Wumms: Julius Baumeister
Nassforsch: Der NZZ-Schreiber weist den Papst zurecht.
Das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes ist gefallen. Dennoch hat Papst Franziskus den Unwillen von Baumeister erweckt: «Franziskus selbst gilt als Mann der klaren Worte. Nun hat er sich neuerlich zur Situation in der Ukraine geäussert. Klar – und doch wirr.»
Hoppla, haben die Katholiken einen wirren Mann zuoberst an der Spitze. Ist der nicht mehr in der Lage, als Stellvertreter Gottes auf Erden klare Worte zu finden? Oder ist es vielleicht so, dass das, was er sagt, Baumeister nicht in den Kram passt?
Denn die Ansichten von Franziskus sind tatsächlich klar: «Wir befinden uns in einem Weltkrieg.» Denn in der Ukraine gehe es um imperiale Interessen, «nicht nur des russischen Imperiums, sondern auch von Imperien anderswo». Dann fügte er hinzu, dass die Ukraine ein Markt für die Rüstungsindustrie geworden sei: «Man führt Krieg, verkauft die alten Waffen und probiert neue aus.»
Schliesslich wiederholte der Papst, dass er jederzeit als Vermittler zur Verfügung stünde, um das Gemetzel in der Ukraine zu beenden, oder wie das Baumeister formuliert, «dass er für Verhandlungen mit dem russischen Aggressor sei». Daraus kann man wohl schliessen, dass Baumeister das eher für gottlos hält.
Nun kann man natürlich als Katholik, Reformierter oder Atheist an den Worten des Papsts rummäkeln. Allerdings nur, wenn man kann. Denn was an diesen Aussagen wirr sein soll, erschliesst sich nicht.
Wirr erscheinen eher die Einlassungen, indirekten Kommentare und Rechthabereien des Autors, der zu vielen Ereignissen auf der Welt immer eine starke Meinung, aber nur schwache Kenntnisse hat.
Was der Pontifex da von sich lässt, ist simples Stammtisch-Geraune. Er trauert der imperialen Grösse seines katholischen Weltreichs nach, die immer mehr am Zerfallen ist.
Die guten Dienste des Vatikans? Da kommt mir nur grad die Rattenlinie in den Sinn. (Ab 1945 Nazischergen nach Südamerika geschleust.)