Tourette-Syndrom?
Eine Heilung ist leider nicht möglich, auch nicht bei Tamedia.
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Ein Tourette-Syndrom ist der unwiderstehliche Drang, Geräusche von sich zu geben, nicht zu selten auch unanständige Wörter.
So etwas Ähnliches diagnostiziert der Tamedia-Datenmensch Marc Brupbacher bei der Schweizer Bevölkerung. Immerhin, die gute Nachricht ist: wir sterben nicht mehr alle an der Pandemie, was Brupbacher eine Weile lang ernsthaft befürchtete, vor allem auch, weil für ihn die Schweizer Regierung krachend versagt hatte («jetzt sind sie komplett übergeschnappt»).
Aber inzwischen muss er an einem anderen Knochen nagen und verbellt fassungslos die Resultate der grossen Meinungsumfrage von «20 Minuten» und Tamedia. Wem das Thema bekannt vorkommt: oh ja, das wurde schon länglich und breitlich abgehandelt, «20 Minuten» verstieg sich zum unnachahmlichen Titel «Die Mehrheit der Schweizer sagt weiterhin M***kopf, Zi*** oder Asyl***». Plus postfaschistischem Erklärkasten «20 Minuten verwendet diese Begriffe nicht mehr».
Aber das Thema ist noch nicht leergesaugt in der Restenverwertungsanstalt «Tages-Anzeiger». Als Ausdruck des unbedingten Willens zu Qualität beklagt Brupbacher nun noch: «Umfrage zu Rassismus: Mehrheit der Schweizer Männer findet Blackfacing unproblematisch».
Männer sind Schweine, aber das wussten wir schon: «Schweizer Männer befürworten dies sogar mit einer Mehrheit von 51 Prozent (Frauen: 36 Prozent).» Noch schlimmer: «Aber selbst bei Linken hat jede vierte Person kein Problem mit Blackfacing.»
Was weder Brupbacher, noch die anderen Tamedia-Mitarbeiter auf dem Kriegspfad mit der deutschen Sprache verstehen wollen: weder das Wort Mohrenkopf, noch der Zigeuner und auch nicht das Schwarzanmalen des Gesichts sind per se rassistisch konnotiert. Das sind Kopfgeburten verpeilter Intellektueller. «Eine schwarze Frau», das ist nicht per Definition rassistisch. Es kann, in entsprechendem Kontext, rassistisch sein. «Eine Person of Colour mit Gebärmutter» ist nicht per Definition nicht-rassistisch. Aber bescheuert.
Die Umfrage hat auch zum groben Unwillen von Brupbacher ergeben, dass das Tragen von Dreadlocks von «weissen Personen» oder das Verkleiden an Fasnacht als «indigene Person» – Schreck lass nach – «von sämtlichen Subgruppen – mit teils grossen Mehrheiten – als unproblematisch bewertet» werde.
So geht das nicht, als muss eine Autoritätsperson den rassistischen und diskriminierenden Schweizern die Knöpfe reintun. Das wäre dann der «Kolonialhistoriker Bernhard C. Schär». Diese Koryphäe, sozusagen der Marko Kovic der Geschichte, ist zurzeit «Lehrbeauftragter der Fernuniversität Schweiz», wie man Wikipedia entnehmen kann. Mit diesem Leistungsausweis bewaffnet, zieht Schär gleich mal vom Leder: «Indigene Gesellschaften sind Überlebende von Genoziden und andauernder rassistischer Gewalt ausgesetzt. Wer sich zum Spass als Opfer von Massengewalt verkleidet, entwürdigt die Betroffenen.»
Nehmt das, Ihr Fasnachtsspassvögel (hoppla, ob das die Vögel entwürdigt?), fertig lustig mit dem Indianerkostüm, Cowboy könnte aber noch gehen, Schwarzer geht sowieso nicht, nicht mal, wenn man sich als Nelson Mandela verkleidet.
Aber wieso, um Herrgöttinnen willen, ähm, um Fraugöttin, finden so viele Blackfacing nicht widerlich? Auch da weiss der Professor Unrat: «Die Ursache für die breite Akzeptanz von Blackfacing ortet Schär in einem Mangel an historisch-politischer Bildung, den er generell nicht als selbstverschuldetes Unwissen kritisieren möchte, sondern die Bildungsinstitutionen in die Pflicht nimmt.»
Also, dumm geboren, aber nicht selber schuld, Schär möchte offensichtlich mehr Lehraufträge an «Bildungsinstitutionen» ergattern.
Nun schreitet Brupbacher unerschrocken zur Frage der Fragen:
«Sind wir ein Volk von Rassisten?»
Angesichts dieser erschreckenden Resultate erwartet der Leser (und die Leserin, auch die LeserInnen) ein klares Ja aus professoralem Mund. Nun ja: «Dies sei eine schwierige Frage, so Schär. Wer in der Schweiz aufgewachsen sei und nur eine einseitige, eurozentristische Bildung erhalten habe, könne sich wohl tatsächlich naiv das Gesicht schwarz anmalen ohne bewusste rassistische Absichten.»
Aber bevor wir Rassisten uns nun erleichtert zurücklehnen, fährt der Wissenschaftler fort: «Er oder sie nimmt damit aber am überindividuellen, historisch über Jahrhunderte gewachsenen, strukturellen Rassismus der schweizerischen Gesellschaft teil.»
Clever. Denn selbst Schär ist nicht so blöd, dass er als «Professor sagt, alle Schweizer sind Rassisten» zitiert werden möchte. Daher nimmt er die Allerheilmittelbegriffe «historisch gewachsen, strukturell» zu Hilfe, an denen man dann halt «teilnehme». Oder in einem Wort: Rassisten, allesamt!
Neben den historisch gewachsenen Strukturen, wer ist eigentlich schuld an so viel Rassismus? Da ist der Forscher unerbittlich mit einem klaren Urteil zur Hand: «Für den Historiker hängt es von den politischen Rechten ab, wie sich der Umgang mit Blackfacing und anderen problematischen Handlungen in Zukunft entwickeln wird.»
Also, ihr «Rechte», nehmt das: «Die Rechten müssen sich entscheiden, ob sie Europa weiter amerikanisieren wollen, indem sie Minderheiten als Bedrohung für deren Freiheit darstellen und die Demokratie damit beschädigen wollen.»
Nun ist der denkende Leser doch einen Moment verwirrt. Ist jemand, der Blackfacing lustig findet oder gerne als Indianer verkleidet an die Fasnacht geht, nun
a) ein Rassist
b) ein Rechter
c) ein rechter Rassist
d) ein linker Rassist
e) jemand, der eine Minderheit als Bedrohung für die Freiheit darstellt
Oder aber jemand, der rechts oder links sein kann, auf jeden Fall ein Rassist ist und eine Minderheit als Bedrohung darstellt und damit die Demokratie beschädigen will. Wozu offensichtlich die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung ohne Weiteres bereit wäre.
Höchste Zeit, dass Brupbacher, im Verein mit einem irrlichternden Professor, einiges richtigstellt, darüber hinaus diagnostiziert, warnt und Entscheidungen einfordert.
ZACKBUM möchte sich gerne so entscheiden: bitte, Marc Brupbacher, kehren Sie zu Corona zurück. Das war entschieden lustiger.
Hm.. ich gehe als Spanischer Conquistador an die nächste Fasnacht, dann darf ich die als Indianer oder als Neger verkleideten mit gutem und reinem politischem Gewissen durch die Gassen jagen. Das ganze leake ich dann als Fotostory: endlich setzt auch die Fasnacht auf politische Korrektheit.
Der Tagi sollte Agit heissen. Immer Botschaft und Zeigefinger, immer fix Narrativ. Beim Klimawandel heisst der Interviewpartner Umweltwissenschaftler, bei PC und LGBT Genderaktivist und bei der Kriegsmatrialausfuhr Diplomat eines Drittstaates. Wenn wir Büchsenmacher zum Waffenrecht, Offiziere zur Armee und Transpörtler zu Lastwagen interviewen, werden die uns auch sagen, was wir hören wollen… Der Agit ist endgültig im ersten Kindsgi angekommen.
Blackfacing? Immerhin bleibt Whitefacing – aka Schminken – «erlaubt».
Die Amerikanisierung Europas beginnt mit der Übernahme von solchen Auswüchsen. Zuvorderst dabei: Figuren wie Schär und Brupbacher.
Die Restenverwertungsanstalt «Tages-Anzeiger» sollte endlich, endlich wieder Spass haben am Leben. Mit religiöser Inbrunst bewirtschaftet sie Themen, die von der Mehrheit der Gesellschaft nicht als Solche erkannt werden möchten. In depressiver Verzweiflung zu verweilen, kann kein Taktgeber für ethische Fragen sein.
Apropos Kolonialhistoriker: Bernhard C. Schär sollte beispielsweise viel eher über den ANC (African National Congress) in Südafrika schreiben. Der einstige Bannerträger dieser Organisation, Nelson Mandela, würde seine höchst korrupte, unfähige Dachorganisation nicht mehr erkennen.
Solche Fragen möchte ein Mensch aus dem europäisch kaukasischem Kulturkreis mit zumeist wenig pigmentierter bis heller Hautfarbe, ebenfalls mit deutlichen Worten beantwortet wissen.
Das ist ja das Grundproblem der Kulturlinken und ihrer journalistischen Sprachrohre beim Tagi: Die absolute Humorlosigkeit mit welcher durch den Alltag gegangen wird. Das Leben einfach zu geniessen soll dem geneigten Leser schon gar nicht einfallen bei so viel Ungemach auf dieser Welt.