Der Nahvergleich «Nebelspalter» – «Republik» zeigt: da macht nur noch eine Fusion Sinn.
Vor Weihnachten war Markus Somm in auskunftsfreudiger Stimmung. Er setzte sich in den Fond des «all new Hyundai Kona» neben Eugen Baumgartner. Das wäre nun nicht erwähnenswert, wenn das nicht im Rahmen der Trash-Sendung «Promitipp Drive» erfolgt wäre.
Das ist ein Werbeträger, der auf TeleZüri ausgestrahlt wird. Die wichtigsten Informationen:
– 15 Sek. TV-Spot / Werbung vor dem 5′ PTD Video auf TeleZüri
– 15 Sek. AD Banner (Einblendung) im 5′ PTD Video auf TeleZüri und auf YouTube
– Logo im 5′ PTD Video Abspann auf TeleZüri und im PTD Trailer (Link, 15 Sek.)
– Wideboard, Rectangle oder Halfpage AD und mehr auf promitipp.ch
– PP / Product Placement – Präsentation und Positionierung ihres gewünschten Produkts – Live im Drive! -> Link
So, nach diesem kostenfreien Werbespot zum Inhalt. Denn manchmal gibt es auch im plätschernden Geplauder Erwähnenswertes. Hier sind es zwei Aussagen des Herausgebers und Chefredaktors, des Verwaltungsrats und damit des obersten Mitglieds der Geldbegräbnisanstalt «Nebelspalter». Über deren unablässige Abfolge von Fehlern hat sich ZACKBUM bereits geäussert.
Hier sind allerdings die Konsequenzen benannt. Das Printprodukt «Nebelspalter» habe noch rund 10’000 Abonnenten, verrät Somm. Das ist ein Drittel weniger, als im Impressum ausgewiesen. Aber angesichts des desolaten Inhalts immer noch erstaunlich viel. Denn seit dem ruppigen Rausschmiss des Chefredaktors und der Übernahme durch Somm ist der Inhalt sehr umweltfreundlich. Er besteht zunehmend aus Rezykliertem.
Dann verrät Somm noch, dass auch der Online-Auftritt kein Burner sei, bzw. kein Geld abwerfe. Auch hier kein Wunder, vor einiger Zeit rutschte ihm die Zahl von 4000 Abonnenten raus, was angesichts des mageren Inhalts auch erstaunlich viele sind.
Trotz rabiater Sparmassnahmen (so hat sich Somm sogar von der «Assistentin der Chefredaktion» getrennt) dürfte bereits ein grösserer Teil der ursprünglich eingenommenen 10 Millionen Franken verröstet worden sein.
Da ist guter Rat teuer. Aber hier kommt er gratis: wieso nicht eine Fusion mit der «Republik»? Der bröckeln trotz aller Billiger-Jakob-Angebote die zahlenden Leser, Pardon, Verleger, weg. Inhaltlich ist das Organ der Demokratieretter ungefähr so belanglos wie der Nebi.
Nun mag hier der Leser einwenden, dass die beiden Organe doch ideologisch das Heu nicht auf der gleichen Bühne hätten. Aber wie der Wechsel von Daniel Ryser von der «Republik» zum Reich des Bösen, nämlich zur «Weltwoche» beweist, sind da die Abgründe gar nicht so tief.
Somm schreibt schliesslich wie ein Weltmeister, wenn man die Quantität als Massstab nimmt. Das kann die «Republik» gut brauchen, da der Meister des Sprachdurchfalls, Constantin Seibt, krankheitshalber seit Anfang Jahr ausgefallen ist. Dann müsste man sich nur noch drauf einigen, welches der beiden sauteuren, selbstentwickelten CMS man verwenden will.
Die Co-Chefredaktion der Rothäusler wird sicherlich sehr froh sein, wenn sie diese Bürde abgeben kann. Der schönste Vorteil ist aber: diese Fusion wird sicherlich zu einem Exodus von «Republik»-Schnarchnasen führen. Zusammen wären das am Anfang fast 60 Kostenträger. Das geht natürlich nicht, aber mit 25 wäre das neue Organ finanzierbar.
Schliesslich kämen zu den aktuell etwas mehr als 26’000 «Republik»-Abonnenten rund 14’000 vom Nebi dazu, wenn diese Zahlen stimmen. Um 40’000 wieder auf 30’000 abzuschmelzen, das dauert dann doch ein Weilchen, auch wenn es sicherlich gelänge.
Bliebe noch die Frage des Namens. Das ist natürlich heikel, denn die Republikaner wären sicher nicht bereit, dem traditionelleren Titel den Vortritt zu lassen. Und «Republik mit Nebelspalter», das wäre ja auch etwas schräg. Also vielleicht «Nebelrepublik»? «Republikspalter»? «Nebelpublik»? «Somm & Seibt»? Oder gleich etwas ganz Neues? «Sapperlot»? «Kreisch»? «Das Brevier der Rechthaber»? Oder literarisch hochstehend «Rouge et Noir»? Oder gleich inhaltlich korrekt «Besserwissers Abgesang»?
ZACKBUM hofft, dass es an der Namensgebung nicht scheitern möge.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
Was hat er nicht schon alles versucht? Als junger Trotzkist (Trotzki, Autor der «Permanenten Revolution») wollte Markus Somm die Welt mit Revolutionen erschüttern, und als wenig gereifer Renegat überkompensierte er seine linksextremen Jugendsünden unter anderem damit, dass er einem völkermordenden Staat auf besetztem Gebiet den Arsch leckte. Dass er sich auch in der Wirtschaft versuchte, obwohl ihm jeglicher Geschäftssinn fehlte, ist nicht verwunderlich.
Papa Edwin Somm, der sich durch nichts Revolutionäres auszeichnete und eher ein stinknormaler ETH-Student war, der anschliessend als Ingenieur bei BBC und ABB Karriere machte und es in der Armee bis zum Oberstleutnant brachte, war zwar für sein Fachwissen über Turbinen, die in Birr hergestellt wurden, bekannt, nicht aber für seinen Geschäftssinn.
Trotzdem wurde er von dem in den Medien gefeirten Grossen Konzernsteuermann Percy Barnevik, einem in den USA ausgebildeten Bullshitter, zum Generaldirektor von ABB Schweiz und Mitglied der Konzernleitung ernannt. Dort plapperte er pflichtbewusst die Phrasen seiner schwedischen Kollegen nach, denen er nicht das Wasser reichen konnte und die ihr Bestes taten, um das Unternehmen mit großer Fanfare in Richtung Ruin zu treiben. Als er tief in die Tasche griff, um dem Söhnchen Markus das Spielzeug «Nebelspalter» zu kaufen, zeigte er erneut, aber ebenfalls wenig überraschend, seinen Mangel an Urteilsvermögen und Geschäftssinn.
Vielleicht sollte uns der Sohnemann leid tun, denn er hat Gene geerbt, die für das Geschäftsleben eher ungeeignet sind.
Jetzt ist der schon bei der Sippenhaft und den Genen gelandet. Dem ist wirklich nichts zu widerlich. Kommt das von den Genen oder den Wanderjahren?
Wann dürfen wir vom Bitterli – nomen est omen – seines Zeichens Frusthaufen und Musikwissenschafter aus Luzern, eine wissenschaftliche Arbeit über Misstöne in Kommentarspalten erwarten? Seine einzigartige Expertise ist unbestritten.
Ein Sprechakt wie ihn wohl ein nordkoreanischer Folterknecht beim Betreten der Zelle von sich gibt: Invektiven und dümmliche Wortspiele zum Zwecke der Erniedrigung, Hinweise auf Kenntnisse aus dem Vorleben des Häftlings, bizarre Gedankengänge zwecks Verwirrung. Und natürlich immer und ausschliesslich sauber auf den Mann getreten. Nichts über Altvordere, Familie, Bekannte, Verwandte gefunden?
Und dann ist auch mal gut mit der Privatfehde.
Ce le ton qui fait la musique! Schade, Herr Abt! Oft sagt die Kritik mehr über den Kritiker als über den Kritisierten aus.
Abt schreibt, Slavica Bernhard sieht rot, haut in die Tasten und behauptet etwas. Wann werden Sie zur Abwechslung mal konkrete, begründete und belegte Einwände vorbringen, Frau Bernhard?
«Nebelrepublik», einmal mehr, Zeyer bringt es auf den Punkt!
Stimmt, Herr Brunner. Die ganze Idee mit dem Fusionsprodukt ist ja überhaupt ebenso zwingend wie lustig, ebenso scharfsinnig wie erkenntnisfördernd. Oder wie Sie formulieren: „Nebelrepublik“ bringt es auf den Punkt. Was auf welchen?