Kuschelecke SRF

So geht das heute: Kadermann weg.

Patrizia Laeri, gierig nach medialer Aufmerksamkeit um jeden Preis, kramte aus ihren Erinnerungen einen Vorfall hervor, der sich vor über 20 Jahren zugetragen haben soll. Als Praktikantin sei sie bei SRF von einem Vorgesetzten bedrängt worden, der sie in einen Nebenraum lockte und zu küssen versucht habe. Sie habe sich zuerst verbal, dann auch körperlich dagegen gewehrt.

Erst die jüngsten Enthüllungen solcher Übergriffe habe ihr die Kraft gegeben, über diesen längst vergangenen, aber nie verarbeiteten Vorfall zu sprechen. Mit dieser larmoyanten Geschichte schaffte sie es in die Spalten des «Blick» und auch seriöserer Zeitungen.

Verschreckt versprach SRF sofort eine eingehende Untersuchung des Vorfalls. Aber blöd gelaufen, trotz oder wegen der verflossenen Zeit konnte dem SRG-Mitarbeiter kein Fehlverhalten nachgewiesen werden – nicht zuletzt deswegen, weil sich der angebliche Vorfall nicht in Arbeitsräumen abgespielt haben soll – und Laeri sich in Widersprüche bei ihren Aussagen verwickelte.

Das war eine kalte Dusche, lahm kündigte Laeri an, die Untersuchung juristisch überprüfen zu lassen, da seien sicherlich gravierende Fehler passiert. Seither herrscht von ihrer Seite peinliches Schweigen.

Aber wie meist in solchen Fällen gab es Trittbrettfahrerinnen, die sich ebenfalls über diesen SRG-Mitarbeiter beschwerten. Wohlgemerkt nicht wegen sexuellen Übergriffen, sondern weil er «zu wenig wertschätzend» als Chef gewesen sei. Eine SRG-Schneeflocke habe sich verletzt gefühlt, weil ihr der Kadermann das Buch «Generation Beleidigt» zur Lektüre empfohlen hatte. Nomen est omen. Ausserdem sei sein Diskussionstil «dominant» gewesen.

All diese Vorwürfe stehen nicht nur ernsthaft im internen Untersuchungsbericht. Aus ihm geht auch hervor, dass sich alle Beschwerdeführerinnen direkt an die Chefredaktion wandten, ohne mit dem Angeschuldigten das Gespräch zu suchen. Also typisches Denunziantenverhalten.

In einem zurechnungsfähigen Unternehmen würde die Umsetzung einer «Charta der Zusammenarbeit in der SRG» bedeuten, dass diese Denunziantinnen abgemahnt worden wären, auch die Androhung der Kündigung wäre eine adäquate Reaktion gewesen.

Stattdessen hat die SRG das Arbeitsverhältnis mit dem Kadernmann «im gegenseitigen Einverständnis» aufgelöst. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Eine mediengeile Ex-TV-Frau, die gerade Geld für ihr ihr Start-up einsammelt, reitet auf der abebbenden «me too»-Welle und behauptet einen längst verjährten und Jahrzehnte zurückliegenden Kussversuch. Die Untersuchung ergibt: nichts dran. Aber auf diesen Zug springen andere auf und lästern ebenfalls ab.

Verletzung durch Buchempfehlung, dominanter Diskussionsstil – das reicht heutzutage, um einen kompetenten, wichtigen Mitarbeiter rauszukübeln. Während die Heckenschützen bleiben dürfen. Unsäglich.

16 Kommentare
  1. René Küng
    René Küng sagte:

    Vielen Dank an die Generation pensioniert, geschieden, weishaarig oder gut gealtert.
    Eine Kommentarspalte so ganz unter Männern tut manchmal gut.
    Freu mich jetzt sogar ab und zu über Herrn Brunner,
    wär schön gewesen, er hätte sich von der Angst-Medien-Mafia vor 2, 3 Jahren nicht so treiben und manipulieren lassen.
    Mann* lernt ja nie aus, am 18. haben wir ja die dritte Chance, den Handlangern und unseren Mini-Allein-Herrschern endlich ein kleines Riegelein zu schieben.

    *Gilt natürlich auch für unsere Frauen auf zackbum
    und hier grad nochmals eine aus dieser Gilde von tollen, heissen, frech, gescheit und mutigen weiblichen Wesen:
    https://tessa.substack.com/about
    VIVE LES FEMMES

    (auf deutsch, Tessa Lena in die Suchfunktion bei den ‹bösen› CHPlattformen, die zur Zeit noch senden dürfen – unsere Viola stimmt ja grad ‹ihr› Reich darauf ein, dass Intelligenz&Denken vollständig zensiert werden dürfen muss wird….)

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  2. Tim Meier
    Tim Meier sagte:

    SRG-Schneeflocken in der SRG-Kuschelecke: passt.
    Früher gab’s den virtuellen Kick in the Ass wenn nicht geliefert wurde. Heute wird dieser fordernde Führungsstil als «dominant» geframt. Vollversammlungen gab’s im AJZ. Auch damit hätte die «Generation Beleidigt» ihre liebe Mühe.

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    • Sven Brem
      Sven Brem sagte:

      Gut auf den Punkt gebracht. Bravo. Beleidigte Griesgram-Schneeflocken können die ganze Infrastruktur einer Unternehmung lahmlegen.

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  3. Benno Derungs
    Benno Derungs sagte:

    Gemäss «Republik» haben 130 Medienschaffende seit anfangs 2022 den Journalismus verlassen. Ähnlich wie bei den Primarlehrern, wollen sich mangels Perspektiven, insbesondere Männer diesen Beruf nicht mehr antun. Gerade das staatliche Wellness-Biotop SRF zieht vor allem noch Frauen an. Kann also gut möglich sein, dass bald nur noch Schneeflocken in der geschützten Werkstatt tätig sind. Eine Quotenregelung fällt in sich zusammen.

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    • Victor Brunner
      Victor Brunner sagte:

      Typischer R Artikel, einseitig und jammernd. Akribisch die Abgänge 2023 aufbereitet, in den ersten 4 1/2 Monaten 34, aufs Jahr hochgerechnet 100, dürfte einer Fluktuation von einem ca. 1% im Jahr entsprechen. Nicht beziffert wurden die Zugänge in der Medienbranche, zu anspruchsvoll, zu aufwändig, zuviel Arbeit. Ein typischer Artikel aus der Blase für die Blase, Informationswert nahe Null!

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  4. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    «Charta der Zusammenarbeit in der SRG» gilt nur für Frauen und «Menschen» aus der LGBTQIA+ Community. Normalos, besonders wenn sie profiliert und kompetent sind werden «im gegenseitigen Einvernehmen» entlassen. Unbelegte Vorwürfe, Mobbing, Lügen sind passende Treiber. Tagi-Belle, BLICK haben es vorgemacht. Und in allen Medienhäusern ducken sich die «JournalistenInnen» weg wenn Unrecht passiert. Sie wollen Teil der 4. Gewalt sein sind aber KriecherInnen, denen der Verbleib auf der Payroll des Unternehmens wichtiger ist als Anstand und Solidarität!

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    • Chris Dreher
      Chris Dreher sagte:

      Ihr Kunstwort «JournalistenInnen» passt mir einfach nicht. „Tagi-Belle“ schon etwas besser. Nennen sie es doch einfachheitshalber „TA-Belle“.

      „Tabelle“ als Eselsbrücke.

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  5. Beat Morf
    Beat Morf sagte:

    Die pathologische Führungsunfähigkeit der Hofschranzen Marchand, Wappler, Brenn und Co. zeigt sich nicht nur hier. Dem Staatspropagandasender das Geld zu entziehen ist die einzige Möglichkeit. Nun ist ja auch klar, warum der Wirtschaftszweig Asylwesen so unterstützt wird: jeder Asylant bringt Gebühren, nochmals bezahlt vom schon bezahlenden Idioten – genannt Steuerzahler.

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  6. Ben Sauter
    Ben Sauter sagte:

    Wir haben es wahrlich weit gebracht mit diesem Kampffeminismus.

    Wunderbar ihre Umschreibung dieser erregten Manifestantin mit «SRG-Schneeflocke». All diese neurotischen Schneeflocken, die im MeeToo-Modus surfen geben erst Ruhe, wenn sie dann einmal blossgestellt werden. Früher oder später passiert dies bei all diesen Jolanda’s, Tamara’s, Patrizia’s, Anuschka’s und Salome’s – und wie sie auch immer heissen mögen.

    Wenn diese Selbstwahrnehmung bei denen nicht mehr funktioniert, so übernimmt diese Kontrollfunktion die Mehrheit dieser Gesellschaft, die tagtäglich produziert und liefert.

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    • Schorschli
      Schorschli sagte:

      Stimmt alles, bis auf die Deppenapostrophen. Aber bitte nicht als Schneeflöckli beleidigt sein, ich meines es ja auch nur gut!

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    • Simon Ronner
      Simon Ronner sagte:

      «All diese neurotischen Schneeflocken, die im MeeToo-Modus surfen geben erst Ruhe, wenn sie dann einmal blossgestellt werden.»

      Leider nein. Diese Leute im abgeschottet-linken Spektrum erkennen in Andersdenkenden eine für sich existenzielle Gefahr. Sie kommen zurück und machen weiter, immer weiter, fanatisch und kompromisslos. Sie werden die Hexe jagen, bis sie vernichtet ist. Dann die nächste. Und die nächste. Bis alle ausgemerzt sind. Und dann gehen sie auf Abweichler in den eigenen Reihen los. Krank.

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      • Charly Shiel
        Charly Shiel sagte:

        Hoffentlich wird es nicht so sein……mit ihrer rabenschwarzen Analyse.

        Eine kleine Episode gibt Anlass für eine Korrektur: Der Ex-Juso-Chefin Ronja Jansen hat man einen Listenplatz auf der Baselbieter SP-Liste verweigert. Bravo. Es ist bekannt, dass diese Juso vom Hörsaal direkt ins eidgenössische Parlament reinmarschieren wollen.

        Dieser Denkzettel an Ronja Jansen zeigt auf, dass sie sich erst einmal über etliche Jahre in der Dorfpolitik (beispielsweise Gemeinderätin) nützlich machen sollte.

        Die hochgelobte Ochsentour als Bewertungsmuster.

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