Lachnummer Kovic

SRF und der Griff ins Klo. Oder wie der Bock zum Gärtner wird.

Haben wir gelacht. SRF engagiert den Tausendsassa Marko Kovic (bitte ik aussprechen) als Experten und Helfer für ausgewogene Berichterstattung.

Anlass, einige der vielen Sumpfblüten dieses letztlich ungebildeten, mit pseudowissenschaftlichen Versatzstücken hantierenden Narrativ-Clowns vorzuführen. Wir übernehmen keine Garantie gegen Überspannung des Zwerchfells.

SVP-Aeschi? «Rassistische Fantasien». Kovic zu Kurt PeldaWeltwoche»): «Im Ukraine-Krieg begeben sich auch Journalist*innen ohne ausreichende Vorkenntnisse und Kontakte in das Krisengebiet. Das ist für die Betroffenen gefährlich und führt zu oberflächlicher Berichterstattung.»

Kovic über das «Intellectual Dark Web»: «Von «alternativen» Kanälen wie YouTube und Podcasts über quasi-journalistische Meinungspublikationen wie die «Weltwoche» oder den «Schweizer Monat» bis hin zur Neuen Zürcher Zeitung.»

Kovic über seinen wissenschaftlichen Rucksack: «Mit Schamesröte im Gesicht muss ich gestehen: Frau Brodnigs Buch kenne ich noch gar nicht.»

Kovic zu einem SVP-Vorstoss: «Das ist schlicht ungefilterter, entmenschlichender Hass.»

Kovic als Denunziant ad personam: «Personen wie Milosz Matuschek, Gunnar Kaiser, Roger Köppel, Milena Preradovic, Tamara Wernli, Daniel Stricker, Henryk Broder und Plattformen wie «Die Achse des Guten», der «Nebelspalter», «Die Weltwoche», der «Schweizer Monat» bilden prominente Knotenpunkte im deutschsprachigen IDW.»

Kovic und das Schwurbeln: «Unter der gekünstelten Rationalitäts-Patina verbirgt sich nämlich nicht nur eine eigentliche, oft mit Sarkasmus und Häme zelebrierte Irrationalität, sondern auch eine konservativ-reaktionäre Weltsicht.»

Kovic und seine wissenschaftlich fundierte Meinung zu einer «Arena»-Sendung, in der auch kritische Stimmen zur Corona-Politik zu Wort kamen: «Auch der Kommunikationswissenschaftler Marko Ković findet, die SRF-Sendung sei «ziemlich in die Hose gegangen»». (Sorry, aber so wurde sein Nachname geschrieben.)

Kovic und seine Philippika über objektiven, ausgewogenen Journalismus: er ist gegen «neutrale, ausgewogene» oder gar «objektive» Berichterstattung. «Neutral» bedeute nämlich, «dass gesellschaftliche Missstände nicht aufgedeckt» würden. Denn neutraler Journalismus sei gar nicht neutral, «sondern zugunsten bestehender Machtverhältnisse verzerrt».

Jemand, der grundlegende Werke zu seinem Thema nicht kennt, jemand, der die NZZ als «quasi-journalistische Meinungspublikation» denunziert, jemand, der als Meinung zu einer Sendung wissenschaftlich von «in die Hose gegangen» schwafelt, jemand, der von «gekünstelter Rationalität-Patina» schwurbelt – vor allem aber jemand, der sich ganz klar gegen «neutralen Journalismus» ausspricht, ausgerechnet der soll neutralen Journalismus lehren?

Der Fuchs im Hühnerstall möchte nur die Federn glattstreichen. Der Bullterrier will nur spielen. Andreas Glarner gibt einen Kurs über multikulturelles Zusammenleben mit non-binären Asylsuchenden. Putin referiert über lupenreine Demokratien. Und Kovic, nein, das muss ein Witz sein.

PS: Auf die Frage, ob jemand, der sich klar gegen sogenannte «neutrale Berichterstattung» ausspricht, der geeignete Kursleiter sei, antwortet der verantwortliche Gerhard Bayard, Leiter Human Resources bei SRF, mit dem vorgestanzten Text: «Marko Kovic wird in diesem einstündigen Webinar nicht als politischer Meinungsträger auftreten, sondern als Sprachwissenschaftler, der sich intensiv mit dem Thema Bias auseinandersetzt. Marko Kovic ist sich allen Bias und Noises sehr bewusst und wird gerade deshalb ein spannendes Webinar liefern – als neutraler, analytischer Sprachwissenschaftler.»

12 Kommentare
  1. Guido Kirschke
    Guido Kirschke sagte:

    Ich sehe, höre und lese nun schon seit drei Jahren keinen schweizer Feindsender mehr. Es geht mir prächtig. Es ginge mir aber noch viel besser, wenn ich für meinen massiv konsequenten Nicht-Konsum nicht trotzdem massig zur Kasse gebeten würde.

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  2. Simon Ronner
    Simon Ronner sagte:

    «Rund 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter prägen das vielfältige Angebot und das Image von SRF.» (Quelle: srf.ch)

    Mindestens ein Teil davon wird sich nun vom Fanatiker Marko Kovic via Webinar weiterbilden lassen. Widerstand ähnlich wie damals @inside_tamedia ist nicht zu vernehmen.

    Feigheit und Opportunismus? Oder ist der kompromisslose Gleichdenk dort längst implementiert? Was ist das bloss für eine gruslige Bubble dort.

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  3. Robert Müller
    Robert Müller sagte:

    Jetzt könnte doch SRF noch Greta Thunberg als Beraterin für ausgewogene Formel 1 -Berichterstattung anstellen.

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  4. René Küng
    René Küng sagte:

    Nein, es ist leider keine Lachnummer, es ist beängstigende Realität.

    Und obwohl der Wind hier auf zackbum etwas gedreht hat, am 18.Juni stimmt die Mährheit wieder ab.
    Zu befürchten ist, dass alle wieder ‹zur Sicherheit› für den fortwährenden Notstand stimmen.

    Während SRFvic weiterhin Leben rettet in der Ukraine,
    sitzt ‹unser› Berset staatstragisch neben einem Ehemaligen der schlimmsten Verbrecher-Regierung des Sudans, jetzt symbolkräftig Fischkopf der WHO.
    Bei Tedros kann, wer will, immerhin wissen, mit was die MAFIA diese Figur erpresst, damit er das propagiert, was die WHO mit uns machen will. Instant-Notstand.
    Bei unserem Bundesrat können wir nur ahnen, wieso er dort belassen wird und garantiert ist, dass er genau das macht, was die WEFIA von ihm will.
    Bei KaKaeS wissen es vielleicht mit dem nächsten TeuerungsSchub sers auch die Ahnungslosen, wieso eine Ahnungslose in den Bundesrat geschoben wird…….
    während unsere LatexFedern in den VerrichtungsBoxen schon für den nächsten Notstand getrimmt werden, dass Putin Schuld daran sein wird, wenn Bargeld obsolet weil wertlos werden wird.

    Herr Kellehär wird uns aber erlösen mit dem neuen, saupraktischen Gäld, das die BIZia zu Basel geifrig vorbereitet.
    Lachnummer?

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  5. Beat Morf
    Beat Morf sagte:

    Es muss wohl eine gezielte Provokation des linken Staatspropogandasenders SRG sein. Wir Linken machen was wir wollen, Ihr Bürgerlichen dürft bezahlen!

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    • Sam Thaier
      Sam Thaier sagte:

      Klar, eine gezielte Provokation. Die ideologische SRF-Stosstruppe will herausfinden, wie weit sie gehen kann. Einen „Experten für Ausgewogenheit“ darf doch nie von der SRF selber bestellt werden.

      Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. In den USA würde ein solcher vorgesehene Experte durch eine Fachkommission für mindestes drei Stunden in die Mangel genommen (hard grilling).

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