Charakterfrage
In Teil 5 von «#hateleaks» wird Beunruhigendes über sektenähnliches Verhalten enthüllt.
Bislang zeigt die Auswertung von internen Chats im sauberen Verein «Netzcourage», dass die Gründerin und Geschäftsführerin Jolanda Spiess-Hegglin bereit ist, in der Verfolgung eigener Ziele all das zu tun, wogegen ihr Verein und sie angetreten sind. Hass und Häme im Internet zu versprühen, auch mit Fake-Accounts und der üblen Methode, eine missliebige Person so zu provozieren, dass die Dinge ins Netz stellt, die dann gegen sie verwendet werden könnten.
Oder in einem Satz: JSH und ihr Notnagel-Präsident Hansi Voigt wären eigentlich ein Fall für «Netzcourage». Wenn sie nicht der Fall Netzcourage wären.
Nun kommt es aber nochmals knüppeldick und wird beunruhigend. Denn es scheint tatsächlich so, dass JSH in ihrem Verein sektenähnliche Zustände hergestellt hat. Das Personal dafür ist vorhanden. Sie als der Guru, die Lichtgestalt, die bewunderte Märtyrerin. Nicht perfekt, aber doch unfehlbar. Hansi Voigt als ihr Adlatus, Hilfswilliger und bedingungsloser Gefolgsmann.
Darum herum eine immer kleiner werdende Schar von Sektenmitgliedern, die sich immer wieder von ergebenen Helfern und Bewunderern in Renegaten und Ketzer verwandeln, die von ihrer Lichtgestalt enttäuscht sind. Von der dann gnadenlos verfolgt werden.
Gegen den Alleinherrschaftsanspruch von JSH darf sich niemand erheben. So traten die Vorzeigepräsidentinnen des Vereins Schlag auf Fall zurück, aus bis heute unbekannten Gründen. Es darf vermutet werden, dass sie sich bewusst wurden, dass die Unterzeichnung des Geschäftsberichts nicht einfach ein unbedeutender bürokratischer Akt ist.
Aber auch ihre Nachfolgerin, die als Notnagel eingesprungen war, trat dann mit öffentlichem Getöse zurück, weil ihr bewusst wurde, dass sie eigentlich keine Vereinspräsidentin, sondern eine reine Zierleiste war. Dieser Meinung schlossen sich auch andere Vorstandsmitglieder an.
Aber statt den Entzug öffentlicher Gelder, diese gesammelten Rücktritte und öffentliche Kritiken von langjährigen Gefolgsleuten zum Anlass für Selbstreflexion zu nehmen, machte JSH das, was Sektenführer zu tun pflegen. Sie sah sich von möglichen Verrätern in den eigenen Reihen umzingelt. Sie liess ihren Gefolgsmann Voigt über Intrigen und Verleumdungsversuche wäffeln («hauptsächlich böswillige Tweets, vereinsschädigendes Verhalten, verunglimpfen, Geltungsdrang, Störung des Vereinslebens, feindselig, Intrige»), von nötiger Reinigung fantasieren. Mal schauen, ob er sich an diese Äusserungen erinnert oder ebenfalls bestreitet, was weitere Bedenken hinsichtlich seines Erinnerungsvermögens auslösen würde.
Wie irr das Duo JSH und Voigt auf diese Kritiken reagierte, belegt ein Auszug aus dem Protokoll der Mitgliederversammlung vom November 2022: «Diese Unruhe im Vorstand blieb nicht ohne Folgen. Hansi Voigt verdächtigte Vorstandsmitglied Janna – absolut zu Unrecht – Teil der Intrige gewesen zu sein. Voigt bittet vor der Mitgliederversammlung Janna erneut und in aller Form um Verzeihung.»
Die ausgetretenen Mitglieder hatten sich am selbstherrlichen und diktatorischen Stil von JSH gestossen. So sagte die ehemalige Präsidentin Liliane Ritzi: «Der Vorstand kann gar nicht strategisch arbeiten, weil Geschäftsführerin Spiess-Hegglin alles selbst machen will.» Was daran intrigant oder vereinsschädigend sein soll, erschliesst sich wohl nur treuen Sektenmitgliedern.
Das war die öffentliche Seite der Reaktion. Wie nun in Teil 5 belegt wird, gab es aber auch eine interne Inquisition. Und zwar vom Gröberen. Weil sie argwöhnte, dass hinter ihrem Rücken Allianzen gegen sie geschmiedet wurden, wollte JSH Einblick in den Mailverkehr ihrer eigenen Gefolgsleute nehmen.
Also überredete sie den Administrator des Mail-Servers von «Netzcourage», ihr das Passwort eines Mail-Accounts auszuhändigen, damit sie darin herumstöbern kann. Damit nicht genug, für ein zweites Eindringen fährt sie noch gröberes Geschütz auf: es gehe um «strafrechtlich relevante Sachen», darunter «Verschweigen von Tatsachen, geschäftsschädigende Vorgänge». Sie muss mehr Gas geben, denn es geht um den Mail-Account der Lebenspartnerin des Administrators.
Hier zeigt sich nochmals der sektenähnliche Charakter der Veranstaltung, denn anstatt dieses amoralische und rechtlich zumindest sehr heikle Anliegen entrüstet abzulehnen – gehorcht der Administrator. Er japst bloss: «Ich verlasse mich darauf, dass Du weisst, was Du tust.»
Das wusste JSH allerdings sehr genau. Das Lesen von privaten Mails anderer Menschen, ein Vorgang, den «Netzcourage» klar verurteilen würde. Weil das zutiefst unanständig ist und höchstens unter bestimmten Umständen, darunter ein klarer Anfangsverdacht, erlaubt.
Aber JSH ist offenbar jedes Mittel recht, wenn es darum geht, die zunehmende Paranoia einer Sektenführerin auszuleben, der die Gefolgsleute abhanden kommen. Sie liest diese Mails nicht nur, «sie gab mindestens ein Mail sogar weiter. Mit dem Zweck, abweichende Mitarbeiterinnen unter Druck zu setzen», schreibt «#hateleaks».
Das ist abartig bösartig. ZACKBUM wiederholt sich: diese Frau bringt nicht die charakterlichen Voraussetzungen für ihre Position mit. Schliesslich ist sie laut Impressum die einzige «vertretungsberechtigte Person». Das müsste nun auch dem letzten Mitglied, Gönner oder Unterstützer von «Netzcourage» klar werden. Beispielsweise dem Beirat Claude Longchamps oder der Pfarrerin Sibylle Forrer.
Peinlich berührt erröten müssen auch alle staatlichen und privaten Sponsoren und Gönner, die so etwas finanziell unterstützt haben. Apropos. Hier gilt es, noch ein letztes Geheimnis von «Netzcourage» zu lüften. Obwohl inzwischen viele gewichtige Geldgeber abgesprungen sind, verfügt JSH immer noch über die finanziellen Mittel, sich kostspielige Anwälte im In- und Ausland zu leisten. So montierte sie den berühmt-berüchtigten deutschen Medienanwalt Ralf Höcker («Verlassen Sie sich auf uns, denn wir sind HÖCKER»), um erfolgreich einen Verlag einzuschüchtern, der zunächst das Buch von Michèle Binswanger publizieren wollte. Höcker ist bekannt dafür, dass er bei seinen Honorarnoten genauso hinlangt wie Rena Zulauf, die Schweizer Rechtsvertreterin von JSH. Die arbeitet zu ihrem Glück nicht auf Basis Erfolgshonorar …
Wer trägt hier die Kosten? Eine allfällige Einnahme aus der verlangten Gewinnherausgabe von Ringier liegt noch – wenn überhaupt – in weiter Zukunft. Also muss der Verein, muss JSH einen Sponsor haben, einen Mäzen, der sich seine Unterstützung einiges kosten lässt. Wer das sein könnte, darüber gibt es zwar Gerüchte, aber bislang noch keine Beweise. Selbstverständlich schweigen alle Mitwisser eisern.
Liliane Ritzi, diese hier? Sie macht Sachen weg, so die Eigendarstellung. Vielleicht sollte man sie in den Vorstand zurückholen.
https://lilianeritzi.com/ueber-mich-passia-liliane-ritzi/
Daß sowohl Wörter, die externe Links enthalten als auch bloß hervorgegehobene Wörter beide in diesem Gelb markiert sind ist sehr schlecht. Man klickt, es kommt nichts, bei manchen Wörtern aber dann schon.
Man vermutet dass der Geldgeber mutmasslich Daniel Brunner, Erbe von Landis+Gyr sein könnte. Er ist ein Grüner aus Zug und bekannt, Geldgeber für soziales zu sein.
Unfreiwillig skurril, wie Spin Doctor Hansi Voigt seine forsche Mandantin Jolanda Spiess beschreibt:
«Es gibt die Sorte Terrier, die gehen zum Teil also, die gehen auf alles los. […] sie sind vergleichsweise klein. Nur eine Richtung. […], nur Vorwärtsgang. Die jagst du in einen Fuchsbau und die kommen mit dem Fuchs hinaus. Der Fuchs ist aber doppelt so gross wie der Hund. […] Das ist ihr Instinkt, die haben keinen Rückwärtsgang.»
Terrier Jolanda ohne Rückwärtsgang. Eine fatale, gar gemeingefährliche Charaktereigenschaft!
Die einfachste Variante von E-Mail-Accounts «hacken»: Social Engineering. Wenn ein Admin das Password seiner Freundin der Auftraggeberin aushändigt, dann gut Nacht. Solche «Freunde» und solche «Admins» wünscht sich niemand.
Jolanda «Uriella» Spiess-Hegglin ist zu einem pathologischen Fall geworden. Würde noch heute erwarten, dass Claude Longchamps und Pfarrerin Sibylle Forrer ihren Rücktritt als Beiräte von dieser autoritären Sekte einreichen.
Die Forschungsergebnisse von Autorin Michèle Binswanger höchst beeindruckend. Ihre akribische, bestens dokumentierte Arbeit macht sie unangreifbar.