Wumms: Katja Früh

Sie ist Kolumnistin beim «Magazin». Das sagt eigentlich schon alles.

Katja Früh gehört zu den Menschen, die sich selbst ausserordentlich wichtig nehmen, eine ausgesprochen hohe Meinung von der Gültigkeit ihrer Ansichten haben – und dann feige kneifen, wenn sie mal Zivilcourage beweisen müssten und sich zu einem üblen Streit äussern, der sich auf ihrer eigenen Redaktion abspielt.

Dermassen qualifiziert macht Früh das Mögliche unmöglich und gibt höchstwahrscheinlich lustig gemeinte Ratschläge; «rät zur Therapie: Meine Tipps für Herrn Glarner». An diesem Buhmann und Posterboy der Linken haben sich schon so ziemlich alle abgearbeitet, aber spät kommt nun auch noch Früh.

Sie versucht sich als Hobbypsychologin und gibt die uralte Mär zum Besten, dass eine «starke Abwehrhaltung gegen was auch immer» mit dieser Person selbst zu tun habe. Ratschlag: «Sie zum Beispiel fürchten sich vor Dragqueens. Da wäre vielleicht eine Konfrontationstherapie angebracht, was bedeuten würde, dass Sie selbst einmal in schillernde Frauenkleider schlüpfen sollten.»

Haben wir gelacht, und damit wäre der Scherz eigentlich ausgelutscht. Aber leider ist da noch Platz in der Kolumne, und Früh muss sparsam mit Ideen umgehen, also tritt sie den Quark noch breit und küchenlateinert weiter in der inneren Welt von Glarner herum: «Könnte es sein, dass Sie, ohne es selber zu wissen, auch lieber so ein freies und buntes Leben leben würden? Oder haben Sie Angst, dass die Welt zusammenbrechen würde, wenn jede:r einfach sein darf, wie er oder sie will? Durften Sie das mal? Als Kind vielleicht

Hier fällt ihr dann doch auf, dass in diesem Scherz kein Tropfen Gehalt mehr steckt. Also kurze Übertragung:  «Nun zum Gendern: Das scheint Ihnen auch ziemliche Angst zu machen.»

Dann liefert sie allerdings gleich den Beweis, wieso man dem Gendern zumindest misstrauisch gegenüberstehen sollte: «Es ist doch nichts anderes als der Versuch, auch in der Sprache Geschlechtergerechtigkeit herzustellen.» Was für ein hanebüchener Unsinn.

Unterwegs im Nonsens-Land legt Früh gleich noch einen drauf:

«Es passt Ihnen wohl ganz gut, die Frauen ein bisschen im Hintergrund zu wissen, niemand nimmt Ihnen Ihre Privilegien weg, und niemand stört die «natürliche» Ordnung. Haben Sie vor Frauen gleich viel Angst wie vor Homosexuellen? Dann würde ich Ihnen ernsthaft eine Therapie ans Herz legen.»

ZACKBUM würde Früh hingegen einen Anfängerkurs in Logik und Konsistenz ans Herz legen. Oder ihr empfehlen, bei grösster Not «was schreibe ich denn nur wieder in meiner Kolumne?» lieber einmal zu verzichten.

Denn, sehr geehrte Kolumnistin, wenn man ihre Methode anwenden wollte, dann müsste doch auch Blackfacing erlaubt sein. Um sich mal in die Rolle eines Negers, Pardon, Schwarzen, ts, ts, einer Person of Colour zu versetzen. Dann ist auch der Sombrero erlaubt, die Rastalocke, das wären dann alles keine kulturellen Aneignungen, sondern Therapien. Selbstverständlich gehörte auch der Indianeraufzug dazu, selbst eine Perücke und ein Rock, um sich mal als Frau zu fühlen.

Es ist inzwischen überall bei Tamedia, also beim «Tages-Anzeiger», also im Tx Konzern möglich, ungebremst, unbelästigt von jedweden Qualitätsansprüchen die zahlende Kundschaft mit Blödsinn zu quälen. In der leider vergeblichen Hoffnung, dass die meisten Masochisten sind.

8 Kommentare
  1. Peter Gruner
    Peter Gruner sagte:

    Wer den Tagi und das Magazin liest, lebt eh in einer Traumwelt – ich kann das Ganze nicht ernst nehmen und mich lediglich amüsieren ! Herr Glarner liebt zwar zweifelsfrei die Provokation, spricht jedoch die tatsächlichen Probleme an und nennt die Dinge beim Namen. Zumindest in meinem Umfeld interessiert sich niemand für Schwulen- und Lesben – Themen, LGBTQ – Schwachsinn oder gendergerechte Sprache und Toiletten…

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  2. H.R. Füglistaler
    H.R. Füglistaler sagte:

    Andreas Glarner ist ein klassischer Liberaler. Er hat ein Herz für
    die Schwächeren in unserer Gesellschaft. Frau Früh trägt zwar einen
    grossen Namen, sollte aber die Portraitierten unbedingt persönlich
    kennenlernen und zwar über eine längere Zeitdauer.

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  3. Manfred Schmidt
    Manfred Schmidt sagte:

    «… , aber spät kommt nun auch noch Früh.» Das ist dann aber doch etwas unter Ihrem Niveau Herr Zeyer.

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  4. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Die Früh ist mittlerweile 70, nicht mehr so beschlagen und schnell. Da muss man nachsehen das sie in ihrer Vergesstmichnicht-Kolumne etwas spät auf den Glarnerzug aufspringt und sich an ihm abarbeitet. Den bescheuerten Typen ignorieren wäre das einzig richtige. Aber Cüplilinke wie früh bellen noch wenn der Mond schon längst verschwunden ist!

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  5. Peter Bitterli
    Peter Bitterli sagte:

    Bei „Lüthi und Blanc“ gab es keine Neger. Meines Wissens auch nur gerade zwei Schwule. Sehr unbunt. Und als Klismaphiler fühle ich mich wieder einmal diskriminiert.

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  6. Tim Meier
    Tim Meier sagte:

    Interessante Idee für einen Selbstversuch, wie sich so ein «freies und buntes Leben» anfühlen könnte. Sonnenbrand – rotes Gesicht: Indianer. Infanterierekrut mit Camouflage-Bemalung: Rambo. Baseball Cap: Ami / Trucker / Rapper / Glunggebuur. Kravatte: Banker / Bestatter / BR.

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    • Alois Fischer
      Alois Fischer sagte:

      Ist das nicht die Fachstelle für mehr Biodiversität durch Verhinderung von Insektenvernichtung durch Unachtsamkeit? Und das «brown-washing» wäre beim Tagi eben öfter angesagt, als gedacht.

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