Peinlich!

Die Plattform-Zeitung SoZ ist platt.

Unglaubliche Zustände an der Werdstrasse. Nein, nicht in Sachen Sexismus und Frauendiskriminierung. In Sachen Zensur und Meinungsdiskriminierung.

Wenn einer Redaktion nicht viel einfällt, macht sie einen Rückblick und lädt dazu Fachstimmen ein. Also Rückblick auf Covid. Dazu wurden bekanntere und unbekannte Namen, darunter auch einige Corona-Kreischen, eingeladen. Dazu Pietro Vernazza. Ein ausgewiesener Fachmann: «Prof. Pietro Vernazza war bis zu seiner Emeritierung Chefarzt der Infektiologie und seit 1985 beim Kantonsspital St. Gallen tätig.»

So heisst es in seinem Blog «infekt.ch». Dortselbst hat er eine brisante Story zu erzählen. Einer der vielen stellvertretenden Chefs des Hauses Tamedia bat ihn darum, auf 1000 Anschlägen seine Antworten zu drei Fragen beizusteuern. Vernazza lieferte und erhielt den Dank des Auftraggebers.

Wunderbar, dachte sich der emeritierte Professor. Und staunte nicht schlecht, als der dann die «SonntagsZeitung» aufschlug. Da waren jeden Menge Stimmen versammelt, berufene und weniger berufene. Nur eine fehlte: seine.

Ob das damit zu tun hat, dass Vernazza nicht in den Tamedia-Sound von «Bundesrat, wir loben dich, Massnahmen-Skeptiker sind aluhuttragende Idioten, alle sollten zwangsweise geimpft werden» einstimmte? Auf jeden Fall tat die SoZ dann das, was auch ZACKBUM fast überall häufig passiert. Auf seine Nachfrage blieb man stumm.

Abgesehen davon, dass man seine interessanten Antworten nun nicht in der SoZ, sondern auf seinem Blog (und in der NZZ) lesen kann: ist das nicht von A bis Z peinlich? Soll das ein Beispiel für die grossartige Weiterentwicklung der SoZ sein, für die Arthur Rutishauser extra als Bauernopfer zurückgestuft wurde?

Ist das ein grosser Skandal? Nein, aber ein kleiner schon. Die SoZ ist nicht mal in der Lage, die naheliegende Antwort zu lügen: ach, sorry, leider war der Platz dann doch beschränkt, konnten Sie nicht berücksichtigen, gerne ein Andermal. Aber gelernt ist gelernt: wenn schon etwas in den Sand setzen, dann richtig.

 

2 Kommentare
  1. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Anstand und respektvollen Umgang bei TAmedia? Fehlanzeige! Wenn 78 Frauen unbewiesene Behauptungen in die Welt setzen entschuldigt sich der mittlerweile abgehalfterte Rutishauser vorsorglich, ohne Prüfung. Wenn bei TAmedia ein Mitarbeiter nachweislich von oben gemobbt wird, Bossing, entschuldigt sich niemand aus der Teppichetage. Auch schreiben keine Kollegen einen Protestbrief gegen das Mobbing. Sie ducken sich weg, buckeln, ihnen ist der monatliche Kontostand wichtiger als Solidarität und Anstand. Dafür sagen sie der Leserschaft wie sie sich verhalten soll!

    Warum sollen sich Felix Straumann und Nik Walter bei Pietro Vernazza entschuldigen? Auch sie sind Teil der niederen Verhaltenskultur an der Werdstrasse und Walter ist ja Leiter Ressort Wissen und nicht Ressort Anstand!

    Das Pietro Vernazza auf seine berechtigten Fragen keine Antwort

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